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Die Sache mit der „offenen Beziehung“?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Ich bin heute durch den Besuch eines Paarprofils darauf gestoßen und der Gedanke lässt mich nicht mehr los. Sie schreiben darüber, dass es eine schwerwiegende Diskrepanz (auch auf dieser Seite) zwischen online gezeigter sexueller Offenheit und gelebter bei sehr vielen Menschen hier gibt. Wahrheiten werden Unwahrheiten, Gesagtes stellt sich falsch heraus, Verabredungen werden nicht eingehalten, Realität ist Fiktion. Darüber habe ich intensiv nachgedacht, auch bezogen auf meine eigene Person und muss zumindest für mich festhalten: es stimmt wohl. Ich bin jetzt schon eine Weile hier und war auch früher schon hier in-off angemeldet. Meine jetzige Partnerschaft definierten wir gemeinsam als „offen“ und je mehr wir uns unabhängiger voneinander auslebten, desto deutlicher wurde die Erkenntnis, wir wollen eigentlich gar nichts vom anderen Partner darüber wissen, geschweige denn, was so vorfällt oder erlebt wird. Wir halten unseren eigenen, privaten Bereich völlig fern von Treffen und dem offenkundigen Ausleben unserer Bedürfnisse. Was mich bewegt ist der Punkt, ein Verlangen nach einer frei ausgelebten Sexualität zu haben, sich im Kern aber selbst im Weg zu stehen, eine andere Realität vorzuspielen, gewissermaßen eine Doppelmoral zu leben, wohlwissend, dass ein völlig, freier und offener Umgang mit Sexualität eher meinem Wesen entspricht. Der Kommentar öffnete mir einmal mehr die Augen, was ich auch schade finde- insbesondere für mein eigenes Verhalten, im Grunde ein offenkundig akzeptiertes, sexuelles Geheimleben zu führen, was so gesehen offen ist und im Kern als alles andere als offen gestaltet, obwohl es gelebt wird. Wir leben quasi unsere Sexualität wie ein Geheimbund unabhängig voneinander aus, obwohl wir es beide so wollten. Es schränkt mich so gesehen mehr ein, als das ich mich tatsächlich frei ausleben kann.

 

Mich würde interessieren, ob es Euch ähnlich geht bzw. wie ihr damit umgeht? Wie ist eure Einschätzung Ist es überhaupt möglich, eine „offene Beziehung“ derart zu führen oder eher zum Scheitern verurteilt, weil man sich dadurch eher einschränkt, als seine Erfahrungen zu erweitern?

Geschrieben
Es ist wohl wie bei jeder anderen Form einer Beziehung: Wenn alle Partner sich gleichermaßen wohl fühlen, funktioniert es wunderbar. Ist das nicht der Fall, kommt es früher oder später (in den meisten Fällen eher später) zu Spannungen und schlussendlich womöglich auch zum Zerwürfnis.
Geschrieben
Und wieder wird den Mitgliedern pauschal unterstellt, sie würden lügen und nicht ehrlich sein. Weil man 10 oder 20 Leute getroffen hat, bei denen es so wahr? Darum müssen viele andere auch so sein? Das nervt total.
Und eine offene Beziehung bedeutet ja nicht, dass man alles kommunizieren muss. Da hast Du für Dich selber etwas interpretiert und machst es Dir selber schwer. Man kann sich auch in Dinge verrennen und sie unnötig kompliziert gestalten.
Anonymes-Mitglied-1
Geschrieben
Ein guter, selbstreflektierter Text, der genau deswegen den Großteil der Mitglieder drastisch an seine intellektuellen Grenzen bringen wird. Damit meine ich die "Boah, voll geil, dass Du mache kannst, was Du willst, was meckerst Du eigentlich"-Fraktion. Zu Deiner Frage: ich denke, dass die angeblich so "offen" gelebten Beziehung sehr oft Züge von Deiner Problematik aufweisen. Also eben keine freie und offen gelebte Sexualität trotz Partnerschaft, sondern eigentlich nur die pauschale Absolution zu abstrakten sexuellen Nebenkriegsschauplätzen.
Geschrieben
Meine Erfahrung mit offenen Beziehungen hier ist, dass die Partnerin entweder gar nichts darüber weiß, in einer offenen Beziehung zu sein (ja, war dann auch kein Paarprofil) oder dass der Mann so unterm Pantoffel der Partnerin steht, dass von offen auch nicht mehr wirklich die Rede sein kann, weil sie über alles bestimmt.
Was deine Bekannte da erzählt hat, kann ich aus meinen Erfahrungen heraus nicht als wahr bestätigen, auch verstehe ich dein ganzes Problem nicht, ehrlich gesagt.
Geschrieben
Es ist möglich, sofern die Kommunikation zwischen Partnern stimmt und nicht nur ein Gefallen oder Akzeptanz ist, um den anderen nicht zu verlieren. Das ist dann von vornherein zum Scheitern verurteilt. Dann ist nicht nur interne Eifersucht im Spiel, sondern Unehrlichkeit. Nichts woraus man lernen oder sich weiter entwickeln könnte. Also Neues was auch Spass macht und beiderseits gelebt wird.
Geschrieben
Ich bin da völlig deiner Meinung. Mann bleibt auch mit seiner Sexualität „alleine“ gefangen im jeweiligen Abenteuer.
Geschrieben

Man wir nie 100% finden und muss halt irgendwann bei 90% aufhören und das dann auch so akzeptieren. Viele sind leider nie komplett zufrieden und rastlos auf der Suche. Genau solche Menschen werden immer wieder ein Problem haben:-) bzw, unzufrieden sein.

Wenn zwei Menschen mit einer offenen Beziehung glücklich sind - warum nicht? Sowas kann - muss aber nicht - hilfreich sein mit dem aktuellen Status zufrieden zu sein.

Problematisch wird es nur, wenn es keine deckungsgleiche Vorstellung gibt. dann fällt das Konstrukt irgendwann auseinander (meist zu spät)

Geschrieben
Verstehe dein Problem nicht?
Du hast eine offene Beziehung, das an sich ist schon mal toll , hätte gern so manch anderer . Was willst du noch? Wissen wie, mit wem, wie oft sie es macht? Erzählen, was du so getrieben hast? Kann ich nicht nachvollziehen. Ich würde nicht wissen wollen, was er so treibt, und umgekehrt möchte ich nicht darüber reden, was ich treibe.
Vielleicht wäre ein Single Leben da besser für dich?
Du hast diese Freiheiten, und beschwerst dich?
Verstehe ich nicht.
Anonymes-Mitglied-1
Geschrieben
Wie man an "Cougar_1921" sehen kann, gibt es hier wie vermutet reichlich Menschen, die mit Deinem Text und Deinem Dilemma komplett überfordert sind, weil sie den Grundgedanken nicht verstanden haben.
Geschrieben
Die meisten werden hier wieder gegen böse Leute wettern, die sich nicht an das Dogma der Exklusivität halten wollen.
Ich bin ganz bei dir, aber ich bezweifle, dass es hier zu einem konstruktiven Dialog kommen kann.
Geschrieben
Doch habe ich verstanden,
aber ich sehe den Sinn nicht darin , am Frühstückstisch meine Abenteuer zu erzählen, oder seine anhören zu müssen?
@anonymes-Mitglied-1
Geschrieben
vor 1 Minute, schrieb Cougar_1921:

Doch habe ich verstanden,
aber ich sehe den Sinn nicht darin , am Frühstückstisch meine Abenteuer zu erzählen, oder seine anhören zu müssen?
@anonymes-Mitglied-1

Ganz sicher nicht am Frühstückstisch. 

Es gibt Menschen, die das auch teilen wollen. Andere wollen es lieber nicht wissen.

Geschrieben
Also meine Beziehung zu meinen Mädels ist hier schon oft Gesprächsthema gewesen, sowohl positiv als (leider überwiegend) auch negativ. Ich lebe seit fast zehn Jahren mit drei tollen Frauen zusammen, völlig offen, jeder kann machen was er möchte, ohne jeden Streit, ohne Frust oder Heimlichkeiten. Wir leben eng zusammen in Polyamorie. Zwei meiner Frauen habe ich vor fast zehn Jahren hier kennen gelernt, die dritte hab ich (vor dem Kennenlernen der beiden anderen) auch geheiratet. Wir leben harmonisch, teilen Tisch und Bett, verreisen (aus Zeitgründen leider nicht immer) gemeinsam und beziehen hin und wieder andere mit in unser Liebesleben mit ein (wir haben einen langjährigen Hausfreund). Alle vier sind wir bi und praktizieren das auch. Allerdings suchen wir auch sehr sorgfältig aus, mit wem wir uns verlustieren, nicht nur die Chemie muss stimmen, sondern auch alles andere. Intelligenz macht sexy - wir lieben auch ernsthafte Gespräche über Gott und die Welt, Sex ist nur ein kleiner (wenn auch sehr lustvoller) Teil unseres Lebens. Für uns ist es das gelebte Paradies, wir leben völlig offen, jeder, auch die Eltern, Freunde, Nachbarn wissen alles. Freunde, die damit nicht zurecht kamen haben wir entsorgt. Muss allerdings dazu schrdeiben, dass wir auch sehr viel Glück miteinander haben und auch täglich an unserer Beziehung arbeiten. Auch finanziell haben wir alles zusammengeworfen, alles in einen Topf, wo auch jeder rausnehmen kann ohne zu fragen. Ich weiß, dass 98 % der Menschen unsere Lebensweise nicht mögen oder es aus verschiedenen gründen ablehnen (gerade auch hier, obwohl viele angeblich so frei sind), und wir erleben auch leider viel Neid und Missgunst. Dennoch halten wir daran fest, weil es uns einfach gut tut. Ich denke, das dies auch für viele ein Lebensmodell für die Zukunft ist, wir treffen immer mehr auf gleichgesinnte Menschen, die ähnlich denken und auch schon so leben wie wir. Allerdings ist das auch nichts für jeden, das muss auch klar gesagt werden. Eifersucht ist fehl am Platz. Damit würde es nicht funktionieren. Ist alles auf Vertrauen aufgebaut. Jeder weiß von jedem, was er macht, wann er andere trifft oder so. Einfach herrlich, ohne Heimlichkeiten und Lügen auszukommen. Besser geht nicht. Und jetzt geht bestimmt wieder der Shitstorm los - lach. Das kennen wir schon. Aber wer damit liebäugelt, das zu probieren - traut euch einfach! Ich wünsche jedem dafür viel Glück.
Geschrieben
Ich möchte einfach keine offene Beziehung ich lebe und möchte ausschließlich Monogamie eine Frau die eine offene Beziehung möchte kommt für mich nicht in Frage und wen das Verlangen danach besteht beende ich die Beziehung! Ich kann nicht sagen ob es im Vorfeld zum scheitern verurteilt ist ich behaupte mal das es bei eigen so ist und bei anderen nicht ich habe mir da auch nur gedanken gemacht da uch sowas für mich ausschließe
Geschrieben
vor 2 Minuten, schrieb AverageCouple:

Ganz sicher nicht am Frühstückstisch. 

Es gibt Menschen, die das auch teilen wollen. Andere wollen es lieber nicht wissen.

Ja, das meine ich ja, ICH möchte nix wissen. 

Andere Paare handhaben das anders,  gerne.

 

Deswegen verstehe ich trotzdem das Problem nicht so ganz . 

Möchte er ein Paarprofil,  und sowas gemeinsam machen? Geht es darum?

Geschrieben
vor 1 Minute, schrieb Cougar_1921:

Ja, das meine ich ja, ICH möchte nix wissen. 

Andere Paare handhaben das anders,  gerne.

 

Deswegen verstehe ich trotzdem das Problem nicht so ganz . 

Möchte er ein Paarprofil,  und sowas gemeinsam machen? Geht es darum?

Er steckt in einem Dilemma. 

Anonymes-Mitglied-1
Geschrieben
@Cougar: Eine OFFENE Beziehung beinhaltet im Idealfall eben auch OFFENHEIT und Transparenz. Dem Partner einfach nur die "Lizenz zum Fremdvögeln" zu erteilen, aber bitte am Liebsten NICHTS davon wissen zu wollen, ist eben keine OFFENE Beziehung.
Geschrieben
Gerade eben, schrieb AverageCouple:

Er steckt in einem Dilemma. 

😂😅

Geschrieben
Was bitte ist an einer Beziehung "offen" wenn man Geheimnisse voreinander hat?
Geschrieben
Gerade eben, schrieb Anonymes-Mitglied-1:

@Cougar: Eine OFFENE Beziehung beinhaltet im Idealfall eben auch OFFENHEIT und Transparenz. Dem Partner einfach nur die "Lizenz zum Fremdvögeln" zu erteilen, aber bitte am Liebsten NICHTS davon wissen zu wollen, ist eben keine OFFENE Beziehung.

@anonymes-mitglied1   

Offenheit und Transparenz is ja da wenn man sagt wann und wo man wo ist.

Nochmal,  mich interessieren die Geschichten meines Partners nicht,   und meine ihn auch nicht.  

Deswegen hat man trotzdem eine offene Beziehung,  man hat halt nur kein Interesse daran zu wissen WIE sie aussieht und WIE er sie vögelt . 

 

Geschrieben

Wie habt ihr eure offene Beziehung besprochen? Keiner fragt oder sagt etwas über die Erlebnisse mit anderen Partner/innen?

So kann ich deinen Zwiespalt gut verstehen, die Vorstellung ist etwas anderes als es zu leben und damit umgehen zu können.

Auf jeden Fall würde ich wieder mit meiner Partnerin darüber reden, wie sie es für sich empfindet und wie es für dich ist.

Geschrieben
Kommt auf die Beteiligten Charakter an, aber prinzipiell ist es möglich. Ob es erstrebenswert ist, dass muss jeder für sich entscheiden. Mal davon abgesehen, dass ich persönlich nicht für soetas gemacht wäre, würde mir der Austausch mit dem Partner fehlen.
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