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Borderline oder andere psychische Krankheiten


Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)

Das nächste Problem, gerade bei vielen Borderlinern ist zum einen, dass Nicht-Betroffene deren Verhalten nicht nachvollziehen und verstehen können und egal wie man sich verhält ist es eh falsch, vor allem wenn der Betroffene gerade einen Schub hat, von daher sind Beziehungen zu den Betroffenen wahnsinnig anstrengend und nicht selten gehen diese Beziehungen in die Brüche. Ich weiß wovon ich schreibe, da ich selber betroffen bin, es aber nicht im Profil erwähne. Man darf auch nicht vergessen, dass gerade diese Krankheit sich bei jedem anders äußert.

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Ergänzung
Geschrieben (bearbeitet)

[Trigger-Warnung - Real-Talk-Mode - satirefreier Inhalt - Trigger-Warnung]

Ich selbst bin irgendwo im Autismus-Spektrum beheimatet. Da ist kein "Zeitstrahl", wie viele immer glauben, sondern eher ein Mix aus Eigenschaften - ich weiß das aber auch erst seit etwa drei Jahren, genauso wie ich auch noch nicht so lange weiß, dass "Borderliner" quasi "der Endgegner" sind.

Und so begab es sich, vor langer, langer, langer Zeit eine Beziehung zu einer Borderlinerin hatte. Tatsächlich meine erste Freundin überhaupt. Ich war also nicht nur völlig Ahnungslos was Frauen und Beziehungen angeht, ich war auch völlig Ahnungslos, was diese Störung an sich betrifft.

Wie gestaltete sich nun also so ein Beziehungsleben? Nun ja: Ich neige dazu, feste Routinen aufzubauen und Strukturen zu bilden. Man könnte fast sagen, dass mir das im Blut liegt. 😏 Für sie war das großartig, denn ihr Leben bisher unterlag schlicht starken Schwankungen. Jemand der sagt "so isses" - und dann ist das auch so, kannte sie gar nicht. Bzw. immer dann, wenn sie selbst irgendwas wollte oder machte, hat das nicht immer geklappt.

Wie sich im Laufe der Zeit herausstellte, kam diese Erkrankung nicht aus heiterem Himmel. Sie hatte mehrfache ***igungserfahrungen in recht früher Kindheit gemacht. Mit Sex hatte sie dennoch "kein Problem" (das ich damals als solches erkannt habe) - sie lebte eher in Promiskuität. Ich war da also auch einer der ersten, die "länger behalten" wurden.

Ich habe reichlich Zeit und Energie investiert. Ich habe Ängste besiegt und Tränen getrocknet, Stabilität gegeben und durchaus ja auch Liebe und Zuneigung bekommen - und mich nach und nach damit in meine persönliche Hölle navigiert.

Unstimmigkeiten kommen ja in jeder Beziehung mal vor. Manchmal ärgert man sich auch nur über Kleinigkeiten. Ich wurde allerdings nach und nach immer heftigeren Anschuldigungen ausgesetzt, die völlig ohne jeden Hintergrund waren. Beispiel dafür?
Nehmen wir einen beliebigen Samstagnachmittag in einer relativ vollen Innenstadt. Man isst Eis, geht shoppen, probiert ein paar neue Sachen - die einen standen ihr, die anderen weniger. Und ich bin da halt so - ich sag dann schlicht Sachen wie "Nee, in dem Kleid haste 'nen fetten Arsch, das steht dir nicht - aber das andere betont deine Beine - das is sexy..."
Sowas in der Art halt. Sie kauft also tatsächlich das hübschere. Und während des gesamten Rückwegs aus der Stadt durfte ich mir die giftigsten aller Kommentare zu anderen Frauen anhören, die uns zufällig entgegen kamen. "Die da hat bestimmt keinen so fetten Arsch - nimm doch die..." - und vielen verschiedenen Ausprägungen. Früher oder später nervt mich sowas und von mir kommt dann einfach nur noch genauso viel Giftigkeit zurück. Aber irgendwann glätteten sich die Wogen dann auch wieder (und der Sex am Samstagabend war dann auch entsprechend gut).
Sonntags machte dann jeder, was er so machte (wir hatten getrennte Wohnungen).
Montag war ich dann abends wieder bei ihr - und erblickte ein blutiges Fiasko. Sie hatte sich die Arme aufgeritzt (was mich dazu veranlasste, alle Kartoffelmesser und scharfen Gegenstände weiträumig zu entfernen) und begrüßte mich mit einer Mischung aus heulen und Wutgebrüll ("Das ist alles allein deine Schuld! Du hast das getan! Du liebst mich ja gar nicht! Such dir doch 'ne andere, wenn ich ich dir nicht gefalle!") - gepaart mit völlig widersprüchlichem Nähe suchen. Ich war der Belzebub in Person - aber ich war der einzige, der sie jetzt auch irgendwie trösten musste (musste! Schließlich war das alles allein meine Schuld...).
Das Kleid (gar nicht so billig) fand ich übrigens in Fetzen gerissen, die wirkten, als hätte sie eine Großwildsafari knapp überlebt.

 

Solche Sachen passierten oft. Ein Wechselspiel aus wütenden Anschuldigungen - meist auch Sachen, für die ich gar nichts konnte. Ich war damals in einem Büro voller Frauen (für meinen Geschmack deutlich zu alt und überhaupt nicht mein Typ) - aber allein die Tatsache brachte sie völlig auf die Palme. Die wollen ja bestimmt alle was von mir! Ich hab gefälligst den Job zu wechseln! Und mit jeder dieser "Diskussionen" ging eine Spirale aus wutschnaubenden Anschuldigungen, Abweisung, Nähe suchen einher. Eine völlig inkonsistenten Mischung aus Liebe und Hass. Ein ständiges hin und her. Ich konnte nichts richtig machen aber auch nichts falsch. Es gab keine stabile Routine, außer, dass vorhersehbar war, dass ich wegen irgendeiner Kleinigkeit angeschrien und beleidigt wurde - nur um sie dann trösten zu müssen, weil ihr das ja alles trotzdem leid tat (und wehe, ich wandte mich dann ab - dann fand ich früher oder später wieder ein blutiges Fiasko vor - oder irgendwer aus meiner Familie bekam böse Briefe... sogar mein Chef hat damals mal über "verwirrt klingende Anrufe" die Stirn gerunzelt...).

Zu guter Letzt hat sie mich dann betrogen (eine ganz andere Geschichte für einen ganz anderen Tag) - und das sogar völlig unverblühmt. Warum auch nicht? Ich bin ja selbst daran Schuld.

Sicher - niemand kann etwas für eine Erkrankung. Und vielleicht ist so ein Ausschlusskriterium damit auch total ungerecht und unfair.

Aber ich will so etwas nie wieder erleben müssen. 

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)
vor 48 Minuten, schrieb Gothpaar:

Wir halten uns von solchen Leuten fern, die ziehen ihr Umfeld mit runter. In der SM-Szene sind solche Leute häufig anzutreffen.
Klingt etwas hart, aber solche Menschen sind schädlich für ihr Umfeld.

Ich finde eure Aussage sehr diskriminierend und abwertend Wenn jemand schädlich für sein Umfeld ist dann Menschen wie ihr!!!

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Fehler
Geschrieben

Derzeit noch keine Berührungen damit gehabt, weshalb ich keine Erfahrungswerte mitteilen kann. Aus meiner persönlichen Sicht kostete es jeden, der an einem solchen Borderline-Syndrom leidet, eine riesiger Überwindung sich in einem nicht medizinischen Portal zu outen. Ich finde es klasse, dass es so ehrliche Menschen gibt, obwohl sie mehr Nachteile als Vorteile dadurch haben werden.

Denke, dass es für einen außenstehenden, der die Auswirkungen nicht kennt, schwer sein wird damit umzugehen, was wahrscheinlich auch bei mir der Fall wäre. Im Prinzip, kommt es auf die Anzahl der Symptome an, welche unterschiedlich ausfallen können. Dennoch würde ich den Umgang, mit einem betroffenen Menschen, so normal wie möglich gestallten. Allerdings könnte ich mir keine sexuelle Beziehung vorstellen.

Geschrieben

Moin sugarrush1,

hier sollte man wirklich über keinerlei
Probleme oder Störungen reden / schreiben !

Es wird immer alles mitgelesen
und Dir später mal zum Nachteil ausgelegt bzw.
andere User mobben jemanden !


FairPlay gibt es hier bestimmt nicht
und schon lange kein offenes Ohr !

Geschrieben

Das Problem ist wen man deswege schin labil ust sollte man sich wirklich überlegen ob man sich bei heiklen Themen dazu gesellt. Manchmal ist es da besser inne zu halten bevor man es schlimmer macht bez. Es nicht ab kann. Ich zb leide sein ca 2 Jahren an schweren Depression und manche Themen skippe ich bewusst weil es mir da nicht gut geht.

Geschrieben
vor 3 Minuten, schrieb La_vea:

Ich finde eure Aussage sehr diskriminierend und abwartend. Wenn jemand schädlich für sein Umfeld ist dann Menschen wir ihr!!!

naja klar kann man es auch freundlicher ausdrücken, aber sie haben schon recht wenn sie sagen es ist schädlich.. ich habe nun oft genug kontakt zu borderlinern gehabt und ich habe oft genug schaden von ihnen und ihrer Krankheit genommen.. und bevor ich mich selbst in dieses loch mit rein reissen lasse, sage ich auch lieber au revoir kann man sehen wie man will.. aber ich bin keine Psychologin und seelenkleptnerin und diese leute sind eben toxisch für mein leben ist hart aber eben die realität

Geschrieben

@KuschlerinDA wie definierst du denn "normal"?. Die ganze Gesellschaft ist doch krank und fast jeder Zweite leidet an irgendeiner psyischen Erkrankung oder Störung. Die Einen erkennen das, lassen sich helfen und Anderen merken es nicht einmal. Wenn du eine ambulante Therapie machen willst, dann hast du oft Wartezeiten von einem Jahr und länger bei einem Psychologen, Das ist leider keine Seltenheit in Deutschland,da die Praxen voll sind mit Leuten die psychische Probleme haben.

Geschrieben

Man sollte mit den Dingen die einen ausmachen, offen umgehen. Alles andere macht dich nur unglücklich. Es gibt Menschen die darauf nicht klar kommen werden. Und es gibt Menschen die erst recht für dich da sind

Geschrieben
vor 1 Minute, schrieb rotten_hollow:

naja klar kann man es auch freundlicher ausdrücken, aber sie haben schon recht wenn sie sagen es ist schädlich.. ich habe nun oft genug kontakt zu borderlinern gehabt und ich habe oft genug schaden von ihnen und ihrer Krankheit genommen.. und bevor ich mich selbst in dieses loch mit rein reissen lasse, sage ich auch lieber au revoir kann man sehen wie man will.. aber ich bin keine Psychologin und seelenkleptnerin und diese leute sind eben toxisch für mein leben ist hart aber eben die realität

Ich finde deine Einstellung genau richtig. Mit dieser Krankheit hat man keinen Freifahrtschein dafür anderen zu schaden. Ich habe auch schon viele Menschen wegen meiner Erkrankung, Borderline, verloren, aber ich bin diesen Menschen nicht böse, da nicht jeder die Kraft hat damit umgehen zu können.

Geschrieben

Es gibt DINGE die einen ausmachen,die man aber nicht per PN und anonym von sich preisgeben sollte!
Persönlich bei einem Treffen schon eher!

Geschrieben

Sind wir nicht alle ein bischen Bluna? Die einen mehr u die anderen kommen einfach nicht damit klar
... sind aber auf ihre eigene Weise gestört

Geschrieben

Ich sage es direkt am Anfang dass ich psychisch krank bin. Dass ich wenig Energie habe, einfach weil ich mir damit viel ersparen kann. Man lernt sich kennen und sagt es dann am 5. Date - nun lehnt die Person weiteren Kontakt hab. Pech gehabt. Deswegen direkt am Anfang. Und wenn ich Menschen damit abschrecke. Dann muss ich da keine Energie investieren. 

Die anderen Antworten hier lese ich mir gar nicht erst durch. 

Geschrieben

Man sollte einfach offen und ehrlich sein,egal was andere denken, ich habe selber eine Körperbehinderung...

Geschrieben

Sowas sollte auf jeden Fall ins Profil. Dann verstehen andere Leute, denen man eventuell negativ auffällt, warum man ist wie man ist

Geschrieben

Jetzt hab ich mir doch ein paar Antworten durchgelesen. Bitte belest euch nicht nur über Borderline, sondern sprecht auch mit Betroffenen. Nicht Alle von uns sind so impulsiv und manipulativ. Solche Vorurteile verletzen sehr und es nervt einfach immer wieder den gleichen Müll zu lesen. Ich zum Beispiel mache alles mit mir selbst aus. WENN ich etwas Manipulatives von mir gebe dann ist es sehr selten und nicht mit Absicht. Ich merke es und entschuldige mich sofort. Wir können nichts dafür. Wir sind keine Monster. Und wir haben auch ein Recht auf einen Platz in der BDSM Community. 

Geschrieben
vor 42 Minuten, schrieb KuschlerinDA:

Gibt's auch noch "normale" Leute oder nur noch Psychos?

Zumindest für das Portal poppen.de lässt sich diese Frage ganz eindeutig beantworten.

Im Reallife sieht es glücklicher Weise etwas anders aus.

Geschrieben

Ich hab ja hier nun auch schon den einen oder anderen Mann kennen gelernt und muss feststellen, sobald das Thema „Behinderung“ aufkommt, sind die meisten weg. Manche machen sich gar keine Mühe nachzufragen welche Art der Behinderung und dann gibt es einige, die zeigen erstmal Interesse und erklären dir lang und breit, dass das ja gar kein Problem ist und danach hörst du nie wieder von denen. Traurig macht es mich nur, wenn man sich schon tagelang unterhalten hat, mitunter telefoniert und ich finde mein gegenüber sehr sympathisch. Oft ergibt es sich nicht gleich beim ersten Schreiben zusagen, dass man „anders“ ist. Manchmal kommt es eben erst nach ein paar Tagen, deswegen verschweige ich es ja nicht arglistig. Quatsch. Ich gehe ganz offen damit um, aber ich fahre nun auch nicht mit der Tür ins Haus.

Geschrieben

meld dich, kann ich dir viel erzählen...

Geschrieben
vor 23 Minuten, schrieb McBen1:

Moin sugarrush1,

hier sollte man wirklich über keinerlei
Probleme oder Störungen reden / schreiben !

Es wird immer alles mitgelesen
und Dir später mal zum Nachteil ausgelegt bzw.
andere User mobben jemanden !


FairPlay gibt es hier bestimmt nicht
und schon lange kein offenes Ohr !

Weder wurde mir das bisher zum Nachteil ausgelegt noch wurde ich deswegen gemobbt.

Geschrieben

Also wenn Leute schlechte Erfahrungen mit Borderlinern gemacht haben ist das gut möglich. Sowas passiert, kann aber auch ohne die Krankheit passieren. Alle Menschen sind unterschiedlich, auch die Borderliner ;-)

Wenn man dann grundsätzlich sich gegen Borderliiner ausspricht, ist das engstirnig, intolerant und schwach von dem Menschen selbst.

 

Geschrieben

Mutig und wirklich klasse, dieses Thema hier mal anzuschneiden.
Bislang einige gute Kommentare gelesen, aber manche könnten ihre geistigen Ergüsse oder Sätze auch für sich behalten.

Geschrieben

Also mich stört sowas nicht. Ich denke man sollte offen über solche Sachen reden können.

Geschrieben
vor 1 Stunde, schrieb Sonnenschatten:

Als wenn hir jemand ohne psychische Probleme ist .. 😂😂😂😂😂😂 😂😂😂😂😂😂😂

Aber Borderline habe ich auch kein besonderes Interesse dan .. ist zu anstend

Aber das ins Profil zu schreiben ...
Wie krank muss man dafür sein .. 🤔🤔🤔🤔🤦🏻‍♀️🤦🏻‍♀️🤦🏻‍♀️

Vielleicht ist man einfach ehrlich?  

Das krank zu finden ist eine besondere Form der gesellschaftlichen Behinderung. 

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