Gelöschter Benutzer Geschrieben April 21, 2015 Geschrieben April 21, 2015 Ich habe im aktuellen Stern gelesen, dass Organspendeausweise zwischenzeitlich fast schon ein "muss" sind und es von Ehepartnern als selbstverständlich angesehen wird, ihrem Partner Organe, beispielsweise die Niere, zu spenden, wenn es denn medizinisch möglich und kompatibel ist. Ich habe auch einen Organspendeausweis, habe aber deutlich darauf vermerkt, dass ich KEIN Spender sein möchte. Ich möchte auch keine Organe empfangen. Warum die Lebenszeit künstlich und mit aller Gewalt verlängern wollen? Mit der Organspende bin ich nicht unsterblich und habe bestenfalls meinen Tod um ein paar Jahre hinausgezögert. Wenn ich dann noch über die Nebenwirkungen und ständigen Medikamente und Schiebereien, Betrügereien und Organhandel nachdenke, sollte das gesparte Geld lieber für sinnvollere Projekte ausgegeben und die Sterbehilfe eingeführt werden.
Loewin1969 Geschrieben April 22, 2015 Geschrieben April 22, 2015 Ich habe auch seit vielen Jahren einen Organspendeausweis und meiner Meinung nach sollte jeder verantwortungsbewusste Mensch einen haben. Jeder hat das Recht aber auch die Pflicht selbst zu entscheiden ob er / sie Organe spenden möchte oder nicht. Ich möchte auch nicht in die Lage kommen, für einen anderen Menschen diese Entscheidung treffen zu müssen.
Kn**** Geschrieben April 22, 2015 Geschrieben April 22, 2015 Ich möchte auch keine Organe empfangen. Warum die Lebenszeit künstlich und mit aller Gewalt verlängern wollen? Ob du immer noch so denkst, wenn deine Nieren versagen, du zur Dialyse musst und genau wüsstest, dass eine Spenderniere dir noch ein paar richtig gute Jahre mit toller Lebensqualität verschafft? Oder wenn du durch eine Netzhautspende dein Erblinden vermeiden kannst? Ich trage auch einen Organspendeausweis bei mir - wenn nach meinem Ableben noch irgendwelche Organe verwertbar sein sollten, dürfen sie gerne verwendet werden.
Gelöschter Benutzer Geschrieben April 22, 2015 Autor Geschrieben April 22, 2015 Nun, zufällig kannte ich ein paar Nierenempfänger. Ob diese ein "ein paar richtig gute Jahre mit toller Lebensqualität" hatten, mag ich bezweifeln, aber dies ist ja subjektiv und somit für jeden Einzelnen sehr verschieden. Ich fände es ja sehr gut, wenn jeder, der sich der Organspende verweigert, auch kein Organ erhält.
Gelöschter Benutzer Geschrieben April 22, 2015 Autor Geschrieben April 22, 2015 (bearbeitet) muss letztendlich jeder für sich entscheiden ob er zb einem nahe stehenden noch relativ jungen angehörigen zu eigenen lebzeiten zb eine niere spendet oder es besser finden würd, wenn er.. der angehörige... dann so langsam vergiftet. bearbeitet April 22, 2015 von Gelöschter Benutzer
Gelöschter Benutzer Geschrieben April 22, 2015 Autor Geschrieben April 22, 2015 ... oder es besser finden würd, wenn er.. der angehörige... dann so langsam vergiftet. Zu diesem Fall empfehle ich Dir den Bericht des Stern. Dort wird über einen direkt Betroffenen und seiner Spende berichtet. Ist nur eineinhalb Seite lang, kann man also auch schnell mal am Zeitschriftenständer lesen, ohne gleich die Zeitung kaufen zu müssen.
Kn**** Geschrieben April 22, 2015 Geschrieben April 22, 2015 Nun, zufällig kannte ich ein paar Nierenempfänger. OK, ich kenne nur einen Empfänger...und trotz der Medikamenteneinnahme und medizinischer Überwachung hinterher geht es ihm sehr viel besser als vor der Transplantation. Statt unter Schmerzen und ständiger Erschöpfung zu leiden, nimmt er wieder aktiv am Leben teil - und ist glücklich darüber. Negative Berichte wird man sicherlich reichlich finden...mir reicht aber ein positiver Bericht, um auch weiterhin als Organspender zur Verfügung zu stehen.
Gelöschter Benutzer Geschrieben April 22, 2015 Autor Geschrieben April 22, 2015 ich brauch dazu kein stern @ unfrankiert... aber dennoch danke für den tipp. ich erlaube mir da auch kein urteil darüber wenn einer spenden will oder auch nicht.
En**** Geschrieben April 22, 2015 Geschrieben April 22, 2015 Ich habe auch einen Organspendeausweis, habe aber deutlich darauf vermerkt, dass ich KEIN Spender sein möchte. Ich möchte auch keine Organe empfangen. Welchen Sinn macht dann der Organspendeausweis?
Gelöschter Benutzer Geschrieben April 22, 2015 Autor Geschrieben April 22, 2015 Der Sinn ist, eventuellen Angehörigen die Entscheidung abzunehmen und seinen eigenen Wunsch deutlich zu machen. Soweit ich weiß, ist dies sogar von der/den entsprechenden Organisation/en so gewünscht.
Gelöschter Benutzer Geschrieben April 22, 2015 Autor Geschrieben April 22, 2015 Nun, zufällig kannte ich ein paar Nierenempfänger. Ob diese ein "ein paar richtig gute Jahre mit toller Lebensqualität" hatten, mag ich bezweifeln, . . . . . . Mein Bruder hat die Niere einer tödlich verunglückten Motorradfahrerin implantiert bekommen. Seine Lebensqualität hat sich, seit dem Eingriff vor 6 Jahren, wieder fast normalisiert. Wenn ich den "Touch down" mache, dürfen mir alle brauchbaren Organe entnommen werden. Einen Spendenausweis trage ich seit Jahren immer bei mir. Trotz der Skandale in Göttingen vor ein paar Jahren habe ich nicht eine Sekunde daran gezweifelt, ob es richtig ist einen Spendenausweis zu haben. Ein paar Idioten hat man leider immer überall. Deswegen soll aber kein anderer Mensch weiter leiden, wenn ich den Löffel abgegeben habe, im Gegenteil! Meine Austauschteile im Ersatzteillager ( meinem Körper ) sind alle noch so weit okay, dass man sie transplantieren kann. Wenn ich nach meinem Ableben jemanden damit helfen kann, soll es so sein!
En**** Geschrieben April 22, 2015 Geschrieben April 22, 2015 Der Sinn ist, eventuellen Angehörigen die Entscheidung abzunehmen und seinen eigenen Wunsch deutlich zu machen. Wenn du, lt. deiner Aussage hier... Ich habe auch einen Organspendeausweis, habe aber deutlich darauf vermerkt, dass ich KEIN Spender sein möchte. Ich möchte auch keine Organe empfangen. weder spenden möchtest, noch Organe empfangen möchtest, dann reicht doch eine ganz normale Erklärung, die in deinen persönlichen Papieren zu finden ist. So weiß man, daß du weder Organe empfangen, noch spenden möchtest. Dazu braucht es doch keinen Organspendeausweis.
Loewin1969 Geschrieben April 22, 2015 Geschrieben April 22, 2015 Engelschen....der Sinn ist der, dass ich z.B. meinen Organspendeausweis im Portmonaie bei mir trage, neben anderen - für mich wichtigen - Notfallinfos. Wenn ich mir vorstelle, Angehörige müssten erst meine persönlichen Unterlagen durch suchen....vielleicht in einer Situation emotionaler Anspannung....da beuge ich lieber vor. Nebenbei gesagt, finde ich es genauso wichtig eine entsprechende Patientenverfügung zu haben um ggf. niemanden Entscheidungen zu übertragen die nur ich allein für mein Leben treffen sollte.
Gelöschter Benutzer Geschrieben April 22, 2015 Autor Geschrieben April 22, 2015 Danke @ Löwin, Du nimmst mir die Antwort aus dem Mund. Bei Organspenden muss es oft schnell gehen. Da irgendwelche Papiere suchen zu müssen, vielleicht nichtmal zu wissen, ob es solche Papiere gibt, das möchte ich vermeiden. Letztens sah ich im Fernsehen einen Bericht über eine (ich glaube) Holländerin in wirklich gesegnetem Alter, die sich am Halsansatz/Dekolletee tätowieren ließ, keine Wiederbelebung zu wollen. Ich bin am Überlegen, ihr dies gleich zu tun, habe nur keinen kurzen prägnanten und eindeutigen Text bisher und es besteht ja auch die Unsicherheit, ob sich daran gehalten wird.
Gelöschter Benutzer Geschrieben April 22, 2015 Autor Geschrieben April 22, 2015 (bearbeitet) das tattoo wirst du dir sparen können du wirst wohl eher trotzdem reanimiert solange der arzt chancen sieht, ausserdem könntest du inzwischen deine meinung geändert haben. im zweifelsfall wird er sich im notfall für dein leben entscheiden. ausserdem kann es sein, dass dein tattoo so gar nicht zur kenntnis genommen worden ist. aber versuchs wenn du es so möchtest, vielleicht hast du ja glück..... den organspendeausweis nicht zwischen irgendwelchen papieren aufzubewahren, sondern dort wo er auch gefunden wird... macht natürlich sinn. bearbeitet April 22, 2015 von Gelöschter Benutzer
Gelöschter Benutzer Geschrieben April 22, 2015 Autor Geschrieben April 22, 2015 Habe ich...So lebe ich noch etwas weiter.
Am**** Geschrieben April 22, 2015 Geschrieben April 22, 2015 Ich habe im aktuellen Stern gelesen, dass Organspendeausweise zwischenzeitlich fast schon ein "muss" sind ...weil der Stern das schreibt...sind diese Ausweise ein "muss"?! Nein, das ist immer noch freiwillig.
Gelöschter Benutzer Geschrieben April 22, 2015 Autor Geschrieben April 22, 2015 Marie-Anne warum meinste jetzt, dass ich "muss" unter Anführungszeichen gesetzt habe? *sfz*
Gelöschter Benutzer Geschrieben April 23, 2015 Autor Geschrieben April 23, 2015 Welchen Sinn macht dann der Organspendeausweis? Das macht vor allem dann Sinn, wenn man sich öfters in einem Land befindet, wo die Widerspruchslösung für Organspenden gilt. Die Widerspruchslösung bedeutet: Jeder Mensch bei dem der Hirntod festgestellt wird, wird automatisch zum Organspender erklärt, sofern er zuvor nicht ausdrücklich widersprochen hat. Ich vertraue nicht allen Ärzten auf dieser Welt blind, dass diese meinen Hirntod auch eindeutig feststellen. Daher trage ich auch meinen Organspendeausweis immer bei mir, auf dem angekreuzt ist: Nein, ich widerspreche einer Entnahme von Organen und Geweben zur Transplantation! Dafür bin ich bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) registriert und stehe auch gern zur Verfügung!
En**** Geschrieben April 23, 2015 Geschrieben April 23, 2015 Engelschen....der Sinn ist der, dass ich z.B. meinen Organspendeausweis im Portmonaie bei mir trage, neben anderen - für mich wichtigen - Notfallinfos. Eine Kopie einer Patientenverfügung, in der diese Dinge klar geregelt sind, kann man bzw. ich, ebenso bei seinen Papieren (die man mit sich führt) haben. Wenn ich doch eine Patientenverfügung habe, in der solche wichtigen Dinge schriftlich geregelt sind, dann benötige ich (in meinen Augen) keinen Organspendeausweis, in dem ich der Entnahme von Organen widerspreche.
Gelöschter Benutzer Geschrieben April 23, 2015 Autor Geschrieben April 23, 2015 ich beziehe meine informationen zwar nicht aus dem brahmanen-magazin " der stern ", spende meine organe post mortem aber auch nicht und will zu lebzeiten kein fremdes organ. diese willensäußerung kann man sich, solange man vom staat als zurechnungsfähig anerkannt wird, auch notariell beglaubigen lassen . die familie weiß ja, wo solche unterlagen im haus zu finden sind. sollte jemand aus meiner familie ein lebenswichtiges organ benötigen, um zu überleben, würde ich es ohne zögern spenden.
Gelöschter Benutzer Geschrieben April 23, 2015 Autor Geschrieben April 23, 2015 ich beziehe meine informationen zwar nicht aus dem brahmanen-magazin " Irgendwie scheint die deutschtümelnde Mitnutzerin des Forums ein Problem mit meiner Glaubensrichtung zu haben. Es wäre nicht zu viel gefordert, wenn diese Person ihre durchsichtigen Vorbehalte entweder direkt und persönlich klärt, oder die zwischenzeitlich wiederkehrenden unsinnigen Bemerkungen in diese Richtung unterlässt. Danke schön! __________________________________________________________ Ich verstehe nicht, warum ich eine Patientenverfügung rumschleppen soll, wenn es ein kleiner dünner Organspendeausweis auch tut.
En**** Geschrieben April 23, 2015 Geschrieben April 23, 2015 Ich verstehe nicht, warum ich eine Patientenverfügung rumschleppen soll, wenn es ein kleiner dünner Organspendeausweis auch tut. Musst du auch nicht verstehen . Mir reicht`s eben vollkommen aus, wenn ich eine Kopie der Patientenverfügung bei meinen anderen Papieren habe und meine Angehörigen zudem wissen, wo sich diese Verfügung im Original befindet.
Gelöschter Benutzer Geschrieben April 23, 2015 Autor Geschrieben April 23, 2015 weil in der Patientenverfügung nicht nur drinne steht ob du deine Organe spenden willst oder nicht. Sondern auch noch andere wichtige Dinge zb.Lebenserhaltende Maßnahmen sind zum Beispiel künstliche Ernährung, künstliche Flüssigkeitszufuhr, künstliche Beatmung und Dialyse. Ein weiterer Bestandteil des Dokuments können Anweisungen im Falle einer Wiederbelebung sein. In bestimmten Situationen kann eine Wiederbelebung abgelehnt werden. Legst du außerdem fest, in welchem Umfang bewusstseinsdämpfende Schmerzmittel und andere Medikamente eingesetzt werden sollen. Hier musst du abwägen , ob die Linderung von Schmerzen im Vordergrund steht oder ob du als Patient bis zuletzt mit klarem Bewusstsein leben möchtes. Viele Menschen wollen außerdem nicht in einem Krankenhaus sterben, sondern in vertrauter Umgebung oder in einem Hospiz. Auch dies kann in der Patientenverfügung vermerkt werden. Es können auch unvorsehbare Dinge kommen, die nicht berücksichtigt sind,damit der Arzt dann richtig handelt ist ein zusätzlicher Text zu persönlichen Wert- und Lebensvorstellungen empfehlenswert. Dieser Text kann einem Arzt helfen, eine Patientenverfügung richtig zu interpretieren und im Zweifelsfall Entscheidungen im Sinne des Patienten zu treffen. Ich persönlich bin keine Organspenderin und will es auch nicht sein.Absulute Ausnahmen innerhalb in der Familie. Zu meiner Patientenversorgung habe ich auch eine Vorsorgevollmacht , beide Dokomente trage ich als Kopie immer in meinem persönlichen Terminkalender mit, das Original hat meine Tochter.Die Verfügungen sollte man alle 2 Jahre erneuern und auch neu unterschreiben.
Gelöschter Benutzer Geschrieben April 23, 2015 Autor Geschrieben April 23, 2015 Ja, die Argumente sind einleuchtend und werde ich für mich wohl nochmalig überdenken. Bisher dachte ich, dass in Notfällen nicht nach solchen Dingen gesucht, sondern schnell gehandelt wird und ein Organspenderausweis ist schneller zu überblicken als eine seitenlange Patientenverfügung.
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