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Erotik und Sex nach dem Trauma?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Ursache traumatischer Erfahrungen / eines Trauma ist häufig sexueller Missbrauch. Bei mir war das so in der Kindheit. Vor einigen Jahren begann ich, mich in der Swinger -. Szene und in einem anderen Forum um zu sehen. Zunächst war ich entsetzt über die emotionale Kälte, die mir dort entgegen schlug. Heute gibt es das Internet und Fachliteratur im Online - Handel sowie einschlägige Mail - Alerts wie Psychomedia. So begann ich, mich näher mit Psychologie,  Psychiatrie, Psychoanalyse und Therapie - Techniken  zu befassen. Dazu kam noch etwas forensische Persönlichlkeitsanalyse,hier etwas Graphologie (Also diuagnostische Psychologie), da ein guter Schuss Literatur von Joe Navarro. Nach 2 Jahren "Forschung" wendete ich mich an die Psychiatrie und ließ mich untersuchen: 

Diese "Forschungsarbeit" - wer erinnert sich noch an Schlaubergers Handtuch - Experiment usw? entpuppte sich als Narrative Expositionstherapie und Konfrointationstherapie: Ich hätte nie vermutet bzw. mir zugetraut,, eine Trauma - Therapie durch zu führen, aber genau das hatte ich getan: Die Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung mit schwerer Depression konnte nicht mehr diagnostiziert werden. Als bleibender Schaden mit 30 % seelischer Behinderung bleiben psychotische Paranoia (F 22), Passiv Aggressive Störung (F 60.8), selbstunsicher vereidende und hisgrionische Störung.

Danach provozierte ich im anderen Forum vorsätzlich meinen nachhaltigen Rausschmiss: Es hatte seinen Zweck erfüllt.

Was sind eure Erfahrungen mit Erotik und Sex nach dem Trauma?

Geschrieben

Zunächst mal: Ich bewundere deinen Mut.

Ich habe da eher Erfahrungen mit Frauen, die traumatisiert waren. Das ist dann ein sehr, sehr langsamer, behutsamer "sich rantasten"-Prozess bei dem es immer wieder kleine Fortschritte und Rückschritte gibt. Ist nicht jeder der Typ für - und ich muss auch sagen, dass ich darauf mittlerweile auch lieber verzichte (auch wenn das total gemein wirkt). Weil: Letztlich leidet ja auch mein erotisches Erleben darunter, permanent auf der Hut sein zu müssen und alles unglaublich langsam und vorsichtig anzugehen.

Also - joa, man kriegt das hin. Es kostet aber enorm viel Zeit, Energie, liebevolle Zuwendung und braucht ein ziemlich dickes Fell. Für "den ONS zwischendurch" ist das definitiv nichts.

Geschrieben
Was willst du uns denn jetzt damit mitteilen?
Geschrieben (bearbeitet)

Endlich mal ein sinnvolles Thema mit Substanz und Tiefgang. Vermutlich überfordert es hier den einen oder anderen. Aber ich finde es toll, dass hier auch ab und zu Themen mit gesellschaftlicher Relevanz und einem gewissen Anspruch veröffentlicht werden, die auch zum Nachdenken anregen. Danke dafür. Eigene Erfahrungen zu dem Thema habe ich glücklicherweise keine. 

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

***

Moin.

Es ist erschreckend, wie ein Mensch so eine Äußerung auf so einen Thread machen kann. Daher gebe ich Dir mal eine Antegung mit auf den Weg....Kritik sollte immer wohlwollend geäußert werden. Nicht verletzend....denn so empfinde ich Deine Äußerung dem Verfasser gegenüber.

Nun noch einen schönen Sonntag .....wobei " schön" das Wohlwollende" ist😉

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Zitat entfernt, da gelöscht
Geschrieben

Es kostet sehr viel Energie seinen Körper zurückzugewinnen. Über sein Trauma zu reden. Man braucht sehr viel Sicherheit und Vertrauen in den Partner/die Partnerin. Die Person muss Bescheid wissen, über das Trauma und Maßnahmen falls es zu Flashbacks und/oder Panik kommt. Mir hilft es sehr dabei meinen Körper zurück zu gewinnen meine Sexualität auszuleben, meinen Körper zu verändern. Auch wenn das oft sehr schwierig sein kann. 

Geschrieben
vor 3 Minuten, schrieb GudrunAfterDark13:

Die Person muss Bescheid wissen, über das Trauma und Maßnahmen falls es zu Flashbacks und/oder Panik kommt.

Jep und damit umgehen ist auch nicht einfach. Panikattacke beim Sex erleben (also bei ihr) wieder einfangen - das hat mich schon mal ziemlich mitgerissen. Ich hab's hinbekommen, aber das gehört nicht zu den angenehmsten Erlebnissen.

Und am Ende hilft eigentlich nur da sein und reden. Vorher, während dessen, hinterher... reden, reden, reden - immer und über jedes noch so unwichtig wirkende Detail.

Geschrieben

Puh! Danke für Deinen mutigen Vorstoß!

Ich habe als Erwachsener eine sexuelle Nötigung in einem besonders schweren Fall und in mehreren minder schweren Fällen durchgemacht. Nach 10 Jahren bin endlich in der Psychiatrie angekommen und noch dazu in einer sehr guten. Ich habe in der Klinik eine Verhaltenstherapie begonnen und setze sie nun ambulant fort. Ziel ist, meinen Selbstwert wiederzufinden und dass ich mich nicht in die Gefahr begebe, dass sich das Erlebte wiederholt.

So, jetzt denken bestimmt alle: "Der Kerl ist kaputt. Den brauche ich nicht anschreiben geschweige denn poppen".

vor 17 Stunden, schrieb Amatronic:

selbstunsicher vereidende und hisgrionische Störung.

Waren das Tippfehler? Du meintest bestimmt "vermeidende und histrionische Störung"

Geschrieben

Unvorstellbar, was du durchgemacht haben musst. Du hast meine Hochachtung. 

Ich wünsche Dir alles Glück auf Erden, und dass du eine unbelastete Sexualität erleben darfst. 👍

Geschrieben
vor 2 Minuten, schrieb OhneZusatzstoffe:

Jep und damit umgehen ist auch nicht einfach. Panikattacke beim Sex erleben (also bei ihr) wieder einfangen - das hat mich schon mal ziemlich mitgerissen. Ich hab's hinbekommen, aber das gehört nicht zu den angenehmsten Erlebnissen.

Und am Ende hilft eigentlich nur da sein und reden. Vorher, während dessen, hinterher... reden, reden, reden - immer und über jedes noch so unwichtig wirkende Detail.

Kommunikation ist am Wichtigsten, ja. Vorher die Trigger besprechen um diese zu vermeiden, Anzeichen nennen, Methoden erklären etc. Und sich dann, wenn alles gut ist, beiden etwas Gutes tun. 

Geschrieben

Hallo,

ich habe die Beleidigungen und Anprangerungen entfernt. Offen gesagt bin ich entsetzt, welche Äußerungen hier getätigt wurden. Und daher mache ich nochmals auf die Einhaltung der Forenregeln aufmerksam. Wir möchten hier ein freundliches Miteinander. Wer mit dem Thema nichts anfangen kann, kann sich sich gern in den anderen Rubriken umsehen.

Und ich danke den Mitgliedern, welche verständnisvoll antworten.

LG, Mod Katty, Team Poppen.de

Geschrieben
vor 3 Minuten, schrieb Nusshörnchen:

So, jetzt denken bestimmt alle: "Der Kerl ist kaputt. Den brauche ich nicht anschreiben geschweige denn poppen".

Im Gegenteil. Ich denke eher: Hut ab und viel Erfolg!

Obschon ich sagen muss, dass das für mich nichts mehr wäre. Wie gesagt: Ich habe mittlerweile zu viel Erfahrungen mit traumatisierten Menschen. Ich hätt' lieber mal welche ohne. Denn - nach all den Jahren gibt es für mich sicherlich noch einiges zu erleben, dass ich einfach permanent zurückstecken musste. Das muss ich halt nicht, wenn es keine "Vorbelastungen" gibt.

Und - ich weiß, das klingt vermutlich total gemein und ausschließend - aber ich kann halt nur von mir sagen, dass mir da im Laufe der Jahrzehnte jetzt allmählich zu viel wird.

Geschrieben
Moin, eigene diesbezügliche Erfahrungen habe ich (zum Glück) nicht, finde es aber mutig und lobenswert dieses Thema hier anzusprechen und Deine Erfahrungen zu schildern - vielen Dank. Die heftigen Ablehnungsreaktionen einiger User vermag ich aber nicht nachzuvollziehen, kann man nicht einfach weiterscrollen?Na ja, und bei den Umgangsformen und der Wortwahl fehlt einigen doch etwas der Feinschliff.
Geschrieben
vor 1 Minute, schrieb OhneZusatzstoffe:

Und - ich weiß, das klingt vermutlich total gemein und ausschließend - aber ich kann halt nur von mir sagen, dass mir da im Laufe der Jahrzehnte jetzt allmählich zu viel wird.

Klar. Du bist auch nur ein Mensch.

Geschrieben
Ich persönlich habe nach meinem Missbrauch keinen Wert mehr in meinem Körper gesehen.. ich habe eh meine Würde verloren... Und so rutschte ich in die Escort-Szene. Ich habe ein ganz schlechtes Verhältnis zu meinem Körper seitdem.
Geschrieben
vor 29 Minuten, schrieb hoshi20:

Was willst du uns denn jetzt damit mitteilen?

Am Ende des Eingangsbeitrages wird eine Frage gestellt!

Geschrieben
Naja man kann sich auch ein Leben lang weiterhin selbst zum Opfer machen und anderen das mitunter schwer...wenn man traumatisiert ist lässt man die Finger davon,kann man es nicht sollte man sich nicht ein Leben lang selbst bemitleiden und eventuelle Partner damit dauerbelasten...was bei mir geblieben ist beschränkt sich auf eine einzige Sache...mir ins Gesicht fassen zu wollen ist absolut keine gute Idee...sich das ganze Leben als armes, traumatisiertes Opfer darzustellen never ever...
Geschrieben (bearbeitet)

***

vor 10 Minuten, schrieb Tremonia1909:

sich das ganze Leben als armes, traumatisiertes Opfer darzustellen never ever...

Das verarbeitet jeder Mensch anders....sei froh, dass du scheinbar eine sehr starke Person bist.... vielleicht hast du auch ein hilfreicheres Umfeld?

bearbeitet von MOD-Katty
Text wegen gelöschtem Text und Zitat entfernt
Geschrieben
40 Jahre sind seitdem vergangen und ich kann noch immer nicht darüber sprechen. An manchen Tagen geht es mir richtig schlecht und ich träume davon aber darüber reden geht einfach nicht.
Geschrieben (bearbeitet)

Ein sehr tiefgehendes und ernstes Thema.Sexueller Missbrauch, die Folgen und die Therapie. Es gibt sehr viele Menschen deren Leben nachhaltig zerstört ist durch das Erlebte, die beziehungsunfähig sind, schwere psychische Störungen haben etc. Viele wissen oft nicht woher ihre Traumata kommen, da sie es aus Selbstschutz verdrängt haben. Missbrauch ist auch immer noch ein Thema, das totgeschwiegen wird, wo weggeschaut wird und das viele Betroffene nie aufarbeiten.Die Dunkelziffer der Opfer ist hier sehr hoch und es ist wichtig , dass das Thema immer wieder öffentlich gemacht wird, um Betroffenen Mut zu machen die Täter zu benennen und sich Hilfe zu holen. Ich finde es beeindruckend, wie du dich deinem Trauma genähert hast und dich letztendlich selbst therapiert hast. Das du auch in der Lage bist wieder Sexualität als etwas Schönes zu genießen , freut mich sehr für dich. Auch und gerade auf einer Seite wie dieser kann man das Thema durchaus ansprechen. 

***

bearbeitet von MOD-Katty
Text wegen gelöschtem Text und Zitat entfernt
Geschrieben
vor 3 Minuten, schrieb Tremonia1909:

Naja man kann sich auch ein Leben lang weiterhin selbst zum Opfer machen und anderen das mitunter schwer...wenn man traumatisiert ist lässt man die Finger davon,kann man es nicht sollte man sich nicht ein Leben lang selbst bemitleiden und eventuelle Partner damit dauerbelasten...was bei mir geblieben ist beschränkt sich auf eine einzige Sache...mir ins Gesicht fassen zu wollen ist absolut keine gute Idee...sich das ganze Leben als armes, traumatisiertes Opfer darzustellen never ever...

Jeder Mensch verarbeitet sein Trauma anders. Mit anderen Methoden und anders schnell oder langsam. Das ist kein Selbstmitleid wenn man darüber redet oder wenn man einfach länger zum Verarbeiten braucht. 

Geschrieben
Jemand der Missbrauch nicht erlebt hat, wird es auch nie verstehen. Es reicht ein Wort, eine Geste, ein Geruch als Trigger! Jeder geht anders damit um, das wichtigste ist das man sich damit auseinandersetzen muss! Respekt das ein Mann bereit ist zu sagen:" Ich war ein Opfer!"
Geschrieben
@hoshi20 : er fragt nach den Erfahrungen anderer Betroffener. Steht doch am Ende.
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