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Moralapostel auf Poppen.de?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Braucht kein Mensch,und vor allem nicht auf so einer Seite,gehts noch?

ich zumindest,gibt doch genug im Realen leben,und sollen sich wegen mir hier nicht so breit machen.
Genau die sinds doch die eigentlich nur Heucheln,und Tief in sich,genau sowas ausleben möchten,und aus irgendeinem Grund sie es nich schaffen,das Real umzusetzen....

meiner meinung nach...

ich Brauch solche Menschen nicht..
Stehe immer zu dem was ich tue


Geschrieben (bearbeitet)

ich könnte mir vorstellen, die formuierung: ich toleriere aber, wenn du es doch tust, soll den anderen von möglichen gewissensbissen freistellen.


Durch diese Äußerung kommt es ja erst zu Gewissensbissen. Wenn jemand sagt, daß er es toleriert, impliziert das ja immer, daß er es auch verkehrt findet.
Soll er doch seine Meinung zum Sexualverhalten anderer einfach für sich behalten und jede_n tun und machen lassen, dann verbreitet sich die Idee von Verwerflichkeit des Fremdgehens gar nicht erst.

Ich gehe übrigens nicht fremd. Weil ich das Konzept der Ausschließlichkeit gar nicht erst annehme. Fremdgehen gibt es ja nur, wenn man eine Art alleiniges Verfügungsrecht (jaja, schon einvernehmlich) über den Partner annimmt. Das ist mir persönlich schon zuwider und das würde ich auch immer kritisieren. Wenn sich zwei treu sein wollen, dann können sie es ja sein. Dafür braucht es jedoch keine Moral von der Treue und keinen gesellschaftlichen Diskurs darum, der Treue als Wert produziert. Das ist allein die Sache dieser zwei Menschen. Oder auch mal mehr

PS: Jetzt hät mich auch noch eine Moraldiskussion vom so nötigen Schlaf ab, Mist.


bearbeitet von Inkognizo
Geschrieben

Dabei bin ich immer wieder auf Themen gestoßen, die mich schon sehr interessieren und zu denen ich auch sehr wohl eine Meinung habe.
[...] ich verliere dann schlicht und einfach die Lust, mich überhaupt zu äußern.


wie schade.
Ich habe oft genug beobachtet, dass sich die Diskussion auch wieder wohltuend versachlichen kann, wenn ein "ausgewogenes" und themenbezogenes Posting erfolgt.



Ich zähle mich durchaus selbst zu den Moralaposteln! [...]

Ganz generell habe ich nicht den Eindruck, dass übertriebene Moral ein Hauptproblem unserer Gesellschaft oder dieses Forum wäre!


Nicht die Moral selber. Aber das Missionieren mit der eigenen Moral.
Wenn Du also nur ein Mensch mit ausgeprägter Moral bist, ist alles in Ordnung. Wenn selbst wenn Du zum Apostel wirst und von Deiner Botschaft erzählst (aber eben von Deiner) ist das völlig unproblematisch.

Wenn Du aber andere unbedingt von Deiner Moral überzeugen musst bzw. noch schlimmer sie nach Deiner Moral verurteilst - dann ist es schädlich für die Diskussion.

Wobei in vielen Fällen aber auch Stillbleiben der bessere Weg ist, weil die eigene Moral nichts mit der Fragestellung zu tun hat.
z.B. "wer hat Tipps zum Fremdgehen" - da muss man nicht äußern, dass man Fremdgehen verwerflich findet, weil danach nicht gefragt ist.


Geschrieben



Wenn Du aber andere unbedingt von Deiner Moral überzeugen musst bzw. noch schlimmer sie nach Deiner Moral verurteilst - dann ist es schädlich für die Diskussion.


Moment - tun das nicht alle hin und wieder? Und ist das nicht auch zuweilen sehr notwendig und sinnvoll? Ich denke da an Diskussionen, in denen äußerst reaktionäre oder gar menschenverachtende Thesen geäußert wurden (pro Todesstrafe, frauenfeindliche, ausländerfeindliche und gelegentlich auch männerfeindliche). Soll man das als persönlichen Standpunkt einfach stehen lassen oder versuchen andere davon zu überzeugen, dass mit "Kopf-ab-Forderungen" die Gesellschaft keineswegs besser wird?

Übrigens sehe ich auch, dass gerade große Verfechter der Toleranz hier zuweilen sehr rigide gegen andere Meinungen vorgehen!

Gestern erzählte mir ein langjähriger Chatfreund, dass er inzwischen auch seine neue Partnerin betrügen würde. Ich habe im Laufe der Jahre mitbekommen, wie seine Exfrau, seine Kinder, diverse Freundinnen unter seiner notorischen Untreue gelitten haben. Soll ich nun sagen: "Du Schlimmer, du! Aber schön, dass du so ein abwechslungsreiches Leben hast!" Nein, ich finde das Verhalten einfach scheiße, weil es Unschuldige verletzt. Wenn jemand weiß, dass er einfach notorisch Abwechslung braucht, dann soll er gefälligst den Arsch in der Hose haben und sich einen Partner suchen, der ähnlich tickt.


Geschrieben

menschenverachtend, frauenfeindlich etc. sind keine Begriffe der persönlichen Moral sondern Diskriminierungen, die ggfs. sogar unter Strafe stehen. Daher gehören sie nicht in diese Diskussion.

Bei Deinem Beispiel geht es nicht um den Standpunkt. Niemand wird Dich auffordern, sein Verhalten auch noch zu loben (schön dass Du...).
Du kannst und sollst klar Deinen Standpunkt bennen: "ich finde, dass Du...".


Allerdings ist eine öffentliche Diskussion mit im Prinzip Unbekannten etwas anderes als das persönliche Gespräch (oder Chat) mit einem guten Bekannten. Denn zu diesem kannst Du auch sagen, dass Du sein Verhalten für das eines Arschlochs hältst. Oder deswegen sogar ihn selber.
In einer öffentlichen Diskussion verbietet sich aber eine solche Verurteilung der Person (und wie ich finde auch meistens die des Handelns, da man die Umstände nicht gut genug kennt).


Dass es mit dem eigenen Handeln schwerer ist, als mit der Beurteilung fremden Handelns, ist ein altbekanntes Problem. Schon Jesus hat dazu aufgefordert, zunächst den Balken im eigenen Auge zu entfernen, bevor man sich mit dem Splitter im Auge des Gegenübers beschäftigt.


Geschrieben

Wenn jemand weiß, dass er einfach notorisch Abwechslung braucht, dann soll er gefälligst den Arsch in der Hose haben und sich einen Partner suchen, der ähnlich tickt.



Das ist eine Moralvorstellung.
Eine andere könnte auch aus folgenden Grundsätzen bestehen:
Man darf zum Schutz der eigenen Privazsphäre lügen (z.B. wenn ein Arbeitgeber Fragen stellt, die er nicht stellen dürfte).
Man hat auch eine Privatsphäre gegenüber dem eigenen Partner.
Der Partner hat kein Recht, einen in der persönlichen Entfaltung einzuschränken.
Für manche schließt das Fremdgehen generell mit ein oder - eine etwas weiter verbreitete Moral - Fremdgehen unter bestimmten Voraussetzungen.

Daneben gibt es die Moralvorstellung, dass man gutes tut, wenn man andere zu seinen Moralvorstellungen bekehrt bzw. diese von anderen verlangt. Diese prinzipielle Haltung hast du z.B. mit Islam und Christentum gemein, indem du von anderen verlangst, nicht fremd zu gehen, auch wenn du selbst nicht unmittelbar betroffen bist. (Mittelbar bist du schon betroffen, denn du scheinst deine Interessen - durchaus nachvollziehbar - durch eine Fremdgehmoral bedroht zu sehen).

Eine andere Moralvorstellung ist, dass man anderen nicht seine Moralvorstellungen aufzwingen darf. Ich halte das grundsätzlich für sinnvoll - solange nicht grundlegendste Werte wie das Recht auf Leben bedroht sind.
Mir ist aber auch bewußt, dass die Generalisierung des Prinzips, dass man anderen seine Moralvorstellungen nicht aufzwingen darf, genau gegen dieses Prinzip verstößt. Nach den Gesetzen der Logik geht das gar nicht anders.

Soll heißen: Man muss akzeptieren, dass andere nach Moralvorstellungen leben, die man selbst nicht akzeptieren kann. Den Widerspruch muss man schlicht aushalten.

Ich meine, wer zum Beispiel gegen das Fremdgehen argumentieren und andere für seine Moralvorstellungen gewinnen will, sollte das besser fundierter tun als mit ner Bemerkung 'hat kein Arsch in der Hose' - es sei denn, frau will sich einfach nur mal ein bisschen Luft machen. Dann ist das aber mehr was für F&U statt D&F.


Geschrieben

Kann man denn Moral überhaupt allgemeingültig und vor allem feststehend formulieren? Glaube doch nicht. Über die Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte hinweg hat sich die Moral doch immer wieder gewandelt. Auch hat jeder Kulturkreis "seine" Moral. Man kann sogar noch weiter gehen, Gruppierung und sogar Familie/Sippe hat "ihre" eigene..

Mal an Beispielen festgemacht:
In einem Land gibt es die Todesstrafe. Woanders wieder verboten oder geächtet.
Schicklichkeit der Kleidung
Einehe oder Mehrehe

Jeder zieht wohl für sich, aufgrund seiner Erziehung, seiner Lebenserfahrung und seines Lebensumfeldes seine ganz eigenen moralischen Grenzen. Solange sich alles in einem ähnlichem Moralumfeld abspielt, dürften kaum Probleme entstehen. Erst wenn grössere Unterschiede gibt kann es zum Problem werden, können sogar Kriege entstehen.

Diese Aspekte muss man sich wohl auch in jeder nicht-wissentschaftlichen Diskussion vergegenwärtigen. Nicht-wissentschaftlich in dem Sinne, wenn es um Themen geht, die nicht feststehenden Naturgesetzen unterliegen.

Für ganz wesentlich halte ich auch, zu berücksichtigen mit wem und wie ein Austausch stattfindet. Ein Gespräch unter Freunden über z.B. Fremdgehen hat eine ganz andere Grundlage als eine Diskussion in einem öffentlichen Forum. Dem Freund kann man durchaus direkt ins Gesicht sagen, dass er wohl nicht so ganz rund unterm Pony läuft. In einem öffentlichen Forum? Na, da fühlt sich sicher nicht nur einer etwas auf dem Schlips getreten. Und das garnicht einmal zu unrecht. Weiss man denn von jedem einzelnen seine exakten Lebensumstände?

Man sollte diese Diskussion aber auch unbedingt einmal von der anderen Seite aus betrachten. Nämlich von der Seite des, in diesem Falle hier, Lesers.
Ganz klar braucht man keinen Kommentar dazu abgeben wenn die Frage auftaucht, wie man am geschicktesten Fremdgeht, wenn man solches grundsätzlich ablehnt. Geschieht das denn doch, so muss man als Leser aber auch nicht gleich wie ein HB-Männchen in die Luft gehen.
Wesentlich ist, denke ich, sich die Kommunikationsbasis zu vergegenwärtigen. Steht man einander gegenüber oder schreibt miteinander? Wie gut kennt man sich? Daraus ergibt sich sehr vieles.
Hier fehlt uns sehr vieles was Kommunikation erleichtert. Nämlich die Gestik und Mimik unseres Gegenübers. Üblicherweise beobachtet man seinen Gesprächspartner. Ein falsches oder erklärungsbedürftiges Wort "erkennt" man am Gesicht bzw "steuert" man im Vorfeld schon entsprechend.
Und noch ein wesentlicher Unterschied: Im allgemeinen hat man einen eingegrenzten Gesprächskreis mit Anzahl x Personen. Hier ist es ein offener. Bis zu unendlich vielen Teilnehmern ohne Zeitlimit.

Wo bleibt nun die Moral? Eigentlich auf der Strecke. Damit ergibt sich aber ein mehr als nur weichgespülter Austausch. Oder eben streng wissentschaftlich. Was dann fehlt ist da wohl Toleranz. Einjeder benutzt mal ein nicht so ganz passendes Wort. Oft muss man deswegen nicht gleich einen ganzen Beitrag auseinandernehmen. Man kann trotzdem herauslesen was denn gemeint ist.
Praktisches Beispiel? In diesem Beitrag ist in männlicher Form geschrieben. Gilt natürlich für frau auch. Ob das dann, wenn in beiden Formen geschrieben, noch lesbar wäre? *skeptischguck*


Geschrieben (bearbeitet)


Und schon können die Spiele beginnen.
Der Baer



Da hast du jetzt ein Stichwort genannt, dass es vielleicht im Sinne des Threadthemas verdient, nebenbei einmal betrachtet zu werden.

Fast schon dramatisch reduzierend und vereinfachend heruntergebrochen kann nach der Spieletheorie idealtypisch ein Konsens nur dann erzielt werden, wenn alle Spieler der Spielgruppe– hier die an der Diskussion Beteiligten – zum Beispiel den gleichen Wissensstand haben, wenn es sich also um eine homogene Gruppe handelt, die zum Beispiel ihre Homogenität daraus ableitet, einen ähnlichen Wissens- und Bildungsstand, ähnliche moralisch-ethische und weltanschauliche Ansichten zu teilen und auch sehr wichtig, die die intellektuelle Fähigkeit besitzt, sich auf eine gemeinsame Zielvorstellung zu einigen.

Dies zu erreichen, halte ich in wegen Heterogenität des Forums für völlig unmöglich, für nicht erzielbar.

Generalthema dieses Forums ist eines der menschlichen Grundbedürfnisse, ist der Sex. Und bei genau der Befriedigung dieses Grundbedürfnisses prallen nun auf immer wieder faszinierende Art und Weise die Sichtweisen der Spieler aufeinander, wobei sich – wiederum beispielhaft der Bogen von sexueller Zufriedenheit bis hin zu dramatischer sexueller Unterversorgung spannt. Kriege sind in der Geschichte der Menschheit schon aus weit weniger dramatischen Versorgungsunterschieden geführt worden. Deshalb kann das hier ja nicht anders sein.

Der schiere Kopulationsneid bricht sich hier Bahn. Da wird dann mit allen Mitteln gekämpft, die menschliche Abgründe so hergeben.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt ist sie dann – wiederum beispielhaft – angebrochen, die Zeit der defätistischen Zungen, der Sinnumkehrer, des vorsätzlich boshaften Nichtwahrnehmenwollens dessen, was ein anderer möglicherweise im Überschwang seiner sexuellen Zufriedenheit geschrieben hat. Sexuelle Zufriedenheit bei anderen? Das geht ja schon mal gar nicht!

Da muss mann/frau unverzüglich gegen einschreiten.

Deshalb wundert es mich nicht, dass so ein Thema wie das das „Thema Moral“ für die eigenen Zwecke gnadenlos missbraucht wird, eignet es sich doch vermeintlich hervorragend, die eigene Messlatte bis ins fast nicht mehr sichtbare zu erhöhen, andere Messlatten wutschnaubend und mit Schaum vor dem Mund in den Boden zu stampfen, um endlich einmal den eigenen Standpunkt mit akribischem und insbesondere missionarischem Eifer hervorkehren zu können. Dass man dabei zum Thema selbst in den allerseltensten Fällen etwas beisteuert, spielt keine Rolle. Hauptsache, die defätistische Zunge ist gewetzt.

Dabei darf man es unter keinen Umständen verabsäumen, bei jeder sich nur bietenden Gelegenheit so eine undefinierbare „Altuserschar“ (die ja leider ein solches Verhalten allerbestens kennt, sonst wären sie ja keine Altuser) aus an den Haaren herbeigezogenen Gründen oder wie es gerade je nach Stimmungs- und Hormonschwankung beliebt – das Klimakterium lässt dann an dieser Stelle einmal herzallerliebst grüßen - , einfach nur grundlos, aber ständig wiederholend zu diskreditieren, so nach dem Motto „ steter Tropfen höhlt den Zahnstein“.

Da glaube ich ja eher, der Schuss ist bereits gewaltig nach hinten losgegangen. Das ist ein ausgewachsener Rohrkrepierer. Aber auch das macht gar nichts. Es darf weiter schwadroniert werden.

Eine schlüssige Begründung ist allerdings ganz was anderes als moralisieren. ....sondern meist nur die eigene Meinung postuliert.



Warum muss immer etwas für andere schlüssig begründet sein?

Wenn ich selbst keinen missionarischen Überzeugungsanspruch habe und auch keinem (inneren) Überzeugungszwang unterliege, warum kann ich dann die Meinung eines Anderen nicht einfach einmal so stehen lassen oder einfach es dabei bewenden lassen und sagen, diesen Standpunkt kann ich für mich persönlich nicht annehmen. Punkt!

Jeder hat seine eigene „Schmerzgrenze“ (Thema siehe oben- „Homogenität“). Viele teilen vielleicht noch ihren eigen Standpunkt mit, lehnen es aber aus persönlichen Gründen ab, weiter in die Tiefe gehend, ihren Standpunkt zu begründen. Dann ist das doch auch in Ordnung. Es besteht doch kein Begründungszwang.

Oder siehst du bei einer Diskussion einen unbedingten Konsenszwang, einen Zwang zum Kompromiss?

Kann man nicht auch einmal eine andere Meinung einfach nur stehenlassen?

So wie es zum Beispiel hier angesprochen ist:


Ich weiß nicht, ob dieses Beispiel den "Normalfall" widerspiegelt. Wenn jemand seine Meinung kundtut, ohne die Meinung anderer abzuwerten, wäre das ok. Da ist das Beispiel von Ballou super getroffen.

Der Baer





...und haben ihre "eigenen moralischen Werte als Begründung für die eigene Position". Und trotzdem erhalten die für ihren depperten Moralismus von mir Widerspruch. Eben weil sie kein Argument bringen, sondern ihre Meinung bzw. ihre Moral kundtun.

"Meinungen" sind doch so oder so für'n Arsch. Ich zitiere der Schön- und Einfachheit halber mal:

Die praktischen Kursivsetzungen und/oder die Quelle kann sich ja jede_r googeln.


Siehst du in der von mir fett hervorgehobenen Textpassage von dir einen moralisch nicht zu beanstandenden vorurteilsfreien Diskussionsbeitrag?

Off topic (wegen einer formalen Beanstandung) :
Ich persönlich wäre dir äußerst dankbar, wenn du dich bei Zitaten an übliche Gepflogenheiten halten und deine Zitate mit Quellen- und Autorenangabe versehen könntest. Wenn ich Zitate lese, lese ich diese dann gerne im Zusammenhang. Vielen Dank für deine künftige Beachtung im Voraus.


...nicht als Beitrag zur Sache zu verstehen sind, sondern als Selbstvergewisserung einer eigenen Position... . Völlig ab von der Sache, um die zu streiten (also nach einer Einigung/Verständnis zu streben) es den Meinenden gar nicht ankommt.



Seine eigene Meinung, seinen eigenen Standpunkt zu äußern, muss meines Erachtens nicht immer völlig ab von der Sache sein.



.
es ist doch nicht nur die 'meute', die immer wieder abgleitet.



Du hast es verinnerlicht.Teile und herrsche.

.
stimmt. ob respekt ein begriff wäre, mit dem sich toleranz ersetzten ließe?
warum einen anderen begriff für toleranz suchen - weil der begriff zu moralisierend ist?



Ich habe den Eindruck,so muss man sich das vorstellen, wenn eine Blinde von Farben spricht.


LG xray666


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben



Daneben gibt es die Moralvorstellung, dass man gutes tut, wenn man andere zu seinen Moralvorstellungen bekehrt bzw. diese von anderen verlangt. Diese prinzipielle Haltung hast du z.B. mit Islam und Christentum gemein, indem du von anderen verlangst, nicht fremd zu gehen, auch wenn du selbst nicht unmittelbar betroffen bist. (Mittelbar bist du schon betroffen, denn du scheinst deine Interessen - durchaus nachvollziehbar - durch eine Fremdgehmoral bedroht zu sehen).



Wieso wirst du persönlich? Abgesehen davon stimmt es inhaltlich gar nicht, denn ich gehe selbst fremd (allerdings mit Erlaubnis) und tue dies meist mit gebundenen Männern. Von daher gehöre ich in diesem Forum sicher nicht zu denjenigen, die fremdgehen per se verurteilen und auch nicht Ehrlichkeit um jeden Preis verlangen. Das ist eine sehr diffizile Frage, die letztendlich nur nach Abwägung verschiedener Aspekte individuell beantwortet werden kann.

Aber: Es gibt eben auch Menschen, die bei ihrem Tun völlig ausblenden, was sie Dritten damit antun. Was meinst du wie oft ich von Männern gehört habe: "Warum denn nicht, so lange es mir Spaß macht..." Man muss das Leben genießen!" Natürlich darf meine Frau das nie erfahren, aber das wird sie schon nicht, ich will doch nur ein wenig Spaß!" und gipfelte in "Meine Frau würde sich wohl umbringen, wenn sie es erfahren würde!"


Je mehr hier bestimmte Verhaltensweisen einfach ohne Widerspruch zur Kenntnis genommen werden, desto eher werden Menschen das als normal empfinden. Das ist es aber nicht!

Ich persönlich werde immer dann besonders giftig, wenn es um das Wohl Minderjähriger geht und finde es wirklich erschreckend, wie sorglos manche Menschen sind.


Umgekehrt ist mir natürlich auch klar, dass meine Denk- und Handelsweisen nicht sakrosankt sind. Ich habe mir hier schon einiges an Vorwürfen anhören können. Oft zu Unrecht, manchmal hat es mich aber auch zum Nachdenken gebracht. Und das ist auch gut so. Ganz ehrlich - ich fände es schrecklich, wenn man sämtliche Verhaltensweisen nur noch zur Kenntnis nehmen würde. Das Gegenteil von "Moralaposteltum" muss nämlich nicht zwingend Toleranz und Offenheit sein, sondern das kann auch völlige Abstumpfung und Gleichgültigkeit bedeuten.


Geschrieben

Wahrscheinlich hat jeder von uns hier eine "Moral",
die er sich auch mal so hinbiegt wie's gerade passt.

Auch ich hab eine und manchmal bieg ich sie mir auch zurecht und meine Moralvorstellung hat sich auch im Laufe der Jahre geändert und sie richtet sich auch nach der Lebenssituation, meine Moral ist also nicht starr festgelegt.

Aber es ist halt "meine" Moral und ich kann sie nicht als Mass aller Dinge betrachten.


Geschrieben (bearbeitet)

Wieso wirst du persönlich?



Ich nehme deine Äußerung lediglich als Beispiel für das Thema Moral und unterschiedliche Ansichten darüber. Mir geht es nicht ums Thema Fremdgehen sondern um unterschiedliche Moralpositionen. Ich habe eine mögliche Gegenposition dargestellt, um zu zeigen, dass deine Forderung nach 'Arsch in der Hose' so pauschal nicht fundiert ist und für mich ein undifferenziertes Überstülpen deiner Moralvorstellungen darstellt.


Abgesehen davon stimmt es inhaltlich gar nicht, denn ich gehe selbst fremd (allerdings mit Erlaubnis)



Wenn ohne nähere Erläuterung von Fremdgehen die Rede ist, gehe ich davon aus, dass es ohne Erlaubnis geschieht. Sollte ich damit falsch liegen, bitte ich darum, meinen Text eben in dieser Weise zu lesen.

und tue dies meist mit gebundenen Männern. Von daher gehöre ich in diesem Forum sicher nicht zu denjenigen, die fremdgehen per se verurteilen und auch nicht Ehrlichkeit um jeden Preis verlangen. Das ist eine sehr diffizile Frage, die letztendlich nur nach Abwägung verschiedener Aspekte individuell beantwortet werden kann.


Genau. Es geht nicht immer um den 'Arsch in der Hose'.


Aber: Es gibt eben auch Menschen, die bei ihrem Tun völlig ausblenden, was sie Dritten damit antun. Was meinst du wie oft ich von Männern gehört habe: "Warum denn nicht, so lange es mir Spaß macht..." Man muss das Leben genießen!"



Das ist eben eine andere Moral. In meinem Beitrag bewerte ich nicht diese oder jene Moralvorstellung hinsichtlich Fremdgehen, sondern kritisiere lediglich deine Generalisierung.

Natürlich darf meine Frau das nie erfahren, aber das wird sie schon nicht, ich will doch nur ein wenig Spaß!" und gipfelte in "Meine Frau würde sich wohl umbringen, wenn sie es erfahren würde!"



Das wäre ein nachvollziehbarer Grund, es ihr nicht zu sagen ...

... aber wohl mehr, die Beziehung zu beenden, was aber wiederum auch von anderen Dingen abhängt ...


Je mehr hier bestimmte Verhaltensweisen einfach ohne Widerspruch zur Kenntnis genommen werden, desto eher werden Menschen das als normal empfinden. Das ist es aber nicht!



Ich halte Widerspruch durchaus für etwas Positives. In manchen Fällen, ist es gut Für und Wider zu erwägen (Fremd gehen), in anderen Fällen bin ich ganz Widerlich (Rassismus, Dickenfeindlichkeit, Rechtschreibpflicht in Foren, ...)


Ich persönlich werde immer dann besonders giftig, wenn es um das Wohl Minderjähriger geht und finde es wirklich erschreckend, wie sorglos manche Menschen sind.



Finde ich gut, wobei das mitunter mit anderen Moralvorstellungen kollidiert (eine 18jährige ohne weiteres als minderjährig anzusehen und nicht ernst zu nehmen, ust diskriminierend)



Umgekehrt ist mir natürlich auch klar, dass meine Denk- und Handelsweisen nicht sakrosankt sind. Ich habe mir hier schon einiges an Vorwürfen anhören können. Oft zu Unrecht, manchmal hat es mich aber auch zum Nachdenken gebracht. Und das ist auch gut so. Ganz ehrlich - ich fände es schrecklich, wenn man sämtliche Verhaltensweisen nur noch zur Kenntnis nehmen würde. Das Gegenteil von "Moralaposteltum" muss nämlich nicht zwingend Toleranz und Offenheit sein, sondern das kann auch völlige Abstumpfung und Gleichgültigkeit bedeuten.



Ich verstehe, was du meinst, denke aber zum Moralaposteltum gehört auch einiges an Gleichgültigkeit und Abstumpfung, nämlich gegenüber den konkreten Gegebenheiten. Toleranz und Offenheit muss ja nicht zwingend mit Gleichgültigkeit einhergehen. Im Gegenteil: Ich bin gerade nicht gleichgültig, wenn ich etwas toleriere, das mir nicht gefällt. Und Offenheit ist auch eher ein Gegenteil von Gleichgültigkeit.

Dass Gleichgültigkeit dennoch oft als Toleranz beschönigt wird, steht auf einem anderen Blatt.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Toleranz und Offenheit muss ja nicht zwingend mit Gleichgültigkeit einhergehen. Im Gegenteil: Ich bin gerade nicht gleichgültig, wenn ich etwas toleriere, das mir nicht gefällt. Und Offenheit ist auch eher ein Gegenteil von Gleichgültigkeit.



Du kannst soooooo schön zitieren.
Und danach so eloquent widersprechen.

Warum liest Du nicht auch mal genau, dann würdest Du feststellen, dass Ihr Euch ausnahmsweise mal einig seid.

. Das Gegenteil von "Moralaposteltum" muss nämlich nicht zwingend Toleranz und Offenheit sein, sondern das kann auch völlige Abstumpfung und Gleichgültigkeit bedeuten.



Ich finde es übrigens geradezu grotesk, dass gerade der Userin das Moralisieren unterstellt wurde, die die Keule der hiesigen Moralapostel wahrscheinlich am häufigsten zu spüren bekam


Geschrieben

Danke Hannah- aber ich habe mich ja selbst als Moralapostel bezeichnet!

Gott, ja, ich erinnere mich gut, als alle über mich herfielen, weil ich zugab, x Lover parallel zu haben! Das waren noch Zeiten, heutzutage habe ich schon Probleme, mich auf einen einzulassen... Ach - da fällt mir ein... ich könnte ja die Schuld ein wenig auf die MoralapostelInnen abwälzen! Genau, die haben mir solange diesen Gefühlskram eingeredet bis ich mich infiziert habe!


Geschrieben

Stimmt warum wird Moral als so negativ angesehen. Warum ist es "falsch" als moralisch zu gelten?

ist moral denn zwangsläufig gleichbedeutend mit intolerant?

Jeder sollte nach seinen Moralbegriffen leben, ohne diese anderen aufzwingen zu wollen.

Wenn jemand andere Moralbegriffe hat als ich und danach lebt, tangiert es mich nicht.

Grenzen sind dann erreicht, wenn andere darunter leiden oder wenn es ungesetzlich wird.

Hier im Forum leidet jedoch niemand darunter, wenn jemand andere Moralbegriffe hat. Es hat also überhaupt keinen Sinn, hier jemanden als unmoralisch angreifen zu wollen, weil er andere Moralbegriffe hat.

Die immer wieder kehrenden fremdgänger-Diskussionen sind ein typisches Beispiel. Wenn hier jemand ein Thema diskutieren will, das mit Fremdgehen zu tun hat, ist es sinnlos zu antworten, dass Fremdgehen unmoralisch ist.

Er muss es doch mit seinem Gewissen und seinen Moralbegriffen vereinbaren können. Also erübrigt sich eigentlich jeder Hinweis auf die Moral des Fremdgängers.
Und wenn ein(e) TE einen Thread eröffnet mit der Frage, wie man das Fremdgehen am besten geheim hält, weicht jeder Moralhinweis einfach vom Thema ab.


Geschrieben

Keine Ahnung, ob ich auch zu den "Moralaposteln" zähle. Ich bin gegen das heimliche Fremdgehen in einer Beziehung, weil ich - als bekennende Gefühlskramerin - es mal erlebt habe, wie schmerzhaft es ist, sich in jemandem zu täuschen. Es heißt zwar so oft, dass Liebe nichts mit "Besitz" zu tun haben sollte, und wahre Liebe loslassen kann... aber wenn wir alle ehrlich sind, wünschen wir uns doch alle (sofern wir uns verlieben) den Partner für uns und nicht für jemand anderen. Und diese Verlustangst ist es wohl, was Eifersucht ausmacht.

So denke ich aus meiner eigenen Erfahrung heraus an den betrogenen Partner. am negativsten ist mit hier ein User aufgefallen, der hier über seine Frau herzog und auf Zuspruch hoffte.


Geschrieben (bearbeitet)

Leben und leben lassen.
Reden und reden lassen.

Jeder hat, für sich gesehen, recht.
Von seiner jeweiligen Warte aus gesehen, meine ich.
Jeder denkt aus einem anderen Blickwinkel heraus, geprägt von persönlichen Erfahrungswerten, die zu ner bestimmten Meinung geführt haben, von Dritten schwerlich nachvollzogen werden können.
Nur muß nicht alles bloß deshalb falsch sein, weil man persönlich es nicht nachvollziehen kann.

Mich wundert nur oft, wie ernst und verbissen die Leute hier manches sehen,
verdeckte Grabenkämpfe geführt werden
oder nur drauf gewartet wird auf einen günstigen Zeitpunkt, um jemanden unerwartet mal in die Flanke fallen zu können (für irgendeine Äußerung, die er irgendwann mal gemacht hat, wo sich irgendeiner, der gar nicht gemeint war, aber angegriffen gefühlt hat).
Da muß ich doch oft in mich hineinlächeln.
Sich Grüppchen bilden von 2, 3 Personen, die sich aber bloß gemeinsam stark fühlen.
Und erst in eine Kerbe reinhauen, wenn ein anderer vorher schon die Front eröffnet hat.

Das erinnert mich an ein Spiel aus Kindertagen:
Wer hat Angst vor´m schwarzen Mann?
Niemand!
Wenn er aber kommt...
dann laufen wir davon!

Halt wie im wirklichen Leben auch


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)


Praktisches Beispiel? In diesem Beitrag ist in männlicher Form geschrieben. Gilt natürlich für frau auch. Ob das dann, wenn in beiden Formen geschrieben, noch lesbar wäre? *skeptischguck*


Tolles Beispiel
Ich sehe das nämlich genauso wie Anatol Stefanowitsch vom Sprachlog:

Mit anderen Worten: Geschlechtergerechte Sprache hat keinen negativen Einfluss auf die Verständlichkeit und Lesbarkeit von Texten. Wohl aber hat sie einen Einfluss auf die Einbildung männlicher Leser.

Im Deutschen gibt es kein generisches Maskulinum und die „generische“ Verwendung maskuliner Formen bringt keinen praktischen Vorteil mit sich. Das braucht natürlich niemanden davon abzuhalten, trotzdem auf maskulinen Formen zu beharren. Es zwingt aber jeden, der darauf beharrt, über seine Motive dafür noch einmal gründlich nachzudenken.


Hihi ...

PS: Sorry für's Offtopic. Bei Gelegenheit gibt's mal einen Beitrag für die fleißigen Leser_innen zum generischen Maskulinum.


bearbeitet von Inkognizo
Geschrieben

@Delphin18
Danke.


Keine Ahnung, ob ich auch zu den "Moralaposteln" zähle.



Lass mich mal nachdenken.

Du äußerst Deine ganz persönliche Meinung zum Thema Fremdgehen in einem Thread, in dem es überhaupt nicht darum geht.

Du verallgemeinerst es auch noch:


....aber wenn wir alle ehrlich sind, wünschen wir uns doch alle (sofern wir uns verlieben) den Partner für uns und nicht für jemand anderen...



Du sprichst also für alle, ohne alle zu kennen und setzt damit Deine Moralvorstellung, die Deinen ganz persönlichen und ohne Frage schmerzvollen Erfahrungen entspringt, als allgemeingültig voraus.
Obwohl Du sogar Menschen kennst, virtuell und real, die das bekennend anders sehen.


Danke für diese Vorlage, Du weißt hoffentlich, dass ich Dich nicht persönlich angreifen will, aber das war jetzt ungefähr das, was ich unter anderem meinte. Wenn auch in einer zugegebenermaßen sehr milden Form.


Geschrieben

@ Inkognizo
Ohne den Anatol Stefanowitsch zu kennen, hat sich mir noch nicht vorgestellt , hat es doch wunderbar geklappt . Denke aber eigentlich schon, dass jeder weiss was und wie es gemeint ist. Aber einer muss fein darauf anspringen .


Geschrieben



Du sprichst also für alle, ohne alle zu kennen und setzt damit Deine Moralvorstellung, die Deinen ganz persönlichen und ohne Frage schmerzvollen Erfahrungen entspringt, als allgemeingültig voraus.
Obwohl Du sogar Menschen kennst, virtuell und real, die das bekennend anders sehen.



Ich habe mein posting nicht ausreichend begründet, sehe ich gerade. Bei mir war es seinerzeit so, dass ich unter dem heimlichen (!) Fremdgehen meines partners litt, weil ich fürchtete, dass er eine neue partnerin sucht und ich selbst nur ein Ersatzspielzeug bis zum zeitpunkt X - also dem zeitpunkt, an dem er SIE endlich trifft - bin. Dafür war ich mir dann letztendlich doch zu schade. Und so selbstlos, dass ich meinem Partner wünschte, die Traumfrau endlich zu finden,um mich zu verlassen, war ich dann doch nicht.

Und das meinte ich: ich kenne zugegebenermaßen niemanden, der verlassen werden möchte, und als "Notnagel" herhalten, weil der Partner jemand "besseren" sucht. Diesen "besseren" könnte doch der Partner eher finden, wenn er single ist. denn er hat nicht nur mich belogen, sondern mich auch den Traumfrauen veschwiegen. Ergo hat er auch den Traumfrauen etwas vorgemacht.

Ich wollte noch nicht einmal die einzige Sexpartnerin sein, oder die einzige, die er zu lieben vorgibt. Ich wollte nur einen ehrlichen Umgang mit mir.


Geschrieben

Warum muss immer etwas für andere schlüssig begründet sein?

Wenn ich selbst keinen missionarischen Überzeugungsanspruch habe und auch keinem (inneren) Überzeugungszwang unterliege, warum kann ich dann die Meinung eines Anderen nicht einfach einmal so stehen lassen oder einfach es dabei bewenden lassen und sagen, diesen Standpunkt kann ich für mich persönlich nicht annehmen. Punkt!


Naja, wenn es Dir nicht um Klärung geht, sondern Du nur Meinungen austauschen willst, klar. Ich hingegen möchte mit der Diskussion schon etwas erreichen, nämlich Verständnis und letztlich inhaltliche Übereinstimmung. Denn nur wenn die Menschen sich einig sind, in dem was schiefläuft, können sie Misstände auch beseitigen. Und Moralapostelei halte ich für einen Misstand.

Oder siehst du bei einer Diskussion einen unbedingten Konsenszwang, einen Zwang zum Kompromiss?


Um Gottes Willen, natürlich nicht. Aber ein Interesse an Klärung fände ich schon schön. Ich meine, wozu diskutiere ich denn, wenn ich nicht irgendwann mal mit anderen auf einen Nenner kommen, mein Wissen erweitern und "Wahrheit erlangen" will?!
Die Frage wurde schon im Zitat beantwortet -&gt wenn es mir um Selbstvergewisserung und -darstellung gehen würde. Tut's aber nicht.

Kann man nicht auch einmal eine andere Meinung einfach nur stehenlassen?


Kann man. Ist aber halt reichlich sinnlos. Siehe zitierte Polemik zu Meinungen. (Andreas Dorschel: Die idealistische Kritik des Willens: Versuch über die Theorie der praktischen Subjektivität bei Kant und Hegel, §119, S. 233)

Ich persönlich wäre dir äußerst dankbar, wenn du dich bei Zitaten an übliche Gepflogenheiten halten und deine Zitate mit Quellen- und Autorenangabe versehen könntest. Wenn ich Zitate lese, lese ich diese dann gerne im Zusammenhang. Vielen Dank für deine künftige Beachtung im Voraus.


Na ich bin noch nicht so ganz drin hier.
Quellenangabe ohne Verlinken ist halt schwierig (weil ich's leicht und frei gewöhnt bin) und ich dachte, die Zitate zu ergooglen reicht. Aber gut, in Zukunft geb' ich mir mehr Mühe.

Seine eigene Meinung, seinen eigenen Standpunkt zu äußern, muss meines Erachtens nicht immer völlig ab von der Sache sein.


Hat ja auch niemand behauptet. Ist es nur sehr oft.


Geschrieben

Ist es möglich eine allgemein gültige Moral zu definieren?

Ich sage Nein, da unsere Moral individuell geprägt wird durch Gesellschaft, Staatsform, Erziehung, Religion etc.. Also unser Erwachsenen-Ich beeinflusst und dadurch unser Handeln beeinflusst.

Grundsätzlich wird Moral (Ethik) dort an ihre Grenzen stossen, wo sie anders denkende Individien in ihrem Handeln behindert (auch verhindert). Also die freie Entfaltung, die keinen anderen in seiner Freiheit schädigt oder hindert.

Als Beispiel hierfür (wenn auch kein gutes) dienen die Missionare. Viele kamen bei ihrem Wirken um, weil sich ihre Moral nicht mit der Freiheit der zu (wie man fälschlicher weise glaubte) Missionierenden vereinbaren lies.

Diese Moral führt dann zwangsläufig zu Streit und hat ja auch Kriege ausgelöst.

Wieso verurteilen wir vorschnell Individien, die nicht so leben, wie wir unser Leben führen?
Neid, Mißgunst, Enttäuschungen usw. sind diese Einflußfaktoren. Aber anstatt daraus zu lernen, wird zum Rundumschlag ausgeholt und alle anderen sofort verurteilt, obwohl keiner weis, wie es zu der für uns nicht zu akzeptierenden Situation kam.

Zum Nachdenken:

Die Moral ist die Kunst des Handelns,
sie ist eine Ästhetik, deren Thema
das praktische Leben liefert:
Sie besteht darin, dem eigenen Leben
schöne Formen zu geben.

Sully Prudhomme - 1839 bis 1907


Geschrieben

Du kannst soooooo schön zitieren.
Und danach so eloquent widersprechen.

Warum liest Du nicht auch mal genau, dann würdest Du feststellen, dass Ihr Euch ausnahmsweise mal einig seid.



Wieso liest du das dann als Widerspruch?

Teilweise stimme ich ihr ausdrücklich zu (scheinbare Toleranz und Offenheit ist oftmals nur Gleichgültigkeit), teilweise widerspreche ich ihr bzw. führe den Gedanken weiter:


Ich verstehe, was du meinst, denke aber zum Moralaposteltum gehört auch einiges an Gleichgültigkeit und Abstumpfung, nämlich gegenüber den konkreten Gegebenheiten. Toleranz und Offenheit muss ja nicht zwingend mit Gleichgültigkeit einhergehen. Im Gegenteil: Ich bin gerade nicht gleichgültig, wenn ich etwas toleriere, das mir nicht gefällt. Und Offenheit ist auch eher ein Gegenteil von Gleichgültigkeit.

Dass Gleichgültigkeit dennoch oft als Toleranz beschönigt wird, steht auf einem anderen Blatt.



Sinnliche nennt den Widerspruch
Moralaposteltum &lt&gt Offenheit und Toleranz
nicht zwingend und benennt einen anderen möglichen Widerspruch
Moralaposteltum &lt&gt völlige Abstumpfung und Gleichgültigkeit

Ich sage, dass völlige Abstumpfung und Gleichgültigkeit auf der selben Seite stehen kann wie Moralaposteltum:

Moralaposteltum + völlige Abstumpfung und Gleichgültigkeit &lt&gt Offenheit und Toleranz



Ich finde es übrigens geradezu grotesk, dass gerade der Userin das Moralisieren unterstellt wurde, die die Keule der hiesigen Moralapostel wahrscheinlich am häufigsten zu spüren bekam



Mich interessiert hier überhaupt nicht, welche Keulen in anderen Threads gegen sie oder von ihr geführt wurden. Ich beziehe mich inhaltlich auf ihre pauschale Forderung, dass Männer, die ohne Wissen ihrer Frau fremdgehen, den Arsch in der Hose haben sollen, dazu zu stehen.


Das ist Moralisieren. Ich kann die Einstellung gut nachvollziehen, teile sie weitgehend. Allerdings ist es mir zu pauschal formuliert. Ich denke, dass es immer auf den Einzelfall ankommt. Daher habe ich darauf hingewiesen, dass es - je nach konkreter Situation - auch gute Gründe für die gegenteilige Position geben kann.

Ich habe mich gar nicht gegen ihre Position ausgesprochen sondern gegen die Generalisierung, sowie darauf aufmerksam gemacht, dass man für moralische Positionen (die ich durchaus schätze) mit Argumenten eintritt und nicht mit leeren Phrasen wie 'der hat doch keinen Arsch in der Hose'.


Geschrieben

Nein, Wombat - da hast du etwas falsch verstanden! Ich war der Meinung, dass mein Bekannter den Arsch in der Hose haben sollte, offen mit seinen Frauen umzugehn. Wenn jemand notorisch fremdgehen muss, sollte er sich nicht immer monogame Frauen suchen und denen Treue schwören! Ich glaube aber, ich muss zu dem Thema mal einen extra Thread öffnen.

Es gibt sehr wohl viele Fälle, wo ich verstehen kann, dass jemand fremdgeht und es seinem Partner besser nicht offenbaren sollte!


Geschrieben (bearbeitet)

@wombat
Habe gerade noch mal nachgelesen, ich erspare mir aber an dieser Stelle das von Dir so geliebte und Thread-zerstörende Zitieren, Du kannst selber suchen!
Bei dem Ausbruch der Sinnlichen 'der hat doch keinen Arsch in der Hose'.
ging es um einen Mann, dem sie das auch so gesagt hat, in der passenden Situation!
Was ist daran schlimm?????


Mich interessiert hier überhaupt nicht...



*seufz*
Ich weiß, das ist ja das schlimme an Deinen Posts


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
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