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Spiritualität und Esoterik....was versteht man eigentlich darunter


Ma****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)

Seltsame "Esoteriker", die Du da kennegelernt hast. warum?
1. in Ergänzung von geistigen und körperlichen Methoden - In Ergänzung? darum geht es primär...

2. sie glaubten tief und fest - Dann sind es Schafe und keine Esoteriker.

Ach so, das Sehen einer göttlichen Macht? Du kennst keine Esoteriker (außer irgenwelchen Mode-Schwachmaten) und Du hast null Ahnung von Esoterik.

na klar doch - ich hab null ahnung und du bist der große wissende
dennoch wage ich ein paar antworten auf deinen so fundierten beitrag

kaum einer von uns dürfte sich so ernähren, eine solche lebensweise führen, dass körper und geist möglichst wenig störfaktoren ausgesetzt sind. deshalb ist es nach ansicht vieler esoteriker wichtig, den körper zu *reinigen* - auf praktischer und energetischer weise, damit er adäquater für den energetischen prozess geeignet ist, damit diese einheit von körper, geist und seele besser erreicht werden kann.

ja, diese leute glauben tief und fest an diese prozesse, nutzen allerlei praktiken um dieser göttlichen macht, oder auch diesem kosmischen geimeinschaftspool oder wie immer das beschrieben wird, näher zu kommen.

ob tief an etwas glaubende menschen schafe sind, oder vielleicht rindviecher, überlasse ich deiner spöttischen betrachtungsweise. ganz nebenbei: die in der bibel erwähnte ausaage, die menschen seien die schafe und jesus der hirte stammt aus der ägytischen lehre um den gott ptah, der die menschen als das 'kleinvieh gottes' um sich schart und behütet.

wenn du meinst, menschen, die du nicht kennst und die seit jahren ihren weg gehen, der unter den sehr dehnbaren begriff der esoterik gehört, auf dem sie *weiterkommen* wollen und den sie durch verschiedenen ausgeübten verzicht nur aufgrund ihres glaubens daran gehen können, als schwachmatten zu bezeichnen, sei dir das freigestellt. du verzeihst, dass ich das für eine oberflächliche und dumme aussage halte, von denen dieser thread zum glück bis jetzt verschont geblieben ist.

es ist dies ein weg, den ich für mich nicht gehen mag. trotzdem schätze ich diese leute und bewundere die konsequenz, mit der sie leise und unaufdringlich, aber offen auch für fragende, weitermachen.

obwohl ich auch nur mitdiskutiere allen anderen ein danke, dass mal ein thema weitestgehend ernsthaft diskutiert werden konnte, was ja hier leider in letzter zeit eine seltenheit war.


...Wenn Du vom allgemeinen hiesigen Verständnis ausgehst, so magst Du insoweit Recht haben, daß viele dies auf die fernöstlichen Lehren beziehen. Dies ist aber für mich nur eine Modeerscheinung....

Ist nicht jeder esoterische Glauben nicht auch eine Religion (wie lebe ich, was tue ich etc.)????

Vielleicht sollten wir erstmal Religion/Glaube von dem Begriff Kirche abtrennen, denn dann würden uns einige Begrifflichkeiten leichter fallen....

danke, du sprichst mir aus der seele. hatte das ähnlich vorher schon versucht einzubringen, aber erfolglos.


...Grins, der Ausflug in die Bibel könnte interessant werden, führt aber zu Verwirrungen und es dürfte kaum zielführend sein hier und jetzt eine theologische Grundsatzdiskussion zu führen...

Wie wir nun ja wissen, bedeutet Esoterik "Geheimlehre", "nach Innen gerichtet", also "Dinge", die für den Einzelnen gefährlich werden könnten oder Menschen verwirrt. Ergo gibts eben auch die Exoterik. Und ja, die Amtskirche umschreibt diese Begriffe mit Mystik.

Mt. 13,10: Und die Jünger traten zu ihm und sprachen: Warum redest du zu ihnen in Gleichnissen? Er antwortete und sprach zu ihnen: Euch ist's gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu verstehen, diesen aber ist's nicht gegeben.

Dies ist ein klarer esoterischer Ansatz, siehe Geheimlehre

Ein weiterer Passus ist im Talmud zu finden bei Adam und Eva.... Adam hatte bereits vor Eva eine Frau, Lilith. Auch hier findet man eine Art Seelenwanderung, denn Lilith soll aus ihrer Vertreibung in das Paradies als Schlange zurück gekommen sein.

Sehr wohl sind auch die großen Weltreligionen esoterisch, ...

primchen, danke für den beitrag, leckerbaer. ist bei mir einfach lange her, dass ich mich intensiver mit diesen dingen beschäftigt habe.spannend war für mich, dass ich eben dann einiges, was ich aus dem esoterischen bereich kannte, dann später bei der at-exegese wiedergefunden habe oder bei der beschäftigung mit koptischen texten. aus dem at etwa die gute alte lilith, die heute noch per schlaflied 'Sweet Lullaby' durch die britischen kinderzimmer spuckt

.


bearbeitet von geilbinich
Geschrieben

Selbst in den fernöstlichen Lehren wird das "Geheimwissen" zur Verschmelzung der Seele und des Körpers zur Erreichung der Rein- und Vollkommenheit nur denen weitergegeben, die auch Glauben.

Das bitte ich Dich, mir näher zu bringen. - glauben woran?

Ergo kann nur ein Gläubiger die nächste Stufe oder das Ziel (z.B. Weltenseele) erreichern.

Falsch - die nächste Stufe erfolgt ausschließlich durch Wissen.

Ist nicht jeder esoterische Glauben nicht auch eine Religion (wie lebe ich, was tue ich etc.)????

Wenn Du so willst, ja. Dabei gehst du aber von einem esoterischen Glauben aus, den es generell nicht gibt. In der Esoterik spielt der Buddhismus eine wesentliche Rolle. Er ist sowohl Philosophie als auch Glauben. Insofern gibt es Esoteriker, die auch gläubig sind. Es bedingt sich aber nicht. Natürlich glaubt man an die Sache, die man tut. Das hat aber nichts mit religiösem Glauben zu tun.

Vielleicht sollten wir erstmal Religion/Glaube von dem Begriff Kirche abtrennen, denn dann würden uns einige Begrifflichkeiten leichter fallen.

Da sind wir wieder in unseren Gefilden. Von mir aus können wir Kirche und Glaube gerne trennen. Was bringt uns das im Hinblick auf die Frage des EP?

Wenn Du mal etwas bei den griechischen Philosophen (Platon, Aristoteles) liest, wirst Du sehr schnell Paralelen zu den fernöstlichen Philosophien finden und Wege der Esoterik erkennen.

Inwieweit ist das bedeutend für die Frage der TEs? Meine These und Behauptung ist ja, dass Esoterik primär mit Philosophie zu tun hat. Ich sehe da jetzt keinen Widerspruch.

Wie ordnest Du denn Selbstkasteiung, Eremitentum oder z.B. die Kreuzigungen auf den Philippinen ein??

Tja, wie würdest Du Handlungen aus religiösen Erwäggründen heraus einordnen?

Ist dieser Weg zur Schmerzunempfindlichkeit nicht auch dem der indischen Fakire und Gurus, Shaloin-Mönchen etc. gleich zu setzen?

Nein, nicht vergleichbar.


Geschrieben

Was ist denn Glaube?

Wenn ich nicht daran glaube, daß dies der richtige Weg ist, daß dies die richtigen Handlungen sind, werde ich nie das nötige Wissen bekommen, mein Ziel zu erreichen.

Ich sehe Glaube nicht wie die christlichen Kirchen "ich glaube an Gott", sondern ich glaube an mich selbst und an mein Tun und Handeln.

So weit richtig, daß das Wissen unabdingbar ist, aber wer nicht an sich glaubt, wird nie das Wissen hierzu bekommen. Zudem hat sich selbst bei den Buddhisten ab und an Wissen als falsch herausgestellt, da niemand den universellen Weg kennt.

Nun, Du hast Philosophie nur im Zusammenhang mit dem Buddhismus gebracht, für mich haben aber die Philosophen aus unseren Breitengraden sehr wohl auch mit Esoterik zu tun (siehe Platon zur Seele).

Mal ein Beispiel zur "geheimen Lehre", was die Weitergabe betrifft.

Die Kagyüpa-Schule geht auf den Übersetzer Marpa (1012-1097) zurück und auf seinen Schüler Milarepa (1040-1123), der traditionell als der größter Yogi Tibets gilt. Milarepa war nicht nur ein Meister jeder spirituellen Praxis und ein bemerkenswerter Lehrer, sondern auch Tibets größter Poet. „Kagyü“ bedeutet „durch das Wort überliefert“ und meint die mündlich weitergegebenen Traditionen, da Kagyüpa-Schule weniger Wert auf das Studium des Schrifttums gelegt wird. Viel wichtiger sind die „ins Ohr geflüsterten Anweisungen“, die der Lehrer dem Schüler direkt weitergibt. Somit eine Art geheime Lehre, die nur für Menschen gedacht war, die in den Augen des Meisters dafür bestimmt waren.

Und noch ein Nachsatz zu Christentum und Esoterik.
Heilen mit Bachblüten, Reiki und Pendeln, geistliche Wege beschreiten mit Zen, Kinder erziehen mit Waldorf-Pädagogik, Mandalas malen, Yoga üben, mit Chakren arbeiten - esoterische Praxis und Gedanken haben sich längst in unserem Alltag als Christen etabliert. Warum auch nicht? "Prüft alles und behaltet das Gute!" schreibt schon Paulus und wer sich um die "Unterscheidung der Geister" bemüht, wird nicht in einer schwarzen Messe oder einer menschenfeindlichen Sekte enden. Tatsächlich findet sich in der modernen Esoterik Vieles wieder, das wir aus der Bibel und christlichen Tradtion längst kennen: Kontakte zu Engeln, Dämonenaustreibung und Geistheilung, belebtes Wasser, Fürbittgebete, Jenseitskontakte und Visionen.


Geschrieben

Leckerbaer6 - Der Glaube an sich selbst wird in der Esoterik gestärkt. Natürlich sollte er nicht zur Selbstüberschätzung führen.

Der Glaube an etwas Imaginäres, etwa an eine Religion ist dennoch ganz etwas Anderes und ist mit dem Glauben an sich selbst oder an eine Sache nicht vergleichbar.

Ansonsten stimme ich Deinem Beitrag voll zu.


Geschrieben (bearbeitet)

also war das doch nicht alles so falsch was die Geheimlehre und Planton betrrifft geschrieben habe?
sorry, ich habe eben @Leckerbears Posting gelesen, und konnte mich nicht zurückhalten mich zu äussern.


bearbeitet von SeuteDeern001
Geschrieben

.
@ seutedeern

wenn ich jetzt lästern wollte, würd ich sagen 'blindes huhn findet
auch mal ein korn', aber das will ich ja gar nciht wirklich...

nein, du hast bei deiner stichwortwahl ja, wie bereits gesagt, durchaus
vieles aufgezählt, was dem weiten feld der esoterik zuzuorden ist.

bist nun beruhigt?

.


Geschrieben

@geilbinich
ich war doch sehr unsicher und verwirrt. aber denn bin ich beruhigt


Geschrieben

Sorry, Klugscheisser-Modus an:

Platon hat keine Geheimlehre betrieben.

Die Verbindung von Seele und Vernunft stellt sich bei Platon etwas anders dar.

Die inneren Konflikte der Menschen erklärt Platon damit, dass die Seele aus wesensverschiedenen Teilen bestehe, einem vernunftbegabten mit Sitz im Gehirn, einem triebhaften, begehrenden mit Sitz im Unterleib und einem muthaften mit Sitz in der Brust.
Später jedoch fasst Platon die beiden niederen Seelenteile als vergängliche Hinzufügungen zur unsterblichen Vernunftseele auf. Durch diese Verselbständigung der Vernunftseele entsteht ein dreiteiliges Menschenbild; der Mensch ist aus der Vernunftseele, dem nichtrationalen Seelenbereich und dem Körper zusammengesetzt, die Person, ALSO DU SELBST, ist/BIST die Vernunftseele.

Klugscheisser-Modus aus.

Pffft


Geschrieben

@leckerbaer

du bist einfach zu gründlich....




was ich zutiefst verstehe und gut finde

.


Geschrieben

Mein Zwischenfazit( stark vereinfacht):

Esoterik = Suche nach Wissen abseits der Wissenschaft und ohne Bezug auf ein höheres Wesen wie Gott, Allah oder ähnliches

positiv: kann den Menschen vom her Bewusstsein weiterbringen
(zum Beispiel durch Meditation beim Yoga)

negativ: der Nepp durch den Verkauf angeblich nützliche Hilsmittel
oder die Inanspruchnahme angeblicher hilfreicher Praktiken ( Tarot,
wahrsager usw.) und den damit verbundenen möglichen Verlust der eigenen Urteils-und Entscheidungsfähigkeit.

Religion: das gleiche wie Esoterik, aber mit Bezug auf ein höheres Wesen

Kann man das so stehenlassen ?

Nur bei der Spiritualität bin ich noch kein Stück schlauer

Alles andere ist scheinbar nicht definier- oder erklärbar.

Der Baer


Geschrieben

Unter Spiritualität verstehe ich den Weg vom Ich zum Sein
Sich zu öffnen, und Bewußtsein für sich selber zu entwickeln, z.B Körperbewußtsein ( Selbstbewußtsein / Selbstwertgefühl)


Geschrieben

Nun denn, machen wir doch die Verwirrung komplett

Mit dem Begriff Spiritualität wird eine nach Sinn und Bedeutung suchende Lebenseinstellung bezeichnet, bei der sich der/die Suchende ihres "göttlichen" Ursprungs bewusst ist (wobei sowohl ein transzendentes als auch ein immanentes göttliches Sein gemeint sein kann, z.B. Gott, Allah, JHWH, Tao, Brahman, Prajna, All-Eines u.a.) und eine Verbundenheit mit anderen, mit der Natur, mit dem Göttlichen usw. spürt. Aus diesem Bewusstsein heraus bemüht man sich um die konkrete Verwirklichung der Lehren, Erfahrungen oder Einsichten im Sinne einer individuell gelebten Spiritualität, die durchaus auch nicht-konfessionell sein kann. Dies hat unmittelbare Auswirkungen auf die Lebensführung und die ethischen Vorstellungen.

Um dies nun besser einzuordnen, mal ein Zitat von
Mar-Isis Ghida Ferreira, Herausgeberin des Phoenix Magazins (Ausgabe 03/ Septmeber 2001):

“Spiritualität ist nicht mit Esoterik im landläufigen Sinn zu verwechseln und besteht nicht aus bestimmten Handlungen, wie etwa Meditieren oder Kartenlegen. Spiritualität ist eine geistige Haltung, ist das Bewusstsein der Göttlichkeit aller Lebewesen; sie schöpft aus dem Respekt gegenüber dem Platz, der jedem Lebewesen innerhalb des Ganzen zusteht; sie sucht daher eine friedliche Koexistenz aller Wesen, welche dem Einzelnen - ob schwarz oder weiß, ob Mensch, Tier, oder Pflanze - ermöglicht, in Würde und Selbstachtung sein persönliches Potential im Dienst des Ganzen auszudrücken und auszuleben. Schon gar nicht ist Spiritualität alltagsfern oder gar weltfremd. Im Gegenteil: Echte Spiritualität äußert sich in einer konkret gelebten, verwirklichten geistigen Haltung der Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit aller, bedeutet somit ein ganz klares, starkes, engagiertes politisches Bewusstsein.”


Geschrieben

Ich wollte greade noch schreiben mit sich im Einklang sein, so wie es auch der Bhudismus lehrt


Geschrieben

Leckerbaerchen, also ist meine saloppe Erklärung in puncto Spiritualität = philosphische Religion gar nicht so abwegig.

Nur der Herr Lecker kann das dann in so viele schöne Worte fassen.

Ich bedaure es oft, dass ich nicht so die Zeit habe und daher schon mal eher im Telegramm-Stil antworte.


LG Mondi


Geschrieben

.
angesichts des beitrags von leckerbaer kann ich mir den versuch einer antwort auf mausbaers gedanke zu esoterik und (nicht)bezogenheit auf gott/eine göttliche macht ja sparen.

eine kleinkeit aber wäre mir doch noch wichtig. sowohl maus-, als auch leckerbaer reihen 'Gott, Allah, Jahwe' aneinander. hier möchte ich herausheben, dass es sich schlicht um verschiedene bezeichnung ein und derselben wesenheit, nämlich des einen gottes der drei monotheistischen religionen handelt, einfach in deutscher, arabischer und jüdischer benennung. soweit das statement.

nun meine frage an leckerbaer: du reihst ohne trennung 'Tao, Brahman, Prajna, All-Eines u.a.' an. tao und brahman sind m.w. nach doch unpersönliche ausprägungen einer göttlichen idee, einer weltseele oder ähnlich, prajna eine weisheit, die mit dem achtfachen rad der erkenntnis zu tun hat und dann kommt das all-eine, das ich immer als teil des tao gesehen habe. sorry, so tief war ich nie vorgedrungen, mir schwirrt der kopf...

du reihst also den gott der monotheistischen religionen mit weltseele und erkenntnis etc. das hieße, logisch geschlussfolgert, dass es völlig egal ist, auf welche göttliche/transzendente macht hin man sich ausrichtet. es baucht also im grunde einfach nur eine wie auch immer geartete höhere instanz, nach der hin wir uns ausrichten. so wie bei einem sportidol, das uns zu immer mehr leistung antreibt.

gleichzeit wird aber von östlichen religionen gerade eine gleichmut gelehrt, also kein aktives streben, so wie im monotheismus. untem strich aber scheint ja dennoch allem - dem aktiven wie dem passiven streben - der ähnliche wunsch eigen zu sein.

dann also doch alles nur die verschiedenen wege zu einem ziel? wie austauschbar sind die wege - sind wirklich die gerade modernen östlichen wege die heilsbringer auch für westliche menschen, die die hintergründe kaum jemals wirklich kennen werden?

ich halte ja schon das christentum wegen seiner orientalischen wurzeln und bildsprache nicht für den weg, den ein mensch mit westlichem, von mir aus europäischem denken wirklich verstehend gehen kann.

also ist das verstehen zu vernachlässigen?

.


Geschrieben

@Mondi
absolut richtig = philosophische Religion

@geilbinich
richtig erkannt

Mal anders ausgedrückt:
Spiritualität ist ein lebenslanger Weg der Bewusstseinserweiterung bzw. –vertiefung, um dem Geheimnis des Lebens (wo kommen wir her, wo gehen wir hin?), dem gewissen Etwas unserer Existenz oder Gott oder der Weltseele oder dem achtfachen Rad der Erkenntnis auf die Spur zu kommen. Sein Schicksal zu verstehen (wozu bin ich, wie ich bin?) und zu lernen, ein Leben in Zufriedenheit, Gelassenheit und Liebe zu führen sind weitere Triebfedern der spirituellen Suche.

Auch hierzu noch ein Zitat von C.G. Jung:

Die spirituelle Praxis (in den allermeisten Traditionen setzt sich diese aus verschiedenen Formen der Meditation, still bis dynamisch, allmählicher Abbau egoistischer Bedürfnisse und „Übung im Alltag“ zusammen) kann uns zu einem Tiefenbewusstsein bzw. Einheitsbewusstsein (Identität mit allem) führen, in dem jede Spaltung aufhört und wir ganz selbstverständlich die innere Verbundenheit mit allen Menschen und dem Kosmos direkt vollziehen - „transpersonales Selbst“ – tiefste und innerste Instanz – Gott in uns – Funken des gesamten Kosmos.


Geschrieben

"[...] Spiritualität ist eine geistige Haltung, ist das Bewusstsein der Göttlichkeit aller Lebewesen [...]"


Könnte man sagen, dass Menschen mit einer ausgeprägten friedvollen, lebewesenfreunlichen Grundhaltung, denen jedoch ein göttlichkeitsfreies Universum unvorstellbar ist, sich eben "Göttlichkeit" als Überbau für ihre Haltung dazuerfinden/aus weniger aufgeklärten Zeiten ausgraben?
Möglicherweise bedeutet das Wort "Spiritualität" schlicht "Göttlichkeitswahn"?


Geschrieben

@ompul
ein beachtenswerter Aspekt, der bezogen auf die Religion, in diesem Fall explizit Kirche, von diesen weidlich ausgenutzt wird und ihre "Göttlichkeit" als alleinig seelig machend dargestellt wird. Natürlich kann dies zu einem "Göttlichkeitswahn" führen, wobei diese Menschen aber vom Weg abgekommen sind.

Zumeist wird Spiritualität ja nur aus dem religiösen Blickwinkel betrachtet, wobei man hier aber drei Unterschiede der Erkenntnis trifft:

Philosophie: Das Weltwirkliche sei seinem Wesen nach Geist.
Religion: unmittelbare Ergriffenheit des einzelnen durch Gott
Modern: eine geistige Haltung, das Bewusstsein von der Göttlichkeit aller Lebewesen

Durch diese Aufteilung findet man nun auch des öfteren das Phänomen, daß selbst Atheisten sich zur Spiritualität bekennen.


Geschrieben

C.G. Jung war ein Querdenker. Er hat auch ein Buch über das Tarot geschrieben. Beschreibt die einzelnen Karten als Archetypen die in jedem Menschen vorhanden sind. Die Synchronizität der Ereignisse, war auch sehr aufschlussreich.


Geschrieben

[quote=Leckerbaer6;8913472........
Philosophie: Das Weltwirkliche sei seinem Wesen nach Geist.
Religion: unmittelbare Ergriffenheit des einzelnen durch Gott
Modern: eine geistige Haltung, das Bewusstsein von der Göttlichkeit aller Lebewesen

Durch diese Aufteilung findet man nun auch des öfteren das Phänomen, daß selbst Atheisten sich zur Spiritualität bekennen.



Stimmt!! Obwohl ich bin weder eine gute Atheisten und auch keine gute Christin, allerdings im Anzweifeln bin ich gut.


Ob wir hier noch in der Lage sind, dem TE in einem 5-Zeiler kurz und knapp seine Frage zu erklären? Oder ist es doch eher ein Thema ohne Ende?


Ich möchte nicht der TE sein


LG Mondi


Geschrieben

... sich eben "Göttlichkeit" als Überbau für ihre Haltung dazuerfinden/aus weniger aufgeklärten Zeiten ausgraben...


das funktionierte so auch auf dem 'glaubens'gebiet des feminismus. der ganze kram mit der 'göttlichen mutter' und dem postulierten 'goldenen zeitlalter' des - so niemals stattgefunden habenden - matriarchats. dieser irrglaube durch getürkte und voreingenommene grabungsergebnisse - man fand, was man zu finden wollte - führte allerdings zu etwas positivem. denn nach den veröffentlichten grabungsergbnissen von m. gimbutas wagten viele frauen, um ihre gleichberechtigung zu ringen.

man sieht: die basis kann völlig daneben sein, das ergebnis dennoch positiv.
umgekehrt kann man sehen, dass verblendung zu absolut falschen ergebnisssen führen kann.


das ist aber genau etwas, weshalb ich vorhin auch das mit den orientalischen wurzeln des christentums ansprach und dass ich denke, dass wir hier diese religion gar nicht wirklich erfassen können.

!
aber, wie ich lerne, ist das anscheinend überflüssig.


grrrrrr.... der gedanke behagt mir üüüberhaupt nicht! wenn ich nur an all den mist (tschuldigung, meine meinung) denke, den all diese zungenredner und geistgeweckten worteberichter mancher kirchen so von sich geben, wird mir echt schlecht. da wird soviel unsinn in die alten zeitn, von denen die meisten nix wissen und die wissenden wenig, hineininterpretiert, dass es einer geistigen ***igung dieser kulturen gleichkommt.

ich will, bitte, das 'cogito, ergo sum!' zurück

.


Geschrieben

@Leckerbaer
Nun, ich bezog mich auf den Blickwinkel des modernen Spirituellen, also auf genau das, was ich aus Deinen Zitat zitiert hatte.

Ich wollte durch die Anführungszeichen und das angehängte "wahn" deutlich machen, dass ich, unabhängig davon, von wem das Konzept der Göttlichkeit verwendet wird - von Philosophen, Religionen oder modernen Spirituellen - ich den Sinn des Konzeptes in Frage stelle.

Alternativ zu "Wahn" könnte man natürlich eine weniger knackige wirklich moderne Definition bauen:

Spiritualität: irrige, eingebildete Vorstellung aller Lebewesen als von "Göttlichkeit" durchdrungen.


Geschrieben

@ ompul

warum ist es dir wichtig, das so negativ klingen zu lassen?

.


Geschrieben

Jetzt komm ich langsam ins Schleudern, bei so vielen diversen Ansätzen. Aber ich probier es mal.

@Freya
Ob c.G. Jung ein Querdenker war liegt im Auge des Betrachters, oder jeweiligen Jünger (Freud oder Jung).
Unumstritten ist, dass er der Begründer der analytischen Psychologie war.
Allerdings lege ich Widerspruch ein, er hat kein Buch über Tarot geschrieben, sondern über Archetypen, also universell vorhandene Urbilder in der Seele aller Menschen, unabhängig von ihrer Geschichte und Kultur. Dazu zählte er auch Mandala, die große Mutter, Schatten etc.. Leider werden von "Esoterikern" gerne die Passagen von Jung für ihre Zwecke missbraucht und aus dem Zusammenhang gerissen, was aber wieder beweist, daß Kartenlegen mit Psychologie erklärbar ist.

@Mondi
Was ist bitte ein guter Atheist?????
Anzweifeln ist ja schon mal eine wesentliche Voraussetzung für Spiritualität (und Philosophie)

@geilbinich
Dein cogito, ergo sum! hast Du doch!!!
Ach ja, zur Erklärung:
es bedeutet "Ich denke, also bin ich" (Grundsatz des Philosophen René Descartes).
Er hat diesen Satz so begründet:
„Da es ja immer noch ich bin, der zweifelt, kann ich an diesem Ich, selbst wenn es träumt oder phantasiert, selber nicht mehr zweifeln.“
Ergo haben wir wieder eine philosophische These zur Spiritualität.

@ompul
Natürlich ist und wird sich nicht ein jeder Mensch als Spirituell bezeichnen, obwohl er auch (im Unterbewußtsein, siehe Freud) ein Suchender ist.

Deine Definition könnte ich unterschreiben, wenn Du sie auf die Kirchen oder ähnliche Institutionen beschränkst.

Ich sehe aber die Spiritualität der Individien mal einfach ausgedrückt im kosmischen Ganzen, zurück gehend über die Darwinischen Theorien bis zum Urknall. Meines Erachtens nach, drücken dies die Indianer mit Manitu am Besten aus.

Ach ja, und sorry dem @TE gegenüber. Wie Du siehst gehts doch nicht mit fünf Sätzen


Geschrieben

.
war schon mal sehr enttäuscht von der beschäftigung mit descartes, von dem mir irgendwie fast einzig und
losgelöst von der glaubhaftigkeit durch sein leben und werk dieser berühmte satz bemerkenswert erscheint.

auch diese erklärung gibt (mir) nicht so wirklich was ab.

.


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