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Moralapostel mit Moralkeule?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)

Moral ist auf jeden Fall wichtig, auch, wenn es nicht immer so einfach ist, da es sowohl gesellschaftliche, aber auch individuelle Moralvorstellungen gibt - was erst einmal auch gut so ist, da Moral sicher nichts universelles ist. Es gibt Fälle die leichter einem Konsens hinsichtlich der moralischen Bewertung finden und andere Fälle, wo die Meinungen auseinandergehen.

Gut finde ich, dass die Mehrzahl in diesem Thema das von dir gezeigte konkrete Beispiel als moralisch problematisch bewerten, da stimme ich über ein: Denn so wie ich es verstehe (kann natürlich in dem konkreten Fall auch am Ende ganz anders sein), sucht der "Herr" nach dem Motto "ich zuerst" seine sexuelle Befriedigung ohne das wissen und mindestens implizit gegen das Einverständnis seiner Frau, die wahrscheinlich (zu Recht) schwer verletzt über das missbrauchte Vertrauen in der Beziehung wäre. Und dann besitzt er auch noch die selbstgerechte Vermessenheit dein moralisch korrektes handeln beleidigt anzugreifen! Meine moralische Bewertung würde übrigens - da Doppelmoral hier bereits angeführt wurde - auch bei jeder anderen Zusammenstellung der Geschlechter gelten. Nun, ein anderer Fall - und daher habe ich nicht per se ein moralisches Problem mit Menschen die in einer Beziehung sind und sich hier und anderswo austoben - wäre es, wenn beide bzw. alle in der Partnerschaft beteiliten Personen Bescheid wissen und(!) explizit einverstanden sind. Dann besteht eine Übereinkunft und alles ist, im Rahmen meiner persönlichen Vorstellung von Moral, gut. Nicht jede Beziehung muss exklusiv, nicht jeder Mensch monogam leben. Wer aber eine Partnerschaft pflegt sollte die andere(n) Person(en) darin so wertschätzen, dass man diese nicht aus rein egoistischen Gründen verletzt. Und bei Problemen in der Beziehung, vielleicht bei unbefriedigten Bedürfnissen verdient es der Respekt vor der anderen Person, dass man darüber spricht. Natürlich kann dann das Ergebnis irgendwann sein, dass die Partnerschaft "so nicht" weiter gehen, was entweder zu einem Wandel oder aber einem Ende der Beziehung führen kann (was für die Beteligten aber auch das vermeiden einer Sackgasse und neue Chancen bedeutet) und nicht alle Konsequenzen sind immer wünschenswert, meines erachtens aber wünschenswerter als der Verlust gegenseitigen Respektes und das Inkaufnehmen der Verletzung des anderen.

Hier gab es auch andere Meinungen, wobei aus meiner Sich rein apologetische Beiträge zu vernachlässigen sind. Interessant finde ich aber irgendwie die Frage über die Bewertung von Moral im allgemeinen und möchte kurz darauf eingehen.

vor 11 Stunden, schrieb Mmmmartin:

Vllt wurde ja "die Moral" der Gesellschaft nur geschaffen, dass sie sich selbst kontrolliert. Dass jeder, der irgendwie ausbricht aus dem Erlaubten, aus dem sogenannten "Normalen", sofort ausgestoßen wird. "Sowas macht man aber nicht!"; "Ich verurteile dich dafür!"; "Sei wie alle oder du wirst nicht akzeptiert und wirst emotional vereinsamt!".

In der Tat ist "die Moral" ein Instrument der Gesellschaft um sich selbst zu kontrollieren, der springende Punkt ist nur, dass dies - unter bestimmten Voraussetzungen - nicht nur kein Problem, sondern auch gut so ist! Wie denn sonst soll gesellschaftliches Zusammenleben möglich sein, ohne einen Konsens darüber wie es funktionieren soll. Keiner hat doch ein Interesse daran, dass Fremde in den eigenen Wohnraum eindringen und ganz selbstverständlich mitnehmen dürfen, was ihnen gefällt - einfach weil diese Individuen kein Problem darin sehen! Ein moralloses Sytem kann eigentlich nur befürworten, wer sich sicher sein kann in jedem Fall das "Recht des Stärkeren" in Anspruch nehmen zu können. Was für eine egoistische Welt wäre eine wertfreie Welt?

Nun die Voraussetzungen dafür, dass Moral nicht zu negativem Missbraucht wird (und dies kann mitunter sehr schnell passieren), sind aus meiner Sicht eben, dass Moral nicht als universell und unverrückbar betrachtet wird. Moral ist aber zum Glück eben genau das nicht, sie ist kontextabhängig und wandelbar, nimmt zu unterschiedlichen Zeitpunkten und an unterschiedlichen Orten andere Formen an. Sie entwickelt sich seit der Aufklärung fortwärend individualisierter, also befreiender, schafft immer mehr Raum für unterschiedliche Lebensentwürfe, verliert dabei aber auch ihre lenkende Aufgabe nicht. Der gesellschaftliche Konsens wird immer wieder neu ausgehandelt und das ist auch gut so, denn durchaus, grade wenn man sich andere Zeiten oder andere Orte anschaut, wird bzw. wurde Moral institutionalisiert, als "von Gott (im weiteren Sinne) gegeben" beschrieben und Gesellschaftliche ungleichheit zu Gunsten der Vorstellungen einer Gruppe festgeschrieben. Aber auch diese meine, heutige Sichtweise ist natürlich unter dem Kontext der modernen Zeit zu sehen und es ist anzuerkennen, dass es in archaischen Zeiten durchaus Sinn machen konnte(!) Moral als "von Gott gegeben" zu betrachtet, denn womit, wenn nicht mit Gottesurteil, hätte "der Stärkere" überzeugt werden können einen "Schwächeren" auszubeuten. Das Instrument der Furcht vor stellvertretenden "Rache" stand damals nicht jedem zur Verfügung und eine Form von Polizeigewalt gab es auch nicht überall.

Die Ausgrenzungsgefahr, die Martin sieht, besteht zwar auch hier und heute noch ganz konkret, wobei ich dies auch davon Abhängig machen würde wie offen die Menschen um einen herum sind, diese Gefahr also nicht unbedingt systemisch, sondern individuell sehen würde. Allerdings überwiegt aus meiner Sicht der Nutzen von Moral hier ganz deutlich und, zweitens, stellt fortlaufender Diskurs auch sicher, dass in Zukunft weitere Barrieren fallen, die Menschen offener werden und Moral sich aufs Wesentliche konzentrieren kann. Auch wenn ich zugeben muss, dass dies natürlich Zeit kostet und nicht jede/r zu Lebzeiten die Früchte des Diskurses ernten kann - zumal man als Realist auch eingestehen muss, dass es auch immer mal wieder Rückschritte gibt.

 

...

 

PS.: Grade (grob ne halbe Stune später) hat meine Playlist "Moralisch (höchst verwerflich)" (passend zu diesem Threat) von Feurschwanz (passend zu dieser Seite) angeschmissen :D ... schön^^

 

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben
Vor 1 Stunde, schrieb Freyr:

Moral ist auf jeden Fall wichtig, auch, wenn es nicht immer so einfach ist, da es sowohl gesellschaftliche, aber auch individuelle Moralvorstellungen gibt - was erst einmal auch gut so ist, da Moral sicher nichts universelles ist. Es gibt Fälle die leichter einem Konsens hinsichtlich der moralischen Bewertung finden und andere Fälle, wo die Meinungen auseinandergehen.

Gut finde ich, dass die Mehrzahl in diesem Thema das von dir gezeigte konkrete Beispiel als moralisch problematisch bewerten, da stimme ich über ein: Denn so wie ich es verstehe (kann natürlich in dem konkreten Fall auch am Ende ganz anders sein), sucht der "Herr" nach dem Motto "ich zuerst" seine sexuelle Befriedigung ohne das wissen und mindestens implizit gegen das Einverständnis seiner Frau, die wahrscheinlich (zu Recht) schwer verletzt über das missbrauchte Vertrauen in der Beziehung wäre. Und dann besitzt er auch noch die selbstgerechte Vermessenheit dein moralisch korrektes handeln beleidigt anzugreifen! Meine moralische Bewertung würde übrigens - da Doppelmoral hier bereits angeführt wurde - auch bei jeder anderen Zusammenstellung der Geschlechter gelten. Nun, ein anderer Fall - und daher habe ich nicht per se ein moralisches Problem mit Menschen die in einer Beziehung sind und sich hier und anderswo austoben - wäre es, wenn beide bzw. alle in der Partnerschaft beteiliten Personen Bescheid wissen und(!) explizit einverstanden sind. Dann besteht eine Übereinkunft und alles ist, im Rahmen meiner persönlichen Vorstellung von Moral, gut. Nicht jede Beziehung muss exklusiv, nicht jeder Mensch monogam leben. Wer aber eine Partnerschaft pflegt sollte die andere(n) Person(en) darin so wertschätzen, dass man diese nicht aus rein egoistischen Gründen verletzt. Und bei Problemen in der Beziehung, vielleicht bei unbefriedigten Bedürfnissen verdient es der Respekt vor der anderen Person, dass man darüber spricht. Natürlich kann dann das Ergebnis irgendwann sein, dass die Partnerschaft "so nicht" weiter gehen, was entweder zu einem Wandel oder aber einem Ende der Beziehung führen kann (was für die Beteligten aber auch das vermeiden einer Sackgasse und neue Chancen bedeutet) und nicht alle Konsequenzen sind immer wünschenswert, meines erachtens aber wünschenswerter als der Verlust gegenseitigen Respektes und das Inkaufnehmen der Verletzung des anderen.

Hier gab es auch andere Meinungen, wobei aus meiner Sich rein apologetische Beiträge zu vernachlässigen sind. Interessant finde ich aber irgendwie die Frage über die Bewertung von Moral im allgemeinen und möchte kurz darauf eingehen.

In der Tat ist "die Moral" ein Instrument der Gesellschaft um sich selbst zu kontrollieren, der springende Punkt ist nur, dass dies - unter bestimmten Voraussetzungen - nicht nur kein Problem, sondern auch gut so ist! Wie denn sonst soll gesellschaftliches Zusammenleben möglich sein, ohne einen Konsens darüber wie es funktionieren soll. Keiner hat doch ein Interesse daran, dass Fremde in den eigenen Wohnraum eindringen und ganz selbstverständlich mitnehmen dürfen, was ihnen gefällt - einfach weil diese Individuen kein Problem darin sehen! Ein moralloses Sytem kann eigentlich nur befürworten, wer sich sicher sein kann in jedem Fall das "Recht des Stärkeren" in Anspruch nehmen zu können. Was für eine egoistische Welt wäre eine wertfreie Welt?

Nun die Voraussetzungen dafür, dass Moral nicht zu negativem Missbraucht wird (und dies kann mitunter sehr schnell passieren), sind aus meiner Sicht eben, dass Moral nicht als universell und unverrückbar betrachtet wird. Moral ist aber zum Glück eben genau das nicht, sie ist kontextabhängig und wandelbar, nimmt zu unterschiedlichen Zeitpunkten und an unterschiedlichen Orten andere Formen an. Sie entwickelt sich seit der Aufklärung fortwärend individualisierter, also befreiender, schafft immer mehr Raum für unterschiedliche Lebensentwürfe, verliert dabei aber auch ihre lenkende Aufgabe nicht. Der gesellschaftliche Konsens wird immer wieder neu ausgehandelt und das ist auch gut so, denn durchaus, grade wenn man sich andere Zeiten oder andere Orte anschaut, wird bzw. wurde Moral institutionalisiert, als "von Gott (im weiteren Sinne) gegeben" beschrieben und Gesellschaftliche ungleichheit zu Gunsten der Vorstellungen einer Gruppe festgeschrieben. Aber auch diese meine, heutige Sichtweise ist natürlich unter dem Kontext der modernen Zeit zu sehen und es ist anzuerkennen, dass es in archaischen Zeiten durchaus Sinn machen konnte(!) Moral als "von Gott gegeben" zu betrachtet, denn womit, wenn nicht mit Gottesurteil, hätte "der Stärkere" überzeugt werden können einen "Schwächeren" auszubeuten. Das Instrument der Furcht vor stellvertretenden "Rache" stand damals nicht jedem zur Verfügung und eine Form von Polizeigewalt gab es auch nicht überall.

Die Ausgrenzungsgefahr, die Martin sieht, besteht zwar auch hier und heute noch ganz konkret, wobei ich dies auch davon Abhängig machen würde wie offen die Menschen um einen herum sind, diese Gefahr also nicht unbedingt systemisch, sondern individuell sehen würde. Allerdings überwiegt aus meiner Sicht der Nutzen von Moral hier ganz deutlich und, zweitens, stellt fortlaufender Diskurs auch sicher, dass in Zukunft weitere Barrieren fallen, die Menschen offener werden und Moral sich aufs Wesentliche konzentrieren kann. Auch wenn ich zugeben muss, dass dies natürlich Zeit kostet und nicht jede/r zu Lebzeiten die Früchte des Diskurses ernten kann - zumal man als Realist auch eingestehen muss, dass es auch immer mal wieder Rückschritte gibt.

 

...

 

PS.: Grade (grob ne halbe Stune später) hat meine Playlist "Moralisch (höchst verwerflich)" (passend zu diesem Threat) von Feurschwanz (passend zu dieser Seite) angeschmissen :D ... schön^^

 

Super geschrieben 👍👍👍

Geschrieben

Das mit der Moral ist ja immer so eine Sache. An welchen Vorstellungen orientiert man sich denn da eigentlich?

Meist sind's ja doch die eigenen, man hängt einer bestimmten "Gruppe" an.

Doppelmoral ist ja auch immer nicht ganz von der Hand zu weisen. Grade hier drin bekomme ich da eine ganze Menge mit.

Ich würde das auch nicht so eng sehen.

Grade in dem Eingangs genannten Beispiel sind's eben 2 unterschiedliche Lebensweisen/Ansichten und "Moralvorstellungen".

Beide Seiten sollten sich gegenseitig akzeptieren und danach einfach ignorieren...

 

Ich finde eine Frau, die mal eine Affäre sucht, die mal aus dem Alltag ausbrechen möchte, die sich nach etwas sehnt, was sie evtl. in ihrer Beziehung (grade) nicht (mehr) bekommt wesentlich sympathischer als die vielen Single Frauen, die der Ansicht sind, "Ich bin Single, ich darf das".

Und die dann über Jahre hinweg beliebig und belanglos, hoffnungslos nie ankommen, die "unendliche viele "nette Bekanntschaften" machen, die nicht mit jedem in die Kiste gehn..., die immer nur benutzt werden (wollen) und sich- solang's der richtige Typ Mann ist, gerne auch benutzen lassen...

Zumindest solange ER die Verantwortung dafür übernimmt und wenn er sie dann wieder wegschmeisst/abschiesst das Arschloch ist.

Was hier drin abgeht ist- je nach Moralvorstellung der man anhängt ohnehin jenseits von gut und böse, vielfach ziemlich scheinheilig, verlogen, "abartig", individuell...

Da gibt's so viele "kreative" Moralvorstellungen...

 

Grade was dieses ewige Thema "fremdgehen" betrifft, habe ich oft den Eindruck, dass viele, die das verdammen/verurteilen nie wirklich längere Beziehungen hatten. 

Auch, wenn ich die Ablehnung grundsätzlich verstehen kann, es ist bestimmt nix, was alltäglich sein sollte (obwohl's manchmal- und wahrscheinlich mittlerweile sogar häufig einfach so ist).

Aber wenn die längste "Beziehung" die man selbst hatte nur ein paar Jahre dauerte, redet man sich evtl. etwas einfach.

Auch wenn's moralisch sicher nicht OK ist seinen Partner zu hintergehen- keine Frage.

Aber wenn man sich mal sein eigenes Leben genauer anschaut, werden die meisten feststellen, dass sie immer wieder moralisch- optimistisch ("betriebswirtschaftlich") gesehen- kreative Wege gehen...

Geschrieben
Du sagst es, jeder hat "seine" Moralvorstellungen. Da gehört auch dazu, dass es mit dem moralischen Konstrukt des einen vereinbar ist, dass er*sie trotz einer Beziehung mit anderen schreibt und/oder mehr. Das beißt sich dann mit denen von anderen, was ja eigentlich zunächst okay ist. Problematisch wird es halt dann, wenn man jemanden von den eigenen moralischen Vorstellungen überzeugen will, die des anderen abwertent oder manchmal auch nur in Frage stellt. 🤷
Geschrieben
vor 28 Minuten, schrieb DanRansom:

Du sagst es, jeder hat "seine" Moralvorstellungen. Da gehört auch dazu, dass es mit dem moralischen Konstrukt des einen vereinbar ist, dass er*sie trotz einer Beziehung mit anderen schreibt und/oder mehr. Das beißt sich dann mit denen von anderen, was ja eigentlich zunächst okay ist. Problematisch wird es halt dann, wenn man jemanden von den eigenen moralischen Vorstellungen überzeugen will, die des anderen abwertent oder manchmal auch nur in Frage stellt. 🤷

er kann seine moral haben wenn er es moralisch für vertretbar hält seine frau zu belügen zu hintergehen und dieses auch mit seinen kindern tut, dann muss er dieses mit seinem gewissen selber vereinbaren, indem moment wo er allerdings eine dritte person mit rein zieht denke ich habe ich das recht auch etwas dazu zu sagen.. was ich indem fall ja nichtmal getan habe ich habe lediglich gefragt welchen grund es für sein anschreiben gibt

Geschrieben

Zum Thema (M)oralverkehr:

Treffen sich zwei Männer. Sagt der eine: "Meine Affäre macht ein Riesentheater, weil ich verheiratet bin."

Sagt der andere: "Meine nicht, denn sie weiß es nicht."

Treffen sich zwei Affären. Sagt die eine: "Ich bin so unglücklich. Der, der mich fickt, hat noch eine andere."

Sagt die andere: "Meiner hat nur mich. Er liebt mich."

Fazit der Moral: Die eine ist unglücklich und die andere naiv.

Geschrieben
vor 15 Stunden, schrieb Stangenfieber:

Wenn von der Moral einer Fußballmannschaft in einem Spiel die Rede ist, steht der Begriff Moral keineswegs in einem gesellschaftlich wertenden Kontext.

Ja, doch - auch hier ist schon eine Wertung enthalten. Nämlich, dass Zusammenhalt etwas gutes sei. Vielleicht gehst du bei Moral nur von gutem/richtigem Verhalten aus? Dann haben wir unterschiedliche Grundbegriffe von Moral. Moral ist für mich die Bewertung von Verhalten in gut und schlecht/richtig und falsch (bei Kant die Antwort auf die Frage: Was soll ich tun?). Dieses 'richtig' und 'falsch' ist immer auch an einen jeweiligen gesellschaftlichen Kontext gebunden - demnach bin ich ganz bei dir, wenn du Moral auf diese Hintergründe  hinterfragst! Am Beispiel Monogamie lässt es sich doch gut zeigen: als es noch keine Vaterschaftstests gab, war diese Moralvorstellung sicherlich sinnvoll und notwendig, um die Versorgung der Kinder zu gewährleisten. Heute mehr als damals sieht man viele Leute an diesem Modell scheitern, sodass sie fremdgehen etc. Elternschaft wird heute schon in ganz anderen Modellen gelebt, als die klassische Mann-Frau-Kind-Konstellation - dafür braucht man keine monogame Sexualmoral mehr.

Geschrieben
vor 18 Stunden, schrieb Rosenrot13:

Das ist ein super toller Begriff, Kiki...den würde ich gerne benutzen...:clap:

Gerne 🤓

Geschrieben
Wenn so mancher Atemluftverschwender bei Oma an Tisch auf gepasst hätte und oder ihm die Verantwortlichen ihm wenigstens versucht hätte gewisse Werte mitzuteilen dann hätte man schon eine bessere Welt. Anstand und Moral sind keineswegs was negatives, ich find tatsächlich das, dass mit anderen Sachen unter geht. Und an falscher stelle als Untotes etwas auf ersteht (sogenannte Soziale Medien)
Geschrieben
vor 10 Stunden, schrieb Quengelchen:

Super geschrieben 👍👍👍

Oh, Danke :)

vor 6 Stunden, schrieb DanRansom:

Du sagst es, jeder hat "seine" Moralvorstellungen. Da gehört auch dazu, dass es mit dem moralischen Konstrukt des einen vereinbar ist, dass er*sie trotz einer Beziehung mit anderen schreibt und/oder mehr. Das beißt sich dann mit denen von anderen, was ja eigentlich zunächst okay ist. Problematisch wird es halt dann, wenn man jemanden von den eigenen moralischen Vorstellungen überzeugen will, die des anderen abwertent oder manchmal auch nur in Frage stellt. 🤷

Nun, ich denke ich würde ein wenig Abweichen und aus "überzeugen" ein "aufzwingen" machen, um das Problem zu sehen. Ich denke nämlich in der Tat, dass man seine Moralvorstellungen durchaus verteidigen können muss. Und ich glaube der "Herr" von dem bestattungsbarbie hier spricht wird da große Schwierigkeiten seinen Standpunkt moralisch wasserdicht zu argumentieren. So kennt Moral durchaus Leid und Glück und moralische Systeme haben in der Regel das Ziel einer Vermeidung von Leid und einer Mehrung an Glück Ebenfalls ist die Berücksichtigung des Wohlergehens anderer ebenfalls zentral in weitgehend aktzeptierten moralischen Systemen. Hier mehrt besagter "Herr" nur sein eigenes Glück und dies auf Kosten des Glückes seiner Partnerin. Wie darf er sich dies heraus nehmen, aber dass sein Standpunkt herausgefordert wird ist ein Problem??? Zumal dies scheinbar ja noch nicht einmal offensiev geschehen ist, da wäre noch einiges mehr gegangen...

vor 6 Stunden, schrieb NormalerGehtEsNicht:

Zum Thema (M)oralverkehr:

Treffen sich zwei Männer. Sagt der eine: "Meine Affäre macht ein Riesentheater, weil ich verheiratet bin."

Sagt der andere: "Meine nicht, denn sie weiß es nicht."

Treffen sich zwei Affären. Sagt die eine: "Ich bin so unglücklich. Der, der mich fickt, hat noch eine andere."

Sagt die andere: "Meiner hat nur mich. Er liebt mich."

Fazit der Moral: Die eine ist unglücklich und die andere naiv.

Naja, womöglich nur ein Witz, aber problematisch schon. Abgesehen davon, wenn wir die Konstellation, die hier eingangs thematisiert wurde vorausgesetzt ist, beide Affären also ebenfalls ohne Wissen und Einverständnis der Partnerinnen stattfinden, habe ich kein Problem damit, dass die erste Affäre unglücklich ist, sie scheint zu wissen, was sie tut, sie hat sich das ausgesucht.

Die Zweite scheint zu glauben, dass sie die "Partnerin" ist und handelt daher nicht verwerflich, sie geht von einem ehrlichen Mann aus. Und da störe ich mich nun an der Zuschreibung "naiv". Klar, in diesem Fall vielleicht eine Pointe, wird aber durchaus auch mal ernst gemeint. Und dann ist es höchst problematisch, denn dann wird damit die Idee vermittelt die Betrogene sei selbst Schuld, weil sie ja so naiv war dem Mann zu vertrauen (auch hier ist mir die Verteilung der Geschlechter im Grunde egal, ich folge nur dem Beispiel). Vertrauen sollte aber nicht mit Naivität gleichgesetzt werden, schon garnicht in einer parterschaftlichen Beziehung, denn wem, wenn nicht Freunden und schließlich Partnern soll man denn vertrauen dürfen ohne als naiv zu gelten?? Nein, wer sich auf einen anderen Menschen einlässt, wer sich entscheidet zu vetrauen hat alles Recht auf Enttäuschung, Wut und Unterstützung, wenn dieses Vertrauen missbraucht wird und der- oder diejenige die es missbraucht, kann sich nicht mit "wenn" und "aber", schon garnicht mit dem Vorwurf der Naivität aus seiner oder ihrer Verantwortung herausreden. Nicht wehr vetraut macht den Fehler, sondern wer Vertrauen missbraucht.

Die zweite Affäre ist also nicht naiv, sondern unglücklich - sie weiß es nur (noch) nicht. Und ernsthaft, es gibt doch wohl kaum jemanden der in einem solchen Fall die Illusion der Wahrheit vorziehen würde, selbst wenn diese schmerzhaft ist. Vereinzelt bestimmt, aber da sind meiner Ansicht nach andere Dinge im vorheinein passiert, dass jemand zum Selbstschutz zum Komplitzen des eigenen Betrogenseins wird.

 

 

Geschrieben

"Moralapostel" wird oft als Totschlagargument benutzt, da keine sachliche Argumentation entgegenzubringen ist. Das erlebe ich regelmäßig.

Man hält den Personen den Spiegel vor, sie wissen, daß sie etwas falsch machen, wollen sich damit aber nicht auseinandersetzen.

Dafür ist das Gejammer dann nachher um so größer, wenn der/die Partner den Fremdgang entdeckt und die Konsequenzen daraus zieht. 

Es ist inzwischen Usus, daß nicht die Person Schuld hat, die Verfehlungen beging, sondern die Person, die sie aufdeckte, oder entdeckte und zur Sprache bringt.

Es gibt auch viele (uralte) Zitate darüber, die in der heutigen Zeit noch genauso Bestand haben, wie vor 1000 Jahren: "Wer die Wahrheit sagt, benötigt ein schnelles Pferd", "Der Bote wird geköpft"

Geistig hat sich die Menschheit also kaum weiterentwickelt.

 

 

Geschrieben
Am 24.9.2021 at 10:43, schrieb bestattungsbarbie:

Heute bekam ich eine Nachricht von einem Mann, nachdem ich sein Profil studierte, und sah das er in einer Beziehung war, fragte ich ihn nett wieso er mich den anschreibt, schliesslich wäre er in einer Beziehung, antwort war: ach wieder so ein Moralapostel..

Du hast ihm einen Spiegel vorgehalten - und was er darin gesehen hat, hat ihm nicht gefallen.

Nicht Dein Problem - Du hast nichts falsch gemacht.

Es gibt ja jetzt auch Negativzinsen bei den Banken.

Und vermehrt gibt es eben in unserer Gesellschaft sowas wie Negativmoral. Müssen wir wohl mit leben lernen.

Geschrieben
Das moral Apostel was gutes ist ist ja wohl klar in so einer Situation heißt es aber Kümmer dich um deinen eigenen dreck könnte ich mir denken 😅😖🤔 manche wollen einfach nicht hören was andere zu sagen haben 🤷‍♀️
Geschrieben
Bzw Moral..Apostel nicht 😅🙈 sorry
Geschrieben
Sehe ich genau so wenn ich sollo bin kann ich rumvögeln wenn nicht dan nur mit dem Partner
Geschrieben
Respekt an solche frauen!!!!!!❤❤❤
Geschrieben
Am 24.9.2021 at 10:56, schrieb Andreas110:

Eben - dann lass doch bitte den anderen auch ihre Moralvorstellungen - antworte erst garnicht, wenn du andere hast ! :-)

Also passt für einem Fremdgeher Betrug zu seinem/ihren Vorstellung von Moral???

Wie ist es mit den Menschen die das Bedürfnis haben immer mehr Geld anzusammeln und das mit Betrug machen? Haben die auch nur eine andere Vorstellung von Moral oder halten sie sich nicht an ihre Moral? 

Geschrieben

Jedem, dem/der die Moralvorstellungen nicht gefallen sollte überlegen, ob er/ sie nicht bei Elite Partner.de ihre Werte besser finden können. Ihr könnt diese Werte ja haben - aber lasst den anderen die ihren!

Geschrieben
Vor 15 Stunden, schrieb Andreas110:

Jedem, dem/der die Moralvorstellungen nicht gefallen sollte überlegen, ob er/ sie nicht bei Elite Partner.de ihre Werte besser finden können. Ihr könnt diese Werte ja haben - aber lasst den anderen die ihren!

Jedem, dem in diesem Zusammenhang die Moralvorstellungen Anderer nicht gefallen kann doch auch auf 'fremdgehen . de' schauen, eyyyyy, lauter Gleichgesinnte und keine lästigen Fremdgeh-Nicht-Befürworter. Es kann so einfach sein 😜

Geschrieben

Mir/ uns gefällt es ja hier - hörst dich irgendwie frustriert an - kann ich helfen? (Sex ist nicht nur gut gegen Kopfschmerzen:-))

  • 1 Monat später...
Geschrieben
Mhmm, ich glaube, dass war eher sein eigenes schlechtes Gewissen. Schließlich hast Du ja nur nach dem "Warum" gefragt. Und just diese Antwort ist er Dir ja schuldig geblieben, wenn ich Dich richtig verstanden habe
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