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Unverbindlichkeit als Lebensstil?


SM-Art_5_GG

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
vor 1 Stunde, schrieb DrallesPrachtweib196:

daß eine Partnerschaft eine Beziehung ist, was auch Wikipedia und der Duden so sehen.

das stimmt teilweise. auch die partnerschaft ist eine von vielen beziehungsformen. sie grenzt sich von anderen durch einen aufgabenbezug ab. darin wird eine aufgabe wird partnerschaftlich/gemeinsam bewältigt. mit der erfüllung eines projektes endet folglich die parnerschaft, denn ohne aufgabe gibt´s keine partnerschaft.  

Geschrieben
vor 7 Stunden, schrieb Sonnenschatten:

Du bist bischen spät dran für die Realität.. ich verzichte schon lange auf Beziehung.. meine Affäre ist einfach eine bessere und ehrlicher Partnerschaft

Ich finde diese moderne Art der beziehungslosen Strohfeuer, und ich sehe ja täglich die Folgen als Familienthe***ut, mehr als bedauerlich bzw. traurig. 

 

Da verzichte ich gerne auf diese Spielart von "Realismus", den man auch als gesellschaftsbedingter "Beziehungsstörung" zusammen fassen kann. 

Aber dennoch gilt auch hier sicherlich: "Jedem Tierchen sein Plaisirchen!   Es macht halt, wie Burger bei MacDonalds, nicht wirklich "satt". 

SM-Art-5-GG 

Geschrieben
vor 32 Minuten, schrieb SM-Art_5_GG:

Ich finde diese moderne Art der beziehungslosen Strohfeuer, und ich sehe ja täglich die Folgen als Familienthe***ut, mehr als bedauerlich bzw. traurig. 

 

Da verzichte ich gerne auf diese Spielart von "Realismus", den man auch als gesellschaftsbedingter "Beziehungsstörung" zusammen fassen kann. 

Aber dennoch gilt auch hier sicherlich: "Jedem Tierchen sein Plaisirchen!   Es macht halt, wie Burger bei MacDonalds, nicht wirklich "satt". 

SM-Art-5-GG 

Klar sind fasst alle Beziehungs gestört ... aber das kann man nicht ändern...

Also habe ich mich angepasst und gegen eine normale Beziehung entschieden... und habe jetzt Alternative Partner die meine festen aber nicht verbindlichen Partner sind .. sie müssen sich mir gegenüber schon verpflichten ... aber dadurch das es keine richtige Beziehung ist fallen eine Menge Alltags Probleme einfach weg ... und mit 2 Partner musst ich auf nix verzichten keine Kompromisse eingehen .. und nicht lügen 

Geschrieben
vor 13 Stunden, schrieb SM-Art_5_GG:

Ist Unverbindlichkeit sowie zunehmende Egozentrik das neue Mantra?

Ich bin irritiert. Zwar würde ich mich definitiv als unverbindlichen Menschen bezeichnen, nicht aber als besonders egozentrisch. Ich bin trotzdem freundlich und hilfsbereit. 

Aber ja, mein Interesse am Leben von Menschen, außerhalb meiner Familie und meiner engsten Freunde, hält sich stark in Grenzen. Ich kann weder Smalltalk noch nicht notwendiger sozialer Interaktion etwas abgewinnen. 

Deswegen antworte ich trotzdem, wenn man mich anspricht. Ich unterhalte mich auch, wenn man mich dazu nötigt. Aber vielleicht ein wenig einsilbig und es kann sein, dass ich mich am nächsten Tag weder an das Gesagte noch an das Gesicht dazu erinnere, wenn es mich nicht weiter beschäftigt oder interessiert hat. 

Es mag auch sein, dass ich manche Menschen damit vor den Kopf stoße. Das liegt dann aber an deren überzogener Erwartungshaltung, nicht daran, dass ich ein ignoranter oder gar narzistischer Mensch wäre. Ich konzentriere mich halt auf die Menschen, die mir wichtig sind. Und das dafür richtig. 

Darin kann ich nichts schlechtes erkennen. 

Geschrieben

Moin, die Unverbindlichkeit fängt ja schon in der Arbeitswelt an, feste Arbeitsverträge sind schon selten geworden, den Menschen wird da schon eine, wesentliche, Verbindlichkeit, Chance zur Zukunftsplanung und reine Existenzsicherung, genommen. Aber auch Beziehungen sind doch immer unverbindlicher, passt eine Kleinigkeit nicht - Zack ab zum(r) Nächsten. Die Generation meiner Großeltern musste sich zusammenraufen, Scheidung war risikobehaftet und „Geschieden“ ein Makel, allerdings schweißte die Situation (Kriegs- und Nachkriegszeit) die Beteiligten auch zusammen. Heute bewirkt die ökonomische Autarkie der Partner auch die Möglichkeit der recht leichten Trennung. Allerdings halte ich weder einen Krieg noch die Frauenrolle der 50-er Jahre als Lösungsansatz für die zunehmende Oberflächlichkeit und Unverbindlichkeit in unserer Gesellschaft für zweckdienlich, da überwiegen doch die Nachteile. Letztlich wird man auf eine Renaissance bewährter Werte in großen Teilen der Gesellschaft, hoffen müssen. Bis das mal irgendwann geschieht, solange wird man versuchen müssen die eine oder andere Nadel im Heuhaufen für sich zu finden und sich ansonsten ein dickes Fell zulegen.

Geschrieben
vor 7 Minuten, schrieb Mindgame83:

Ich bin irritiert. Zwar würde ich mich definitiv als unverbindlichen Menschen bezeichnen, nicht aber als besonders egozentrisch. Ich bin trotzdem freundlich und hilfsbereit. 

Aber ja, mein Interesse am Leben von Menschen, außerhalb meiner Familie und meiner engsten Freunde, hält sich stark in Grenzen. Ich kann weder Smalltalk noch nicht notwendiger sozialer Interaktion etwas abgewinnen. 

Deswegen antworte ich trotzdem, wenn man mich anspricht. Ich unterhalte mich auch, wenn man mich dazu nötigt. Aber vielleicht ein wenig einsilbig und es kann sein, dass ich mich am nächsten Tag weder an das Gesagte noch an das Gesicht dazu erinnere, wenn es mich nicht weiter beschäftigt oder interessiert hat. 

Es mag auch sein, dass ich manche Menschen damit vor den Kopf stoße. Das liegt dann aber an deren überzogener Erwartungshaltung, nicht daran, dass ich ein ignoranter oder gar narzistischer Mensch wäre. Ich konzentriere mich halt auf die Menschen, die mir wichtig sind. Und das dafür richtig. 

Darin kann ich nichts schlechtes erkennen. 

Was Du beschreibst, hört sich psychopathologisch nach Asperger Autismus an, ohne dass ich anhand dieser wenigen Worte eine solche Diagnose stellen würde/will.

 

SM-Art 👌🤔

vor 2 Stunden, schrieb Sonnenschatten:

Klar sind fasst alle Beziehungs gestört ... aber das kann man nicht ändern...

Also habe ich mich angepasst und gegen eine normale Beziehung entschieden... und habe jetzt Alternative Partner die meine festen aber nicht verbindlichen Partner sind .. sie müssen sich mir gegenüber schon verpflichten ... aber dadurch das es keine richtige Beziehung ist fallen eine Menge Alltags Probleme einfach weg ... und mit 2 Partner musst ich auf nix verzichten keine Kompromisse eingehen .. und nicht lügen 

Das kenne ich - in einer "offenen" Beziehung lebend - teilweise sehr gut.

 

Allerdings "liebe" ich dabei auf meine Art beide Frauen und bin gegenüber ihnen beziehungsmässig hoch-verbindlich. 

 

SM-Art 👌😘

Geschrieben (bearbeitet)
vor 29 Minuten, schrieb SM-Art_5_GG:

würde/will

Können wäre das richtige Modalverb. :coffee_happy:

Und nein, das ist Quatsch. Es gibt einen Unterschied zwischen soziale Interaktion nicht zu beherrschen und sie nicht zu wollen. 😉

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben
vor 9 Minuten, schrieb SM-Art_5_GG:

Was Du beschreibst, hört sich psychopathologisch nach Asperger Autismus an, ohne dass ich anhand dieser wenigen Worte eine solche Diagnose stellen würde/will.

 

SM-Art 👌🤔

Das kenne ich - in einer "offenen" Beziehung lebend - teilweise sehr gut.

 

Allerdings "liebe" ich dabei auf meine Art beide Frauen und bin gegenüber ihnen beziehungsmässig hoch-verbindlich. 

 

SM-Art 👌😘

Ich habe 2 völlig unterschiedliche Partner ein für das zwischen Menschliche und ein für bdsm .. es ist beides sehr verbindlich und intim... beide haben ihren Platz bei mir 

Geschrieben

Das Leben im 21 Jahrhundert 🤷‍♀️ es wird nicht besser, es wird weiterhin zunehmend .... die neue Generation die folgt , lebt davon.
Materialien sind wichtiger als Gesten
Whatsapp zählt mehr als ein Gespräch
Zusammensein gibt es nicht mehr, Zuhause sein Zocken oder netflixen. Isolation von dem Sozialen steht ganz oben. Die letzte Generation sind die Kinder der 80er 90er , die 2000er Kinder sind schon teilweise in der neu modernen Generation drin , die verweichlicht wird 🤷‍♀️

Geschrieben (bearbeitet)
vor 33 Minuten, schrieb Sonnenschatten:

Ich habe 2 völlig unterschiedliche Partner ein für das zwischen Menschliche und ein für bdsm .. es ist beides sehr verbindlich und intim... beide haben ihren Platz bei mir 

So ist es bei mir auch. Und beides ist sehr schön. Wobei bei meiner "SM-Partnerin" auch viel (Zwischen-)Menschliches vorhanden ist  bzw. stattfindet. Und da es offen /transparent zwischen den Beteiligten ist, auch nicht stressig. 

 

SM-Art-5-GG 

bearbeitet von SM-Art_5_GG
Geschrieben

Durch unsere profit orientierte Gesellschaft wird einem ja vorgegeben:

Geld ist das ziel aller Zufriedenheit, alles andere ist ein störender Faktor.

Und so agieren die Leute eben: karriere auf teufel komm raus, mehr arbeit, mehr geld, mehr mehr mehr.

Alles andere bleibt oberflächlich,freunde,familie,bekanntschaften.

You see,it's not a bug, it's the system.

 

SG

Geschrieben
vor 2 Stunden, schrieb thomasfrech:

Wenn man sich immer eine Tür offen hält, dann zieht es

Wunderbar ☺️ noch nie gehört und direkt für Sau gut befunden! Danke fürs Teilen 💕 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 27 Minuten, schrieb SilentGentleman:

Durch unsere profit orientierte Gesellschaft wird einem ja vorgegeben:

Geld ist das ziel aller Zufriedenheit, alles andere ist ein störender Faktor.

Und so agieren die Leute eben: karriere auf teufel komm raus, mehr arbeit, mehr geld, mehr mehr mehr.

Alles andere bleibt oberflächlich,freunde,familie,bekanntschaften.

You see,it's not a bug, it's the system.

 

SG

Und genau dies nenne ich - übrigens mit Anderen - "narzisstische" Gesellschaft.  Man könnte es sicher auch egozentrierter Neo-Liberalismus oder kurz Kapitalismus nennen.

 

Hinzu kommt, dass angesichts zunehmend höherer Trennungs- und Scheidungsrate Kinder nicht mehr das Gefühl verbindlicher Beziehungen machen können. Und dann erklären, dass sie keinesfalls heiraten oder gar tiefere Beziehungen eingehen wollten, da dies bei den Eltern ja auch bereits schief ging.

 

Damit will ich keinesfalls die Beziehungen der 50er-80er Jahre idealisieren, da sie an anderer Stelle problematisch waren, alleine was den Stellenwert der Frauen angeht.

 

Aber die Beziehungslosigkeit/-ärme der heutigen Zeit/Generation und der daraus resultierende Preis ist m.E. ebenfalls nicht das Gelbe vom Ei. 

 

Ein Lichtblick ist ggfls., dass durch Corona erkannt wurde, das (verbindliche) Beziehungen zum Menschsein gehören. Mal sehen, welche Lehren - oder doch eher Leere - die Betroffenen daraus ziehen?! 

 

SM-Art 😏🤔🥺

bearbeitet von SM-Art_5_GG
Geschrieben (bearbeitet)

Hier ein Artikel zum Thema "unverbindliche Beziehung" aus dem Cosmopolitan, welchen ich gerade im Netz fand. Vielleicht beflügelt er die bislang sehr konstruktive Diskussion noch etwas: 

"Unverbindliche Beziehung: Wenn Männer in der Liebe keine Eier haben ...

COSMOPOLITAN16.01.2017, 18:15 Uhr
Nach zwölf Jahren Beziehung ist unsere Autorin wieder Single. Und stellt fest: Heute liebt man unverbindlich.

 

Inhaltsverzeichnis
Nennen wir es Fast-Beziehung
Der Verstand verhindert Liebe
Halbe Sachen sind gefährlich
Mehr Mut!
Gut so? Nein! Eine Abrechnung mit der Wischiwaschi-Liebe.

Schlaflos sitze ich im Bett. Es ist zwei Uhr morgens. Ich google etwas, das mir fremd ist, mich durcheinanderwirbelt: „Er ruft nicht an, obwohl...“ Nee, anders: „Warum ist er plötzlich so kühl?“ Herrje, klingt das bescheuert, wie eine 13-Jährige, die sich bei Dr. Sommer ausheult. Ich bin aber Ende 30. Binnen Sekunden schubsen mich diese Sätze in verzweifelte Liebes-Chats, in denen alle Männer „Schweine“ sind. Ich lege mein Handy weg. Bin doch kein Liebesopfer! Und er ist auch nicht einer dieser Kerle. Er heißt Matti. Der Mann, in den ich mich kürzlich verknallt habe und der mich nun maximal verwirrt.

Aber von vorne: Vor zwei Jahren habe ich mich von meinem Freund getrennt, mit dem ich ein Drittel meines Lebens zusammen war. Als wir ein Paar wurden, lief das so: Er kam, fand mich toll und blieb. Nach dem ersten Date fünf Nächte, am Ende zwölf Jahre. Zum Vergleich: Matti kommt, bleibt, distanziert sich, kommt, bleibt, distanziert sich, kommt... Ist Ihnen bereits schwindelig? Mir auch.

Kennengelernt habe ich Matti auf einer Geburtstagsparty. „Pass auf, der ist auch auf Tinder unterwegs und lässt nichts anbrennen“, warnte mich eine Freundin und schob hinterher: „Aber im Grunde sucht er nur die Eine.“ So verhielt er sich zuerst auch. Er lud mich zum Essen ein, hängte Lampen in meiner Wohnung auf, kochte für mich, wir tauschten schlaue Bücher und heiße Küsse aus. Was ihn von den anderen Dates zuvor unterschied, war die starke Nähe zwischen uns. Wenn wir zusammen Musik hörten, blieb die Zeit stehen, Sex war wie Abenteuer und nach Hause kommen zugleich. Wir sind beide durchgeknallt, was unseren Humor und unsere Lebensansichten angeht. Nach meinem Liebes-Check-System war also klar: Wir sind dabei, uns zu verlieben.

Ich bin in dieser Hinsicht übrigens weder voreilig, noch überromantisch. Normalerweise habe ich gut justierte Liebesantennen, die Signale klar deuten können. Matti, so scheint es, hat die irgendwann abgeknickt. In meinem Empfangssystem begann es nach drei Monaten nämlich gewaltig zu rauschen. Denn er tat alles, was ein Lover und Freund tun würde, um sich dann wieder wie ein Kumpel zu verhalten. „Es ist, als würden wir eine halbe Beziehung führen“, denke ich, völlig übermüdet, am Morgen. Prompt stolpere ich im Netz über US-Artikel, in denen genau diese Art des Zusammenseins thematisiert wird: Es gibt einen neuen Beziehungstyp, genannt die „Non-Relationship“, auf Deutsch: „Nicht-Beziehung“. Man ist zusammen, aber auch doch nicht. What the f***?

Nennen wir es Fast-Beziehung
Was zwischen Matti und mir abläuft, scheint ein zeitgenössisches Liebesphänomen zu sei. Das macht es nicht besser, hilft aber beim Verstehen. Ansatzweise. Um mehr Klarheit zu bekommen, frage ich einen, der sich auskennt: den Berliner Autor Michael Nast. Der 41-Jährige feiert mit seinem Bestseller „Generation Beziehungsunfähig“ Erfolge wie ein Popstar. Darin thematisiert er die eigene Unfähigkeit und die seiner Bekannten, sich heute zu verlieben. Matthias Schweighöfer hat sich kürzlich sogar die Filmrechte gesichert. Mit „Generation“ sind übrigens die Ende 20-Jährigen bis Anfang 40-Jährigen gemeint.

Nun aber raus damit, Herr Nast, warum haben wir mit Liebesbeziehungen ein Problem? „Wir leben in einer Zeit, in der wir uns ständig optimieren wollen“, erklärt er. „Erst komme Ich und dann sehen wir mal, wer in mein perfektes Lebenskonzept noch reinpasst. Durch die Online-Dating-Portale haben wir eine riesige Auswahl potenzieller Liebeskandidaten. Die picken wir uns dann rational heraus. Ein Freund meinte kürzlich zu mir: ‚Wenn du über Frauen sprichst, klingt das, als würdest du überlegen, welche Netflix-Serie du anschauen sollst...‘“

Auch Matti scheint die Frau fürs Leben nach einer Art 10-Punkte-System zu suchen. Er erzählte mir mal, dass er unbedingt eine Braunhaarige will (am besten mit blauen Augen), die mit ihm Klettern geht (aber auf keinen Fall so Outdoor-burschikos ist), auch mal verrückte Dinge macht (aber bitte kein Freak ist), clever und lustig ist, selbstbewusst und trotzdem irgendwie niedlich. Puh, ganz schön festgefahren und pragmatisch, der Kerl. Die Romantik, wie ich sie kenne? Im Arsch. Eine Freundin von mir hat das offensichtlich schon längst kapiert und kapituliert. Als ich ihr vor ein paar Wochen von Matti berichtete, meinte sie nur: „Was erwartest du? Ihr wart ein paar Mal im Bett, versteht euch gut, aber da kannst du doch nicht gleich mehr erhoffen.“ „Wie bitte?!“, entgegnete ich, „wenn sich zwei Menschen augenscheinlich toll finden, darf man doch denken: könnte mehr daraus werden. Sonst kann ich mich ja gleich auf dem Friedhof der Gefühlstoten begraben.“


Der Verstand verhindert Liebe
Ich frage mich, ob es wirklich so weit gekommen ist, dass wir auf feste Beziehungen pfeifen. „Nein, im Gegenteil“, meint der Soziologe Udo Thiedeke. „Die heutige Generation ist mehr denn je auf der Suche danach.“ Freundschaft, Liebe, Partnerschaft, Familie stünden bei Umfragen immer an erster Stelle, sagt der Professor, daran hätte sich in den letzten 50 Jahren nichts geändert. Auch nicht, und das ist sehr interessant, an dem Bild, das wir von der Liebe haben. Das Höchste sei für uns nach wie vor die romantische Liebe, also Herz vor Verstand, erklärt er weiter. Das Paradoxe: „Noch nie waren wir der Erfüllung des Ideals so nahe. Da sich die traditionellen Zwänge abgeschwächt haben, können wir ausschließlich unserem Herzen folgen. Wir entscheiden, wen wir als Partner wählen. Müssen aber diese Entscheidung alleine verantworten. Das ist wie eine lustvolle Bürde“, so der Experte. Michael Nast bestätigt: „Am Ende scheitern wir, weil wir uns nicht entscheiden können.“ Wir wollen zwar die/den Eine(n) fürs Herz, suchen aber mit dem Kopf. „Wer allerdings von Amors Pfeil getroffen werden will, kann nicht vorher die Flugbahn berechnen“, kommentiert der Soziologe.

Und bevor uns der Pfeil umbringt, hüpfen wir heute lieber komplett aus der Flugbahn. „Um nicht verletzt zu werden, richten wir uns in der Unverbindlichkeit ein“, erläutert der Autor. Weil es ganz ohne Nähe auch nicht geht, machen wir eben halbe Sachen.

Halbe Sachen sind gefährlich
Ich finde, dass eine Fast-Beziehung schlimmer ist als gar keine. Sie ist weder Himmel noch Hölle, sondern der Limbus. Eine Nähe auf Raten, die kaputt macht. Das bestätigt auch die Psychothe***utin* Elena Sohn, die in Berlin eine Liebeskummerpraxis betreibt. „Je mehr Nähe und gefühlte Sicherheit wir bei jemandem spüren, desto verletzbarer werden wir. Das Gefährliche an den Halbverbindlichkeiten ist, dass das Vertrauen in andere sowie in die eigene Einschätzungsfähigkeit verloren geht.“ Tatsächlich können wir ja mit einer unverbindlichen Liebe umgehen – solange wir wissen, woran wir sind. Gefährlich wird es, wenn die Grenzen verwischen. Dann wird ein Psychospiel daraus.

Zwischen Matti und mir lief das so ab: Sobald wir uns sehr nahe waren, fing er an, seltsam zu reagieren. Indem er nicht anrief oder beim Dinner von anderen Frauen schwärmte. Um mir im nächsten Moment zu sagen, dass keine davon so sexy und clever wäre wie ich. Dieses Hin- und Hergeschubse zwischen Kumpel, sexy Lady und Soulmate hat an mir gezehrt, mein Selbstbewusstsein hat Risse bekommen. Nach einem jener multi-emotionalen Abendessen, habe ich mich (in Unterwäsche) sogar vor den Spiegel gestellt, um zu checken, ob plötzlich mein Sex-Appeal verloren gegangen ist. „Das sieht doch mega aus!“, stellte ich laut fest und dachte: „Genau dieses Gefühl haben mir die Männer in meinem Leben bisher immer gegeben: begehrt zu sein.“ Einer, der das in Wahrheit nicht kann, oder noch schlimmer, Selbstzweifel in mir hervorruft, der ist nichts für mich.

Mehr Mut!
Eine, die auch keine halben Sachen mehr wollte, ist die Schweizer Autorin Yvonne Eisenring. Um herauszufinden, ob es die echte Liebe noch gibt, reiste die 29-Jährige zwölf Monate durch zwölf Länder – um Männer zu daten. Wie es ihr dabei erging, hat sie in einem Buch niedergeschrieben und damit, wie Michael Nast, den Nerv unserer Generation getroffen. „Ein Jahr für die Liebe“ schoss direkt nach Erscheinen auf die Bestsellerliste. Es ist ein Plädoyer, Zeit für die Liebe zu riskieren. „Denn wir investieren heute lieber in Dinge, die wir kontrollieren können“, so die Autorin, „in Karriere, Aussehen, Social Media Profile. Bei der Liebe wissen wir ja nicht, ob sich der Einsatz lohnt.“ Tut er aber! Yvonne Eisenrings Reise hat gezeigt, wovon auch ich immer noch überzeugt bin: „Es gibt etliche Männer auf der Welt, die kopflos lieben können.“


Ja, der Trend zu Halbverbindlichkeiten existiert, aber es liegt an einem selbst, ob man ihn nährt oder nicht. Ich jedenfalls bin lieber Single und genieße meine (richtige!) Freiheit. Das habe ich Matti jetzt gesagt. Es fiel mir nicht leicht, weil klar war, dass damit alles vorbei ist – und ich mag ihn wirklich sehr. Aber, und das ist der entscheidende Punkt: Die Gefühlsturbulenzen waren für mich zum Schluss schlimmer, als aus dem Flugzeug zu springen. Ich bereue nichts, bin froh, mich überhaupt verliebt zu haben. Denn nur wer Gefühle zulässt, kann auch fliegen. Die Musikerin Nina Simone sagte mal: „Freiheit bedeutet für mich, furchtlos zu sein.“ Ich ergänze: Vor allem, wenn es um die Liebe geht."

 

SM-Art-5-GG 😉👌

"DER VERMEINTLICHE REIZ DES UNVERBINDLICHEN
Ein nerviger Trend hat die Gesellschaft fest im Griff: Man sagt Verabredungen nicht mehr zu oder ab, sondern bügelt selbige mit einem "Vielleicht" oder "Ich muss mal gucken" ab. Ich habe versucht herauszufinden, warum es vielen Menschen heutzutage so schwer fällt, sich festzulegen.

Wahnsinnige Radfahrer und militante Ernährungsdiktatoren rücken immer mehr aus meinem Fadenkreuz. Man muss die Menschen (aufs Korn) nehmen, wie sie sind. Außerdem habe ich es jetzt auf eine neue Gruppe von Menschen abgesehen: Leute, die mit dem Wort "Vielleicht" um sich schmeißen. "Vielleicht komme ich", "Ich muss mal gucken", "Ich melde mich nochmal" – Herrje, warum fällt es den Menschen so schwer, sich zu entscheiden – für eine Zu- oder eben Absage?


"Nur noch konkret reden – gib mir ein Ja oder Nein", wusste seinerzeit schon Peter Fox. Ich habe mittlerweile das Gefühl, zu einer seltenen und aussterbenden Gruppe Menschen zu gehören, die nach einer "Terminanfrage" – egal ob beruflich oder privat – schnellstmöglich ihren Terminkalender prüft und dann umgehend Rückmeldung gibt. Für mich auch – nennt mich altmodisch – das Normalste der Welt. Wenn ich Zeit habe, sage ich zu. Wenn nicht, sage ich ab. Wenn ich Zeit habe, aber keine Lust auf die jeweilige Unternehmung, sage ich das auch. Wenn ich Zeit und Lust auf die Unternehmung, aber schlichtweg keine Lust auf die Person habe, sollte ich meine Beziehung zu ebendieser Person überdenken. Schwarz oder Weiß eben - kein Herauslamentieren mit Grau. 


Wenn sich jemand verbindlich und am besten noch in Vorfreude mit mir verabredet: Ahhhh, das geht doch immer wieder runter wie Öl. Zum Glück tun das die allermeisten Leute in meinem Umfeld. Alles andere empfinde ich schon lange als nervig und unnötig stressbehaftet. Und ich glaube, so geht es nicht nur mir. Klare Ansagen sind so angenehm und wunderbar unkompliziert: Beide können planen – beide können sich vorbereiten – beide können sich freuen. Wenn die große Welt der Verabredungen und Terminabsprachen doch nur aus mir, meinen Schwestern und meinen engsten Freunden bestehen würde.


Ist diese Aufschieberei der Entscheidungen wirklich reizvoll?

Bitte, ich möchte es doch einfach nur verstehen: Ist diese Aufschieberei der Entscheidungen oder das "im Sande verlaufen lassen" von Einladungen wirklich reizvoll? Ich stelle es mir eher nervig vor. Mit einer sofortigen Rückmeldung, ob Ja oder Nein, habe ich die Sache vom Tisch und muss mir nicht auf die To-Do-Liste schreiben, dass ich der Person noch eine Rückmeldung geben muss. Zudem gebietet eine klare Entscheidung in meinen Augen auch einfach die Höflichkeit: Mein Gegenüber ist angewiesen auf meine Rückmeldung, denn er muss seinen Geburtstag planen, Essen kochen und/oder sich diesen Zeitraum freihalten, bis ich mich dann mal herablasse, mich zu entscheiden. Ich übertrage also meine Unzulänglichkeit, selbst kleinste Entscheidungen zu treffen, auf andere Personen, die meine Rückmeldung zum Teil abwarten müssen. Bildlich gesprochen: "Das ist mein Problem – hier, nimm du mal kurz!" Und dann steht man da – mit dem Problem des anderen auf dem Arm. 


Entscheidungen erleichtern das Gemüt ungemein. Dass sich so viele Leute mit dieser Aufschieberei von zum Teil völlig alltäglichen Entscheidungen so stressen, weil sie die Sache dadurch immer und immer wieder durchdenken, abwägen und schlussendlich ja doch rückmelden müssen, kann ich nicht verstehen. Warum tun sie das überhaupt? Komm, jetzt muss ich's auch sagen: Ich glaube, diese Leute wollen sich schlichtweg "bessere" Optionen offenhalten. Auf zwei Hochzeiten tanzen und dabei aber ihr Gesicht wahren. Denn offiziell zu- oder abgesagt haben sie ja nie, worauf sie sich im Zweifel auch immer – sowohl vor dem Gastgeber, als auch vor ihrem Gewissen - berufen könnten. Kurzfristig wird dann erst entschieden, wie man sich schlußendlich entscheidet. 


Was das für den Gastgeber beispielsweise bei der Planung einer Geburtstagsfeier bedeutet, wo in der Regel nämlich nicht nur einer "Ich melde mich noch" rückmeldet, haben sie glaube ich gar nicht auf dem Schirm. Dennoch unterstelle ich diesen Menschen eine gewisse Ignoranz und Undankbarkeit. Denn wenn mich jemand zu sich einlädt und seine Zeit mit mir verbringen möchte, ist das ein Kompliment, das ich nicht mit Geringschätzung bestrafen will. Klingt kitschig, ich weiß. Die Aufschieberei ist in ihren Augen ihre persönliche Absolution für den blanken Egoismus, der mit ihrem Verhalten einher geht: "Ob du willst oder nicht, eine Rückmeldung bekommst du erst dann, wenn es mir passt."


Unverbindlichkeit als Gesellschaftsphänomen

Diese Unverbindlichkeit zieht sich übrigens wie ein roter Faden durch die Gesellschaft und alle Altersklassen: Als wäre ich Generationen von den heutigen 18- bis 20-Jährigen entfernt, kann ich wie eine alte Frau nur kopfschüttelnd darüber reagieren, dass sich die meisten jüngeren Leute heutzutage selbst auf Beziehungsebene nicht mehr festlegen möchten oder können. "Es könnte ja was Besseres kommen", steht deutlich zwischen den Zeilen der nächtlichen hin- und her geschickten WhatsApp-Nachrichten, in denen auf Tausenden von Zeichen diskutiert wird, ob man denn nun zusammen sei oder nicht. Die haben doch ein Rad ab. Ich ertappe mich sogar dabei, wie ich omamäßig sage: "Das hat es bei uns früher nicht gegeben." 


Wenn ihr euch angesprochen fühlt: Arbeitet doch mal an euch und eurer Fähigkeit, Entscheidungen anderen Leuten zuliebe zeitnah zu treffen – oder reflektiert wenigstens mal euer Verhalten. Oder seid wenigstens so ehrlich zu den Leuten und euch selbst und räumt ein, dass euer Verhalten scheiße ist. Vielleicht wäre das das Beste - aber nur vielleicht."

Aus: querbeet.de

"Wie wir zur Generation "Beziehungsunfähig" geworden sind 

Harriet von Behr

 

Beziehung

Als ich vor einiger Zeit meiner Mutter meinen schon lange andauernden Single-Status bestätigte, war ihr Kommentar: „Komisch, wir hatten in dem Alter ständig Beziehungen. Meistens über mehrere Jahre und wenn's irgendwann nicht mehr funktioniert hat, eben die nächste.“ Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte. Es war ja nicht so, als wollte ich unbedingt Single sein. Tatsächlich wünschen sich immer mehr Menschen zwar eine langfristige Beziehung, führen aber keine. Die Begründung ist oft: „Ich bin einfach beziehungsunfähig.“ Stattdessen flüchten viele in unverbindliche Arrangements, um sich nicht einsam zu fühlen. Wieso haben Affären Liebesbeziehungen ersetzt? Wann sind aus Partnern Multiple-Night-Stands geworden?

Ich, ich, ich

„Wer sich auf sich selbst beschränkt, verpasst die Liebe“ schreibt der Autor Michael Nast in seinem Buch Generation beziehungsunfähig. Obwohl sein Werk vielmehr eine Sammlung von Beobachtungen als ein Ratgeber ist, begründet Nast die moderne Beziehungsangst mit einem übermäßigen Selbstbezug. Der 40-jährige betont dabei, dass von diesem Phänomen nicht nur die häufig als narzisstisch betitelte Generation Y betroffen ist. Das Unvermögen, sich zu 100% an jemanden zu binden, erfasst sowohl ***ager als auch Menschen in ihren Fünfzigern.

Der Wunsch nach einer langfristigen Partnerschaft besteht noch immer, doch die Funktion derselben hat sich verändert. Es ist nicht mehr genug, sich mit jemandem wohl zu fühlen und einfach „nur“ glücklich zu sein. Eine Beziehung ist erst dann gut, wenn sie einem nützt. Sie muss gut zu unserem derzeitigen Lebensstil passen und darf unseren Zielen nicht im Weg stehen. Ist das nicht mehr der Fall, wird sie beendet. Besteht die Möglichkeit, dass uns ein anderer Partner besser ins Leben passt, ebenfalls. Beziehungen werden nicht mehr aufgrund der Sache an sich geführt, sondern stellen ein Element auf unserem Weg zur Selbstverwirklichung und -optimierung dar. Und da es durch das Internet unzählige Optionen dafür gibt, gibt es auch immer jemanden, der diese Anforderung theoretisch noch besser erfüllen kann.

Doch sogar, wenn ein Partner gerade perfekt in diese Rolle passt: Ändern sich unsere Ziele, endet die Beziehung. Wir sind viel seltener bereit, an einem Verhältnis, das nicht mehr reibungslos funktioniert, zu arbeiten. Denn das würde uns selbst im Weg stehen und wir sind uns selbst wichtiger. Diesen Gedanken kann man noch weiterspinnen: Wieso sollte man eine feste Bindung eingehen, wenn man sich nicht zu 100% sicher ist, dass sie über eine lange Zeit funktionieren kann? Was, wenn sie einem in der Zukunft Steine in den Weg legt? Was, wenn sie später dramatisch zu Ende geht und mich der Trennungsschmerz in eine Krise stürzt? Wir denken voraus, analysieren und wägen ab. Das Optimierungsstreben unserer modernen Gesellschaft hat längst auch die Liebe erfasst.

Die Liebe weg-swipen

Schon oft wurden Tinder und andere Dating-Apps als Grund für die steigende Dysfunktionalität unserer Liebesleben angeprangert. Letztendlich ist das riesige Online-Angebot an potenziellen Partnern eher ein Symptom als die Ursache. Die Unwilligkeit, sich vollkommen einer Person zu verschreiben, beruht auf dem ständigen Streben nach Optimierung. Denn mit jeder Entscheidung werden andere Optionen ausgeschlossen, die ja vielleicht zu mehr Erfolg, mehr Glück, mehr von allem führen könnten.

Selbstverständlich macht Online-Dating diese Wankelmütigkeit viel einfacher. Schließlich ist es leichter, in Jogginghose auf der Couch zu sitzen und sich durch seine Aussichten zu wischen, als diese in einer Bar anzusprechen und auf ihre Kompatibilität zu prüfen. Dadurch wird es auch einfacher, in einer bestehenden Beziehung „Ausschau zu halten“. Ein Flirt in einer Bar wirkt viel handfester als ein Like auf einem virtuellen Profil – auch, wenn dieser ironischerweise leichter zurückverfolgt werden kann. Wie auf einem Silbertablett wird uns präsentiert, wieviele Menschen unsere hohen Ansprüche womöglich besser erfüllen könnten.

Das ist uns auch während Streits und Komplikationen bewusst. Nach der Trennung müssten wir nicht alleine sein; wir könnten eine Minute später Tinder öffnen und los-swipen. Natürlich könnte man in der Offline-Version auch sofort nach Beziehungsende in eine Bar gehen und jemanden mit nach Hause nehmen. Doch der Aufwand und der Grad der Selbstoffenbarung dabei ist ein völlig anderer. Die leichte und schnelle Verfügbarkeit von etwas, das zumindest unsere oberflächlichen Bedürfnisse nach menschlicher Nähe erfüllt, ist unnatürlich.

Perfekt statt gut genug

Die Art, wie wir Beziehungen führen und die Rolle, welche diese in unserem Leben einnehmen, wird selbstverständlich auch von gesellschaftlichen Veränderungen geprägt. Nach dem Krieg war ein Partner ein Garant für mehr Sicherheit und Wohlstand. Die Partnerschaft war vor allem dazu da, um das Leben gemeinsam zu bewältigen. Heute können wir das mit Leichtigkeit alleine; der Partner soll uns vor allem nicht daran hindern. Wir benötigen keine zweite Person, um uns eine Wohnung leisten zu können. Auch alleinige Elternschaft wird immer leichter. Außerdem hat sich das gesellschaftliche Ansehen von Familie und Ehe stark verändert. Single und kinderlos zu sein, wird immer normaler. All diese Aspekte sind selbstverständlich auch positiv: Wir bleiben nicht mehr aus reiner Zweckmäßigkeit in Beziehungen. Verhältnisse, die uns unglücklich machen, sind zumindest aufgrund äußerer Bedingungen leichter zu beenden.

Die Pille für den Mann

Jedoch wird diese Denkweise heutzutage oft auf die Spitze getrieben. Die Ansprüche an Beziehungen sind ins Unermessliche gestiegen und nicht selten von einer realen Person nicht zu erfüllen. Begründet kann das durch die Veränderung unserer Bedürfnisse werden. Während sich unsere Vorfahren um Hunger und ein Dach über dem Kopf sorgen mussten, ist dieser Grundbedarf kein Thema mehr für uns. Unsere Grundbedürfnisse werden daher durch höhere ergänzt, wie Prestige, Selbstverwirklichung und Autonomie. Steht eine Beziehung einem dieser Ansprüche im Weg, zerbricht sie.

Es wird interessant, zu beobachten, wie diese Entwicklung voranschreitet. „Aussterben“ werden langfristige Beziehungen – zum Glück – nie, da der Wunsch nach der klassischen, stabilen Partnerschaft allgemein nicht abnimmt. Wir erfüllen ihn uns nur selbst immer seltener, weil wir anderen Wünschen Priorität geben. Meine Mutter ist übrigens mittlerweile Langzeit-Single. Sie pendelt aufgrund ihres Jobs fast täglich und hat schon lange niemanden mehr kennen gelernt, der zu diesem Rhythmus passt."

 

aus: theman.de

bearbeitet von SM-Art_5_GG
Geschrieben

Stimme da sehr zu. Die Menschheit wird immer bekloppter und unterbelichteter. Liegt garantiert an Krippen, Kitas und Schulen, so neben den Eltern die immer auf Arbeit sind und nie da, außer Abends, wenn die ungeliebte Brut ins Bett soll. Smartphones, Whatsapp & Corona-Panik geben den Rest.
Studien sagen, dass 50% unserer Gesellschaft Bindungsprobleme haben. Ich vermute, die Dunkelziffer liegt viel höher… so bei 80% oder so. Realitätswahrnehmung mangelhaft! Und jede/r hängt so in seiner Bubble rum und glaubt dass allein er/sie richtig tickt…

Geschrieben
vor 10 Stunden, schrieb SM-Art_5_GG:

So ist es bei mir auch. Und beides ist sehr schön. Wobei bei meiner "SM-Partnerin" auch viel (Zwischen-)Menschliches vorhanden ist  bzw. stattfindet. Und da es offen /transparent zwischen den Beteiligten ist, auch nicht stressig. 

 

SM-Art-5-GG 

Klar bei mir auch aber braucht oft erziehungs Maßnahmen ist nicht so leicht mit ihm 

Geschrieben
Vor 12 Stunden, schrieb thomasfrech:

Wenn man sich immer eine Tür offen hält, dann zieht es

Spruch des Tages👍🏼

Unverbindlichkeit ist Wort des Jahrzehnts und für viele (sensible) Menschen,die sich Verbindlichkeit wünschen ist es mit viel Leid verbunden,vor allem wenn Frau gerne Sex hat. Jeder wünscht sich eine Beziehung und viel Sex, aber die meisten möchten die Verpflichtungen die daraus entstehen nicht und dafür wurde Freundschaft + erfunden. Bloß nicht verbindlich werden. Einfach ätzend🤮Meine Meinung.

Geschrieben
vor 1 Stunde, schrieb Sonnenschatten:

Klar bei mir auch aber braucht oft erziehungs Maßnahmen ist nicht so leicht mit ihm 

Da kann ich -:am Beginn eines Noviziates - weniger klagen. Wir sind aber auch erst dabei die neue Rolle akzeptieren zu lernen. 👍😏👏

Aber nun wieder zurück zum eigentlichen Thema. 

 

SM-Art 😏👍

Geschrieben
vor 35 Minuten, schrieb SM-Art_5_GG:

Da kann ich -:am Beginn eines Noviziates - weniger klagen. Wir sind aber auch erst dabei die neue Rolle akzeptieren zu lernen. 👍😏👏

Aber nun wieder zurück zum eigentlichen Thema. 

 

SM-Art 😏👍

Hmm 🤔

Geschrieben
Gerade eben, schrieb Sonnenschatten:

Hmm 🤔

Weiteres zu BDSM gerne per PN, falls der hackedichte Nachrichtenfilter mal aufgeht.

 

SM-Art-5-GG 😏👍

Geschrieben
vor 8 Minuten, schrieb SM-Art_5_GG:

Weiteres zu BDSM gerne per PN, falls der hackedichte Nachrichtenfilter mal aufgeht.

 

SM-Art-5-GG 😏👍

Ich kann dich nicht anschreiben.. keine Ahnung warum .. 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 18 Minuten, schrieb Sonnenschatten:

Ich kann dich nicht anschreiben.. keine Ahnung warum .. 

Das ist der geniale poppen.de Nachrichtenfilter 👌😉

 

STEHT übrigens hier stellenweise für max. Unverbindlichkeit.  🤣

 

Jetzt müsste es gehen. 

 

SM-Art-5-GG 😉👌

bearbeitet von SM-Art_5_GG
  • 2 Jahre später...
Geschrieben
Am 19.12.2020 at 10:10, schrieb SM-Art_5_GG:

Ich mache - auch hier - zunehmend die Erfahrung, dass menschliche Begegnungen immer unverbindlicher werden und zudem die Gegenüber - fast depressiv - in Passivität verharren. 

 

Sei es

- auf der Arbeit

-  in Teilen des Freundeskreises, wo zunehmend nur noch Bekanntschaften zustande kommen

-  hier, wenn es Immer mehr im ONS oder Affären zu gehen scheint

-  in einer Whatsappgruppe,  wo Menschen flüchten, wenn man nur eine private Frage zuviel stellt

- im Netz allgemein, wo zunehmend nur noch Kopfkinos gefahren werden. 

 

Wie erlebt Ihr das? 

 

Ist der Preis einer freiheitlichen und auf Konsum getrimmten Gesellschaft mit stark narzistischen Zügen, dass alles belanglos und egal wird?! Ist Unverbindlichkeit sowie zunehmende Egozentrik das neue Mantra? Oder geht es auch anders.

 

Gespannt auf die Antworten ist

 

SM-Art-5-GG 😉

"Auf Konsum getrimmte Gesellschaft"? Das nennt sich Kapitalismus! Als damals die DDR zu Ende ging, musste ich auch lermen, das in der neuen Freiheit, von der alle schwafelten die Dinge, die man mir als Kind beigebracht hatte - Freundschaft, Solidarität, Hilfsbereitschaft usw - auf einmal nichts mehr wert waren. "Freedom is just another word for nothin' left to lose" .... Nein, mir sind bis heute meine Freunde wichtig, mir ist es wichtig draußen mit Menschen zu reden und Fremden zu helfen. Und auch hier suche ich definitiv keine ONSs... und dass ich keine Beziehung mehr will, ist 20 Jahte Ehe mit einem Narzissten geschuldet. Kaputt ist nunmal kaputt.... 

Geschrieben (bearbeitet)
Am 19.12.2020 at 10:10, schrieb SM-Art_5_GG:

Ist der Preis einer freiheitlichen und auf Konsum getrimmten Gesellschaft mit stark narzistischen Zügen, dass alles belanglos und egal wird?! Ist Unverbindlichkeit sowie zunehmende Egozentrik das neue Mantra? Oder geht es auch anders.

 

Ja, das ist der Preis. Sehe ich ganz genau so.

 

Auf dem Vormarsch sind, Egozentrik, Hyper-Individualismus, Egoismus, Hustle-Mentalität, Narzissmus, Neoliberalismus, Neofeminismus, Depressionen,  etc.

 

Dieses "mehr" an "Freiheit" führt auch zu, für mich, nicht nachvollziehbaren, seltsamen..  Auswüchsen.. auch im ICD 11 (med. Diagnosekatalog WHO)

 

Ich werde nie verstehen, warum z.B. BDSM nicht mehr "krank" ist. Lust aus dem Schmerz anderer zu ziehen, sie teils zu verletzen, finde ICH "krank". Aber heute ist das "nur" noch eine "sexuelle Präferenz". Wenn man sich aber SELBST verletzt (z.B. Borderline) ist es eine Krankheit. Fast das gleiche gilt für "Geschlechts-Inkongruenz" und "Narzissmus" Das ist heute.. alles.. geändert in..  "normal".. nicht "krank". Für mich.. absurd. Ich finde diese Entwicklung.. beunruhigend !

 

"BDSM"

"Einvernehmlich gelebte oder auch heimliche sexuelle Vorlieben für sadistische Praktiken im Sinne des "BDSM" erfüllen in aller Regel die Kriterien für die Diagnosestellung des Sadismus im heutigen medizinischen Sinne nicht und sind lediglich eine soziologisch andersartige Ausprägung der Sexualität."

 

"Ist Narzissmus im ICD-11?"

"In der neuen ICD-11 wurde die Narzisstische Persönlichkeitsstörung als Krankheitsbegriff gestrichen, weil herausgefunden wurde, dass jeder Mensch über narzisstische Züge verfügt und die Grenze zum pathologischen Narzissmus fließend ist und daher nicht eindeutig."

 

"Geschlechts-Inkongruenz" ?

"Was ich "fühle", das BIN ich !" ? :flushed:  Ein "Gefühl" .. reicht ? Für mich.. kein ausreichender Grund.. und es wird mittlerweile.. viel zu viel.. "gefühlt". Das stört, schätze ich, teils.. massiv..  das "Denken" !

 

Narzissmus und Sadismus.. sind also.. HEUTE..  legitim/okay.. so lange man eben "nur".. anderen.. "schadet" :confused:

 

Bei einigen geht es auch.. noch.. anders, aber.. es werden immer weniger. Ich habe teils das Gefühl, "unsere" Welt driftet immer weiter in etwas ab, das so gar nicht mehr.. "okay" ist.

 

Mit ZU viel "Freiheit" .. zu viel  Auswahl an "Optionen".. zu vielen "Gefühlen"..  und damit einhergehender.. VERANTWORTUNG..  ..können einige.. leider.. nicht vernünftig.. umgehen.. sind damit überfordert.

 

MEINE Meinung !

 

 

 

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
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