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Peniskrebs


sohubdi

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Bericht eines Freundes, vor ca einem Jahr:

Es war wohl vor knapp einem Jahr als ich auf der Eichel eine kleine Wunde entdeckte. Woher ist nur zu vermuten.....Zungenpiercingeinsatz beim blasen vielleicht?
Ging eigentlich bald wieder weg und tauchte dann wieder auf, hierzu auch ein weißer Pilz.

Nun gut, besonders toll war das erstmal natürlich nicht, probierte ein paar Salben und so entspannte sich die Lage auch mithilfe Verdrängungsmechanismen, die wohl jeder in irgendeiner Form zu eigen hat...verharmloste es und hatte eh keinen Sex, nur mit mir.

Im Laufe des Winters wurde ich dann doch unsicher, denn das Ding wurde einfach größer, entwickelte sich mit Wulsten an den Rändern und begann einen Krater nach innen zu bilden.

Mein Hausarzt empfahl mir den Gang zum Urologen, da er auch nicht wußte um was es hier geht, ebenso die Hautärzin. Ein Abstrich ergab weder Tripper noch Syphillis noch AIDS.
Termin beim Urologen dauerte aber noch Wochen und es wurde Frühjahr.

In der Wunde entwickelten sich dann auch eitrige Ausscheidungen, die verdammt unangenehm wurden. Der Urologe wußte nichts damit anzufangen und verordnete Nystacinsalbe, die ich auch ordentlich verabreichte. Dazu auch Antibiotika. Ein Abstrich ergab ne Menge Pilzkrimskrams, was mich schlichtweg ängstlich werden ließ.

Im Frühjahr hatte das Ding die Größe eines Ein-Cent Stückes und durch die Antibiotika kam aus dem Wundkrater gelblicher Aussfluß. Die Wundränder breiteten sich weiter aus und das Ganze wurde immer größer.

Mittlerweile stellten sich auch heftige Schmerzen ein, die das Gehen und Sitzen erschwerten. Die Ausscheidungen wurden stetiger und in der Unterhose mußte ich ständig aufsaugendes Papier einlegen. Unsicherheit und Ängste breiteten sich in mir aus und mir wurde schon so langsam klar, daß sich hier etwas tut, was nicht zu kontrollieren ist.
Ein weiterer Gang zum Urologen brachte auch nichts, der war überfordert und erzählte was von Biopsie, mußte diese aber auf die Zeit nach den Sommerferien verschieben, da Urlaub usw..
Ich dachte: „der lässt mich im Stich, Null engagement“ und ging sofort nochmal zum Hausarzt.
Der war entsetzt, gab klar zu, daß er nicht wüßte was das ist und ich solle sofort ins Krankenhaus. Dort erhielt ich einen Termin in zwei Wochen.

Die Zeit verging, es wurde Sommer und in der Klinik reagierten die sofort, entnahmen am nächsten Tag eine Probe, was gräßlich schmerzhaft war (die Betäubungsspritze in die eitrige Wunde....o mann), und mittlerweile war die Wunde in Größe eines 20-Cent Stückes, die Schmerzen wurden immer schlimmer.

Schon länger leidete ich unter Schlafmangel aufgrund der Schmerzen, hinzu kam psychische Anspannung, Ängste, Zweifel. Ich war in einem inneren katastrophalen Zustand.

Die Biopsie wurde mir nach ca 14 Tagen zugesandt: Diagnose Plattenepithelkarzinom, sprich Peniskrebs!

Mein innerlicher Gemütszustand entwickelte sich bedenklich, denn in einem gesonderten Termin wurde mir klar gemacht, daß der Penis unbedingt sofort amputiert werden müsse, ansonsten drohe mir ein schreckliches, langsames Dahinsiechen. Es gibt keine Alternative.

Die darauffolgenden Wochen waren fürchterlich. Verzweiflung, Ängste bestimmten, neben den immer weiter währenden unerträglichen Schmerzen, den kümmerlichen Alltag und ich versuchte nun meine Unsicherheit mit Recherchen teilweise zu bändigen. Auch mußte ich mir was überlegen wie ich in der Öffentlichkeit mit meinem Belang umzugehen gedenke.
Ich entschloß mich also mit diesem Thema offen umzugehen und weihte, neben meinen Verwandten alle engen Bekannte ein.

Zunächst waren die Freunde entsetzt und sehr berührt. Allerdings entwickelte sich auch viel Hilfsbereitschaft, die wiederum mich berührte. Viele Freunde meldeten sich, kümmerten sich um mich und gaben mir enorm Kraft ohne diese ich die nächsten Wochen nicht so gut überstanden hätte.

Mittlerweile war der Tumor in voller Blüte, ergriff langsam die halbe Eichel. Die Schmerzen konnten mit Opiaten halbwegs erträglich gemacht werden und ich setzte mich intensiv mit mir und dem Tumor auseinander. Zeit hatte ich genug, denn auch Jobs waren das ganz Jahr sehr rar, finanziell breitete sich auch noch dazu ein mittleres Chaos aus, aber meine Familie und wichtige Freunde kümmerten sich sehr um mich, ließen mich nicht im Stich.

Psychisch war das auch unbedingt nötig, denn oftmals verließ mich der Mut, spontan kam es zu krampfartigen, unkontrollierbaren Gemütsausbrüchen.

Aber ich entwickelte auch Kraft und Wille dies alles unbedingt überstehen zu wollen.

Auch holte ich mir Zweitmeinungen in verschiedenen Kliniken ein.Überall die gleichen Diagnosen: Peniskrebs, Teil- oder Ganzamputation. In Heidelberg sagte mir ein Arzt, daß hier evtl schon was mit Bestrahlung möglich wäre, aber ich für Experimente zu jung wäre.

Ich wollte nur noch die Schmerzen loswerden und sehnte mich fast schon nach der Operation.

Am Morgen des fraglichen Tages kam es zu einem üblen psychischen fall- out, so das ich dort unmöglich hingehen konnte, war einfach wohl noch nicht so weit.

Leider waren dann die darauffolgenden Wochen einfach die Hölle und ich bereute diese unleidige Entscheidung nachträglich sehr, denn mittlerweile waren die Schmerzen nur noch mit der doppelten Menge Opiate erträglich, hierzu noch Alkohol (18 Jahre alter Tresterschnaps) und der Schlafmangel brachte mich um den Verstand.

So kam ich auch quasi total besoffen in die Klinik. Alleine was ich hier erlebte ist eine eigene Geschichte. Als ich rauskam ging ich abends mal so richtig was Bier spülen und hatte einen sehr lustigen Abend mit meinem besten Freund.

So wurde mir also der Penis stark eingekürzt, ist nur noch ein Stummel und ich werde mich damit abfinden müssen nie wieder klassischen Sex zu haben. Aber ich lebe und der Alltag holte mich alsbald nach der OP (Klinikaufenthalt eine Woche) schnell ein und macht es mir bis dato kaum möglich in unsinniger Trauer zu verfallen.

Irgendwie komme ich damit mittlerweile gut klar, hatte ich im im Leben doch schon viel Höhen und Tiefen zu überwinden und führe ein normales Leben.

Reha wurde mir angeboten, was ich aber ablehnen mußte, weil diese zeitlich beruflich in meine Hauptsaison (Wein machen) einherging. Meine Kumpels wundern sich warum ich keinen Psychologen konsultiere.

Pissen im Sitzen ist manchmal doof, weil das auch mal nach allen Seiten spritzen kann, daher pisse ich zuhause in einen kleinen Topf und nach zweiwöchiger Erholungsphase lernte ich auch wie ich mir einen Orgasmus bescheren kann. Ist ja bald Weihnachten.


Geschrieben

darf ich fragen in welchen kliniken er noch war ?


Geschrieben

Wie so oft :VIEL ZUVIEL ZEIT VERGEUDET.

Aus eigenener Angst und durch aerztliche Inkompetenz.

Gute Besserung und ALLES GUTE.


Geschrieben (bearbeitet)

Das liest sich alles andere als gut .

[mz]***edit by mod ***[/mz]


bearbeitet von MOD-Meier-zwo
Reaktion auf gelöschten Post
Geschrieben

Puh echt krass was dir wiederfahren ist. Sowas gönnt man niemanden. Und wenn ich selber betroffen wäre wüsste ich nicht wie ich damit umgehen sollte, da Sexualität doch ein ganz wichter Teil meines Lebens ist, bzw. mache ich Sie dazu.

Ich wünsche dir auf jeden Fall alles gute und viel Kraft, und vor allem einen verständnissvollen Partner, der mit dieser Situation umgehen kann.

lg Phrenetic


Geschrieben

Eventuell gibt es ja doch noch Möglichkeiten die Situation zu verbessern, für solche Fälle finde ich ist es gut, dass die plastische Chirurgie so weit entwickelt ist.

Das wird vielleicht sogar, von der Krankenkasse bezahlt...?

Aber schön, dass der TE langsam wieder ins Leben zurückfindet...oder der Freund, des TE


Geschrieben

@ VP

Ich habe schonmal mit eigenen Augen gesehen, wie ein komplett amputierter Mann mit Peniskarzinom im Endstadium aussieht. Das gibt es also, und es ist furchtbar.


Geschrieben

Und Amputiert wird da gar nix, wenn solche Stellen entfernt werden, dann durch Vereisung, Verödung durch Strom, oder lokale Chemotherapie.


In einem frühen Stadium des Peniskarzinoms kann eine Strahlentherapie angezeigt sein, das lokale Entfernen des Tumors oder eine Laserbehandlung der betroffenen Bezirke. Im fortgeschrittenen Stadium mit Lymphknotenmetastasen ist meist eine Entfernung der betroffenen Lymphknoten und eine Penisamputation oder Penisteilamputation notwendig.

*Quelle: Wikipedia*


Geschrieben

wenn sein Freund 60 oder Älter ist, und zu den 0,9% von 100.000 Männern gehört die im Jahr an Krebs erkranken. Das entspricht etwa 0,4-0.65% aller bösartigen Tumorerkrankungen insgesamt.
Wenn hier schon aus Wikipedia zitiert wird dann schon richtig.
Und trotz alledem, passen weder die beschriebenen Begleiterscheinungen(Pilz)noch das angeblich kein Arzt wußte wie er damit umzugehen hat zu der Geschichte.


Geschrieben

also ich habe auch nachgelesen, und da war auch von Peniskrebs die Rede.

Ich glaub eigentlich immer erst mal was man mir erzählt, was
sollte der TE auch damit bezwecken und hier so eine Geschichte zu
erzählen, die nicht der Wahrheit entspräche

Mann sollte auch mal bedenken, dass die Krebserkrankungen in immer jüngeren Jahren auftreten.


Geschrieben

wenn es dir was hilft und du ne antwort auf was suchst dann kontaktiere mich mal über nachricht. evtl könnte ich sie dir geben, hab radiologen in der familie


Geschrieben

@collossus

Das Plattenepithelcarzinom ist mitnichten nur Hautkrebs. Mein Vater starb daran.


Wie du zu dieser Aussage kommst weiss ich nicht .

Was du da unterstellst ist fuer mein Gefuehl jenseits von gut und boese.


Geschrieben

Mag sein das meine Meinung dazu nicht besonders nett oder "Forenkonform" ist, nur frage ich mich warum ich im Krebs-Kompass Forum bis auf ein paar Worte die haargenau gleiche Geschichte gelesen habe.
Zwei Freunde mit Peniskrebs?, ein Freund der gleich zweimal Krebs gekriegt hat?, oder nur vom TE abgeschrieben und etwas verändert, aus welchen Gründen auch immer.


Geschrieben

Im Grunde finde ich es egal, ob die Geschichte mit dem "Freund" so stimmt. Peniskrebs wäre sicher für jeden Mann eine Tragödie, und deshalb finde ich, dass das Thema auf einer Erotikseite durchaus seine Berechtigung hat.


Geschrieben

Sehe ich auch so! Laut Aussagen eines mir bekannten Urologen ist er zum Glück selten, führt aber meist zur Penisamputation.


Geschrieben

Colossus

Ich weiss nicht wo du was ueber das Plattenepithelcarcinom gelesen hast. Das war schon nicht richtig.

Oder welch andere Geschichte im Kompass.

Sicher wissen wir NIE ob eine Geschichte so stimmt.

Dennoch sehe ich es so, dass da jemand der evtl. gerade in der Scheisse sitzt von dir in einer Weise angesprochen wird ,die echt unmoeglich ist.

Ich kann es nicht beurteilen. Du auch nicht.

Also halt doch im Sinne dessen den Ball flach. (?)


Geschrieben

Egal ob die hier geschriebene Geschichte nun wirklich von einem Bekannten des TE`s stammt oder nicht, Fakt ist, daß es Peniskrebs gibt und es tragisch genug ist, wenn man Betroffener ist!


  • 3 Monate später...
Geschrieben

Danke für diese Geschichte.
Da weiß man gleich wieder was wichtig ist im Leben.


Geschrieben

Danke für die Geschichte und die Info.
Hatte keinen blassen Schimmer das es diese Krankheit gibt.


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