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Cola Light oder Cola Zero???


12cm2go

Empfohlener Beitrag

Geschrieben



Ich weiß nicht, ob es stimmt oder nicht - die Forschung auch nicht: man vermutet.

Das hast Du in Deinem Satz leider nicht erwähnt, sondern als Fakt dargestellt.

[SIZE=2]Ich habe sehr wohl verstanden, wie Du es meinst. Dennoch wird dies in der Praxis völlig getrennt voneinander behandelt. Es würde wohl niemand auf die Idee kommen, den Konsum von Zucker verbieten zu wollen. Es handelt sich um ein Naturprodukt. Saccarin z.B. hingegen in ein synthetisch chemisches Produkt, ca. 130 Jahre später als der Zucker entdeckt und seitdem immer wieder abwechselnd verboten und erlaubt.[/SIZE]
Es besteht aus Benzoesäuresulfimid. Der natürliche Zucker besteht aus:

Einfachzucker besteht aus Molekülen mit bis zu sieben Kohlenstoff-Teilchen. Solche Einfachzucker bilden die Grundsubstanz, aus denen sich alle anderen Kohlenhydrate zusammensetzen.
Als Traubenzucker (Glukose) versorgt der Einfachzucker die roten Blutzellen mit Energie. Als Fruchtzucker (Fruktose) steckt er in Früchten, Gemüse und Honig. Als Galaktose ist er wichtiger Bestandteil des Milchzuckers. (Laktose).

Haushaltszucker besteht aus Glukose und Fruktose

.
Wenn sich zwei Einfachzucker miteinander verbinden, entstehen Zweifachzucker. So setzt sich Haushaltszucker (Saccharose) aus Glukose und Fruktose zusammen. Gewonnen wird er aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr. Während der wird er vom Darm aus schnell ins Blut geschleust und liefert binnen kürzester Zeit Energie.. Bekommt der Körper zu viel davon, landen überschüssige Kalorien auf den Hüften.


Während schon der Grundstoff
Benzoesäuresulfimid als krebserregend in Verdacht steht, sind die Grundstoffe des Zuckers über jeden Zweifel erhaben. Erst der "unsachgemässe" Genuss macht ihn zu einem Problem. Die erhöhte Insulinausschüttung ist also vermeidbar:

Sobald Zucker ins Blut strömt, schüttet die Bauchspeicheldrüse Insulin aus. Dieses Hormon ist für die Verwertung des Zuckers unentbehrlich. Zuviel Insulin gilt jedoch als bedeutender Risikofaktor für eine Reihe von Zivilisationsleiden: Von Zuckerkrankheit bis hin zu Herzinfarkt und Krebs. Deswegen sollen Lebensmittel mit niedrigem GI (möglichst unter 50) ausgewählt werden, denn: Je niedriger ist der GI, desto weniger Zucker gelangt ins Blut und desto weniger Insulin ist nötig.


Von daher ist die Betrachtungsweise "Süssstoff oder Zucker" abwegig und wird deshalb in der Forschung auch nicht im Kontext gesehen.

Dein letzter Punkt "Kernproblematik" ist konsensfähig
.


Geschrieben (bearbeitet)

@Montago100 Wenn Du nachliest, dann war meine Formulierung klar "nach Ansicht von Forschern" Ich bin nicht so gläubig, dass daraus für mich schon Wahrheitsgehalt geschlossen werden kann.

Hinsichtlich Deiner Ausführungen zum normalen Haushaltszucker darf ich Dir aber in mehrfacher Hinsicht widersprechen:

1. Es ist KEIN Naturprodukt!

Diese Vorstellung ist in etwas so blauäugig, wie Mehl heute noch als Naturprodukt zu betrachten.
Zucker wird in einem umfangreichen Raffinade-Verfahren aus einem Naturprodukt gewonnen (Benzin, Diesel etc. übrigens auch ) und es werden ihm hierbei extrem viele Stoffe entzogen. Zurück bleibt ein chemisch gewonnenes Kunstprodukt.
Selbst der im Handel erhältliche braune Zucker ist heute mitnichten naturnäher als weißer Zucker, sondern wir mit Lebensmittelfarbe gefärbt. Zuckerrübenzucker beinhaltet unter anderem nämlich auch Bitterstoffe, die z.B. in Melasse und Zuckerrübensirup deutlich herauszuschmecken sind. Diese werden für die Vermarktung in einem auf Süße getrimmten Markt als störend empfunden.

2. die Tatsache, dass etwas ein Naturprodukt ist, macht eine Untersuchung, ob es krebsfördernd ist, nicht hinfällig. Im Übrigen hatte ich Steviosid erwähnt, dass direkt aus Stevia gewonnen wird. Du kannst Deinen Tee übrigens direkt süßen, indem Du ein Blatt zugibst. Die Süßkraft ist 300mal stärker als bei Zucker. Trotzdem hat die EU-Komission es bislang nicht als Lebensmittel zugelassen, da unter anderem noch Untersuchungen laufen, ob es krebserregend sein könnte.


bearbeitet von Ballou1957
Geschrieben

@pp6m
Es ist richtig das süss-stoffe in der mastzucht eingesetzt werden
Gerade bei schweinen
Allerdings unter dem Hintergrund: Die Sau gibt sehr süsse milch ab, und der süss-stoff erleichtert den übergang zu normaler nahrung.warum süss-stoff und kein zucker? weil süss-stoff in geringerer menge beigegeben werden muss als bei zucker
...



Hallo mausi,

muss zugeben das mich dein Argument stutzig gemacht hat.

Es klang nicht nur als käme es aus der Praxis sondern klang auch schlüssig.

Zunächst jedenfalls.

Beim stöbern fand ich dann jedoch so unglaublich wichtige Informationen wie zB. das eine 21 jährige bis zu 12 mal am Tag auf der Toilette saß und dabei fast 2 Kg Stuhl produzierte (acht mal mehr als normal) weil sie am Tag bis zu 20 Kaugummis zu sich nahm die wiederum 20 Gramm Sorbit (anderer glorreicher Süßstoff) enthielten.

Haaaamer! Wo sonst erfährt man so was.

Aber dann las ich einen Leserbrief, von dem von mir hochverehrten Udo Pollmer, von dem ich übrigens vor Jahren von der Wechselwirkung von Sußstoff erfahren habe (in "Warum Diäten dick machen" o.s.ä).

Der Leserbrief ist nachlesbar bei EU.L.E.n (EU ropäisches Institut für L ebensmittel- und E rnährungswissenschaften e.V.) und bezieht sich u.a. auf die Joghurt/Ratten-Süßstoffstudie. 1*)

Ich für mein Teil(als Dummy) glaube das zusätzlich die Erfahrung aus dem minnesota-Experiment aus 1944 einfließt.
Es erklärt, die anhand von Menschenversuchen gewonnene Erkenntnis, warum Diäten(metabolicshe notsituation) dick machen.

Für mich ist das mit den Süßstoffen das gleiche:
Zunge meldet Süss -&gt
evolutionäre Erfahrung sagt: überdosis Kalorien folgt -&gt
kommt aber nix -&gt
folge: Hunger, her mit den gemeldeten/versprochenen Kalorien.

Das da jemand an 14(vierzehn! wow das ist ne Streuung und statistische Aussage) Probanden keine vermehrte Insulinausschüttung festgestellt hat ändert nichts an dem Verhalten.

Wie gesagt ich glaube jetzt keine Sekunde daran das aus Tierliebe den armen Schweinchen was gutes getan werden soll und ihnen das leben bei der Umstellung von süßer Milch auf bittere Nahrung zu erleichtert werden soll .

In der freien Natur müssen die armen Ferkelchen durch Nahrungsverweigerung reihenweise umgefallen sein.

conclusion4me: Schuster bleib bei deinen Rappen und konzentriere dich auf die Mästung von zweibeinigen Schweinchen mit weniger kalorienreicher Flüssigkeit. *honigkuchenpferdgrins*

------------------

1*) Einfach googlen nach:
"Zum Beitrag von C. Drösser: „Stimmt’s – Süßstoff für Ferkel“ (Die Zeit, Ausgabe 15/2008)"


Geschrieben (bearbeitet)

pp6m - probiers mal mit dem Gedankengang:

Je schneller man die kleinen Ferkelchen dazu bekommt, dass sie einen externen Mastbrei statt Muttermilch fressen, um so leichter bekommt man Fleisch an sie ran und umso schneller kann man sie verkaufen, damit der Stall mit neuen Ferkeln aufgefüllt werden kann.
Man würde den kleinen Ferkeln übrigens auch echten Zucker geben, wenn man nicht bessere Maststoffe hätte.

Und die neuen Ferkelchen bekommt man übrigens wieder schneller wieder von Muttersauen, die früher absetzen und damit auch schneller wieder aufnehmen können.

Insulin wird übrigens ausgeschüttet, wenn tatsächlich Zucker in den Blutkreislauf gelangt. Das ist unter anderem der Grund, weshalb man einem Diabetiker im Schockfall Zucker oder Stärke zuführt. Mit Süßstoff klappt das nicht.

Unabhängig davon wirkt aber die psychische Sucht auf Süße tatsächlich. Jedoch nicht übers Insulin, sondern über die Lust auf Süßes und Süßstoff ersetzt zwar Zucker, nicht aber all die anderen Kohlehydratträger, die man dann unbedenklich mehr zu sich nimmt.


bearbeitet von Ballou1957
Geschrieben

Insulin wird übrigens ausgeschüttet, wenn tatsächlich Zucker in den Blutkreislauf gelangt. Das ist unter anderem der Grund, weshalb man einem Diabetiker im Schockfall Zucker oder Stärke zuführt. Mit Süßstoff klappt das nicht.


Was ist denn das für eine seltsame Logik (wahrscheinlich hast du dich nur verschrieben)?
Der Schock kommt doch wegen Unterzuckerung.
Deswegen muss der Blutzuckerspiegel erhöht und nicht abgesenkt werden. Durch Gaben von Süßstoff kann der Blutzuckerspiegel nicht erhöht werden, weil Insulin den wieder senkt


Geschrieben (bearbeitet)

Du hast natürlich recht!
Mein Denkfehler lag bei Hypoglykämie in Folge von Insulinüberdosierung - aber der Abbau erfordert ja in jedem Fall echten Zucker.


bearbeitet von Ballou1957
Geschrieben

pp6m - probiers mal mit dem Gedankengang:
...



brauch ich nit.

Mein Verweis auf den Einsatz von Saccharin in der Mast wurde von Mausi versucht zu widerlegen mit dem Argument den Ferkeln den Übergang zu erleichtern.
Das Gegenteil zu ihrer Argumentation habe ich dargelegt.
Das es ums Geld geht dürfte aus meinem Wiki-Verweis erkennbar sein.

Hinzuzufügen sei uU. noch die Fragwürdigkeit das die Versüßung der Milchentwöhnung ausgerechnet mit Saccharin erreicht werden soll, dass mit steigender Dosierung einen bitterer bzw. metallischer Geschmack hat.


Geschrieben


Wie gesagt ich glaube jetzt keine Sekunde daran das aus Tierliebe den armen Schweinchen was gutes getan werden soll und ihnen das leben bei der Umstellung von süßer Milch auf bittere Nahrung zu erleichtert werden soll .

In der freien Natur müssen die armen Ferkelchen durch Nahrungsverweigerung reihenweise umgefallen sein.



Ich bin einfach nur blöd und kann nicht erkennen, wo Du das Gegenteil zu ihrer Argumentation dargelegt hast.
Der Artikel von Dösser bestätigt, was Mausi auch geschrieben hat und ich habe Dir zusätzlich geantwortet, warum das Problem in der freien Natur nicht auftritt: weil dort die Ferkel erst viel später von der Muttersau getrennt werden.

Dösser gibt übrigens auch den Hinweis bezüglich Deiner Zweifel wegen des Geschmacks


Geschrieben (bearbeitet)

Ich habe nie geschrieben das es nicht aus geldmacherei passiert, sondern nur das es kein "appetitanreger" im eigentlichen sinne ist
Der übergang zwischen muttermilch und normalen futter geschieht einfacher und stressfreier. Schweine gelten übrigends auch als extrem stressanfällig und kriegen schneller herzinfarkte als andere tiere.
Den übergang zu erleichtern bedeutet nix anderes als: Das tier nimmt nicht ab und hat mehr fleisch für den metzger auf den rippen. Denn jedes kilo das das ferkel beim übergang abnimmt ist geldverlust der so aufgefangen wird
Wird das ferkel schneller abgesetzt, dank süssem futter, kann die sau auch früher zum eber als beim normalem absetzen. durch die muttersau selber .
Sprich: schneller nachwuchs, wieder mehr geld in der tasche für den züchter


bearbeitet von mausi2603
Geschrieben

Ich bei diesen ganzen Light-Sachen immer Angst (besonders bei Cola), das mir das irgendwann mal die Magenschleimhäute wegäzt. Fakt ist jedenfalls, wenn ich davon zuviel zu kalt trinke, kriege ich Durchfall.

Ich bevorzuge da echt Mineralwasser, und wenn ich des Wassers überdrüssig werde, mach ich ein wenig Saft rein oder hole mir gelegentlich dazwischen mal eine Flasche Cola (bevorzuge aber auch echt Pepsi).


Geschrieben (bearbeitet)

I Fakt ist jedenfalls, wenn ich davon zuviel zu kalt trinke, kriege ich Durchfall.
.

Wenn ich milch trinke krieg ich auch durchfall. Und nun?
Übrigends nur bei milch aus dem laden. frisch gezapft und warm aus der kuh nicht.
Aber da ist dann auch noch alles drin was bei "ladenmilch" nicht mehr drin sein darf.
Und selbst mein hausarzt kann sich nicht erklären wieso er bei mir eine laktoseintolleranz diagnostiziert hat und ich die milch frisch aus der kuh vertrage


bearbeitet von mausi2603
Geschrieben (bearbeitet)

A Propos Laktoseintoleranz auch wenn es OT ist
Geht mal auf youtube und sucht danach. Dort den ersten Eintrag "Laktoseintoleranz // Musikvideo" anschauen/-hören.

Einfach nur geil!


bearbeitet von Topbody
Geschrieben


Zucker wird in einem umfangreichen Raffinade-Verfahren aus einem Naturprodukt gewonnen (Benzin, Diesel etc. übrigens auch und es werden ihm hierbei extrem viele Stoffe entzogen. Zurück bleibt ein chemisch gewonnenes Kunstprodukt.

sachlich völlig unrichtig:

Haushaltszucker, auch Kristall- oder Raffinadezucker genannt, besteht zu 99,9 Prozent aus Saccharose. Sie gehört wie alle anderen Zuckerarten zur Gruppe der Kohlenhydrate. Chemisch ist Saccharose ein Disaccharid, also ein Zweifachzucker aus je einem Molekül Trauben- und Fruchtzucker. Saccharose

Raffinadezucker ist gereinigte und kristallisierte Saccharose, die besonderen Anforderungen entsprechen muss. Dazu gehört zum Beispiel ein Höchstsatz von färbenden Inhaltsstoffen und Mineralien und ein maximaler Korndurchmesser von 0,2 bis 0,8 mm für die Bezeichnung "fein", 0,8 bis 1,25 mm für die Bezeichnung "mittel" und 1,25 bis 2 mm für die Bezeichnung "grob". Raffinadezucker entsteht, indem Rohzucker (siehe dort), der noch Verunreinigungen und Bräunungsprodukte enthält zuerst zentrifugiert (dabei wird die Melasse abgetrennt) und danach weiter gereinigt wird. Diese Reinigung kann entweder durch Waschen mit Wasser oder Dampf geschehen, wodurch man braunen Zucker (siehe dort) erhält, der sich geschmacklich noch vom weißen Zucker unterscheidet. Die andere Möglichkeit der Reinigung ist eben die Raffination, bei der der Rohzucker dreimal in Wasser aufgelöst wird und danach wieder neu auskristallisiert, wodurch man Weißzucker erhält. Nach anschließender Reinigung und Umkristallisation des Weißzuckers erhält man endlich den Raffinadezucker. Durch zweimalige Raffination wird Doppelraffinadezucker hergestellt. Er ist besonders fein.

Also können die einzigen chemischen Zusätze die Färbemittel sein,deren Dosierung nach EU-Richtlinien streng geregelt ist. Alternativ erreicht man die Weisse auch durch natürliche Reinigungsprozesse, wie es einige Bio-Warenhersteller machen.


Damit bin ich jetzt auch zum letzten Mal auf eine Behauptung von Dir eingegengen. Du springst von einem Punkt zum anderen. Im meinem letzten Beitrag bin ich auf Dein Argument "krebsfördernd durch erhöhte Insulinwerte" eingegeangen. Schon das war ein Sprung weg
von Rattenversuche im Kontext "Krebsrisiko Süssstoff gegen Zucker", was wiederum die Abweichung vom Ausgang "was, oder macht es überhaupt dicker", und so schlägst Du den Kreis immer weiter. Von Deinen kleinen persönlichen Sticheleien, um Deinen Gesprächspartner gleichzeitig zu diskreditieren sehe ich mal ab. Damit untergräbst Du nur Deine eigene Ernsthaftigkeit. Du wirst es wohl nicht lassen können, darauf zu reagieren. Bitte. Bis hirhin ist argumentativ alles ausgetauscht. Daher beende ich jetzt unseren kleinen Privat-Dialog.


Geschrieben (bearbeitet)


...
Der Leserbrief ist nachlesbar bei EU.L.E.n (EU ropäisches Institut für L ebensmittel- und E rnährungswissenschaften e.V.) und bezieht sich u.a. auf die Joghurt/Ratten-Süßstoffstudie. 1*)
...
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1*) Einfach googlen nach:
"Zum Beitrag von C. Drösser: „Stimmt’s – Süßstoff für Ferkel“ (Die Zeit, Ausgabe 15/2008)"





Süßstoff für Ferkel

Zum Beitrag von C. Drösser: „Stimmt’s – Süßstoff für Ferkel“ (Die Zeit, Ausgabe 15/2008)
Link: *** edit by Mod ***
Lieber Herr Drösser,

es stimmt leider nicht, was Sie in der Zeit über Süßstoffe verbreiten. „Der behauptete Zusammenhang zwischen Geschmack und Insulinproduktion“ sei „eine Legende“, ist dort zu lesen. Angeblich sei die Bauchspeicheldrüse „nur durch einen hohen Blutzuckerspiegel“ zur Produktion von Insulin zu bewegen und nicht durch „Geschmackssignale aus dem Gehirn“. Um es kurz zu machen: Der Fachausdruck für die Signale aus dem Mund heißt „cephalic phase“. Wenn Sie den Suchbegriff in einschlägigen Datenbanken wie Medline oder Highwirepress eingeben, erhalten Sie hunderte von Treffern aus mehreren Jahrzehnten Forschung. Nicht wenige davon befassen sich mit Süßstoffen und der damit verbundenen Insulinsekretion. Im Deutschen spricht man vom Kopfphasen-Reflex. Soviel zur Terminologie und zum aktuellen Stand des Wissens.

Nun zum Einsatz von Süßstoffen in der Mast: Hier werden Süßstoffe seit Jahrzehnten erfolgreich ge-nutzt. Dieses ermöglicht die Futtermittelverordnung. Es stimmt, dass darin Saccharin nur für Ferkel zugelassen ist. Aber alle naturidentischen und natürlichen, d.h. insbesondere die gentechnisch her-gestellten, Süßstoffe sind für alle Tierarten jedweden Alters erlaubt. Im Futtermittelrecht (anders als im Lebensmittelrecht) werden Süßstoffe als „Aromen“ geführt – eine Tatsache, die dem flüchtigen oder der Materie unkundigen Leser leicht entgehen kann.

Natürlich müssen bei der Wahl des richtigen Süßstoffs die Unterschiede zwischen den Tierarten in der Wahrnehmung des süßen Geschmacks beachtet werden. Doch Ihre Aussage, „praktisch der einzige Zuckerersatzstoff, der bei Mensch und Schwein wirkt“, sei „das Saccharin“, trifft nicht zu. Die zwei stärksten Süßstoffe beim Menschen, Lugdunam und Carrelam, sind auch beim Schwein am effektivsten. Von Saccharin bedarf es deutlich höherer Dosierungen als beim Menschen. Die Wirk-samkeit von Acesulfam K ist beim Schwein im Vergleich zum Menschen höher als von Saccharin. Üblicherweise werden in der Schweinemast spezielle Mixturen aus appetitstimulierenden „Aroma-stoffen“ eingesetzt.

Ein wenig ins Grübeln brachte mich folgende Aussage zum Einsatz von Saccharin als Futterzusatz: „Der Sinn dabei ist auch nicht Gewichtszunahme, sondern es geht darum, den an die Muttermilch gewöhnten Ferkel den teilweise ungewohnten und bitteren Geschmack des neuen Futters zu versüßen. Akzeptanz der Nahrung im Stall ist also das Ziel, nicht Mast.“ Wie bitte: Die Mast ist nicht Ziel im Stall? Was ist dann Sinn und Zweck der Schweinemast? Oder ist der Stall ein Kurhotel für Ferkel, das Wert auf eine gute Küche legt? Darf ich Ihnen, Herr Drösser, ein Geheimnis verraten? Beim Nutzvieh zählen die Gewichtszunahmen ab dem ersten Tag. Und deshalb kommt Süßstoff in den Ferkelstarter, eine Art Sauenmilchersatz. Denn der wird bis zum vierten Lebensmonat gefüttert – und danach ist Saccharin auch nicht mehr zulässig. Der Ferkelstarter dient insbesondere dazu, die Ferkel früher ab-stillen und mästen zu können. Und das funktioniert nur, wenn sich der teure Süßstoff trotz Kalorien-freiheit auch rechnet.

Hätte die Redaktion der Zeit ihr feines Näschen nicht in einen virtuellen Schweinestall oder in die Werbeschriften der Branche gesteckt, sondern die einschlägige Fachliteratur verfolgt, dann wäre ihr aufgefallen, dass Anfang dieses Jahres eine neue Süßstoffstudie für Furore gesorgt hat: Ratten wurde fettarmer Joghurt verfüttert, der entweder Zucker oder Süßstoff enthielt. Fünf Wochen später waren die Tiere mit Süßstoff signifikant schwerer. Die Analyse der Körperzusammensetzung zeigte, dass die Diätratten tatsächlich fetter geworden waren. Es hatte genügt, den Tieren drei Tage pro Woche Süßstoffjoghurt anzubieten.

Als Ursache der Gewichtszunahme erwies sich zunächst wie erwartet eine Appetitstimulation (vermut-lich ein cephalic phase response), verbunden mit Mehrverzehr. Aber das erklärt nur einen Teil des Effekts. Die Zunahme an Fettgewebe hatte noch einen weiteren Grund: Die Ratten gaben weniger Körperwärme ab. Dadurch gelang es den Tieren Energie zu sparen. Süßstoffe veranlassen den Körper also mehr Fett zu bilden, um ihn besser isolieren zu können. Dadurch kann er effektiver Wärme- bzw. Energieverluste vermeiden. Demnach erkennt der metabolische Sinn des Organismus den Betrug des Geschmackssinns und korrigiert dessen Fehler. Die Autoren der Studie schlussfolgern: „Die Daten zeigen, daß der Verzehr von Speisen, die künstliche Süßstoffe enthalten, zu einem erhöhten Gewicht und Fettsucht führen können, weil sie grundlegende physiologische Prozessse stören.“

Aber der Ratten hätte es eigentlich gar nicht mehr bedurft, schon die Schweine hätten unsere Diät-experten rechtzeitig eines besseren belehren können. Stimmt’s?


Mit freundlichen Grüßen,
Udo Pollmer


Literatur
Glaser D et al: Gustatory responses of pigs to various natural and artificial compounds known to be sweet in man. Food Chemistry 2000; 68: 375-385
Nofre C et al: Gustatory responses of pigs to sixty compounds tasting sweet to humans. Journal of *** Physiology and *** Nutrition 2002; 86: 90-96
Swithers SE, Davidson TL: A role for sweet taste: calorie predictive relations in energy regulation by rats. Behavioral Neuroscience 2008; 122: 161-173

Links zu drei einschlägigen Datenbanken
Highwirepress *** edit by Mod ***
Medline
Sciencedirect



Zwar wollte ich den Pollmer Leserbrief (als Reaktion auf den Zeit-Artikel) wegen der Länge hier nicht zitieren aber um Missverständnisse vorzubeugen.

Seltsamerweise ist beim versuch die Studie "A role for sweet taste: calorie predictive relations in energy regulation by rats." Aus Behavioral Neuroscience von Davidson zu laden 3 mal ein totalcrash beschert worden.

Aber egal, hab jetzt genug zu dem Thema gelesen und es reicht jetzt.

Wen es interessiert sollte noch "Was FDH anrichtet: Das „Minnesota Experiment“" auf der Seite von "ernaehrungsberatung-drpietz" lesen.


bearbeitet von pp6m
vergessen Fremdlinks zu killen - pardon
Geschrieben

Man könnte es auch kurz fassen:

Limonadengetränke sind voller Chemie, die eine Stoffe schädlicher als andere, aber nichts davon hat im Körper etwas verloren. Ganz einfach.


Geschrieben

Ist natürlich Geschmackssache aber mir schmecken beide Sorten nicht da sie einen widerlichen Nachgeschmack haben.
Ich bleibe bei der normalen Cola mit Zucker. Da ich sie gern Eiskalt trinke kommen dann noch ein paar Eiswürfel rein was den vorteil hat das sie dann nicht mehr ganz so süß ist.

Denke ist für ein nicht Diabetiker auch gesünder wie diese Zuckerersatzstoffe.


Geschrieben

Kaltes Koffein ohne Zucker - die Alternative:

Leckerer frischer Espresso auf eisigkalte Eiswürfel gegossen,
entzückt dem Knacken des Eises gelauscht,
dann verspeist.
Erfrischt, belebt, weckt auf.
Hmmmmm.



(Man kann natürlich auch vorher Zucker reintun. Muss man aber nicht.)


Geschrieben

So ist es @Yaren.
Alleine schon beim googlen nach den verschieden Süßstoffen kann einem angst und bange werden wenn man die ganzen Studien mit den verschiedenen Krankheitsbilder liest.

Für mich ist es nicht nachvollziehbar wie man trotzdem diese Zeugs trinken kann. Um den Stil zu wahren sollte man beim trinken zumindest auf Reagenzgläser zurückgreifen.

Ich wäre dafür das man Flächendeckend(!) Ernährungswissenschaft zum Pflichtfach macht und sich nicht nur dumme Verbraucher heranzieht die gleich kritiklos jeder Werbeeinblendung im Fernsehen hinter hecheln und ausprobieren.


Geschrieben

Als ob der Staat, der von Lobbyisten aus der Industrie voll ist, Geld ausgeben würde, um seine Bürger schlau genug zu machen, dass sie weniger Geld in ihre Nahrungsmittel pumpen... schön wäre es.


Geschrieben

Es ist doch altbekannt, dass man am besten von den Nahrungsmitteln, für die Werbung gemacht wird, die Finger lässt.

Wenn man sich einfach nur daran hält, kann man nur noch wenig falsch machen


Geschrieben

Übrigens: gibt es eine Vergleichsstudie, was mit Ratten geschieht, die die entsprechende Menge an "normalem" Zucker verpasst bekommen?



Das dürfte schwer möglich sein.

So eine kleine Rattendame (an dieser Steelle lieben Gruß von Schnuff, Fluff und Knuff aus dem Käfig direkt neben mir) wiegt um die 250g und vertilgt am Tag ca. 20g Futter. In dem o.g. Experiment hat man 5% davon durch Süßstoff ersetzt, als quasi 19 g Körnerfutter und 1 g Süßstoff.

Da der Süßstoff aber 300mal süßer ist als Zucker, müßtest Du 300g Zucker pro Tag füttern. Nun kann man leicht sehen, daß eine 250g Rattendame, die mit 300g Zucker am Tag gestopft wird gar nicht alt genug wird um Krebs zu bekommen

auch dazu gibts studien die das gegenteil beweisen
müsste bei diversen süssstofffirmen auf der HP zu finden sein





Und auf den Seiten der Mineralölindustrie finden sich diverse Studien, die beweisen, daß Tiefseebohrungen total ungefährlich sind....


Geschrieben

Danke! Soviel zum Vergleich von Äpfeln und Birnen


Geschrieben

Keines von beiden.

Ist ja eklig!


LG xray666


Geschrieben



Und auf den Seiten der Mineralölindustrie finden sich diverse Studien, die beweisen, daß Tiefseebohrungen total ungefährlich sind....


Richtig
und was sagt uns das
Der der bezahlt bestimmt wie das ergebnis ausgeht


Geschrieben

Ich mag diese englische Kolonialbrause einfach nicht.

Was aber ist auch schon groß von England jemals Gutes herübergekommen, außer Shakepeare, Newton, den Beatles und einigen wenigen Single Malts.

Den Rest kann man doch knicken.


LG xray666


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