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Zeitalter der Prüderie?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Vor ca. 60-70 Jahren hat man sich vorm Ehepartner noch im Dunkeln ausgezogen und beim Sex das Licht ausgemacht.

Auch damals wurden schon Kinder vor der Ehe gezeugt, dann wurde eben schnell geheiratet und es war dann ein 7-Monatskind.

Gut, dass wir aufgeschlossener und nicht prüde sind.

Geschrieben
vor 8 Minuten, schrieb Lisbetha:

Das ist nicht wahr.

Da Du 1974 geboren wurdest, kannst Du Dich sicher persönlich gut daran erinnern. 🤣🤣

Geschrieben
vor 1 Minute, schrieb Guter-Mann:

Da Du 1974 geboren wurdest, kannst Du Dich sicher persönlich gut daran erinnern. 🤣🤣

1973.. aber was spielt das für eine Rolle, ob ich mich erinnern kann? Meine Eltern können es.. was für ein unsinniger Kommentar von Dir.. 

Geschrieben

Also die 70ziger, 80ziger waren super, von dem Zusammenhalt, Clique, feiern, Urlaub, Konzerte, Formel 1 rennen oder 24 Stunden Rennen, natürlich kamen die Damen auch nicht zu kurz.
Ja heute?? Wie läuft es da ?
Glaube unsere Zeit war geil.

Geschrieben
vor 26 Minuten, schrieb Carisma25:

Naja war es denn früher in Zeiten wo in Europa die Religion ergo das Christentum bzw die Institution Kirche prägender war wirklich immer so prüder als heute? Ich erinnere nur mal an den Borgia Papst Alexander der 6 und einen überlieferten Komnentar eines Zeitzeugens der von einer Orgie im Vatikan zur Zeit seines Pontifikats berichtet:  " Alle Taten alles vor den Augen aller".

Naja, Parties unter anderem mit 12-Jährigen gibt es bei Reichen und wohlhabenden Leuten auch heute noch ... vor Jahren gab es einen Bericht über einen sehr reichen Geschäftsmann, der täglich 5 Jungfrauen - maximal 16 Jahre alt - suchte und auch bekam ... für 10.000 Dollar die Nacht ...

Ich meinte mit Prüderie aber das normale Volk - nicht die, die sich aufgrund ihres Status oder des Geldes wegen ohnehin schon immer über alles hinwegsetzten ...

vor 21 Minuten, schrieb Guter-Mann:

Auch hier nicht. Im Gegensatz zu vielen anderen hier bin ich schon ein alter Sack, der das in den 70ern selbst - also höchst persönlich - erlebt hat. Zu keinem Zeitpunkt musste ich so eine Erklärung abgeben oder musste meine Frau fragen. Die, die hier darüber diskutieren kennen das von Google Hörensagen. 

Das scheint mir auch so ...

vor 39 Minuten, schrieb Carisma25:

Mittlerweile muss man halt gehörig aufpassen was und wie etwas gesagt wird bzw in welchem Kontext, Zweideutigkeit kann einem von der feministischen Sprachpolizei oder Frauen die  eben so ticken ganz rasch als Sexismus ausgelegt werden, entspannt war einmal und so vergiftet man gesellschaftliches Klima, aber es gibt ja auch eine entsprechende Gegenbewegung offline wie online.

Leider gewinnt die Prüderie zunehmend an Bedeutung ...

Geschrieben
vor 11 Minuten, schrieb Guter-Mann:

Da Du 1974 geboren wurdest, kannst Du Dich sicher persönlich gut daran erinnern. 🤣🤣

...und Du meinst, im Internet war es in den 70ern nicht so prüde? 😂

Geschrieben (bearbeitet)

Witzig, das selbe „Problem“ hatte ich vor wenigen Jahren bei Schwarzen.

 

“Scheisse, ich weiß nicht mehr was ich überhaupt noch sagen kann, damit es nicht rassistisch ist.“

Weisste, was ich gemacht habe? Ich habe gefragt, zugehört und akzeptiert. 
Jedes Mal wenn ich mit meinem Verhalten einen Menschen diskriminiere (egal ob wegen der Hautfarbe, des Geschlechtes oder was auch immer), dann möchte ich daraus lernen und vorsichtiger werden. 
Ja, anders gehts nicht. Ja, dann fällt diverses weg, was in meiner Jugend noch völlig egal war. Ja, jetzt heißt es Schaumkuss, ja, jetzt können Eheleute sich gegenseitig wegen ***igung anzeigen, ja, jetzt wehren sich Frauen. Jupp. Lern es. Je eher, desto besser. 
 

Hier im Forum liest man so viel über erbärmlich sexistischen Mist, dass mir davon manchmal übel wird. Trete ich trotzdem oft auch selber ins Fettnäpfchen? Auf jeden Fall. 
Jeder, der sagt „ich weiß nicht mehr was ich sagen kann“, ist ein Gewinn für die Sache. Das bedeutet, dass er/sie an einem Punkt des umlenkens ist. Zum umlenken gehört auch, dass man due Geschwindigkeit drosselt oder erst einmal stehen bleibt. 
 

Beide Daumen hoch für alle, die das zulassen. 

bearbeitet von Apharis
Geschrieben

Kann ich so nicht wirklich feststellen. Aber ich habe auch in den 80er Jahren nicht jedem Minirock sabbernd hinterher geglotzt oder in der Fußgängerzone rumgezotet. Das war schon damals - auch in meinem männlichen Umfeld - nicht unser Stil. Vielleicht lag es an der Erziehung (2 Mädchen, 2 Jungs als Kinder), vielleicht lag es am sozialen Umfeld, vielleicht waren/sind wir einfach "vernünftig". Ich weiß es nicht.

Mit Prüderie hat das m.E. auch rein gar nichts zu tun, eher mit Sozialkompetenz.

Geschrieben
vor 30 Minuten, schrieb Guter-Mann:

Auch hier nicht. Im Gegensatz zu vielen anderen hier bin ich schon ein alter Sack, der das in den 70ern selbst - also höchst persönlich - erlebt hat. Zu keinem Zeitpunkt musste ich so eine Erklärung abgeben oder musste meine Frau fragen. Die, die hier darüber diskutieren kennen das von Google Hörensagen. 

Es soll auch Menschen geben, die Ahnung von geschichtlichen Ereignissen haben, ohne selbst in dieser Zeit gelebt, bzw. das bewusst erlebt zu haben.

Die "Hausfrauenehe" (bis zum 30.6.77 in der BRD) war Fakt und ist keine Erfindung von irgendeinem Internetdienst.

"Alter" schützt offensichtlich nicht vor Unwissenheit.

Oder hast du das  schon wieder vergessen und so langsam kommt Demenz?!

Fragen über Fragen....

Geschrieben

Sexismus hat nichts mit dem Liebesakt oder Prüderie zu tun, kann aber sehr wohl die Balz erschweren.

Geschrieben

Sorry, dass ich eben so ziemlich am Thema vorbeigerutscht bin...

 

So manche Männer bringen aber heute auch Sprüche im Netz, die sie sich früher höchstens am Stammtisch und sicher nicht zu Hause am Esstisch gewagt hätten und wundern sich, wenn starke Frauen dann zurück schiessen... Ist auch irgendwie komisch...

 

 

 

Geschrieben
vor 7 Minuten, schrieb Amaia:

Oder hast du das  schon wieder vergessen und so langsam kommt Demenz?!

Meine Güte. Wenn man selbst keine Ahnung hat muss man beleidigend werden. Hast Du wenigstens schon einmal davon gehört, dass zahlreiche Gesetze nicht mehr gelebt wurden und nur Karteileichen sind? Das wäre dann der Unterschied zwischen Wissen und Nachplappern. 

Geschrieben

Ähm mal eine These wer im den 70er - 80 er seine Blüte hatte ist so glaube ich halt 2021 aus dem Rennen oder ? Aber jede Epoche hat ihr für und wieder ! Unterm Strich gesehen geht heute mehr als früher oder etwa nicht ?

Geschrieben
vor 1 Minute, schrieb Guter-Mann:

Meine Güte. Wenn man selbst keine Ahnung hat

..

Im Gegensatz zu dir, habe ich Ahnung.

Und NEIN, geltende Gesetze sind und waren in der BRD noch nie "Karteileichen."

Und ab jetzt ist meine Kommunikation mit dir beendet. 

 

vor 3 Minuten, schrieb Wisperer:

Ähm mal eine These wer im den 70er - 80 er seine Blüte hatte ist so glaube ich halt 2021 aus dem Rennen oder ? 

Stimmt, aber so manch alter, oder älterer Mann, scheint das nicht zu realisieren...

Geschrieben
vor 1 Minute, schrieb Wisperer:

Unterm Strich gesehen geht heute mehr als früher oder etwa nicht ?

Das würde ich so nicht unterschreiben. Seinerzeit bekam man den geschriebenen Sex-Input aus den St. Pauli Nachrichten, dort gab's auch die begehrten Kontaktanzeigen. Pornos bejan5man als Super 8-Film in Beate Uhses "Institut für Ehehygiene" und jede Menge Sex Spielzeug gab's auch. Die ersten Swinger-Clubs öffneten - aber auf dem Land. Im Bayer. Wald war einer sagenumwoben und in manchem Strip-Lokal wurden Dinge gezeigt, die schon lange verboten sind. 

Geschrieben

Ich verstehe nicht, was diese unsägliche PC-Bewegung (das ist so ein vieldimensionaler Clusterfuck, der sich mir einer treffenderen Beschreibung entzieht)  mit Prüderie zu tun hat...

Geschrieben
Vor 12 Minuten , schrieb Wisperer:

Ähm mal eine These wer im den 70er - 80 er seine Blüte hatte ist so glaube ich halt 2021 aus dem Rennen oder ? Aber jede Epoche hat ihr für und wieder ! Unterm Strich gesehen geht heute mehr als früher oder etwa nicht ?

Aus welchem Rennen. Ich hatte meine Blüte in den 80ern, bin keine 9 Jahre älter als Du. Denkst Du, dass Du in 10 Jahren eingesargt wirst?

Geschrieben

Wow. Das ist natürlich der Gipfel der Dreistigkeit, wenn man ständigen Sexismus oder sexuelle Belästigung, nur weil sie schon zur Gewohnheit geworden ist, als normal ansieht und Menschen als prüde betitelt, die das einfach nicht mehr gut heißen!

Geschrieben
vor 44 Minuten, schrieb Guter-Mann:

Meine Güte. Wenn man selbst keine Ahnung hat muss man beleidigend werden. Hast Du wenigstens schon einmal davon gehört, dass zahlreiche Gesetze nicht mehr gelebt wurden und nur Karteileichen sind? Das wäre dann der Unterschied zwischen Wissen und Nachplappern. 

 

vor 1 Stunde, schrieb Guter-Mann:

Auch hier nicht. Im Gegensatz zu vielen anderen hier bin ich schon ein alter Sack, der das in den 70ern selbst - also höchst persönlich - erlebt hat. Zu keinem Zeitpunkt musste ich so eine Erklärung abgeben oder musste meine Frau fragen. Die, die hier darüber diskutieren kennen das von Google Hörensagen. 

witzig, anfangs hast Du noch behauptet, das wäre in der Bundesrepublik überhaupt nicht der Fall ist und schriebst, dass meine Aussage falsch war.. und die Begründung war, dass DU das nie musstest.. Das ist aber überhaupt kein Argument und widerlegt eben gerade nicht, dass es bei anderen sehr wohl der Fall ist, nämlich immer dann, wenn sich die andere Seite auf dieses bezog:

In der Bundesrepublik Deutschland lautete von 1958 bis 1977 der die Arbeitsteilung der Eheleute regelnde § 1356 BGB Absatz 1: „[1] Die Frau führt den Haushalt in eigener Verantwortung. [2] Sie ist berechtigt, erwerbstätig zu sein, soweit dies mit ihren Pflichten in Ehe und Familie vereinbar ist.“

Und nun können wir ja mal gemeinsam überlegen, WER im Zweifel darüber entschied, ob der Job mit Ehe und Familie vereinbar war.. :confused:

Geschrieben

Verstehe ich nicht so ganz diesen Eindruck, ich teile Ihn definitiv nicht!

Wenn ich mich mal an meine End 20er/30er zurückerinnere...

 

Heute gibt's solche Portale wie Dieses, wo sich jedermann und jede Frau in aller ihrer sexuellen Pracht- ob sie sie nun verkörpern oder nicht- öffentlich jedem rund um die Uhr zur Schau stellen können.

Und noch hunderte weitere online Portale wo dies ungehindert möglich ist...

Man kann rund um die Uhr selbst im kleinsten Kaff vögeln, die Nachbarin Zenzi bietet spaß gegen TG an und als prüde gilt, wer seinen dauergeilen und immer bereiten Hengstschwanz nicht jeder spermageilen Dreilochhure online anbietet.

Hansi zeigt sich öffentlich in Strapsen und in Damenwäsche lässt sich schnell mal aufm Klo einen blasen und streckt jedem seinen A hin...

Jede Frau- egal ob alt oder jung, dick oder dünn,..., kann sich ebenfalls rund um die Uhr an jedem Ort von den geilsten Hengsten überhaupt verwöhnen und mal so richtig durchficken lassen...

Und selbst im kleinsten Kaff gibt's zwar keine Dorfkneipe mehr, aber dafür mindestens einen Swingerclub...

Also von Prüderie keine Spur- zumindest sehe ich Sie nicht.

 

Ich finde man sollte einen gewissen "Anstand" und Charakter nicht ständig mit Prüderie verwechseln und Idioten und Schwachmaten kennen auch heute keine Scheu und keine Grenzen.

Ich finde auch nicht, dass es Prüderie ist, wenn man Frauen mit einem gewissen Respekt begegnet und dämliche Zoten denen zukommen lässt, Die es nötig haben.

Davon gibt's ja dann auch für den entsprechenden Typ Mann die passende Frau.

 

Ich hab ein paar hunderte von Schallplatten und noch mehr CD's- irgendwelche allzu freizügigen Coverfotos fallen mir jetzt nicht ein, vermisse ich auch nicht.

Dafür gibt's Millionen an Pornos im Internet und Sex und "Erotik" und alle damit zusammenhängenden dubiosen Machenschaften sind wahrscheinlich das größte Geschäft weltweit.

 

 

 

 

Geschrieben

Wir sind in der Blüte der Blumenkinderzeit aufgewachsen bzw geboren worden, zu der Zeit war keine Rede vom prüden Verhalten eher das Gegenteil. Amerika lässt grüßen, es ist schon immer so gewesen das gewisse Dinge über den Teich uns kommen, die traurige Wahrheit

Geschrieben

 

hahahaaa - ich habe auch noch ein paar LPs, die wegen dem Cover auf dem Index standen - aber die bekam man früher trotzdem, bei Schallplatten - Dealer, seines Vertrauens, unter der Ladentheke....:relaxed:

Und diese ganzen BananenbiegerInnen die mit dieser Sexismuskeule immer wieder um her schwingen, haben bestimmt keine Freunde oder keine Freundinnen und nur ihre Dildos als "besten Freund"...:clapping:

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden, schrieb Guter-Mann:

Im Gegensatz zu vielen anderen hier bin ich schon ein alter Sack, der das in den 70ern selbst - also höchst persönlich - erlebt hat. Zu keinem Zeitpunkt musste ich so eine Erklärung abgeben oder musste meine Frau fragen. Die, die hier darüber diskutieren kennen das von Google Hörensagen.

Einspruch, Euer Ehren.

Ich (Wagner) bin 61er Baujahr und habe miterlebt, wie meine Mutter eine schriftliche Bestätigung meines Vaters benötigte, als sie eine Teilzeitstelle annehmen wollte (und ein eigenes Bankkonto einrichten, da musste der Mann mit unterschreiben). Und falls Du aufgepasst hast: Die Frauen mussten ihre Männer fragen, nicht andersherum ;)

Das war in der BRD gelebte und erfahrene Realität, die beileibe nicht nur im Gesetz stand. Weiters gab es noch den Kuppelei-Paragraphen und den berühmten "175er" (ja, da stand Homosexualität unter Strafe).

Ich bin übrigens kein alter Sack, nur nebenbei. Ich verfüge noch über sämtliche Vitalfunktionen aus eigener Kraft und das Denken ist mir ebenfalls nicht abhanden gekommen (ebensowenig wie mein Haupthaar :relaxed: ).

 

Zum Thema:

Ich nehme schon wahr, dass es in meinem Leben bereits entspanntere Zeiten in Sachen "Sexualität" gab, die Achtziger waren das aber bestimmt nicht. Nun wurde ja in jeder Dekade, an die ich mich bewusst erinnern kann, über zuviel "Sex" in der Werbung genörgelt, das ist kein neues Phänomen. Und die Hardcore-Emanzipationsbewegung hat in den Siebzigern mit Alice Schwarzer & Co. ihren Anfang genommen, quasi als Gegenbewegung zur kurzen Hippie-Kultur der Endsechziger (freie Liebe und so). In den Achtzigern etablierte sich die Totalangleichung beider Geschlechter, allein die Mode... Frauen mit schulterverstärkten Puffärmeln, androgyne Frisuren, Boy George als "Missing Link" zwischen den Geschlechtern, Homo-Outings und so weiter. Da wurde das Paradigma gelegt, das heute in einer Art "Geschlechter-Unidentität" mündet.

Ja, es ist eine gewisse Form der Prüderie, wenn alles und jeder aufschreit, sobald sich mal jemand als "Mann" oder "Frau" empfindet. Geht ja gar nicht - tradionelle Rollenbilder sind verpönt, Frauen wollen die besseren Männer sein (sind sie meist auch), aber bitte, bitte keine Geschlechteridentität mehr. 2016 (!) wurde eine Bekannte auf einer Party von den anwesenden Geschlechtsgenossinnen ultrahart angegangen, weil sie sich dazu bekannte, mit fünf Kindern im Haushalt (Patchwork auf 240 Qm) gerne "nur" Hausfrau und Mutter zu sein, daneben noch einen Beruf auszuüben sei ihr zu stressig. Na, da wurde von allen Seiten die Anti-Emanzipations-Karte gezogen. Wie sie denn die "Bewegung" verraten könne! Was Frauen in den Jahrzehnte zuvor erkämpft hätten... naja, wo Ideologie vorherrscht, bleibt meist der gesunde Menschenverstand auf der Strecke.

Und Sexismus? Da hat die ganze Emanzipationsbewegung leider gar nichts erreicht, sonst wäre sowas wie MeToo gar nicht nötig bzw. möglich gewesen. Es sind nur die Fronten verhärtet, das ist erreicht worden. Und inzwischen traut sich nicht mal mehr die seriöse Wissenschaft, auf die signifikanten Unterschiede zwischen Männern und Frauen hinzuweisen, weil es politisch unkorrekt wäre. Dabei würde es uns viel  helfen beim Verständnis für andere Geschlechter (allein in der Schuldbildung und bei der Dosierung von Arzneimitteln, um nur zwei Beispiele zu nennen).

Aber was nicht gewollt wird, darf nicht sein. DAS ist die Prüderie, die sich entwickelt. Mich würde nicht wundern, wenn die Anhänger gewisser extremerer Sexualpraktiken demnächst wieder pathologisiert werden. Der Trend geht dahin.

Habe fertig (nee, eigentlich noch lange nicht, aber was solls...)

W.

 

 

bearbeitet von Valerie_Wagner
Geschrieben
vor 44 Minuten, schrieb Valerie_Wagner:

Einspruch, Euer Ehren.

Ich (Wagner) bin 61er Baujahr und habe miterlebt, wie meine Mutter eine schriftliche Bestätigung meines Vaters benötigte, als sie eine Teilzeitstelle annehmen wollte (und ein eigenes Bankkonto einrichten, da musste der Mann mit unterschreiben). Und falls Du aufgepasst hast: Die Frauen mussten ihre Männer fragen, nicht andersherum ;)

Das war in der BRD gelebte und erfahrene Realität, die beileibe nicht nur im Gesetz stand. Weiters gab es noch den Kuppelei-Paragraphen und den berühmten "175er" (ja, da stand Homosexualität unter Strafe).

Ich bin übrigens kein alter Sack, nur nebenbei. Ich verfüge noch über sämtliche Vitalfunktionen aus eigener Kraft und das Denken ist mir ebenfalls nicht abhanden gekommen (ebensowenig wie mein Haupthaar :relaxed: ).

 

Zum Thema:

Ich nehme schon wahr, dass es in meinem Leben bereits entspanntere Zeiten in Sachen "Sexualität" gab, die Achtziger waren das aber bestimmt nicht. Nun wurde ja in jeder Dekade, an die ich mich bewusst erinnern kann, über zuviel "Sex" in der Werbung genörgelt, das ist kein neues Phänomen. Und die Hardcore-Emanzipationsbewegung hat in den Siebzigern mit Alice Schwarzer & Co. ihren Anfang genommen, quasi als Gegenbewegung zur kurzen Hippie-Kultur der Endsechziger (freie Liebe und so). In den Achtzigern etablierte sich die Totalangleichung beider Geschlechter, allein die Mode... Frauen mit schulterverstärkten Puffärmeln, androgyne Frisuren, Boy George als "Missing Link" zwischen den Geschlechtern, Homo-Outings und so weiter. Da wurde das Paradigma gelegt, das heute in einer Art "Geschlechter-Unidentität" mündet.

Ja, es ist eine gewisse Form der Prüderie, wenn alles und jeder aufschreit, sobald sich mal jemand als "Mann" oder "Frau" empfindet. Geht ja gar nicht - tradionelle Rollenbilder sind verpönt, Frauen wollen die besseren Männer sein (sind sie meist auch), aber bitte, bitte keine Geschlechteridentität mehr. 2016 (!) wurde eine Bekannte auf einer Party von den anwesenden Geschlechtsgenossinnen ultrahart angegangen, weil sie sich dazu bekannte, mit fünf Kindern im Haushalt (Patchwork auf 240 Qm) gerne "nur" Hausfrau und Mutter zu sein, daneben noch einen Beruf auszuüben sei ihr zu stressig. Na, da wurde von allen Seiten die Anti-Emanzipations-Karte gezogen. Wie sie denn die "Bewegung" verraten könne! Was Frauen in den Jahrzehnte zuvor erkämpft hätten... naja, wo Ideologie vorherrscht, bleibt meist der gesunde Menschenverstand auf der Strecke.

Und Sexismus? Da hat die ganze Emanzipationsbewegung leider gar nichts erreicht, sonst wäre sowas wie MeToo gar nicht nötig bzw. möglich gewesen. Es sind nur die Fronten verhärtet, das ist erreicht worden. Und inzwischen traut sich nicht mal mehr die seriöse Wissenschaft, auf die signifikanten Unterschiede zwischen Männern und Frauen hinzuweisen, weil es politisch unkorrekt wäre. Dabei würde es uns viel  helfen beim Verständnis für andere Geschlechter (allein in der Schuldbildung und bei der Dosierung von Arzneimitteln, um nur zwei Beispiele zu nennen).

Aber was nicht gewollt wird, darf nicht sein. DAS ist die Prüderie, die sich entwickelt. Mich würde nicht wundern, wenn die Anhänger gewisser extremerer Sexualpraktiken demnächst wieder pathologisiert werden. Der Trend geht dahin.

Habe fertig (nee, eigentlich noch lange nicht, aber was solls...)

W.

 

 

sieht die (kritische) Sexualwissenschaft im Großen und Ganzen ähnlich.

Interessant ist freilich die Paradoxie, dass Tolerenz und Ausgrenzung Hand in Hand gehen: Der Bereich des Legitimen hat sich erheblich erweitert, während zugleich alles, was jenseits dieses Bereichs liegt, mit zunehmender Härte ausgegrenzt bzw. verfolgt bzw. unverständlich geworden ist. 

Viele Grüße aus der Sexualforschung

Geschrieben

Jeder hält doch das Jahrzehnt, in dem er jung war und „aufgeblüht“ ist (bzw sich sozialisiert hat) für das beste. Zum Glück bin ich ein spätes 1970er-Baujahr und in den 1980ern noch nicht aufgeweckt worden - ich rechne es mir als Vorteil an, ein Spätstarter gewesen zu sein; und da war dieses Jahrzehnt, das ich vor allem musikalisch überhaupt nicht soo fruchtbar finde, obwohl ich Kraftwerk echt mag, dann auch schon vorbei. Ich bin mit Breakbeat, Detroit Electro und Love Parade großgeworden und aus der Warte erscheinen mir gerade die 1970er und 80er besonders prüde und schlicht. Man muss sich allein mal den Humor dieser Zeit antun, das kann heute eigentlich alles nicht mehr bestehen wenn es nicht das Gütesigel „Kult“ gäbe. Mir fallen jedenfalls nicht die Löcher aus dem Käse wie manchen Bekannten, die einmal im Jahr zum Schlagermove aus sich raus gehen. Die Welt hat sich seitdem sehr viel weiter gedreht, das mag komplizierter und komplexer werden, aber deswegen bleibe ich nicht stehen oder laufe sogar gegen die Rotation, weil das Weltbild von damals so heimelig ist, sondern versuche noch ne Weile mitzukommen. 😊

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