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Erstes Date


Empfohlener Beitrag

Der Text ist hei

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Geschrieben (bearbeitet)

Du lieber Himmel, schon fast eine viertel Stunde zu spät und ich gurke immer noch in der Innenstadt herum auf der Suche nach einem Parkplatz.

Erstes Date... wir haben schon etliche Wochen miteinander gemailt, Gedanken ausgetauscht, sind einander näher gekommen – auch über Gespräche am Telefon – und es sieht so aus, als könne es etwas werden mit uns.

Heute also erste Begegnung, und ich hab mich aufgebrezelt. Ist schließlich ein Mann, die sind da ja eigen... schickes Hemd mit Krawatte und Blazer drüber haut die ja nicht vom Hocker.

Aufbrezeln – so, wie sich's für 'ne Madam gehört. Gar nicht so einfach. Hab mir extra ein Cocktailkleid gekauft für diesen Anlaß, so ein ärmelloses, dunkelrotes Teil mit rauchgrauen Effekten auf dem Stoff, sieht echt schick aus. War Schwerarbeit, in den Fummel reinzukommen, wie ich aus dem Kleid je wieder rauskommen soll steht allerdings noch in den Sternen – hoffentlich hat er 'nen Schneidbrenner dabei, wenn's soweit ist.

Nylonstrümpfe. „Strumpfhosen sind unsexy“ hab ich mir angelesen, heutzutage müssen's diese Halterlosen sein – durchsichtige Langsocken mit Rüschen dran, an den Innenseiten mit Silikon beschichtet, damit die am Schenkel haften. Viel Aufwand, und teuer noch dazu, und ich frage mich, ob sich der Preis für's Ausgezogen werden wirklich lohnt, schließlich: ob's zu Handgreiflichkeiten kommen wird steht ja noch in den Sternen.

Ah – da vorne, Parklücke! Souverän hingeflitzt, es dauert keine sieben Minuten, bis mein Auto sicher steht. Tief durchatmen, Blick in den Spiegel, kurzer Schreck: wer zum Teufel ist das?

Schwarze Wimpern gucken mich an – ich zwinkere, sie zwinkern zurück. Kein Bambi-Blick, aber feminin, so steht's in Bild der Frau.

Fast eine halbe Stunde zu spät... atme tief durch, bevor ich ihn anrufe, um – ja, was eigentlich? Weglaufen soll er nicht, ich will die Mühe, die ich mir für ihn gemacht habe, gewürdigt sehen. Kann ich so natürlich nicht sagen, als ich seine Stimme höre fällt mir nur ein gestammeltes: „Tut mir so leid, die Parkplatzsuche...“ ein.

Freundliches Lachen ist die Antwort und ein: „Wo stehst du denn, ich hole dich ab wenn du willst!“ Ein vielversprechender Anfang, fühle mich verstanden.

Nachdem wir aufgelegt haben, steige ich aus. Verdammt kalt und windig ist es, schnell schließe ich das schwarze Jackett mit den glitzernden Paillettenschultern, werfe das warme Cape über und will schon den Wagen schließen, da fällt mein Blick auf die roten Pumps. Neue, schicke Dinger sind das. Ein Blick nach unten... ich seufze. Die weißen Slipper an meinen Füßen sind bequem, ideal zum Gehen, Stehen, Autofahren, aber zu meiner Aufmachung passen die nicht. Also raus da, rein in diese eleganten, roten Treter mit Absätzen dran.

„Ach Herrje!“ denk ich, als ich wankend darin stehe. Ich bin noch mit wackligen Schrittübungen beschäftigt, als mir von hinten leicht auf die Schulter getippt wird. „Du mußt die Marie sein!“ höre ich seine Stimme. Der Schwung, mit dem ich mich ihm zuwende, läßt mich straucheln, ich falle ihm buchstäblich in die Arme, meine Brille prallt an seiner Pudelmütze ab... ups? „Du hattest gesagt, du wärest groß!“ platze ich raus, während ich meine Brille wieder gerade rücke. Die 7 cm Absätze an den Pumps kommen mir plötzlich gar nicht mehr so gewaltig hoch vor.

„Groß ist relativ, mein Volumen ist groß“ erklärt er mir. Stimmt, es war ja sein Intellekt, der mich an ihm so fasziniert hat. Seiner Logik kann ich so schnell nichts entgegensetzen. Wir mustern einander. „Schick siehst du aus!“ sagt er. „Ich kann in den Schuhen nicht gehen“ antworte ich.

Uns beiden fällt keine passende Antwort ein, wir staunen einander an. „Halt mich mal eben fest“ sage ich dann ganz unromantisch, und so gehalten schlüpfe ich aus den Pumps, stehe nun mit bestrumpften Füßen und auf Augenhöhe vor ihm – das hatten wir beide uns doch so gewünscht, nicht?

Als wir schließlich einträchtig nebeneinander zu unserem Treffpunkt marschieren, folgen uns Blicke. Ob die dem Mann mit der Pudelmütze oder meinen bloßen Füßen mitten im Winter in der Innenstadt gelten?

Beim Betreten des Lokals rutscht eine der Halterlosen auf Kniehöhe runter.

Ich seufze. Es ist nicht leicht, eine Frau zu sein. Seine Pudelmütze sitzt noch immer fest, da rutscht nix.

 

 

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
© 12/2013 eigene Geschichte, unter anderem Nick bereits veröffentlicht
Geschrieben
vor einer Stunde, schrieb bisven001:

bin mal gespannt wie es bei Euch weiter geht


Oh ... es ist bei diesem einen Date geblieben. ^^

Geschrieben

kann ich mir vorstellen.......................................

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