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Sex trotz Trauer?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Am 12.4.2021 at 16:18, schrieb Member-HL:

Ein Freund hat mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte trotz Trauer um ein Familienmitglied Sex haben zu können. Ich kann es mir nicht vorstellen, bin aber auch nicht in der Situation. Wie seht ihr das? 

absolut Nein!!...

geht garnicht..für sex muß ich den kopf frei haben und das wäre in der zeit sicher nicht möglich...

ich hab ja jetzt schon dann und wann probleme damit... ..da eine sehr sehr gute freundin von mir nicht mehr so viel zeit über hat...(leider)

  • 3 Monate später...
Geschrieben

Mein Herzensliebster ist im Dezember nach drei Jahren Kampf an Krebs verreckt. 
Er war sieben Jahre jünger als ich, wir kannten uns knapp 14 Jahre, 10 waren wir verheiratet. Obwohl wir beide wussten, dass er sterben würde, gibt es nichts auf der Welt, absolut GAR NICHTS, was dich auf so einen Verlust in irgendeiner Weise vorbereiten könnte! Das Gefühl aus großem Schmerz und fürchterlichem Verlust reißt dich von den Füßen. Ich war selber wie tot und bin in ein tiefes Loch gefallen. Zum Glück habe ich, hatten wir, unglaublich tolle Freunde, die uns in der letzten Phase hier zu Hause in jeder Weise unterstützten und die mir seit dem Tod meines Liebsten in jeder denkbaren Weise helfen und für mich da sind. Was für ein Geschenk, was für ein Glück!
Inzwischen geht es mir besser, es tut nicht mehr so arg weh, und er fehlt mir, jeden Tag. Diese kleinen, scheinbar beiläufigen liebevollen Gesten, unsere "Geheimsprache", der Ruf beim Nachhausekommen, und und und. Ich weine weiter um ihn, immer wieder, jetzt auch gerade, und ich weiß, DIE LIEBE BLEIBT! Das, was ich für ihn empfinde, ist ja nicht mit ihm gestorben, das Gefühl ist intensiv und ein Teil von mir.
Und: Mein Liebster wollte, dass ich weiter lebe, weiter gehe, aufhöre zu weinen. Ich lebe weiter und sortiere mein Leben neu. Das ist hart, ohne ihn, und es gelingt mir Stück für Stück, auch mit hervorragender professioneller Hilfe.
Wir beide hatten ein sehr erfülltes Sexualleben, und kennengelernt, haben wir uns 2007, hier auf poppen.de, beide nicht auf der Suche nach was Festem, sondern nach unkompliziertem, geilem Sex. Den hatten wir auch, und nach kurzer Zeit war klar, uuups, das ist mehr, mein Mann wusste das schon eine Weile vor mir. So verdanke ich dieser Seite, die glücklichste und die schrecklichste Zeit meines Lebens. 
Und jetzt?
Nun, irgendwann im Mai tauchte eine alte Flamme von mir urplötzlich auf, über facebook. Seinerzeit hatte ich mich schockverliebt, aus verschiedenen Gründen wurde nichts daraus, was damals der Anlass für meine erste Anmeldung hier war, Beziehung ist zu kompliziert, will ich nicht, aber hin und wieder Lust und Nähe, darauf will ich nicht verzichten. Der erneute Kontakt hat völlig unvermittelt eine Schublade aufgemacht und die alten Gefühle und Sehnsüchte freigelassen, das hat mich völlig überrollt! Und auch erschreckt. Durfte ich das denn, Lust, Lebensfreude haben, mich selber wiederfinden? 
Meine alte Flamme ist inzwischen verheiratet, wohnt weiter weg, also keine "Gefahr". Aber er hat glaube ich was Wahres gesagt: "Dein Mann wusste, was für ein liebenswerter, toller Mensch du bist, und er hätte nie gewollt, dass du so leidest!" Auf der Trauerfeier für meinen Liebsten haben wir auf seinen Wunsch u.a. "Ihr sollt nicht trauern" von Santiano gespielt.
Ja, es stimmt. Er wollte immer nur mein Bestes, und ich weiß, dass niemand, wirklich niemand, mich so bedingungslos und ohne Vorbehalte geliebt hat wie er. Ich musste mich nicht anstrengen, nicht darum kämpfen. geliebt zu werden, wie ich es vor ihm tat, heute nennt man solche Beziehungen toxisch, weil sie dir nicht guttun, dich vergiften, weil du dich verbiegst und selbst vergisst. Das, was ich erfahren durfte, diese bedingungslose Liebe, ist ein großes Geschenk, und ich kenne eine Menge Leue, denen das in ihrem Leben bislang nicht zuteil wurde. Das und die vielen Erinnerungen bleiben mir.
Warum bin ich wieder hier? Meine innere Flamme brennt und leuchtet wieder, ich spüre wieder Lebenslust und möchte wieder Nähe und fremde Haut an meiner. Auf eine Beziehung, die mein ganzes Leben erfasst, bin ich nicht aus, kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, auch weil ich nicht wieder in die Lage kommen will, jemanden so zu verlieren. Das mag naiv sein, doch ich werde tun, was ich kann, um das zu vermeiden. Ich weiß, Gefühle lassen sich nicht kontrollieren, aber ich glaube schon, wenn zwei Menschen sich darüber im Klaren sind, was sie wollen und was nicht, kann das gehen.

Und deswegen, JA, Trauer und Sex, das geht! 

Geschrieben

Ist jetzt vielleicht nicht das selbe, aber von meiner Ex-Freundin die Katze ist damals gestorben, sie war am Boden zerstört als sie wieder nach Hause kam, umso mehr war ich überrascht als sie mir direkt an die Wäsche ging, es war für sie wohl eine gute Ablenkung 🤷‍♂️

Geschrieben

Sex und Trauer ist wie Feuer und Wasser ... Beides hat nichts miteinander zu tun.

Geschrieben
Vor 22 Stunden, schrieb LadyNaughty21:

Mein Herzensliebster ist im Dezember nach drei Jahren Kampf an Krebs verreckt. 
Er war sieben Jahre jünger als ich, wir kannten uns knapp 14 Jahre, 10 waren wir verheiratet. Obwohl wir beide wussten, dass er sterben würde, gibt es nichts auf der Welt, absolut GAR NICHTS, was dich auf so einen Verlust in irgendeiner Weise vorbereiten könnte! Das Gefühl aus großem Schmerz und fürchterlichem Verlust reißt dich von den Füßen. Ich war selber wie tot und bin in ein tiefes Loch gefallen. Zum Glück habe ich, hatten wir, unglaublich tolle Freunde, die uns in der letzten Phase hier zu Hause in jeder Weise unterstützten und die mir seit dem Tod meines Liebsten in jeder denkbaren Weise helfen und für mich da sind. Was für ein Geschenk, was für ein Glück!
Inzwischen geht es mir besser, es tut nicht mehr so arg weh, und er fehlt mir, jeden Tag. Diese kleinen, scheinbar beiläufigen liebevollen Gesten, unsere "Geheimsprache", der Ruf beim Nachhausekommen, und und und. Ich weine weiter um ihn, immer wieder, jetzt auch gerade, und ich weiß, DIE LIEBE BLEIBT! Das, was ich für ihn empfinde, ist ja nicht mit ihm gestorben, das Gefühl ist intensiv und ein Teil von mir.
Und: Mein Liebster wollte, dass ich weiter lebe, weiter gehe, aufhöre zu weinen. Ich lebe weiter und sortiere mein Leben neu. Das ist hart, ohne ihn, und es gelingt mir Stück für Stück, auch mit hervorragender professioneller Hilfe.
Wir beide hatten ein sehr erfülltes Sexualleben, und kennengelernt, haben wir uns 2007, hier auf poppen.de, beide nicht auf der Suche nach was Festem, sondern nach unkompliziertem, geilem Sex. Den hatten wir auch, und nach kurzer Zeit war klar, uuups, das ist mehr, mein Mann wusste das schon eine Weile vor mir. So verdanke ich dieser Seite, die glücklichste und die schrecklichste Zeit meines Lebens. 
Und jetzt?
Nun, irgendwann im Mai tauchte eine alte Flamme von mir urplötzlich auf, über facebook. Seinerzeit hatte ich mich schockverliebt, aus verschiedenen Gründen wurde nichts daraus, was damals der Anlass für meine erste Anmeldung hier war, Beziehung ist zu kompliziert, will ich nicht, aber hin und wieder Lust und Nähe, darauf will ich nicht verzichten. Der erneute Kontakt hat völlig unvermittelt eine Schublade aufgemacht und die alten Gefühle und Sehnsüchte freigelassen, das hat mich völlig überrollt! Und auch erschreckt. Durfte ich das denn, Lust, Lebensfreude haben, mich selber wiederfinden? 
Meine alte Flamme ist inzwischen verheiratet, wohnt weiter weg, also keine "Gefahr". Aber er hat glaube ich was Wahres gesagt: "Dein Mann wusste, was für ein liebenswerter, toller Mensch du bist, und er hätte nie gewollt, dass du so leidest!" Auf der Trauerfeier für meinen Liebsten haben wir auf seinen Wunsch u.a. "Ihr sollt nicht trauern" von Santiano gespielt.
Ja, es stimmt. Er wollte immer nur mein Bestes, und ich weiß, dass niemand, wirklich niemand, mich so bedingungslos und ohne Vorbehalte geliebt hat wie er. Ich musste mich nicht anstrengen, nicht darum kämpfen. geliebt zu werden, wie ich es vor ihm tat, heute nennt man solche Beziehungen toxisch, weil sie dir nicht guttun, dich vergiften, weil du dich verbiegst und selbst vergisst. Das, was ich erfahren durfte, diese bedingungslose Liebe, ist ein großes Geschenk, und ich kenne eine Menge Leue, denen das in ihrem Leben bislang nicht zuteil wurde. Das und die vielen Erinnerungen bleiben mir.
Warum bin ich wieder hier? Meine innere Flamme brennt und leuchtet wieder, ich spüre wieder Lebenslust und möchte wieder Nähe und fremde Haut an meiner. Auf eine Beziehung, die mein ganzes Leben erfasst, bin ich nicht aus, kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, auch weil ich nicht wieder in die Lage kommen will, jemanden so zu verlieren. Das mag naiv sein, doch ich werde tun, was ich kann, um das zu vermeiden. Ich weiß, Gefühle lassen sich nicht kontrollieren, aber ich glaube schon, wenn zwei Menschen sich darüber im Klaren sind, was sie wollen und was nicht, kann das gehen.

Und deswegen, JA, Trauer und Sex, das geht! 

Woooow...😢🥺😊👍🌞😘🌹

  • 3 Monate später...
Geschrieben

Ich hatte eine solche Situation schon. Es hat sich dann einfach so ergeben und ich muss sagen, dass es mir unheimlich gut getan hat, denn wenn man mit dem Tod eines nahestehenden Menschen zurechtkommen muss, darf man darüber nicht vergessen, dass das Leben ja weitergeht, auch wenn ein anderes endete. Sex ist Teil des Lebens und Sex kann einem helfen, mit einer Extremsituation, wie sie der Tod nun mal darstellt, besser klarzukommen. Vorausgesetzt, dass ein lieber Mensch da ist, der/die das ermöglichen kann. In der von mir geschilderten Situation war es meine damalige Freundin mit der ich Sex in einer Zeit der Trauer erlebt habe.

Geschrieben

es kann auch trösten und kurzfristig ist das Gefühl da, nicht alleine zu sein bei dem Verlust, den man erlitten hat. 

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