Ph**** Geschrieben Januar 28, 2020 Geschrieben Januar 28, 2020 Gerade eben, schrieb goldenhills: Nun....Du weisst, das ficken auch nicht unbedingt zu meinen Hauptthemen gehört. Und hier ist schon schwere Kost dabei....so empfinde ich es zumindest. Dich meinte ich doch auch nicht... Ja, das ist auch so...klar, nicht jeder versteht es, warum man HIER darüber redet...aber manchmal hilft es mit jemandem zu reden, der einen nicht kennt...und der einen versteht...
Gelöschter Benutzer Geschrieben Januar 28, 2020 Geschrieben Januar 28, 2020 vor 11 Minuten, schrieb IloveHorses: Dich meinte ich doch auch nicht... Ja, das ist auch so...klar, nicht jeder versteht es, warum man HIER darüber redet...aber manchmal hilft es mit jemandem zu reden, der einen nicht kennt...und der einen versteht... Schon ok^^ Da geb ich Dir recht. Und manchmal findet man dann Lösungen oder Ansätze, die man vorher nicht hatte. Das ist mit anderen Themen auch so.
Na**** Geschrieben Januar 28, 2020 Geschrieben Januar 28, 2020 (bearbeitet) vor 36 Minuten, schrieb KuschlerinDA: Ich denke, das ist hier das falsche Portal für sowas... So falsch ist dieses Portal gar nicht dafür. Denn genau hier suchen wahrscheinlich ganz viele Menschen nach Nähe und zwar genau weil sie in Depressionen zu Hause allein vor dem Rechner sitzen. Und dann kann es nicht falsch sein auch auf so einem Portal mal so ein Thema anzusprechen. Viele haben wahrscheinlich niemanden mit dem sie einfach mal reden können. Depressionen können die unmöglichsten Formen annehmen. Und ich glaube das ist auch mit ein Grund warum es gerade hier so viele *Fakes* gibt. Wenigstens eine Art vielleicht mal ein bisschen Bestätigung zu bekommen oder auch nur ein *Gespräch* und wenn es noch so kurz ist. Dieses Thema zeigt vielleicht einigen, dass sie eigentlich mit ihren Problemen gar nicht so allein sind wie sie denken. Und vielleicht hilft es dem Einen oder Anderen mal darüber nachzudenken etwas anders zu machen. bearbeitet Januar 28, 2020 von Naturduft
Bo**** Geschrieben Januar 28, 2020 Autor Geschrieben Januar 28, 2020 vor 15 Minuten, schrieb goldenhills: Und hier ist schon schwere Kost dabei....so empfinde ich es zumindest. Das ist schwere Kost, da stimme ich dir natürlich zu und es sollten auch nur Menschen etwas von sich Preis geben, die wissen wie weit sie gehen können, um hinterher nicht noch depressiver zu sein. Ich komme hier gut klar und gehe sowieso relativ offen mit meinen Schwächen und Problemen um. Aber was kann hier passieren, sollte jemand zu viel von sich mitteilen? Ist es doch einigermaßen anonym....außer, jemand mit Passbild und 100%igen Wohnortangaben erzählt seine schlimmsten Geheimnisse.... aber genau die, stehen ja häufig eh zu dem, was sie hier "machen"....
Gelöschter Benutzer Geschrieben Januar 28, 2020 Geschrieben Januar 28, 2020 vor 11 Minuten, schrieb Bolero2000: Das ist schwere Kost, da stimme ich dir natürlich zu und es sollten auch nur Menschen etwas von sich Preis geben, die wissen wie weit sie gehen können, um hinterher nicht noch depressiver zu sein. Ich komme hier gut klar und gehe sowieso relativ offen mit meinen Schwächen und Problemen um. Aber was kann hier passieren, sollte jemand zu viel von sich mitteilen? Ist es doch einigermaßen anonym....außer, jemand mit Passbild und 100%igen Wohnortangaben erzählt seine schlimmsten Geheimnisse.... aber genau die, stehen ja häufig eh zu dem, was sie hier "machen".... Das seh ich auch so....was sollte passieren. Ok...einige können einiges verlieren, aber das ist ne andere und deren Sache^^
Kringelton Geschrieben Januar 28, 2020 Geschrieben Januar 28, 2020 Für Nichtbetroffene ist das Thema nur schwer nachvollziehbar, weil es sich nicht in einem Satz umfassend erklären lässt. Habe selbst deswegen vor einigen Jahren eine stationäre Therapie gemacht Wichtig ist, sich selbst umfassend zu informieren, anstatt nur alles den Ärzten zu überlassen. Habe nach Therapie noch Selbsthilfegruppe besucht und komme ganz gut mit mir klar, gehe aber seitdem achtsam mit mir um
Bo**** Geschrieben Januar 28, 2020 Autor Geschrieben Januar 28, 2020 Gerade eben, schrieb goldenhills: Ok...einige können einiges verlieren, aber das ist ne andere und deren Sache^^ Das meine ich....wer wirklich etwas zu verlieren hat, gibt sich hier wahrscheinlich nicht zu erkennen.
Ei**** Geschrieben Januar 28, 2020 Geschrieben Januar 28, 2020 Mal angenommen es gibt keinen Gott wie die meisten Internetuser glauben oder sich zumindest so benehmen und äußern, dann müsste ja Darwin Recht haben und Lebewesen mit Schwächen und unnützen Eigenschaften von selbst aussterben. Sarkasmus Off
Ny**** Geschrieben Januar 28, 2020 Geschrieben Januar 28, 2020 Hallo Bolero, erst einmal Respekt, dass Du Dich hier so öffnest! Viele Depressive vergraben sich vollkommen. Aber erst der Austausch mit Anderen KANN Dich zumindest ein wenig aus dieser Isolation herausholen. Und es ist ein Kampf, ja wirklich! Das kann ein nicht (MIt-)Betroffener nicht nachvollziehen. Leider ist das oft noch ein Tabuthema oder wird als Schwäche ausgelegt. Ist es aber nicht! Sehr oft ist es eben auch eine Folge von Burnout - also mehr oder weniger sind gerade die "Starken" betroffen, die erfolgreich sind. Ich habe mehrere Jahre versucht, eine Beziehung mit einem Depressiven zu führen. Allerdings war er noch nicht so weit wie Du, er konnte/wollte sich zunächst nicht eingestehen, dass er professionelle Hilfe brauchte. Ein "richtiger" Mann schafft das auch so, braucht keine Hilfe etc blala - es hat 2 Jahre gedauert bis ich ihn zu einer Therapie überreden konnte. Das war erst einmal hart, denn ich denke man kommt dabei an seine Grenzen. Man muss durchhalten, braucht aber auch Unterstützung von aussen (Familie, Freunde, Partner) , die einen immer wieder auffangen wenn es Rückschläge gibt. Und die gibt es! Vielleicht nach einer gewissen Zeit immer weniger, aber das dauert. Heute hat er schon viel erreicht, wenn er auch noch nicht ganz wieder gesund ist. IHM hat es z.B. auch geholfen, statt seines sehr stressigen Manager-Postens eine Zeit lang als Hilfsarbeiter auf dem Bau zu arbeiten. Also ein komplettes neues Berufs-Umfeld, in EINEM Bereich ein Neuanfang. Das ist aber natürlich für jeden anders. -- Ebenso: Man MUSS als Depressiver seine Umgebung mit einbeziehen, sie müssen Bescheid wissen, dass so etwas keine Lappalie ist, sonst können sie nicht unterstützen. Auch als Angehöriger ist das nicht leicht, denn man fühlt sich einfach hilflos, zweifelt an sich selbst, ob die Liebe die man gibt immer noch zu wenig ist um dem Depressiven zu helfen. Helfen kann da aber nur ein Profi, evt Medikamente je nach Diagnose. Es gibt ein Forum für Depressionen, in dem sich Betroffene und Angehörige austauschen können, vielleicht wäre das ja für Dich interessant, wenn du nicht schon so etwas kennst. -- Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft immer wieder aufzustehen und weiter zu machen!
Gelöschter Benutzer Geschrieben Januar 28, 2020 Geschrieben Januar 28, 2020 Mhm, joa. Ich hatte mit einer generalisierten Angststörung in Kombination mit mittelgradiger Depression zu tun, nachdem mich Studium, zwei Jobs, exzessives Training und eine sehr unglückliche Verliebtheit überfordert hatten. Das war (und ist manchmal immer noch, zum Glück sehr selten) ein Erlebnis, dass ich mir nie vorstellen konnte. Meine gewöhnliche Denkweise ist extrem linear und sehr schwarz/weiß (ich weiß, auch nicht optimal, aber das ist ein anderes Thema). Ich war auch eher der Forschertyp. So im Sinne von „Mal sehen, wenn ich auf dem Waldweg jetzt rechts abbiege, könnten sich tolle Fotomotive ergeben...“ Und plötzlich konnte ich erleben, wie meine Gedanken „zerfielen“. Plötzlich war da völlig irrationale Angst, über die ich keine Kontrolle hatte (und ich hasse es über alle Maßen, wenn ich irgendwas an mir selbst nicht kontrollieren oder erklären kann). Plötzlich war ich völlig unfähig irgendetwas zu tun. Diese Angst sorgte dann dafür, dass ich irgendwann Angst vor der Angst bekam. Ich konnte kaum mehr das Haus verlassen. Ich, der ich sonst eher derjenige war, sich einfach mal auf machte, um eine neue Stadt, eine neue Gegend oder etwas in der Art zu erkunden. Und das machte mich dann depressiv. Ich war „besiegt“. Geschlagen, zerstört von etwas, dass ich nicht kannte, dessen Auslöser mir damals unbekannt war und dass mir heute immer noch ab und zu Rätsel aufgibt. Aber ich war nicht bereit aufzugeben. Ich war nicht bereit einfach hinzunehmen, was da passiert. Schließlich kontrolliere ich meine Gedanken und nicht sie mich (dachte ich damals zumindest). Also habe ich mir eine ambulante tiefenpsychologische Therapie gegönnt, solange ich nicht aus Studium und Jobs raus kam und „irgendwie weiter machen“ musste. Das hat ein wenig geholfen. Besser war ein stationärer Aufenthalt mit kognitiver Verhaltenstherapie, Konfrontationstherapie und Schulungen in Meditation. Das hat viel gelöst - ich habe dann noch etwa ein halbes Jahr später mit einer ambulanten Verhaltenstherapie weiter gemacht und meditiere seither Regelmäßig. Das führte insgesamt zu verschiedenen Erkenntnissen: 1. Emotionen sind sehr viel langsamer als die Ratio. Selbst wenn man versteht, was man tun muss - es kostet alle Kraft der Welt es dann auch zu machen. Das Gefühl hängt immer hinterher. Es geht eben erst wirklich besser, wenn man den Kampf gewonnen hat und handelt. Bis dahin sind alle guten Tipps... naja... eher ein Fall von „Jaja, du hast gut reden. Weiß ich alles selbst. Ich brauche einfach eine Weile, um vom Wissen ins Handeln zu kommen...“ 2. Eine Außenperspektive die ehrlich und nicht herablassend ist, ist notwendig. Leute die nur gute Ratschläge haben sind toxisch. Schließlich sind Ratschläge am Ende des Tages auch nur Schläge. Es braucht Menschen die nicht reden, sondern einen regelrecht vor die Tür zerren und mitnehmen. Auch wenn man nicht will. Auch wenn es sich völlig falsch anfühlt und auch wenn man vor Panik denkt, man erstickt gleich oder bekommt einen Herzinfarkt oder bricht einfach heulend mitten auf der Straße zusammen. Sterben kann man nicht und wenn man heulend zusammenbricht, kann man wieder aufstehen. Aber der Geist MUSS lernen, dass es keine ernsthafte Gefahr gibt. Und das war für mich damals ein täglicher Kampf. Ich habe gesiegt. 🤘 3. Ich bin nicht meine Gedanken. Ich kann sie nicht kontrollieren. Aber ich kann verhindern, dass sie mich kontrollieren, indem ich mich in eine Beobachterposition zurück ziehe (dabei hilft Meditation enorm). Ich kann jetzt sagen „Ah. Interessant, ein Gedanke darüber, was alles schlimmes in den nächsten zehn Minuten passieren könnte. Ist das realistisch? Mhm? Nö. Fühlt sich der Gedanke gut an? Ganz sicher nicht! Ist er jetzt in diesem Moment hilfreich?!? Nein, auch nicht... ok. Dann lasse ich ihn jetzt besser ziehen. Ich kann ihn nicht verhindern, aber ich muss mich auch nicht darauf konzentrieren.“ Dann lasse ich das ziehen und es bleibt bei einem kurzen emotionalen „Stottern“, ohne dass ich mich reinziehen lasse. 4. Es gibt immer mal wieder „schlechte Tage“. Waschechte Panikattacken aus heiterem Himmel, die sich gern nach mehreren Wochen hoher Stressbelastung entfesseln (passiert aber nur zweimal im Jahr, so in etwa). Das hab ich nicht im Griff. Noch nich. Aber ich habe einen Plan. 5. MAN IST NICHT ALLEIN! Und das kann man nicht deutlich genug sagen. So wie man sich damit fühlt, so sehr man sich dafür schämt, so hilflos wie man sich vorkommt: Es geht vielen anderen genauso. Es wird nur nicht (oder zu wenig) darüber gesprochen. Last but not least, das Wichtigste von allem: 6. Der Kampf lohnt sich! 💪 So. Das war meine Geschichte. Vielen Dank für deinen Beitrag. ☺️
TA**** Geschrieben Januar 28, 2020 Geschrieben Januar 28, 2020 (bearbeitet) Ich versteh den TE. Meine Geschichte schreib ich nicht denn es würde den Rahmen sprengen. Ich bin in psychiatrischer Behandlung, in psychologischer Behandlung und auch in einer Art Selbsthilfegruppe. Bei mir gab es auch schon einen Suizidversuch mit allen Möglichkeiten der Therapie die sowas nach sich zieht. Oft höre und lese ich hier vom Loch aus dem man nur selbst herauskommt. Oft liegt es an einem selbst das alles zum positiven sich kehrt. Was ist aber wenn man in einen Schützengraben ist und sowie man den Kopf herausstreckt, man eine mit dem Kanntholz übergezogen bekommt? Egal wie man sich anstrengt, man kommt da nicht raus. Es bricht alles im Leben weg. Ich meine wirklich alles. Arbeit, Hobby, Geld, Freunde und auch Familie. Alles geht den Bach runter. Und dann steht man auf den Scherbenhaufen und weiß nicht weiter. Medis sind toll aber helfen nur an der Oberfläche. Ich brauche kein Mitleid sondern nur den Versuch zu verstehen. Es gibt Konstellationen die echt fies werden können. Ich guck immer mal aus meinen Schützengraben und bekomm immer wieder eine drüber. Wann das letzte mal? Vorhin.... bearbeitet Januar 28, 2020 von TAM50
Re**** Geschrieben Januar 28, 2020 Geschrieben Januar 28, 2020 Hey @Bolero2000, erstmal Respekt für Deinen offenen Umgang damit. Ich halte das für wichtig, eben weil nur wenig Betroffene so offen nach außen damit umgehen können oder wollen, und somit für die meißten "anderen" das Thema schlicht nicht greifbar ist. Bis auf die kurzen Momente wenn nen bekannter Promi völlig überraschend an Depressionen stirbt (ja ich nenn das so, denn Suizid ist ist in dem Fall nichts anderes als tödlicher Krankheitsverlauf), dann sind viele oft überrascht (Hat man ja garnicht gemerkt) oder reagieren sogar mit Unverständnis (Was, der hatte doch alles?!) Nicht daß ich nicht ebenfalls solche Reaktionen nachvollziehen könnte. Denn ich finde es fast unmöglich jemandem näher zu bringen was diese Krankheit "mit einem macht". Vor gut 7 Jahren steckte ich selbst in einer Depression, die ich null wahrhaben wollte (Immer hab ich mich durchgekämpft, übelste Tiefschläge weggesteckt, war zum Teil "hart" und Fels in der Brandung für andere, Unverwüstlich, meist lustig...) bis ich aufgrund von massiven dauerhaften Schlafproblemen psychisch und physisch rapide abbaute, aus dem Nichts heraus auf dem Weg zu meiner damaligen Umschulung (zu meinem Traumjob ;) ) im Bus in Tränen ausbrach - ohne zu wissen warum - und mich so sehr darüber ärgerte daß ich nach dem aussteigen mit meiner Faust gegen ne Hauswand schlug. Danach suchte ich mir Hilfe, bekam ein Antidepressiva, und nach gut 2 Wochen Einnahme konnte ich doch tatsächlich nach langem wieder mal 4-5 Stunden am Stück schlafen. Ich fing mich, wirklich wahrhaben wollte ich das Thema Depression allerdings noch immer nicht. Genau genommen tu ich mich selbst heute noch schwer damit (Das übliche halt..."Das passt garnicht zu mir", "Es gab ja nichtmal nen richtigen Grund", usw..) Und ich bin damals nen großes Risiko eingegangen als ich nach gut 2 Jahren eigenmächtig die Medis abgesetzt habe. Gewichtszunahme und Libidoverlust schienen mir gute Gründe um zu testen ob ich auch ohne Pillen klarkomme. Ich hatte Glück und kam klar, doch bei mir dürfte es auch "nur" eine depressive Periode gewesen sein. Doch seitdem sehe ich diese Krankheit mit völlig anderen Augen. Und übrigens ist das Zähneputzen nen gutes Beispiel. Allgemein völlig alltägliche Sachen wie einkaufen z.B. können plötzlich ein nicht machbarer Kraftakt sein. Doch wie kann man das jemandem verständlich machen der diese Gefühle -bzw. "Nicht"-Gefühle - nicht kennt?! Niemand käme auf die Idee einem Blinden zu sagen: "Na nun gib Dir doch mal bissl Mühe, mußt halt das Licht immer schön hell machen, dann siehst Du sicher auch was" Doch da in Zukunft wohl Depressionen und Burn Outs leider auf dem Vormarsch sein werden, wird vielleicht auch das Verständnis für diese Krankheitsbilder zunehmen... (Joa...auch aus dem Negativen was Positives ziehen...das und viel Humor hat mir wohl geholfen da raus zu finden) Ich hab übrigens keine einzige Antwort hier vorab gelesen (viele kenne ich eh schon *g*), auch weil ich mich auf den Eingangsbeitrag konzentrieren wollte ohne mich von den üblichen Stänkerern ablenken zu lassen (was ich ja sonst durchaus gern mal mache um bissl Dampf abzulassen ) Jedenfalls, Thanks ;)
su**** Geschrieben Januar 28, 2020 Geschrieben Januar 28, 2020 Respekt. Es ist für Menschen, die nie mit dem Thema in Berührung gekommen sind, schwer nachzuvollziehen und zu verstehen. Viele denken, dann soll er/sie in die Klinik gehen und dann ist es wieder gut. Ich hatte auch Depressionen und ich weiß, so ganz "geheilt" ist man nie. Ich hatte auch Phasen, wo ich kaum meinen Alltag bewältigen konnte und wegen nichts geheult habe. Ich war in der Klinik, wo man mich vollstationär hin schicken wollte, ich habe das aber abgelehnt, weil ich meinen Sohn zu Hause hatte und deshalb war ich in der Tagesklinik. Mein Sohn hat mir letztlich auch geholfen, aus diesem Loch heraus zu kommen. Ich hätte mir nie verziehen, nicht für ihn da zu sein. Was mir auch geholfen hat, mit Menschen zu reden, die mich verstehen, die mich nicht bevormunden oder verurteilen, sondern die zuhören können. Auch in meinem Umfeld hat mich nicht jeder verstanden und ich habe dann meine Kontakte sehr eingeschränkt, aber es gab immer jemanden mit dem ich reden konnte. Reden ist für mich wichtig gewesen und hat mir geholfen und meine unbändige Mutterliebe. Ich hoffe, Du schaffst es und findest für Duch einen Weg, der Dir hilft. Ich lebe heute wieder gern, auch wenn ich traurige Momente habe.
Bo**** Geschrieben Januar 28, 2020 Autor Geschrieben Januar 28, 2020 vor 6 Minuten, schrieb RedArtemis: Ich hab übrigens keine einzige Antwort hier vorab gelesen (viele kenne ich eh schon *g*), auch weil ich mich auf den Eingangsbeitrag konzentrieren wollte ohne mich von den üblichen Stänkerern ablenken zu lassen (was ich ja sonst durchaus gern mal mache um bissl Dampf abzulassen ) Gestänkert wurde hier bisher noch nicht, soweit ich es mitbekommen habe... ich habe wahrscheinlich noch nicht alle Beiträge gelesen und auf einige sehr gute, weil sehr offen, habe ich noch nicht reagiert, weil ich hier irgendwie Kreuz und quer geantwortet habe.😎 Da werde ich morgen in Ruhe darauf eingehen.... obwohl ich ja nur die Kugel ins Spiel bringen wollte und nicht der Moderator bin... vor 15 Minuten, schrieb RedArtemis: Doch da in Zukunft wohl Depressionen und Burn Outs leider auf dem Vormarsch sein werden, wird vielleicht auch das Verständnis für diese Krankheitsbilder zunehmen... (Joa...auch aus dem Negativen was Positives ziehen...das und viel Humor hat mir wohl geholfen da raus zu finden) Ich glaube da haben aber doch schon die prominenten Fälle, für mehr gesellschaftliche Anerkennung gesorgt.... auch wenn noch immer viele verständnislos sind, so ist es doch wohl schon offener geworden. Während meiner beiden Klinikaufenthalten waren auch nicht wenige Männer in Behandlung...das wäre zumindest in meinem Umfeld vor vielleicht 20 Jahren kaum denkbar. Ein Kerl wie ein Baum...und dann Depressionen!? Das hätte kaum jemand ernst genommen... machen heute auch noch nicht alle, aber es wird besser.
Ma**** Geschrieben Januar 28, 2020 Geschrieben Januar 28, 2020 Schwerer Stoff! Kenne mich aus eigener Erfahrung einigermaßen mit dem Thema aus. Wurde selbst jahrelang auf Depression hin behandelt obwohl es ein Fehldiagnose war. Das ist das schwierige u.a., dass Depression eine Art Sammelbegriff ist. Jenseits von Antriebslosigkeit, Minderwertigkeitsgegühlen etc. stehen meistens biographische Ereignisse die die Seele verletzt haben. Über diese Ereignisse zu reden fällt oft sehr schwer. Sie sind manchmal noch beschämender als mit einer Depression offen um zu gehen. In den letzten Jahren mußte ich lernen das der offene Umgang mit der eigenen Geschichte die meine Gegenwart wesentlich beeinflußt sehr wichtig ist. Auf diese Ereignisse geh ich jetzt hier trotzdem nicht näher ein, es ist nicht meine Diskussion (auf Anfrage erzähle ich) Respekt und Anerkennung für den offenen Umgang und Danke für die Antworten die ebenso respektvoll sind. Das trifft man selten!
i-**** Geschrieben Januar 28, 2020 Geschrieben Januar 28, 2020 Ich bin mit den Menschen die daran in meinem direktem Umfeld erkrankt sind durch die Hölle gegangen und das über Jahre, die beiden Menschen die mir das wichtigste auf dieser Welt sind, haben es Gott sei dank geschafft und können wider am Leben teilnehmen, wohl mit Einschränkungen und Medikamenten aber es klapp und Sie sind stabil. Zwei meiner besten Freunde haben einen anderen Weg in einer sehr tiefen Isolation gewählt, einer unmittelbar nachdem wir miteinander telefoniert haben und ich auf dem Weg zu ihm war. Anfang der neunziger Jahre hat man diese furchtbare Krankheit noch wesentlich mehr belächelt als heute. Ich habe beruflich mit betroffenen Menschen zu tun und viele werden nie wieder ein Leben ohne Ängste haben, da das Unterbewusstsein ihnen keine Ruhe lässt und im Gehirn jede Abwertung und oft auch missbrauch seine Narben hinterlassen hat. Danke für dieses schwere aber wichtige Thema in unserer Gesellschaft.
Bo**** Geschrieben Januar 28, 2020 Autor Geschrieben Januar 28, 2020 vor 6 Minuten, schrieb MarlaKa: Auf diese Ereignisse geh ich jetzt hier trotzdem nicht näher ein, es ist nicht meine Diskussion (auf Anfrage erzähle ich) Respekt und Anerkennung für den offenen Umgang und Danke für die Antworten die ebenso respektvoll sind. Das trifft man selten! Das ist UNSERE Diskussion.🤗 Aber erzähle bitte nur, wenn du dir sicher bist, DIR damit nicht in irgendeiner Form zu schaden. Ich selbst habe in einem meiner Folgekommentare, auch mehrmals Sätze gelöscht, weil ich mich zu sehr hineingesteigert habe und schon etwas zu Tief ging.... obwohl ich schon reichlich von mir Preis gab. Aber das muss jeder für sich selbst einschätzen....
Re**** Geschrieben Januar 28, 2020 Geschrieben Januar 28, 2020 vor 20 Minuten, schrieb Bolero2000: Ich glaube da haben aber doch schon die prominenten Fälle, für mehr gesellschaftliche Anerkennung gesorgt.... auch wenn noch immer viele verständnislos sind, so ist es doch wohl schon offener geworden. Während meiner beiden Klinikaufenthalten waren auch nicht wenige Männer in Behandlung...das wäre zumindest in meinem Umfeld vor vielleicht 20 Jahren kaum denkbar. Ein Kerl wie ein Baum...und dann Depressionen!? Das hätte kaum jemand ernst genommen... machen heute auch noch nicht alle, aber es wird besser. Interessanterweise fallen mir bei diesen prominenten Fällen die letzten 10 Jahre fast nur Männer ein (ist mir tatsächlich grad erst aufgefallen...) Ich denke aber daß es für den Betroffenen selbst nicht unbedingt solch ein großer Unterschied ist, denn ich als Frau habe auch -ganz genau- solche Gedanken. Ich bin ne starke Persönlichkeit, doch ich -muß- stark sein, darf mir -grad als Frau- keine Schwäche leisten, kämpfe ewig darum gleich behandelt zu werden, also hab ich gefälligst die Zähne zusammenzubeissen, darf meinen hart erarbeiteten Status nicht gefährden, worst case wäre ein "Naja, is halt ne Frau, die sind eben nicht so belastbar..." usw. Verstehste? Ich denke daß es -schon- geschlechtsspezifische Unterschiede gibt in den Auswirkungen, ich denke daß immer noch viele Frauen eher "schleichend konstant" depressiv sind, lange auf halbe Kraft fahren und kontinuierlich langsam abbauen, und es bei Männern eher zu nem "großen Ausbruch" kommt weil sie zu lange versuchen auf 100% zu laufen und dann ins 0 stürzen. Beides hätte aber was gemeinsam: Nämlich das verstecken/verheimlichen des eigenen Leids bis das Fass überläuft. Und alles was dafür sorgt daß Menschen vielleicht bissl eher auf sich selbst achten, bissl schneller den Schritt tun sich Hilfe zu holen, ist gut. Ja die Akzeptanz ist gestiegen, zum Glück, aber da ist noch Luft nach oben
Bo**** Geschrieben Januar 28, 2020 Autor Geschrieben Januar 28, 2020 vor 16 Minuten, schrieb i-Enjoy-Gay-Sex: Danke für dieses schwere aber wichtige Thema in unserer Gesellschaft. Ich würde mich am liebsten bei jedem einzelnen hier bedanken, weil das Thema noch viel besser läuft, als ich es erwartet hätte....aber irgendwie bekomme ich die ganzen antworten nicht mehr unter einem Hut 🤷 Aber es sind bisher viele und meiner Meinung nach tolle und hilfreiche Kommentare geschrieben.
Gelöschter Benutzer Geschrieben Januar 28, 2020 Geschrieben Januar 28, 2020 leider ist nicht so einfach wie viele glauben aus diesem Loch wieder herauszukommen. hier mal ein paar Zeilen die ich damals einer Recht schlimmen Phase verfasst habe evtl. hilft es dir zu wissen das es definitiv ein Licht am Ende des Tunnels gibt. der Spiegel Ich wache auf, der Tag beginnt, und weiß schon jetzt, dass er viel Kraft abringt. Komme kaum hoch, fühl mich geknebelt. Ich kann kaum sehen, alles vernebelt. Zermürbt, zerfressen, ausgelaugt, hilflos, verzweifelt, doch so vertraut. Der Spiegel bringt es wahr ans Licht, Des Lebensfreude kenn ich nicht. Möchte gern weinen, doch alles versiegt, Der Fels der Schuld, auf der Quelle liegt. Möchte gern schreien, bin so wertlos und klein, Doch Gehör findet es nicht, fühl mich Einsam, allein. Gedemütigt, verachtet, auf der Suche nach Glück, Enttäuschung und Trauer, gefunden … verrückt! Angst vor der Zukunft, nicht zu wissen was ist, die Seele verletzt, von der Finsternis. Doch dann keimt Hoffnung, als letzter Gedanke, nicht alles ist schwarz, gibt man ihm mal die Chance. Leicht ist es nicht, schwer wird es sein. Und dann merkte ich, du bist nicht allein.
Bo**** Geschrieben Januar 28, 2020 Autor Geschrieben Januar 28, 2020 vor 2 Minuten, schrieb RedArtemis: Interessanterweise fallen mir bei diesen prominenten Fällen die letzten 10 Jahre fast nur Männer ein (ist mir tatsächlich grad erst aufgefallen...) Geht mir gerade ebenso... ohne jetzt zu googeln, fallen mir so spontan zwei Sänger, ein Schauspieler und ein Torwart ein. vor 5 Minuten, schrieb RedArtemis: "Naja, is halt ne Frau, die sind eben nicht so belastbar..." usw. Verstehste? Einerseits verstehe ich es....aber auf der anderen Seite, gesteht "man" es einer Frau doch eher zu. Ein Mann hat stark zu sein....und Gefühle zu zeigen, war ja zumindest "früher" Mädchenkram....aber zum Glück ändert es sich so langsam...sehr langsam, aber es kommt ins rollen. vor 9 Minuten, schrieb RedArtemis: Ich denke daß es -schon- geschlechtsspezifische Unterschiede gibt in den Auswirkungen, ich denke daß immer noch viele Frauen eher "schleichend konstant" depressiv sind, lange auf halbe Kraft fahren und kontinuierlich langsam abbauen, und es bei Männern eher zu nem "großen Ausbruch" kommt weil sie zu lange versuchen auf 100% zu laufen und dann ins 0 stürzen. Das kann ich mir auch vorstellen. vor 10 Minuten, schrieb RedArtemis: Und alles was dafür sorgt daß Menschen vielleicht bissl eher auf sich selbst achten, bissl schneller den Schritt tun sich Hilfe zu holen, ist gut. Auf jeden Fall. Darum glaube ich auch, dass selbst hier in diesem Forum, entgegen manch anderer Meinung, auf Depressionen aufmerksam gemacht werden darf.... genauso stelle ich mich auch in der Kneipe und erkläre Leuten, dass ich Depressionen habe.... ich haue es natürlich nicht jeden ungefragt um die Ohren und mit einigen bringt es auch nichts. Aber wenn das Thema aufkommt, dann haue ich es schonmal heraus.... die Gesichtsausdrücke hätte ich jedesmal aufnehmen müssen😳 😎 vor 16 Minuten, schrieb RedArtemis: aber da ist noch Luft nach oben Auf jeden Fall 🤘
in**** Geschrieben Januar 28, 2020 Geschrieben Januar 28, 2020 Ich gehe nicht soweit zu sagen, dies sei das falsche Forum für das Thema Depression aber ich würde eine Triggerwarnung für Threads wie diese gut finden. Es ist grundsätzlich wichtig, jeden für dieses Thema zu sensibilisieren aber man darf nicht vergessen, dass sich auf einem so bunt gemischten Portal auch Menschen bewegen, die ausgelöst durch die hier geschilderten Lebensgeschichten mit teilweise erschreckenden Erlebnissen, vor Flashbacks, „dummen“ Gedanken etc. nicht gefeit sind - an einem Ort, den sie sehr wahrscheinlich zum unkomplizierten (im Sinne von keine Probleme wälzen) Zeitvertreib nutzen wollen. Das Thema wurde in all den Jahren, in denen ich hier bin, schon mehrfach in den Raum gestellt und ist jedes Mal eskaliert. Einerseits gab es regelrechte Wettkämpfe, wer nun doller leidet und wer die heftigere Lebensgeschichte hat, dann wiederum gab es den Wettkampf um die „beste“ Therapie/Hilfe, dazu kamen dann jene, die überhaupt kein Verständnis und Gespür für Erkrankte haben sowie die Leugner von Depression. Das ist so geballt keine gute Mischung - denn je höher die eigene Betroffenheit, je größer die Angriffsfläche desto größer der Sog in die Rechtfertigungsspirale - wenngleich eine Vielfalt von Erfahrungen und Erleben ein guter Diskussionsansatz wäre. Ich halte es für vermessen, jemandem der nicht an Depressionen leidet, die Fähigkeit abzusprechen, sich gut mit dieser Thematik auseinandersetzen zu können. Ein Arzt muss nicht alle Erkrankungen erlitten haben, um diese heilen zu können. Gleiches gilt auch für The***uten. Manchmal ist es sogar so, dass ein Blick von außen, viel mehr bewegt als die Auseinandersetzung mit selbst Erlebtem. Ebenso halte ich es für vermessen als Nichtbetroffener Depression bzw. den Menschen, der davon betroffen ist, zu bewerten.
Re**** Geschrieben Januar 28, 2020 Geschrieben Januar 28, 2020 vor 3 Minuten, schrieb Bolero2000: .... genauso stelle ich mich auch in der Kneipe und erkläre Leuten, dass ich Depressionen habe.... Hey...seit einigen Jahren habe ich mir angewöhnt Themen die ich für wichtig halte -ob nun mich persönlich betreffend oder allgemein- offen zu äußern. Genau wie Du nicht "einfach so aus dem Nichts heraus", sondern wenn es sich ergibt. Und ich mache da vor nichts halt. Dabei legt man oft einiges von sich selbst offen, doch wenn ich so zurückblicke...überwiegen da bei mir die positiven Erfahrungen/Gespräche. Und je mehr Menschen sich sowas trauen, desto weniger wird´s zu nem Tabu-Thema... Schade, da ich um 5 raus muß sollte ich nu echt mal richtung Banditenland schlendern, aber Danke für son fruchtbares, unaufgeregtes Foren-Erlebnis
Bo**** Geschrieben Januar 28, 2020 Autor Geschrieben Januar 28, 2020 vor 2 Minuten, schrieb in10thief: Ich halte es für vermessen, jemandem der nicht an Depressionen leidet, die Fähigkeit abzusprechen, sich gut mit dieser Thematik auseinandersetzen zu können Gilt das mir? Falls ja, ich spreche es nicht jedem ab...es geht mir um die, die sich als unbetroffene abwertend äußern.... nicht hier in diesem Thema, aber ich habe das Thema "Depression" von...ich glaube vorgestern als Anlass genommen. vor 6 Minuten, schrieb in10thief: Das Thema wurde in all den Jahren, in denen ich hier bin, schon mehrfach in den Raum gestellt und ist jedes Mal eskaliert. Ja, ich weiss... auch ich habe mich schon vor einiger Zeit im Forum geöffnet und ich erinnere mich an sehr viele negative Kommentare. Aber bisher läuft es hier sehr harmonisch und ich bin fast baff, weil ich mit einem so friedlichen und sachlichen Verlauf kaum gerechnet habe. Das ist ist ja auch ein äußerst positiver Fortschritt. vor 12 Minuten, schrieb RedArtemis: Schade, da ich um 5 raus muß sollte ich nu echt mal richtung Banditenland schlendern, aber Danke für son fruchtbares, unaufgeregtes Foren-Erlebnis Ich habe mich ebenfalls bei euch allen zu bedanken....gute Nacht 🤗
in**** Geschrieben Januar 29, 2020 Geschrieben Januar 29, 2020 Nein, das gilt nicht dir @Bolero . Ich beziehe mich auf all jene, und das sind inzwischen auch in diesem Thread schon einige, deren Beiträge damit anfangen, dass ein Nichtbetroffener, keine Ahnung hat, wie es einem Betroffenen geht. Genau genommen trifft das immer zu, wenn mindestens zwei Menschen aufeinander treffen. Damit wird m.E. vorweg eine ablehnende/abwertende Haltung eingenommen und es macht es viel schwerer Verständnis füreinander zu entwickeln. Verständnis ist gleichermaßen auf beiden Seiten nötig. Die Nachteulen sind nicht ohne Grund Nachteulen und sorgen bei sensiblen Themen für einen friedlichen Austausch 😉
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