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Moral – was ist das eigentlich?


Ki****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Moral ist ein von Menschen geschaffenes Konstrukt, welches Schranken setzt.

Dann treibt es die Ehefrau hinter dem Rücken ihres Ehemannes. Sex ist ein natürlicher Antrieb sich fortzupflanzen.

Ist es moralisch vertretbar, Tiere zu essen?

Klar, die schmecken doch und das ist der Lauf der Dinge...

Du siehst. Ein reines Konstrukt.

Geschrieben
Am 4.12.2019 at 19:24, schrieb Kismet60:

Gibt es das noch moralische Werte wie Familie, Freundschaft, Respekt, Gerechtigkeit, die wir alle teilen, oder gelten heute ganz andere Maßstäbe?

Meiner Meinung nach gibt es diese Werte heute noch genau so. Insb. Freundschaft, Respekt, Gerechtigkeit sind noch immer gültige Werte. Die Familie kann man sich nicht aussuchen, man wird hineingeboren und man mag sich von ihr distanzieren, aber oft ist Blut noch dicker als Wasser. Freundschaften sucht man sich und sie können viel geben. Respekt muss man sich verdienen, und durch Untaten kann man ihn auch wieder verlieren. Gerechtigkeit jedoch bleibt eines der höchsten Güter.

Froh bin ich jedoch, dass die Aussage "Das tut man nicht" weitgehend verstummt ist. Ich habe sie immer verachtet, da sie nie mit einer Begründung versehen war. Warum tut man das nicht machen tun? Wer sagt das? Wie furchtbar.

 

Geschrieben

@ Kismet60

 

In Deiner Überschrift fragst Du nach einer Definition für Moral. In Deinem Text lieferst Du dann eine Definition von Moral, die mich etwas an die Katholische Kirche erinnert. Wenn Du z.B. sexuelle Freiheit dafür verantwortlich machst, dass es Leute gibt, die einen Friedhof zum poppen sich ausgesucht haben, ist das für mich eine sehr rigide Auslegung von Sexualmoral. Abgesehen davon habe ich noch nie gehört, dass der Friedhof inzwischen eine angesagte Sex - Location ist. Du sprichst auch TS und TV an und ich frage dich deshalb: sind Menschen wie ich für Dich unmoralisch? 

 

Eine Frau mit vier Kindern von vier unterschiedlichen Männern führt für Dich einen unmoralischen Lebenswandel? Was genau ist daran negativ? Ich eine Mutter, die vier Kindern von einem Mann hat, nur deshalb schon eine bessere Mutter? 

An Äußerlichkeiten wie Frau oder TS/TV, Kinder von einem Mann oder unterschiedlichen Männern und Monogamie oder Fremdficken kannst Du keine Kausalität zu Charaktereigenschaften ableiten. 

 

Meine bescheidene Definition von Moral ist: fair sein. Fairness im Job, in der Familie, eigentlich in allen Beziehungen. 

 

Geschrieben
vor 5 Stunden, schrieb Droops:

Moral ist ein von Menschen geschaffenes Konstrukt, welches Schranken setzt.....

Du siehst. Ein reines Konstrukt.

Ja. Ein Gedankengerüst es ist.

Und doch gibt es neben Moral auch noch Ethik und Ehre, die ebenso Schranken setzen.

Diebstahl und Mord sind verboten. Menschen haben dafür ein Konstrukt namens Recht und Gesetz geschaffen, das das sanktioniert. 

In anderen Kulturen hat Ehre auch einen deutlich höheren Stellenwert als hierzulande, bis zu dem Punkt, dass Väter Töchter ermorden dürfen, wenn diese "Schande" über die Familie gebracht haben. Im dritten Reich konnten Soldaten nicht gegen den "Führer" handeln, weil sie einen Eid auf ihn geleistet hatten. Dieser offenkundig bösartige, verbrecherische Eid hat Offiziere davon abgehalten, menschlich zu handeln, weil der Eidbruch ihre Ehre verletzt hätte.

Vielleicht ist es gut, dass derart abstrakte Konstrukte hier und heute in den Hintergrund gerückt sind. Dennoch scheint es mir, dass an die Stelle der Ehre und Moral heute Egoismus, Gewinnstreben und Machtsucht getreten sind (zweifellos gab und gibt es das immer und überall) und ein Gegengewicht fehlt.

Habt Ihr Beispiele, wo Moral, Ehre, Ethik klar positiv wirken? (Da ist es wieder, das universelle Hilfspronomen "wo")

Geschrieben

Ich lese hier oft das jeder seine eigene Moral hat, das führt meiner Meinung nach zu dem Egoismus, den alle beklagen.Aber das bewerte ich nicht, ist nur meine Meinung. Genau wie ich für mich denke, das unsere heutige Gesellschaft nicht ernsthaft an Moral  interessiert ist. Nur Eigenwohl zählt. “Stell dich nicht so an“, höre ich öfter an Erwachsene gerichtet,als „das macht man nicht“ zu Kindern.Moral ist nur dann wichtig, wenn es dem eigenen Interesse dient,oder den eigenen Vorstellungen entspricht .Religion ist vielen lästig , weil sie viel Moral beinhaltet.Lehrer die Störenfriede der Klasse verweisen ? Die Klage der Eltern läuft.

Unsere Gesellschaft hat’s verkackt.

 

Geschrieben

@twinspark70 Vielen dank für deinen tollen  Beitrag

Geschrieben
vor 5 Stunden, schrieb Kismet60:

@twinspark70 Vielen dank für deinen tollen  Beitrag

You're welcome.:)

Geschrieben
vor 8 Stunden, schrieb lutsche_in_spandau:

Eine Frau mit vier Kindern von vier unterschiedlichen Männern führt für Dich einen unmoralischen Lebenswandel? Was genau ist daran negativ? Ich eine Mutter, die vier Kindern von einem Mann hat, nur deshalb schon eine bessere Mutter

Ja, streng moralisch könnte man das als anstößig betrachten.

Nicht etwa, weil es die Frau mit vier verschiedenen Männern gemacht hat, sondern weil sie offensichtlich nicht in der Lage ist, das Wohl von Kindern in ihre Philosophie zu implementieren. Die sind dann eben nur so "Zubehör" zu den entsprechenden Männern.

Sollte es also nicht dezidiert Bestandteil ihrer Theorie sein, Kinder nicht  mit ihren leiblichen Vätern aufwachsen zu lassen (was schwierig, jedoch intellektuell vorstellbar wäre), könnte man diese Mutter als unmoralische Person bezeichnen, weil die Kinder von ihrem Moralsystem nicht erfasst werden.

Geschrieben

@ SexPaarDDorf

Ich vermute eher, dass das Beispiel ,, Frau  hat vier Kinder von vier unterschiedlichen Männern " dazu dient, Monogamie als etwas gutes dar zu stellen und nicht monogame Menschen als etwas schlechtes. Interessant ist hier auch, dass die Frau dabei "verurteilt" wird und nicht die vier Männer. Natürlich gibt es keinen charakterlichen Automatismus, der sagt: Frauen, die Kinder mit nur einem Mann haben sind gute Mütter und Frauen, die Kinder mitmehr als einem Mann haben, sind schlechte Mütter.

 

Es kann z.B. die katholische Kirche die sog. "Patchwork-Familie" verurteilen und sagen:,, diese Kinder sind in Sünde geboren".  Aber wer sich auf so etwas primitives im Sinne von ,, ich - finde- etwas- nicht - gut- und- darum - ist - es nicht - gut" einlässt, eröffnet eine schiefe Ebene. Der nächste sagt, dass die ,,Scheidungskinder" Ausdruck von Unmoral sind oder nur heterosexuelle Familien im Unterschied zu homosexuellen Paaren in der Lage sind, Kinder zu anständigen Menschen zu erziehen. 

 

Moralität hat sich aus der Politik herauszuhalten. Wer die Moralität wieder in die politische Spähre einführt, landet irgendwann in der Barbarei. Beispiele aus der Geschichte gibt es ja zur Genüge. 

 

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 9 Stunden, schrieb SexPaarDDorf:

Ja, streng moralisch könnte man das als anstößig betrachten.

Nicht etwa, weil es die Frau mit vier verschiedenen Männern gemacht hat, sondern weil sie offensichtlich nicht in der Lage ist, das Wohl von Kindern in ihre Philosophie zu implementieren. Die sind dann eben nur so "Zubehör" zu den entsprechenden Männern.

Sollte es also nicht dezidiert Bestandteil ihrer Theorie sein, Kinder nicht  mit ihren leiblichen Vätern aufwachsen zu lassen (was schwierig, jedoch intellektuell vorstellbar wäre), könnte man diese Mutter als unmoralische Person bezeichnen, weil die Kinder von ihrem Moralsystem nicht erfasst werden.

Sehr schöne Darstellung. Im ersten Satz würde ich "streng moralisch" durch "ethisch" ersetzen, denn für mich ist das nicht Moral, sondern Ethik. Im letzten Absatz würde ich Moralsystem durch Wertesystem ersetzen, weil mir der Begriff Moral immer irgendwie negativ konnotiert ist und einen Abwehrreflex auslöst :-)

vor 6 Stunden, schrieb lutsche_in_spandau:

Ich vermute eher, dass das Beispiel ,, Frau  hat vier Kinder von vier unterschiedlichen Männern " dazu dient, Monogamie als etwas gutes dar zu stellen und nicht monogame Menschen als etwas schlechtes.

Genau so sehe ich das auch. In diesem Sinne ist die hier unterschwellig mitschwingende "Moral" ein Unterdrückungsinstrument, erdacht von Männern zur Unterdrückung der Frauen.

Es gibt aber auch "gute Moral" und aus ethischer Sicht Argumente für Monogamie (s.o.).

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

 @  twinspark70


 

Mit der Moral ist es, wie mit der Religion, privat mögen sie den Individuen Orientierung, Trost und Kraft geben. Parteien sollten ihre Politik allerdings nicht nach moralischen - / religiösen Aspekten ausrichten. Wenn ein Vater glaubt, seinen homosexuellen Sohn töten zu müssen, da dieser die moralische Ehre seiner Familien angeblich verletzt habe und Justiz, Polizei, sowie Politik diesen sog. Ehrenmord nicht sanktionieren, dann ist dies ein 'Beleg dafür, dass mit  Moral, ein irrationales Element eingeführt wird. Politische Regime, die in ihren Ideen auch sehr stark auf Moral setzen, egal ob im Kommunismus, Faschismus oder im Klerikalfaschismus, gehör(t)en zu den grausamsten Gesellschaften auf diesem Planeten. 


 

Was mich grundsätzlich an Moralisten stört ist, dass sie mit ihren moralischen Vorstellungen in der harmloseren Varianten missionierend unterwegs sind und in der unangenehmeren Variante mit Zwang anderen Menschen ihre Wertvorstellungen aufzwingen.


 

Der Punkt mit der ,,guten Moral" ist interessant. Für mich wäre das eine Moral, bei der IMMER das Ziel ist, ein Maximum an Menschen in einem Land glücklich zu machen. Eine Moral, bei der es nicht um Ausgrenzung geht, sondern um Solidarität. 


 

Zum Abschluss: warum soll Monogamie aus ethischen Gründen etwas besseres sein, als ein Mensch, der nicht monogam leben will oder kann?

 

bearbeitet von lutsche_in_spandau
Geschrieben

Moral ist ein ungeschriebenes Gesetz...festgelegt durch religiöse Konventionen, durch Erziehung und Überlieferung....aber letztlich auch sehr individuell in jedem von uns. 

Meine ureigenen Moralvorstellungen weichen teils sehr stark von den gängigen ab, aber ich mag nicht ganz ohne sein. Ich brauche eine Wirbelsäule, die meinem Tun Halt gibt. Ich lebe zwar weitgehend nach meinen eigenen Prinzipien, aber so ganz daneben lag Schopenhauer mit seinem kategorischen Imperativ nicht.....in der Essenz eigentlich das, was am besten funktioniert....

Geschrieben

Solltest du die sexuelle Moral meinen, so halte ich davon seit dem Einzug direkt neben einer Pension nichts mehr.

in den Sommermonaten hält es sich ja noch in Grenzen, jedoch in den kälteren Monaten kann ich da nur mit dem Kopf schütteln. Teilweise gehen da im stunden Takt die rolläden hoch und runter. Natürlich nur in der Woche! 

Und es sind alle gesellschaftlichen Schichten die über die Straße dort Einchecken. Teilweise sind da sogar Hammer konzelationen  bei . 

Geschrieben

Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben und wer Kinder erzieht, gibt hoffentlich diese Moral, eines der Errungenschaften der Zivilisation, an sie in irgendeiner Form weiter. Nur gibt es heute mehr Meinungsmache,  die mit Wahrheitsfindung verwechselt wird ..hier wird es in den nächsten Jahren wieder zunehmen wichtiger, auch eine neue zeitgemäße Moral zu finden und zu befolgen und die Dummschwätzer unserer Zeit wieder in ihre Löcher zu bringen.

  • 7 Monate später...
Geschrieben

Das ist wohl das was mich daran hindert der heißen Tagespflegerin meiner Nachbarin schöne Augen zu machen, sie hat nen Mann der sie oft abholt. :clapping:

Geschrieben

vielleicht sind alle so in Eile weils  in allem den Bach runter geht, der Richtung nach. Erziehung hat noch keinem geschadet, eher Gegenteilig.

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