Jump to content

Polyamorie - ja oder nein?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Wenn jemand, das für sich lebt und richtig für sich empfindet, warum nicht immer zu. Für mich persönlich, würde so eine Art zu leben nie in Frage kommen. Ich bin eine Frau, die , die Zweisamkeit liebt und auch lebt. Ein Mann, der das jetzt so wie von dir beschrieben lebt, würde für mich überhaupt nicht in Frage kommen.
Geschrieben
vor 18 Stunden, schrieb OhFlo:

Wie steht ihr zur Polyamorie?

Mich interessieren eure Gedanken und Erfahrungen zu dem Thema. Lebt ihr es, oder wollt es ausprobieren? Oder ist es überhaupt nicht euer Ding?

Ich bin gespannt. :)

Für mich ist Polyamorie keine Entscheidung, sondern eine Veranlagung wie zum Beispiel auch eine sexuelle Orientierung.  Polyamore sind davon überzeugt, dass wir mehr als einen Menschen gleichzeitig lieben können, das ist mir bisher noch nie passiert und so habe ich mich noch nie damit auseinandersetzen müssen, ob ich das will.

Ich glaube, dass es nicht einfach ist, zwei oder gar mehr Menschen gerecht zu werden, viele bekommen ja schon die Beziehung mit einer Person nicht geregelt, denn für mich bedeutet das nicht das Bett mit mehren zu teilen, sondern mein Leben.

Geschrieben
Klar kann man mehr wie eine Person lieben Aber ob man so leben will ist was anderes
Geschrieben (bearbeitet)
vor 13 Stunden, schrieb weiche_haende:

Hallo TE, die Polyamorie betraf euch alle oder nur dich? Denn auch die Mädels untereinander müssen selbiges empfunden haben, ansonsten ist es keine Polyamorie sondern doch nur Polygamie.

Sorry, aber das stimmt mal überhaupt gar nicht.

Polyamorie = mehr als eine Person (potenziell) partnerschaftlich lieben, mit dem Wissen und Einverständnis aller Beteiligten. Es ist dabei überhaupt nicht zwingend erforderlich, dass alle Involvierten untereinander sexuelle Beziehungen pflegen. Zum Beispiel gibt es Triaden (V-Konstrukte), bei denen eine Person mit 2 Partnern intim ist, diese aber wiederum nicht miteinander. Das Spektrum polyamorer Beziehungsformen reicht von losen Verbänden bis zu eheÄHNLICHEN (nach außen hin geschlossenen) Konstrukten. Der gemeinsame Nenner ist die Definition, die ich gab. Sex ist übrigens auch nicht mal zwingend Voraussetzung, wird aber in der Regel praktiziert. Es gibt platonische/asexuelle Poly-Beziehungen - genau wie es sie unter "Monos" auch gibt.

Außerdem gibt es folgende Merkmale, die Polyamorie z.B. von einer offenen Beziehung oder Polygamie abgrenzen:

1. Ehrlichkeit/Transparenz (= alle Beteiligten wissen voneinander)
2. Gleichberechtigung/Konsens (alle haben die gleichen "Rechte"; Poly ist nicht patriarchale Polygynie)
3. Langfristige Orientierung (Poly ist nicht Swingen)

PolyGAMIE bedeutet VielEHE. Wird in anderen Kulturen praktiziert, z.B. bei den Mormonen oder in Teilen der islamischen Welt. Und eben i.d.R. als patriarchale Polygynie angelegt = der Mann ist polygam, die Frauen ihm treu.

bearbeitet von Kurvenwunder
Geschrieben (bearbeitet)
vor 6 Stunden, schrieb Kismet60:

Für mich ist Polyamorie keine Entscheidung, sondern eine Veranlagung wie zum Beispiel auch eine sexuelle Orientierung.  Polyamore sind davon überzeugt, dass wir mehr als einen Menschen gleichzeitig lieben können, das ist mir bisher noch nie passiert und so habe ich mich noch nie damit auseinandersetzen müssen, ob ich das will.

Ich glaube, dass es nicht einfach ist, zwei oder gar mehr Menschen gerecht zu werden, viele bekommen ja schon die Beziehung mit einer Person nicht geregelt, denn für mich bedeutet das nicht das Bett mit mehren zu teilen, sondern mein Leben.


Wie Recht du hast...
Man kann auch "reinschlittern", sich in einer Partnerschaft in einen Dritten verlieben und feststellen dass das Gefühl nicht geteilt ist wie ein Kuchen, sondern für beide "voll da". Ist mir passiert, nicht nur einmal.
Aber ausleben... nein. Emotional kein Problem, aber in der Praxis die Liebe zu "geben", das Leben zu teilen - das ist dann sehr wohl wie ein Kuchen. Den Kraftakt habe ich beschieden gar nicht erst zu versuchen,  auch die Partner müssen ja einiges bewältigen. Ich denke langfristig wäre das zum Scheitern verurteilt.
Dennoch hat mich allein das Wissen um die emotionalen Aspekte sehr bereichert.
Schwierig allerdings ist es auch wenn man es nicht ausleben kann oder will und es emotional dennoch passiert. Du musst gegen Dein Herz handeln, es schreit ja die ganze Zeit was ganz anderes. Aber am Ende bleibt da eine Verbundenheit, die ich schwer beschreiben kann, irgendwie platonisch, die aber unglaublich schön ist - ob einseitig oder geteilt.

Allen die es versuchen wollen wünsche ich jedenfalls viel Erfolg, aber auch zunächst Umsicht.

 

bearbeitet von wilco
Geschrieben
Am 10.11.2019 at 01:14, schrieb OhFlo:

Lebt ihr es, oder wollt es ausprobieren? Oder ist es überhaupt nicht euer Ding?

Mehrere Partner lieben und zu jedem einzelnen eine Liebesbeziehung pflegen? Nein, daß habe ich noch nie gelebt und kann es mir für mich auch überhaupt nicht vorstellen!

Mir wäre das viel zu anstrengend!

 

Ein guter Freund einer Freundin hat vor einigen Wochen sein Leben verloren. Er lebte in einer polyamoren Beziehung, scheinbar kam der andere Mann damit dauerhaft doch nicht klar.

Er erschoss den "Nebenbuhler" und dann sich selber, zurück bleiben 2 Frauen und insgesamt 6 Kinder.

Geschrieben
Polyamorie ist in der Natur gang und gebe und völlig ok. Geschichten wie Monogamie, monoamorie (heißt das so?) Sind einfach gesellschaftliche Bedeutungen die durch Religion und Gesellschafft erschaffen wurden (Die zehn Gebote: Gebot 6 und 10). Man nehme ältere Kulturen als Beispiel. Die Ägypter, die Chinesen, die Araber. Bei allen ist Polygamie und Polyamorie gang und gebe gewesen. Auch heute noch findet man in arabischen Ländern Polyamorie. Sogar in unsere Gesellschaft nimmt es wieder Gestalt an. Mormonische Glaubensweisen zum Beispiel. Ich persönlich finde es vollkommen ok. Ob es Fluch oder Segen ist, wage ich allerdings nicht zu sagen.
  • Moderator
Geschrieben

Ich habe zwei Beiträge wegen anmaßender Unterstellungen entfernt. Es war keine Aufforderung den TE zu analysieren und ihn zu bewerten. Danke.

Lieben Gruß

Nathalie

Team-Poppen.de

 

Geschrieben

Ich habe so etwas in den Anfängen schon einmal erfahren, jedoch gemerkt, dass es tatsächlich auf Dauer nicht wirklich funktioniert.

Anfangs habe ich gedacht, ich würde für beide Menschen gleich viel empfinden und die erste Zeit war natürlich eine aufregend, da man irgendwie doppelt verliebt war und mit jedem was unternommen hat. Und da kamen dann schon die ersten Hürden...der eine wollte was unternehmen, der andere aber auch. Ständig zu dritt wollte man auch nicht sein, da beide ja auch das Recht auf Zweisamkeit mit mir hatten. Und irgendwann habe ich mir dann überlegt, wie das in Zukunft weiter gehen soll ( was ist mit Unternehmungen, Urlaubsreisen, Krankheit, Kindern )

Da merkte ich schon, dass die Liebe eben nicht für beide genau gleich viel ist und man nicht allen Beteiligten gleich gerecht werden kann...und ICH blieb dabei am meisten auf der Strecke, da ich ständig schauen musste, das nicht einer benachteiligt wird. Da habe ich gemerkt, dass ich das auf Dauer nicht wirklich kann 

Geschrieben
Meine Frau und ich wollen es ausleben sie hat einen ich leider noch keine
Geschrieben
Am 10.11.2019 at 01:14, schrieb OhFlo:

Wie steht ihr zur Polyamorie?

Es war wundervoll, ein Feuerwerk, eine Achterbahnfahrt. Und trotzdem habe ich mich dazu entschieden, dass Polyamorie nichts für mich ist. Es war immer eine Frage des Aufteilen von Zeit, Aufmerksamkeit und Liebe zwischen den Mädels. Das ist nicht etwas das ich machen möchte, ich bin der Mensch der dann seine volle Aufmerksamkeit einer Person widmen möchte. Das war in der Konstellation jedenfalls nicht möglich. 

 ....Klar gibt es hier und da immer mal wieder andere Menschen, die für Erotik und Sex in mein Leben treten, und auch für diese empfinde ich etwas (ich würde nie etwas anfangen wenn da nicht ein wenig Gefühlswelt im Spiel wäre), aber Polyamorie nenne ich es nicht mehr, es sind eher zeitlich begrenzte Abenteuer. 

Ich bereue es nicht, dieses einmal ausgelebt zu haben. Überhaupt nicht, denn es hat mich emotional weitergebracht und ich habe sehr viele Dinge über mich selbst gelernt und bin daran gewachsen. Aber das kann ich auch außerhalb der Polyamorie.

Mir erschließt sich nicht wirklich, warum Du einen Unterschied zwischen der Zeit mit den 4 Frauen im Wechsel und deiner jetzigen Partnerin mit gelegentlichen Zischenspielen machst.

Nach deiner eigenen Aussage ist immer auch eine gewisse emotionale Bindung  - zumindest aber empatie für dein Gegenüber mit im Speil. Quasi als unabdingbare Notwendigkeit für Dich.

Für mich ist es in allen Fällen "Polyamorie".

Ich zum Beispiel könnte mir auch gut vorstellen, in einer entsprechenden Konstalation mit mehr als einer Partnerin zu leben. Zum Beispiel im Ruhestand - den ich gerne mit Reisen verbringen würde. Bevorzugt in Europa zu wasser auf eigenem Kiel. Dazu braucht es nach Möglichkeit eine interessierte - noch besser begeisterte mit reisende. Da das in der Regel bei den Einzelnen zeitlich begrenzt ist, kann sich eine polyamore Gemeinschaft anbieten. So würden im besten Fall alle die angenehmeren Zeiten mit ein ander verbringen und könnten sich in der Zeit dazwischen auf den nächsten Abschnitt freuen.

 

Es ist lediglich bedauerlich, das solche im Grund natürlichen Lebensformen in unseren Gesellschaften kaum zu realisieren sind.

×
×
  • Neu erstellen...