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Kann man Fremdgehen verzeihen?


Anonymes-Mitglied-1

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Seltsame Frage...

Das Christentum basiert auf "Verzeihen".

Jesus hat es vorgemacht.

Ich hatte jetzt angenommen in unserer christlich geprägten Kultur wäre diese Frage daher überflüssig?

Geschrieben
vor 26 Minuten, schrieb finalfreud:

Seltsame Frage...

Das Christentum basiert auf "Verzeihen".

Jesus hat es vorgemacht.

Ich hatte jetzt angenommen in unserer christlich geprägten Kultur wäre diese Frage daher überflüssig?

Scheinen nicht alle gläubig zu sein. :grin:

 

 

 

Geschrieben
vor 4 Stunden, schrieb cmx1100:

Scheinen nicht alle gläubig zu sein. :grin:

 

 

 

Nein, aber sie bleiben beim Alten Testament hängen. Auge um Auge, Zahn um Zahn.

Geschrieben
vor 33 Minuten, schrieb Vuuchtländer:

Nein, aber sie bleiben beim Alten Testament hängen. Auge um Auge, Zahn um Zahn.

Und bei vielen gäbe es erst gar nichts zu verzeihen, wenn sie sich an das sechste Gebot, du sollst nicht ehebrechen, halten würden.  :grin:

Geschrieben
vor 55 Minuten, schrieb cmx1100:

Und bei vielen gäbe es erst gar nichts zu verzeihen, wenn sie sich an das sechste Gebot, du sollst nicht ehebrechen, halten würden.  :grin:

Das ist ohne Zweifel richtig, doch wäre es ein infantiles Bibelverständnis, die 10 Gebote allein zum Maßstab machen zu wollen.

Als etliche Menschen eine Frau genau deswegen steinigen wollten, sagte Jesus der Überlieferung zufolge: "Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie." (Röm 2,1).

Und damit wären wir wieder bei dem verzeihenden Fundament christlicher Ethik.

Geschrieben
vor 8 Stunden, schrieb Vuuchtländer:

Das ist ohne Zweifel richtig, doch wäre es ein infantiles Bibelverständnis, die 10 Gebote allein zum Maßstab machen zu wollen.

Als etliche Menschen eine Frau genau deswegen steinigen wollten, sagte Jesus der Überlieferung zufolge: "Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie." (Röm 2,1).

Und damit wären wir wieder bei dem verzeihenden Fundament christlicher Ethik.

Es sagt ja auch keiner, dass zum Maßstab zu machen, da dort auch Punkte aufgeführt sind, die in meinen Augen den Gläubigen einen Zwang auferlegen.

Aber ist ja auch egal, im Groß und Ganzen interessiert mich diese ganze Sache mit dem Glauben nicht so sehr.

Es gibt aber trotzdem einige Punkte, die nicht von der Hand zu weisen sind und selbst bei sehr vielen Nichtgläubigen zur Anwendung kommen.

So und jetzt wieder zum eigentlichen Thema, ich könnte nicht verzeihen und die Beziehung wäre über kurz oder lang beendet, denn ohne Vertrauen funktioniert nichts.

 

Geschrieben

Letzteres bleibt Dir unbenommen. Natürlich ist ein Vertrauensbruch schwer zu bewältigen, und manchmal so eklatant, dass es keine Basis mehr gibt.

Ausgangspunkt unseres kleinen Disputs war ein Einwurf weiter oben, der völlig richtig darauf aufmerksam macht, dass unsere Wertegemeinschaft zu einem erheblichen Teil aus dem Christentum stammt, das wiederum - wenn wir von den Entgleisungen des Mittelalters oder jüngsten Äußerungen des russischen Patriarchen absehen - auf Versöhnung setzt. Zumindest im Neuen Testament. Deshalb wäre es zu kurz gegriffen zu sagen, wenn man sich an die Grundgedanken der zehn Gebote hält (kann man ja auch, ohne Christ zu sein, und ein erheblicher Teil gehört auch zu unserem Rechtsgut wie "Du sollst nicht töten".) wäre alles in Butter. 

Nein, ein großer Teil menschlichen Zussmmenlebens funktioniert durch Verzeihen. Im Großen, etwa der deutsch-französischen Versöhnung (auch wenn es da noch genug zu tun gibt), wie auch im Privaten, Kleinen. Wir bewundern die Paare im Bekanntenkreis, die es hinbekommen haben, trotz Vertrauensbruchs ihre  Beziehung zu überdenken, neu aufzustellen, sich gegenseitig neu zu entdecken und gemeinsam nach vorne zu schauen, anstatt alles in unsäglichen Rosenkriegen zu versenken. Das ist der Punkt, ohne die Nase über jene zu rümpfen, die das nicht konnten. Dazu sind die einzelnen Konflikte, Charaktere, Situationen viel zu unterschiedlich.

 

Geschrieben

Man kann alles verzeihen.

vor 18 Stunden, schrieb cmx1100:

Scheinen nicht alle gläubig zu sein. :grin:

 

 

 

Hat nichts damit zu tun, ob man selbst gläubig ist. Unsere Kultur ist zum Großteil nun mal christlich geprägt und das färbt sich auch auf das Individuum ab. Auch wenn man das Christentum oder jedwede andere Religion für sich persönlich ablehnt. 

Geschrieben
vor 1 Stunde, schrieb Vuuchtländer:

 

Ausgangspunkt unseres kleinen Disputs war ein Einwurf weiter oben, der völlig richtig darauf aufmerksam macht, dass unsere Wertegemeinschaft zu einem erheblichen Teil aus dem Christentum stammt, das wiederum - wenn wir von den Entgleisungen des Mittelalters oder jüngsten Äußerungen des russischen Patriarchen absehen - auf Versöhnung setzt. Zumindest im Neuen Testament. Deshalb wäre es zu kurz gegriffen zu sagen, wenn man sich an die Grundgedanken der zehn Gebote hält (kann man ja auch, ohne Christ zu sein, und ein erheblicher Teil gehört auch zu unserem Rechtsgut wie "Du sollst nicht töten".) wäre alles in Butter. 

Nein, ein großer Teil menschlichen Zussmmenlebens funktioniert durch Verzeihen. Im Großen, etwa der deutsch-französischen Versöhnung (auch wenn es da noch genug zu tun gibt), wie auch im Privaten, Kleinen. Wir bewundern die Paare im Bekanntenkreis, die es hinbekommen haben, trotz Vertrauensbruchs ihre  Beziehung zu überdenken, neu aufzustellen, sich gegenseitig neu zu entdecken und gemeinsam nach vorne zu schauen, anstatt alles in unsäglichen Rosenkriegen zu versenken. Das ist der Punkt, ohne die Nase über jene zu rümpfen, die das nicht konnten. Dazu sind die einzelnen Konflikte, Charaktere, Situationen viel zu unterschiedlich.

 

Zum größten Teil stimme ich Dir ja auch zu, nur sieht es in der Wirklichkeit bei dem, was gelebt wird anders aus.

Und wenn es um verzeihen von bestimmten Sachen geht, dann ist bei vielen der Ofen aus, (mich mit eigeschlossen).

Es ist ja schön, wenn einige Paare das wieder hinbekommen, aber meinen Beobachtungen nach schaffen das die wenigsten.

RockabillyDU1988
Geschrieben

Ich selbst bin nicht in der Lage, das meiner Meinung nach größte No go in einer Beziehung zu verzeihen 🤷‍♂️

Eine gute Sache hatte es dennoch, dass ich im Leben von 2 Frauen betrogen wurde: nachdem ich 2x in das gleiche Loch gefallen bin, kam ich umso gekräftigter wieder hinaus, mittlerweile fehlt die Hälfte meines körpergewichts durch wutsport (wie ich es liebevoll nenne), weil der leidensdruck einfach zu stark wurde.

Würde es dennoch niemals verzeihen 

Geschrieben
Niemals, dafür gibt es keine Ausreden und keine Entschuldigung 🤷🏼‍♀️
Geschrieben

Da kann man nur all jenen, die in ihrem Urteil so festgefügt sind, wünschen a) nie selbst auf Verzeihen angewiesen zu sein und b) die Härte nie zu bereuen.

Geschrieben
Nein, das könnte ich nicht. Wenn ich ihn liebe, und er würde mir einen Ausrutscher gestehen,... Es wäre hart für mich, aber ich würde versuchen, ihn zu verzeihen. Aber über Jahre hinweg hintergangen werden, auch noch mit dauerhafter Affäre? Ne, denke, da würde ich ihn die Bratpfanne schlucken lassen und danach zum Teufel jagen
Geschrieben

Grundsätzlich kann man je über alles reden. Wenn das nicht möglich ist, wird's schwierig. 

Fremdgehen hat oft einen Grund. Wenn man es nicht verzeiht, sollte man sich wenigstens die Mühe machen, nachzufragen warum. Ansonsten droht die Gefahr, dass es sich wiederholt. 

Es kann aber auch sein, dass man einfach ein untreues Schwein/Sau erwischt hat.

Geschrieben

Nein, der Kerl fliegt sofort raus 

  • 2 Wochen später...
Geschrieben
Die erste Frage in Verbindung mit der restlichen Geschichte ist falsch definiert. Wenn ein Partner seit Jahren fremdgeht, eine mehrjährige Affäre hatte und als i-Tüpfelchen erwartet dass sein Partner treu ist obwohl er noch nicht mal Berührungen geschweige sex zulässt, der hat in meinen Augen kein Interesse an dem Partner, sondern ist aus anderen Gründen mit dieser Person zusammen. Auf die Person die das alles zulässt kann in meinen Augen nicht wirklich von Liebe zu diesem Partner sprechen. Wenn ein Paar so distanziert zueinander ist dann ist das keine Liebe, sondern eine Zweckgemeinschaft.

Der Partner, der fremdgegangen ist, wird dies offensichtlich immer wieder tun da es ihm damit gut gegangen ist.

Im Zusammenhang mit verzeihen muss man sich hier als Gegenseite fragen, wie es einem die letzten Jahre damit ging. Hat man davon erst Jahre später erfahren dann kann es einem wohl damit gar nicht so schlecht gegangen sein. Weil offensichtlich hat dann nichts gefehlt in der Beziehung.

Ich habe die Meinung, wenn es einem schlecht geht und zwar so richtig schlecht, dann spricht man das Thema irgendwie an oder beendet es aber man toleriert es nicht. Somit muss man ein solches Verhalten dann gar nicht verzeihen werden, weil es war ja nichts schlechtes. Man sollte sich dann als Betroffene entscheiden, ob andere Faktoren der Beziehungen so gut sind dass man sie weiter fortführt. Man muss sich klar sein, dass sich von der anderen Seite nichts verändern wird.


Wenn man als Betroffene die Verletzungen schon währenddessen erlebt und sie zulässt und nichts dagegen unternimmt, dann kann man auch in meinen Augen nicht erwarten dass der andere damit plötzlich aufhört. Somit wird verzeihen nichts bringen, denn es wird nicht aufhören. Einfach aus den Gründen, weil es der andere mit seinem Verhalten keine Probleme hat und über den Verletzungen der Gegenseite steht bzw. Ihm egal sind. Hier hilft in meinen Augen nur die Trennung. Da es tiefe seelische Verletzungen sind, bringt es nichts, diese weiter zuzulassen und das gleiche zu tun. Da man dies bisher nicht getan hat, würde ein spiegeln des Partners nur noch mehr Verletzungen und zwar bei einem selbst verursachen. Den eine solche "Rache" schadet einem nur selbst, aber keinesfalls dem anderen.
  • 1 Monat später...
Geschrieben

Wir sind zusammen hier aktiv....Alleingänge? Wäre mehr als Betrug und damit nicht zu entschuldigen...und dies würde schon bei getrennten Räumen beginnen...

  • 2 Wochen später...
  • 6 Monate später...
Geschrieben
Am 1.10.2022 at 12:12, schrieb Blauzahn84:

Man kann alles verzeihen.

Hat nichts damit zu tun, ob man selbst gläubig ist. Unsere Kultur ist zum Großteil nun mal christlich geprägt und das färbt sich auch auf das Individuum ab. Auch wenn man das Christentum oder jedwede andere Religion für sich persönlich ablehnt. 

Ich denke das Thema Treue sitzt viel tiefer, als es mit Glauben zu begründen, dass ist wohl eher die Natur in uns. 

Glaubst Du das sie vor Moses noch keine Treue kannten? 
 

Das ein Männchen mehrere Weibchen hat, kommt in der Natur vor, doch gibt es auch genug Tiere die monogam sind. 
Das Weibchen mehrere Männchen haben, kommt hingegen eher selten vor, da kümmern sich schon die Männchen drum…

Wenn man dann bedenkt, kein Tier (selbst Elefanten sind noch etwas schneller, obwohl sie viel größer sind und bei denen macht es halt Sinn, dass die Männchen nicht auch noch in der Herde leben, einfach wegen der Masse an Nahrung die Elefanten benötigen) benötigt so lange um ihre Kinder aufzuziehen, da macht es schon Sinn eine feste Bindung zueinander zu haben. 

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