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Vegetarier und Veganer


Empfohlener Beitrag

Geschrieben


Mehr Geld bedeutet konkret weniger Zwang zur Rationalisierung, Massentierhaltung mit Antibiotika usw. Überdüngung...



Das ist OT im Bezug auf diese Diskussion, aber:
Das ist doch eine etwas kurz gedachte Ansicht, oder?

Mehr Geld im System bewirkt garnichts, solange das uneingeschränkt kapitalistischen Regeln unterliegt.

Wenn man mehr Geld für die Tierhaltung und den Betrieb erreichen will, muß man dafür sorgen, daß das Geld innerhalb der Betriebe dafür ausgegeben wird, sprich Umwelt- und Haltestandards erhöhen und vor allem kontrollieren/durchsetzen.
Auf die Weise würden höhere Lebensstandards fürs Vieh zu höheren Preisen führen.
Höhere Preise dagen führen erstmal nur zu höherer Rendite, sonst nichts.



Back on topic

Das Bild vieler Leute von Landwirtschaft ist durch Werbung und Kinderbücher geprägt, nicht von der Realität.
Der Familienbetrieb, bei dem die Tierpfleger im direkten Kontakt mit den Tieren stehen und deren Wohlergehen im Auge haben.

Ich vermute mal stark, daß auch du, @K_Blomquist diesem Fehlglauben anhängst, so oft wie du hier von "glücklichen Tieren" fabulierst.

Tatsächlich ist Landwirtschaft inzwischen in weiten Teilen knallhartes Geschäft, in dem die Tiere nur Produktivitätsziffern sind. Auch im Biobereich.
Obwohl ich mit @musetta bei weitem nicht überall mitgehe, zumal im Ton - damit überzeugt man nicht - hat sie mit ihrer Beschreibung von Schweizucht auf der letzten Seite durchaus recht.
Die Viecher leben - auch bei unseren recht hohen deutschen Tierschutzstandards - fast ausschließlich für ein Paar Wochen auf Stahlgittern in winzigen Zellen ohne Tageslicht, mit kupierten Schwänzen und inzwischen in Zuchformen, bei denen sich ihnen reihenweis vor Gewichtszunahme die Hufe spalten und die Knöchel nach 10% der Lebenszeit Arthrose ausbilden.

Hällische Landschwein, die glücklich für ihre kurze Lebenszeit auf der Wiese wühlen, mögen ein schönes Bild abgeben.
Aber sie spielen für die Fleischproduktion keinerlei Rolle.

So weit ich informiert bin ist von dem in der EU verkauften Fleisch ein Anteil von etwa 0,8% biologisch gehalten, aber Bio bedeute ja auch noch lange nicht, daß es den Tieren gut geht. Auch Bio kommt fast auschließlich aus Massenzuchtanlagen mit völlig ungenügenden Haltungsbedingungen.

Das was du - und fast alle Fleischesser - sich unter guter Tierhaltung vorstellen existiert faktisch nur auf Höfen, die nicht wirtschaftlich agieren.
Die Besagten outdoor-Schweine oder Hühner die bei ausreichendem Auslauf auf der Wiese picken gibts im Museumshöfen oder privater Hobbyhaltung, nicht in der Produktion für den Markt.

Man kann wirklich getrost davon ausgehen, daß ein Kilo Fleisch das weniger als 40, 50 Euro kostet, Milch unter 4 Euro Pro Liter, Eier unter 40 Cent Stückpreis rein wirtschaftlich nicht von Viechern stammen kann, denen es auch nur halbwegs gut geht.
Geht einfach nicht wenn ein Bauer rechnen muß.
Und das müssen sie alle, vom Agrarkonzern bis zum Nebenerwerbslandwirt.

Von daher ist das eben fabulieren, wenn man von glücklichen Tieren spricht und im Supermarkt einkauft.

Demeterstandard ist halbwegs ok für die Viecher, Wild lebt immerhin eine Weile lang frei und sozial eingebunden.

Aber 64 Millionen Schweine im Jahr? Dafür würde die Fläche der kompletten USA nicht reichen, wenn die Auslauf und Herdenleben, abwechslungvolles Futter haben sollen.

LG
FT


Geschrieben (bearbeitet)


Die Viecher leben - auch bei unseren recht hohen deutschen Tierschutzstandards - fast ausschließlich für ein Paar Wochen auf Stahlgittern in winzigen Zellen ohne Tageslicht, mit kupierten Schwänzen und inzwischen in Zuchformen, bei denen sich ihnen reihenweis vor Gewichtszunahme die Hufe spalten und die Knöchel nach 10% der Lebenszeit Arthrose ausbilden.



Das durchschnittliche Schlachtgewicht eines Schweins in Deutschlands beträgt 101,35kg, da spaltet sich weder der Huf, noch bildet sich da Arthrose aus. In freier Wildbahn werden die Viecher nämlich genauso schwer.
Und die Spaltenböden sind heutzutage aus Beton oder Kunststoff, nicht aus Metall.
Und um mal wieder zum Titelthema zurückzukommen bei einem ONS interessiert es mich nicht, bei was längerfristigen Veganer, Nein Danke.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben



@Alien
ich war als Kind auch schon dabei, als nem Huhn der Kopf abgehackt wurde. Wer das nicht ertragen kann, sollte wirklich kein Fleisch essen. Dem Huhn ging es zu Lebzeiten übrigens sehr gut, es hatte freien Auslauf auf einer riesigen Wiese (auf der habe ich im Winter Skifahren gelernt) und ging abends freiwillig zurück in den Hühnerstall...


Kopf ab ist für das Huhn ein schöner Tod. Konnte das schon ertragen. Danach laufen sie manchmal ohne Kopf herum....Das Schlachten einer Kuh war für mich als 6 jährige schockierend...nix für Kinder.

Aber ich esse trotzdem auch gerne blutiges Steak, aber nur einwandfreies Fleisch.


Geschrieben

@collossus

...und dieses "Halbwissen", kannst du wie belegen...?!"


Geschrieben

Falls ich gemeint sein sollte, ich hab 20 Jahre einen Bauernhof gehabt, und Metzger gelernt. Also komm Du mir nicht mit "Halbwissen" um die Ecke.
Außerdem kann man so was ganz fix Googeln.


Geschrieben



gequält wird kein tier, auch nicht beim schlachten. wenn doch dann sind das wieder nur wenige ausnahmen. es gibt auch beim schlachten vorschriften.

aber egal bei was, es wird immer ausnahmefälle geben.


da gibt's auch Reportagen...es ist eine hohe Zahl von Tieren, wenn alles im Akkord gemacht wird, kommt es zu Fehlern...


Geschrieben

Ihr wisst schon, dass ihr meilenweit von der ursprünglichen Fragestellung weg seid?

Ich fände es schön, wenn das Hauen und Stechen hier ein Ende hätte. Auch bei diesem Thema gibt es keinen Grund, sich gegenseitig persönlich anzugreifen. Wenn ihr nicht zu einer sachlichen Diskussion zurückfindet, dann muss der Thread geschlossen werden.

Danke

Lingua - Team poppen.de


Geschrieben


Eine Frage allerdings hat mir noch kein Vegetarier oder Veganer beantworten können, wenn tierische Produkte abgelehnt werden, wieso werden dann Dinge die Fleischersatz, Eiersatz, fleischlose (Leber)Wurst, Salami etc. heißen, gekauft bzw. überhaupt so genannt?



vllt weil jemand der aus Überzeugung kein Fleisch mehr isst, trotzdem den Geschmack von Fleisch und Wurst mag...

und deswegen auf Ersatzprodukte zurückgreift...


Geschrieben (bearbeitet)

Stimmt, Wildschweine werden genauso schwer - binnen etwa 2 Jahren.
Heutige Hybridschweine (ca 90% der Produktion) erreichen ihr "Zielgewicht" ab Wurf in 22 Wochen...

Geh in eine Zuchtanlage und guck dir die Hufe an, das Problem ist bestens bekannt und betrifft die Mehrheit der Tiere.
Gegen Ende der Mastzeit kann ein Drittel der Tiere nicht mehr im ersten Versuch aufstehen...
Was das Material der Spaltböden angeht - hältst du das jetzt wirklich für relavant? Oder versuchst du nur durch absolute Nebenargumentation davon abzulenken, daß du selber auch eher ungern auf solchen Böden leben würdest?

@Moderation, bzw Linguafabulosa
Ich finde, für die Härte der Diskussion halten sich die persönlichen Übergriffe sehr in Grenzen. Natürlich kann ein allmächtiger Mod diese Diskussion längst mit dem "Politik"-Argument dichtmachen.
Fände ich persönlich aber enttäuschend.
Soll wirklich alles an weltanschaulich relevantem Diskurs hier auf p.de unterbunden werden?


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

vllt weil jemand der aus Überzeugung kein Fleisch mehr isst, trotzdem den Geschmack von Fleisch und Wurst mag...

und deswegen auf Ersatzprodukte zurückgreift...




Nein, das ist falsch...Fleisch schmeckt nach "nichts"...der "Geschmack" entsteht nur durch die Gewürze.

Ich esse diese Produkte nur, weil ich mich sojareich ernähren will, mir ist egal, wie sich das nennt!

...und um auf die Frage des TE zurückzukommen...ich würde einen Metzger,Schlächter oder jemand der ohne darüber nachzudenken, Fleisch in sich reinstopft nicht als Partner haben wollen.


bearbeitet von Marie-Anne
Geschrieben

falsch...

Ich esse diese Produkte nur, weil ich mich sojareich ernähren will, mir ist egal, wie sich das nennt!




etwas ist nicht falsch, nur weil es für dich nicht gilt...

Einige Vegetarier bzw. Veganer, die ich kenne, essen genau aus diesem Grund Fleischersatzprodukte...

und das Fleisch keinen Eigengeschmack hat ist für mich auch falsch


Geschrieben

Natürlich hat Fleisch einen Geschmack, sogar eigene Sinnezellen im Mund.
Umami ist der Begriff - eine der Fünf geschmacksrichtungen, die wir identifizieren können.
Haben fast alle alle Nahrungsmittel mit tierischem Eiweiß. Glutaminsäure.

Ich persönlich schmecke Fleisch inzwischen raus, weil ich es so selten esse.
Ist schon öfter vorgekommen, daß ich was bei Freunden was vorgeblich fleischfreies mitessen und denke "hmm, schmeckt nach Tier, komisch" - und es stellt sich raus das tastächlich ein paar fetzen Speck drin war oder sowas.
Da reg ich mich nciht groß auf, aber es ist schmeckbar.


Geschrieben

Kann ich machen, ich treff meinen Schwager eh heut Abend. Dem seine Schweine kommen beim Ersten Versuch hoch und zwar alle. Könnte aber vielleicht auch daran liegen das sie in Buchten in Gruppen von 10 bis 15 Tieren zusammenleben, was heutzutage in den meisten Ställen Standard ist.
Wenn man sich natürlich nur Videos von *** Rights & Co anschaut und das dann als Maßstab für ALLE Betriebe nimmt, der hat dann natürlich seine eigene Weltanschauung.


Geschrieben (bearbeitet)

Wie heißt es doch gleich...."Eine Krähe hackt der anderen, kein Auge aus"...


und es gibt auch "unabhängige Medien", die über unhaltbare Zustände, in der Massentierhaltung berichten.


bearbeitet von Marie-Anne
Geschrieben

Jepp, und wer von vielem weniger als die Hälfte weiß , sollte im Idealfall nur halb so laut schreien.


Geschrieben

Mir ist "Herzensbildung" wichtig und die ist bei den meisten hier, nicht vorhanden....


Geschrieben


Ich esse diese Produkte nur, weil ich mich sojareich ernähren will, mir ist egal, wie sich das nennt!

...



Nicht etwas weil sie Dir schmecken?
Du arme!
Glaubt Du tatsächlich, Soja wäre gesund?


Geschrieben

Scheinbar rede ich doch ab und an Klingonisch.

Es geht hier nicht um die Gründe, die zu vegetarischer oder veganer Ernährung führen - auch nicht um die Zustände in der Massentierhaltung.

Da es aber scheinbar weder möglich ist, zur Eingangsfrage zurückzukehren, noch auf die persönlichen Angriffe zu verzichten, schließe ich hier.

Lingua - Team poppen.de


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