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Fantasy?


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Geschrieben

Das alte Schloß am See

Es ist Sommer. Um uns ungestört treffen zu können, haben wir uns einen Platz an einem der vielen Badeseen ausgesucht. Von außen nicht einsehbar, versteckt hinter hohem Gras und Büschen, aber doch mit ausreichend Platz, um uns in der Sonne zu räkeln und das erfrischende Wasser des Sees zu genießen.
Ich hatte mit der Arbeit ein wenig früher Schluß gemacht, und habe mich entschlossen auf Dich an unserem geheimen Treffpunkt zu warten. Um Dich zu überraschen habe ich auf der nahegelegenen Wiese für Dich einen Strauß Sommerblumen gepflückt, und mich dann in die Sonne gelegt. Ich bewunderte den eleganten Flug der Schwalben, lauschte dem Gesang der Lerchen, schaute den Schmetterlingen und Bienen nach, die begierig den süßen Nektar aus den Blüten saugten. Über dem betörenden Duft der Sommerblumen, den ich in Händen hielt, und mit dem Bild der sich ständig veränderten Wolken vor Augen, sah ich Dich vom Himmel herab elfengleich zu mir herabschweben. Du hast mit einem verführerischem Lächeln nach meiner Hand gegriffen und mit Deiner weichen Stimme geflüstert „Komm, komm mit mir, ich zeig Dir einen Ort, an dem alle Deine Träume in Erfüllung gehen“ Ich bin Dir gefolgt zu einem alten, verlassenen Schloß, das schon seit Jahrzehnten nicht mehr bewohnt war. Der Gang  die sicher einstmals prunkvoll gestalteten Gemächer, und das Knarzen der Dielenbretter unter meinen Füßen ließen mich in Ehrfurcht erschauern.
Irgendwann sind wir durch das schier unendliche Labyrinth aus Gängen und Räumen zu einer Tür gelangt, die sich mit einem leisen Quietschen in den Angeln wie von selbst öffnete. „Komm, hier bin ich zu Hause“ hörte ich von ganz weiter Ferne Deine Stimme zu mir sagen. Neugierig betrat ich den dunklen, nicht sehr einladend wirkenden Raum. Das einzige Sonnenlicht, das durch die alten Fenster drang, beleuchtete ein kleines Tischchen, das in einer Ecke des Raumes stand. Jetzt erst fiel mir der süße, fast nicht zu beschreibende Duft auf. Langsam gewöhnten sich meine Augen an das Halbdunkel, und ich begann zu erkennen, das sich mitten im Raum ein großes Himmelbett befand, und an den Wänden mehrere mannshohe Bilder hingen. Du hast mich zu dem kleinen Tischchen geführt, auf dem eine Kristallschüssel, gefüllt mit Pralinen stand.
Du hast ein Stück der Schokolade entnommen und sie mir an die Lippen gehalten „Bitte probier von meinen Versuchungen“ hast Du mir zugesäuselt. Es war ein Pralinee, gefüllt mit feinster Konfitüre. Schon als es mir auf der Zunge zerging, hat mich ein wohliges Gefühl der Vertrautheit und der Wärme erfasst, als sich der Raum um mich ganz plötzlich erhellt hat. Das ganze Zimmer war in zartes violett getüncht, an den Wänden hingen tatsächlich Bilder, die in verschiedenster Weise den Liebesakt darstellten. Und mitten im Raum stand ein sehr großes Himmelbett, umhüllt mit reinster Seide. Langsam hat sich die Wirkung der Zauberschokolade vollends entfaltet.
Wie gelähmt stand ich da, als Du begonnen hast, nur mit einem Nichts von Negligee bekleidet, den Tanz der Salome aufzuführen. In meinem Kopf drehte sich alles, der Raum um mich wurde immer kleiner, so sehr hat mich der Anblick Deiner unendlichen Schönheit in den Bann gezogen. Wir haben uns alsdann in Deinem Bett heiß und innig geliebt, mit einer schier unbeschreiblichen Leidenschaft. Und jedesmal, wenn wir uns dem Höhepunkt näherten, war es, als ob die Bilder um uns lebendig wurden und die darauf abgebildeten Menschen zu uns heraussteigen, um uns in unserer Begierde noch zu befeuern. Mittlerweile bist Du an unserem Treffpunkt erschienen, hast mich mit einem zärtlichen Kuß aufgeweckt und mich mit einem verschmitzen Lächeln gefragt „ Möchtest Du ein Pralinee? Die Konfitüre ist mein geheimes Rezept...“
Ich habe Dich noch in Träumen versunken umarmt und Dir zugefüstert das deine Pralinen der Wahnsinn sind.

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