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Was würdet Ihr tun?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Vor 26 Minuten , schrieb nitraaaAm:

Ganz genau! Der spannende Effekt dahinter ist: wenn jeder an sich denkt, ist jeder glücklich, strahlt Glück und Freude und Zufriedenheit aus. Und nun stell dir mal eine Welt mit überall glücklich und zufriedenen Menschen vor?! 🤗 Wäre das nicht cool? 🤗

Als mein Mann an Krebs erkrankt war und es feststand dass er sich nicht erholen wird hatte ich, obwohl sexuell immer recht aktiv, keine Bedürfnisse in diese Richtung. Nur weil unser Verhältnis zueinander besonders tief und von Vertrauen geprägt war hat er mir geglaubt dass ich ihn nicht hintergehe. Nun stell ich mir vor, ich hätte nach meinen (theoretischen) Entspannungseskapaden Zufriedenheit und Glück ausgestrahlt. Ist das nicht ein Schlag ins Gesicht des Partners? Mein Mann hat mir damals gesagt, wenn ich 'es bräuchte' würde er es akzeptieren. Er hätte vetmut das Thema dann auch nie mehr angesprochen. Aber ich hab in seine Augen gesehen. Wir haben uns jahrzehntelang viel Mühe gegeben unser monogames Sexleben interessant, aufregend und kribbelnd zu halten. Ihm war klar dass mir etwas fehlen würde - aber es war das mit ihm, das fehlte. Und in der Tat, das Bedürfnis mich körperlich mit Anderen zu verlustieren, stand quasi bei Null. Wenn Menschen nur Zufriedenheit und Glück ausstrahlen können wenn sie egoistisch ihren Zielen nachgehen wundert es mich überhaupt nicht dass sich so Viele selbst belügen und ihr Verhalten schönreden. Der spannende Effekt dahinter ist dass man sich mal intensiv damit auseinandersetzt was man selbst denken würde wenn man sich in die Situation des Kranken mal hineinversetzt. Könnte recht interessant werden.

Geschrieben
Vor 11 Minuten , schrieb Lilly_only:

Als mein Mann an Krebs erkrankt war und es feststand dass er sich nicht erholen wird hatte ich, obwohl sexuell immer recht aktiv, keine Bedürfnisse in diese Richtung. Nur weil unser Verhältnis zueinander besonders tief und von Vertrauen geprägt war hat er mir geglaubt dass ich ihn nicht hintergehe. Nun stell ich mir vor, ich hätte nach meinen (theoretischen) Entspannungseskapaden Zufriedenheit und Glück ausgestrahlt. Ist das nicht ein Schlag ins Gesicht des Partners? Mein Mann hat mir damals gesagt, wenn ich 'es bräuchte' würde er es akzeptieren. Er hätte vetmut das Thema dann auch nie mehr angesprochen. Aber ich hab in seine Augen gesehen. Wir haben uns jahrzehntelang viel Mühe gegeben unser monogames Sexleben interessant, aufregend und kribbelnd zu halten. Ihm war klar dass mir etwas fehlen würde - aber es war das mit ihm, das fehlte. Und in der Tat, das Bedürfnis mich körperlich mit Anderen zu verlustieren, stand quasi bei Null. Wenn Menschen nur Zufriedenheit und Glück ausstrahlen können wenn sie egoistisch ihren Zielen nachgehen wundert es mich überhaupt nicht dass sich so Viele selbst belügen und ihr Verhalten schönreden. Der spannende Effekt dahinter ist dass man sich mal intensiv damit auseinandersetzt was man selbst denken würde wenn man sich in die Situation des Kranken mal hineinversetzt. Könnte recht interessant werden.

Also wenn ich im sterben liegen würde, wäre das letzte, was ich wollen würde, dass eine geliebte Person wegen mir auf etwas verzichtet. Ganz im Gegenteil, die Beziehung zu mir hätte ein verfrühtes Verfallsdatum; da noch darauf zu bestehen, dass Partnerin ja keinen Sex hat, weil es mit mir nicht mehr gehen würde, wäre ein unerträglicher Gedanke. Eine Beziehung ist doch keine Leibeigenschaft bis über den Tod hinaus

Geschrieben
also das ist wirklich absolut situationsbedingt!
jahrelang den partner zu pflegen ohne das eine heilung möglich wäre…das wäre wohl kaum ein *fremd gehen*!
auch sollte man den partner damit nicht zusätzlich belasten.
Geschrieben

Grundsätzlich: Fürs Fremdgehen gibt es niemals eine Rechtfertigung! Jedoch gibt's Lösungen, wenn beide Seiten hierzu gewillt sind.

Ich möchte kurz von meiner eigenen Situation und der Lösung berichten (hab ich in diesem Forum bereits mehrfach): Meine Frau ist seit Jahren krank, körperliche Nähe (und damit verbunden der Sex) sind Mangelware. Für mich war und ist das nicht immer leicht, das gebe ich offen zu. Meine Frau weiß das und rechnet mir sozusagen hoch an, dass ich nicht schon längst das Handtuch geworfen habe. In diesem Punkt bin ich eben - sagen wir mal - altmodisch: In guten wie in schweren Zeiten. Überraschenderweise hat mir meine Frau vor einigen Jahren - wir saßen in einer kleinen Bar in Italien - das Angebot unterbreitet, ich könnte mir doch eine Freundin für genau diese Dinge suchen, die sie mir nicht geben kann. Zunächst war ich etwas erstaunt über ihre Ausage, doch sie meinte dies durchaus ernst. Es gab noch etliche Gespräche bzgl. dieses Themas ...

Im Endeffekt nimmt ihr das einen enormen Druck, nämlich etwas leisten zu müssen, was sie nicht leisten kann. Diese - letzlich - einseitige und durch meine Frau herbeigeführte Öffnung rechne ich ihr wiederum hoch an. Für mich ist das keineswegs selbstverständlich und auch absolut kein Freibrief, jetzt in der Gegend herumzuziehen und alles anzugraben, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Dies bedarf aus meiner Sicht eine tiefe Bindung, eine innige Liebe zueinander.

Geschrieben
Vor 16 Minuten , schrieb cyberpunk2085:

Also wenn ich im sterben liegen würde, wäre das letzte, was ich wollen würde, dass eine geliebte Person wegen mir auf etwas verzichtet. Ganz im Gegenteil, die Beziehung zu mir hätte ein verfrühtes Verfallsdatum; da noch darauf zu bestehen, dass Partnerin ja keinen Sex hat, weil es mit mir nicht mehr gehen würde, wäre ein unerträglicher Gedanke. Eine Beziehung ist doch keine Leibeigenschaft bis über den Tod hinaus

Kommt wohl immer drauf an wie die Beziehung zueinander war. Für mich wäre es unerträglich den sich seiner Krankheit und damit Unzulänglichkeit bewusst seienden Partner dann noch zusätzlich damit zu belasten dass mir Sex so wichtig ist dass ich ihn über die Gefühle meines Partners stelle. Wie ich schon weiter oben sagte, man stirbt nicht wenn man eine Weile keinen Sex hat,auch wenn sich besonders Männer das gerne einreden.Wenn du so großzügig darüber hinwegsehen könntest ist das doch toll. Ich wü meinen Partner nicht noch damit zusätzlich belasten. Sollte ich wieder eine Partnerschaft eingehen und in die Situation der Kranken kommen würde ich nach allem was ich über mich selbst und die Menschen an sich weiß und schon miterlebt habe auf Trennung bestehen.Dann kann er machen was er will und ich muß mir keine Gedanken mehr machen. Aber ich gehöre ja auch zur bekennenden Monogamiefraktion... . Aus Mitleid beim Partner zu bleiben und dabei zu hintergehen ist eine viel schlimmere Vorstellung als die vielleicht letzten Monate/Wochen in die Hände von Fremden zu legen.

Geschrieben
Das wäre charakterlos ! Vor allem wenn die/der jenige am sterben ist!
Geschrieben
vor 48 Minuten, schrieb girlfriend66:

Ich denke wenn der Partner den man liebt im Sterben liegt, hat man andere Sorgen als untervögelt zu sein. Für mich wäre da der Sex so was von egal. Ich würde versuchen so viel verbleibende Zeit wie möglich mit ihm zu verbringen. Und da zu sein ,wenn er verstirbt😔

Ich hätte da auch andere Sorgen, aber irgendwie scheint des beim egoistischen Gros anders zu sein.

Interessant und widerwärtig auf alle Fälle. Aber lediglich meine Meinung.

Geschrieben

Wenn es dem Partner schlecht geht, steht mir der Sinn nicht nach Sex.

Geschrieben

Es gibt Situationen, da ist Fremdgehen, ..und zwar heimliches Fremdgehen, nicht nur eine gute Lösung für beide, ..sondern auch ein selbstloses Tun. 

Denn mit dem schlechten Gewissen muss dann der oder die Fremdgehende selbst klar kommen. 

Aber man stelle sich die Alternativen vor. Der gesunde Part müsste entweder, neben dem ganzen Drama das er oder sie sowieso zu bewältigen und auszuhalten hat, auch noch auf gelegentliche körperliche Freuden verzichten. Oder aber er oder sie müsste sich vom sterbenskranken Partner oder der schwerst behinderten Partnerin einen Freibrief erbitten. Was diese sowieso schon leidende Person noch weiter belasten würde. 

"Schatz, ich helfe einem Kumpel oder einer Freundin, und komme spät nach Hause!" ist sicher für beide leichter auszuhalten, als "Ich bin zum Ficken verabredet, rechne also nicht vor Mitternacht mit mir!"

Ich weiß, das klingt hart, und im Einzelfall entscheidet sowieso jeder selbst ..und manche gemeinsam. Aber das Leben ist manchmal hart. Damit muss man dann klarkommen. 

Geschrieben
Für viele sind andere Dinge schon eine Rechtfertigung. Ich für meinen Teil sehe darin keine Rechtfertigung und auch keinen plausiblen Grund fremd zu gehen, ganz im Gegenteil. Das ist für mich der schlimmste aller Fälle seinen Partner zu hintergehen. Anders sieht es aus, wenn der Partner sein OK dazu gegeben hat weil man zuvor mit ihm offen und ehrlich gesprochen hat.
Geschrieben
Es gibt keine Rechtfertigung, das Vertrauen des Partners zu hintergehen. In der beschriebenen Situation gibt es keinerlei Hinweise auf Absprachen/gegenseitiges Einvernehmen. Also bleibt es Betrug an der Monogamie-Erwartung des Partners.

Und damit erübrigt sich die Frage nach einer Rechtfertigung. Man mag vielleicht in der Auseinandersetzung mit sich selbst relativierende Begründungen finden, aber Absolution darf man sicherlich nicht erwarten.

Was nicht heißen soll, dass es keine Konstellationen gibt, bei denen es aus egoistischer Sicht ggf. Wert wäre sich diese moralische Last aufzubürden.
Geschrieben

Bei uns eh kein Thema

Aber wenn ich einen Menschen liebe, möchte ich das es ihm so gut wie möglich geht, auch sexuell

Da wäre es für mich überhaupt keine Frage das mein Partner sich sexuell mit einer anderen Frau vergnügen dürfte

Eben weil ich ihn lieb und es ihm an nichts fehlen soll

Geschrieben
Natürlich hat jeder das Recht seine Sexualität zu leben. Sie ist ein Grundbedürfniss. Wenn der Partner dies längere Zeit nicht kann oder will sollte das besprochen werden. Geht dies nicht....habe ich kein Problem damit wenn jemand sich Erfüllung sucht. Man ist auch in einer Ehe immer sein eigener Mensch. Und weshalb sollte Sex haben wollen verwerflich sein ?? Ich kann das null nachvollziehen.
Die Selbstverständlichkeit mit der erwartet wird das ein Partner auch keinen Sex mehr haben darf wenn es der andere nicht will ...ist unglaublich egoistisch. Für mich totales No Go.
Geschrieben
Es ist und sollte natürlich keine Rechtfertigung sein!
Aber ich selbst weiß aus eigener Erfahrung wie hart es sein kann für den Menschen da zu sein, was wirklich viel Kraft braucht, aber auf der anderen Seite fehlt einem die Erotik so unglaublich, das auch das dir die Kraft nimmt.
Besonders dann wenn man vorher schon sehr lustvoll war.
Man kann es eine gute Zeit verdrängen, aber irgendwann schmerzt die Seele so sehr, das es dich zusätzlich runter zieht.
Ich hatte einen Partner der es gespürt und mir angesehen hat, er hat mir den Vorschlag gemacht mir einen Geliebten zu suchen. Es war ein sehr befremdlicher Gedanke für mich, weil ich ein sehr loyaler Mensch bin.
Aber ich habe es damals versucht, habe einen Mann in ähnlicher Situation gefunden und wir haben uns sehr gut getan und uns die Kraft geschenkt die uns fehlte um weiterhin die schwierige Situation zu meistern.
Ich kann es verstehen...aber ein Freibrief zum Fremdgehen ist es definitiv nicht!
Geschrieben

Ich war in so einer Situation.

Meine damalige Lebensgefährtin war mehrere Jahre auf künstliche Ernährung angewiesen und überwiegend bettlägerig. Das muß man sich jetzt nicht so vorstellen, dass da jemand mit verdrehten Augen hin vegetiert. Die Teilhabe am Leben war durchaus gegeben. Allein aus meiner Moralverstellung heraus und verbunden mit der entsprechenden Liebe zu dieser Frau wäre es mir im Traum nicht eingefallen, meine sexuellen Gelüste mit anderen Frauen zu stillen. Allerdings ist mein Leben auch nach wie vor nicht so sexualisiert, dass ich an nichts anderes denken kann.

Geschrieben
Nein ist es nicht.......aber Karma regelt , keine angst.
Geschrieben
Vor 42 Minuten , schrieb Lilly_only:

Kommt wohl immer drauf an wie die Beziehung zueinander war. Für mich wäre es unerträglich den sich seiner Krankheit und damit Unzulänglichkeit bewusst seienden Partner dann noch zusätzlich damit zu belasten dass mir Sex so wichtig ist dass ich ihn über die Gefühle meines Partners stelle. Wie ich schon weiter oben sagte, man stirbt nicht wenn man eine Weile keinen Sex hat,auch wenn sich besonders Männer das gerne einreden.Wenn du so großzügig darüber hinwegsehen könntest ist das doch toll. Ich wü meinen Partner nicht noch damit zusätzlich belasten. Sollte ich wieder eine Partnerschaft eingehen und in die Situation der Kranken kommen würde ich nach allem was ich über mich selbst und die Menschen an sich weiß und schon miterlebt habe auf Trennung bestehen.Dann kann er machen was er will und ich muß mir keine Gedanken mehr machen. Aber ich gehöre ja auch zur bekennenden Monogamiefraktion... . Aus Mitleid beim Partner zu bleiben und dabei zu hintergehen ist eine viel schlimmere Vorstellung als die vielleicht letzten Monate/Wochen in die Hände von Fremden zu legen.

Eine Beziehung in der Situation zu beenden, damit der verbleibende Partner keine Gewissensbisse hat, wäre zwar auch eine Option, aber die würde ich pers. nicht ziehen. Wenn es eine harmonische Beziehung war, kann man das sicher anbieten, aber der verbleibende Partner möchte sich ggf. verabschieden und Trauer verarbeiten. M.E.n. liegt der Ball da beim verbleibenden Partner. Jeder geht mit Verlust und Trauer anders um. Allerdings finde ich es viel zu kurz gedacht, so einer Person dann Egoismus vorzuwerfen, wenn es um menschliche Grundbedürfnisse geht. Wie schon im ersten Post angemerkt, ist es aus meiner Sicht eher egoistisch, als sterbender Partner auf bedingungslose Treue zu bestehen.
Und keine Ahnung, ob der Seitenhieb auf das Geschlecht Mann an mich gerichtet war, aber ich kann sehr gut ohne Sex leben. Ich würde allerdings nicht darauf verzichten wollen, wenn meine Partnerin nicht mehr will oder kann. Dafür muss dann eine gemeinsame Lösung gefunden werden, im Zweifel dann Trennung

Geschrieben
Für mich ist nicht das Fremdgehen an sich falsch. Für mich ist es das Lügen!!!!.... Wer nicht den Arsch in der Hose hat, mit dem Partner/Partnerin offen zu reden, der sollte gefälligst aufhören, sich das irgendwie schön zu reden. Für mich mich gibt es absolut keine Rechtfertigung, den anderen so zu belügen... Meine persönliche Meinung.
Geschrieben
vor 13 Stunden, schrieb Iziku92:

Eure Meinung Interessiert mich.

Das war gerade erst in einem anderen Thread Thema.

Meine Meinung: Die-/derdenige in einer Beziehung, der keinen Sex haben kann, sollte sich seinem Partner gegenüber öffnen und das Gespräch suchen.

Und die/den Partner/in nicht im Regen stehen lassen.

Dann habe Beziehungen eine reelle Chance, das ohne Konflikte zu überleben.

Geschrieben
vor 13 Stunden, schrieb Iziku92:

Guten Tag Community , 

würde gerne ein heikles Thema ansprechen. Inspiriert von einem Beitrag würde ich euch gerne etwas Fragen. Folgendes Szenario ->

Jemand ist vergeben/verheiratet , der Mann/die Frau ist jedoch bettlägerig (Im Thread lag der Mann sogar im Sterben) und Frau/Mann haben über einen längeren Zeitraum keinen Sex oder gar keinen Sex , da nicht möglich. Sie möchte Ihn nicht verlassen , weil Sie Ihn liebt , dennoch vermisst Sie/Er den Sex. Jetzt ist es so , dass Sex in einer Beziehung wichtig ist (für den einen mehr für den anderen weniger). Jetzt möchte aber die Frau/der Mann nicht mehr auf Sex verzichten und es staut sich alles. Man wird deprimiert und am Ende entscheide Sie/Er sich für Sex mit jemand anderes sprich -> Sie/Er geht fremd. 

Meine Frage an euch ist ob das eine Rechtfertigung oder ein Grund wäre um fremd zu gehen oder sagt Ihr , fremd gehen ist grundsätzlich falsch? 

Eure Meinung Interessiert mich.

Euch einen schönen Abend

Ich finde die Fragestellung (für mich) einfach verkehrt. Tatsächlich bin ich in einer ähnlichen Situation, auf die ich jetzt aber nicht näher eingehen möchte. Aber wir hatten immer eine offene Beziehung und er wußte von Anfang an, dass ich poly bin. Von daher hat der Begriff "Fremdgehen" für mich keine Bedeutung und ich muss mich für nichts rechtfertigen . Ich werde immer für meinen Freund da sein. Mit wem ich Sex habe, hat damit nichts zutun.

Geschrieben
Vor 24 Minuten , schrieb cyberpunk2085:

Eine Beziehung in der Situation zu beenden, damit der verbleibende Partner keine Gewissensbisse hat, wäre zwar auch eine Option, aber die würde ich pers. nicht ziehen. Wenn es eine harmonische Beziehung war, kann man das sicher anbieten, aber der verbleibende Partner möchte sich ggf. verabschieden und Trauer verarbeiten. M.E.n. liegt der Ball da beim verbleibenden Partner. Jeder geht mit Verlust und Trauer anders um. Allerdings finde ich es viel zu kurz gedacht, so einer Person dann Egoismus vorzuwerfen, wenn es um menschliche Grundbedürfnisse geht. Wie schon im ersten Post angemerkt, ist es aus meiner Sicht eher egoistisch, als sterbender Partner auf bedingungslose Treue zu bestehen.
Und keine Ahnung, ob der Seitenhieb auf das Geschlecht Mann an mich gerichtet war, aber ich kann sehr gut ohne Sex leben. Ich würde allerdings nicht darauf verzichten wollen, wenn meine Partnerin nicht mehr will oder kann. Dafür muss dann eine gemeinsame Lösung gefunden werden, im Zweifel dann Trennung

Nein, das war kein Seitenhieb auf dich persönlich, das war das Resultat aus eigenen familiären und im Bekanntenkreis miterlebtem Verhalten von Männern und Frauen in dieser Situation. Es war gut zu erkennen dass sich die Männer in den meisten Fällen recht schnell und ja, auch überwiegend heimlich (der Partnerin gegenüber) 'getröstet' haben.Und darauf angesprochen wurde das mit dem 'Trieb' erklärt und dass Mann ja nunmal seine Bedürfnisse hat. Während ein Großteil der betroffenen Frauen es wohl tapfer durch die Rippen schwitzten....Ich kann nur für mich sprechen, was ich tun würde wenn ich der kranke/sterbende Part wäre. Ich selbst will keine Mitleidsbeziehung, und in der Zeit mit meinem sterbenden Mann war es auch nicht das Mitleid dass ich kein Interesse an Ablenkungssex oder dem befriedigen körperlicher Bedürfnisse hatte. Ich hatte den Kopf nicht frei für andere Männer wenn ich weiß dass der Mann den ich über alles liebte leidet. Das kann natürlich Jeder so sehen und handhaben wie er will und muß es letztendlich nur vor seinem Gewissen verantworten. Aber ich gebe zu, mein persönlicher moralischer Standpunkt ist da klar definiert. Ein paar Monate, ein paar Wochen, man pflegt den geliebten Menschen, sieht wie er sowieso schon leidet, und erfährt Kraft und Ablenkung indem man sich anderweitig tröstet? Für mich undenkbar. Vielleicht bin ich auch nur anders sozialisiert, oder sind Frauen das allgemein eher. Vielleicht ist es ja auch so dass es drauf ankommt wieviel Platz man Sex in seinem Leben einräumt. Für mich war er nie bestimmend über mein Leben sondern die wunderbare Krönung der Zweisamkeit.

Geschrieben
Als mein Partner im Sterben lag und auch vorher, hatte ich keine Gedanken für sexuelle Lust....Zuwendung und Nähe waren viel wichtiger wie ficken ...ich kann gut drauf verzichten, weil ich mein Partner liebe ....
Geschrieben

Was ich tun würde? 

Auf keinen Fall mich selbst aufopfern.  Generell. 

Egal wie, jeder darf das selbst für sich verantworten. Solche Fragen in denen es um die Moral oder die guten Sitten geht, sind wunderbar geeignet um zu zeigen, wie charakterlich gefestigt, fehlerfrei und gesellschaftlich einwandfrei man agiert. Alle anderen Handlungen sind natürlich verwerflich und nicht annnehmbar. 

Geschrieben
Egal, welch blumige Szenarien hier zur vermeintlichen Legitimierung gesponnen werden - Fremdgehen ist und bleibt Betrug am Partner, denn die Verlogenheit!! ist der Kernfaktor und nicht der Sex. Und um Dein Beispiel aufzugreifen: einen bettlägerigen Partner zu betrügen, der sich sexuell vermutlich gar nicht freiwillig "verweigert", sondern aus gesundheitlichen Gründen gar keinen Sex mehr haben kann wäre für mich das ultimative Arschloch-Manöver und weit weit entfernt von jeglicher moralischer Legitimation.
Geschrieben
Gibt keinen Grund und keine Rechtfertigung zum Fremdgehen,egal wie die Lage ist
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