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Sexualität und Partnerschaft nach einer Chemotherapie


Okydoky333

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Ich bin betroffener, habe aber das Glück, daß noch alles bestens funktioniert. Nachteil ist, daß ich jetzt einen Beutel tragen muss, da Stomapatient. Leider werde ich jetzt wohl wie ein Aussätziger behandelt. Sobald ich schreibe, daß ich den Beutel habe, besteht kein Interesse mehr.
Geschrieben
es ist super das du dieses thema ansprichst und zum überlegen anregst…es wird viel zu oft über oberflächliche themen geschrieben, anstatt über themen die wirklich schwer sind und uns tief bewegen/sorgen… selbst meine sehr schwach ausgeprägte psoriasis belastet mich…wobei ich mich noch glücklich schätze, wenn ich so mitbekommen womit andere zu kämpfen haben. gerade die kombination von sexualität und erkrankung machen viele nur mit sich selbst aus, weil es einfach schwer ist darüber zu reden
Anonymes-Mitglied-5
Geschrieben
vor 22 Minuten, schrieb Anonymes-Mitglied-2:

Das Gefühl von Geborgenheit ist doch sehr wichtig.
Streicheln und küssen ist doch auch was schönes.

Das Problem dabei ist aber, dass das Gefühl von Geborgenheit meiner Erfahrung nach eher nur der Gesunde dem Kranken gibt... Der Gesunde ist eher der der alles auffangen muss... Es ist schon für beide Seiten nicht leicht, wenn der Partner krank wird. Und es verändert die ganze Beziehung. So zumindest meine Erfahrung. 

Geschrieben
Warum haben viele Menschen solche Ängste? Das hat nichts mit Medikamenten zu tun sonder eher mit der überwiegend egoistischen und monogam, romantischen Denkweise. Ich habe solche Paare auch eher anders erlebt. Es schweißt sie sogar eher zusammen als sich voneinander zu entfernen. Und sie werden in der Regel auch offener hinsichtlich ausgelebter Sexualität. Derjenige mit der gesundheitlichen Einschränkung öffnet urplötzlich seine Besitzstandsdenke. Und derjenige gesunde von beiden will das sogar gar nicht. Und trotzdem sollte man in der Situation tatsächlich darüber reden, um darüber dann auch fester bei und zueinander zustehen.
Geschrieben
Also ich habe 2017 Chemotherapie und Strahlentherapie gehabt und da war der Sex null weil meine damalige Frau kein Verständnis dafür hatte das es mir auch psychisch schlecht ging. Ende vom Lied Scheidung. 2023 Lungenkrebs bekommen meine Frau hat für meine Situation Verständnis und das Sexleben ist auch gut weil wir andere Dinge für uns entdeckt haben außerhalb der penetration. Oral und mit toys kommen wir auch auf unsere Kosten.
Geschrieben
Gesundheit ist ein hohes Gut. Die Freude, das der Partner durch eine erfolgreiche Chemo überlebt hat, sollte dem Frust der eingeschränkten Sexualität nicht weichen. Sie ist ja wirklich evtl. nur eingeschränkt. Sex ist ja nicht nur der Akt, es ist soviel mehr in einer innigen Beziehung. Wo Liebe ist, das ist auch ein Weg zur Lust 😉🤗
Geschrieben
Vor 11 Minuten , schrieb Tantramann1959:

Sicher kein schönes Thena, aber aus dem Leben gegriffen. Ich bin in der Lage aus beiden Blickwinkeln zu berichten. 
Meine vorherige Partnerin erkrankte unheilbar und war über lange Zeit ans Bett gefesselt und in hohem Maße pflegebedürftig. Nehmen wir mal die ganzen anderen und sehr wichtigen Bereiche einer Beziehung raus und konzentrieren uns auf die Sexualität. Die fand de facto praktisch die letzten Jahre nicht mehr statt. Ich hatte aber auch nie das Bedürfnis mir Ersatz zu beschaffen oder sie zu verlassen etc. Die Liebe war stärker, als der „Drang“ nach Sex. Andere Beziehungsbereiche machten die Zugeneigtheit ebenso befriedigend….bis zu ihrem Tod.

Jahre später, Ironie des Schiksals, begann eine neue, unglaublich tiefe Partnerschaft. Nach einem Jahr Fernbeziehung zog meine Partnerin mit Familie hierher. Jobwechsel, Schulwechsel, Hauswechsel…..das volle Programm. Und zack, 3 Monate später wird Krebs bei mir diagnostiziert. Operationen, Bestrahlungen, Chemo….die volle Dröhnung. Ich hätte auch sterben können. Aber nee, ich hab dafür keine Zeit 🤷‍♂️. Inzwischen, 300 Tage nach der OP bin ich so gut, wie wiederhergestellt, vital und fit, auch in sexueller Hinsicht. 
Ich habe in der Klinik auch reichlich andere Fälle gesehen. Da spielen sicher eine Menge Faktoren eine Rolle.

Danke für deine Offenheit

Geschrieben
vor 43 Minuten, schrieb Anonymes-Mitglied-5:

Das Problem dabei ist aber, dass das Gefühl von Geborgenheit meiner Erfahrung nach eher nur der Gesunde dem Kranken gibt... Der Gesunde ist eher der der alles auffangen muss... Es ist schon für beide Seiten nicht leicht, wenn der Partner krank wird. Und es verändert die ganze Beziehung. So zumindest meine Erfahrung. 

 

👍👍👍

Dem kann ich auch aus meiner eigenen Erfahrung nur zustimmen! 👍🤷‍♂️

 

Geschrieben
vor einer Stunde, schrieb Okydoky333:

Was würdest du/ihr denn machen? Was denkst du/ihr darüber?

Du musst nach einer (schweren) Diagnose Dein Leben leben und es im Griff haben, mit allem drum und dran. Sexualität kann da durchaus völlig unwichtig werden, partnerschaftliche und auch freundschaftliche Nähe aber nicht! Da kann es reichen, einen Menschen einfach mal in den Arm zu nehmen, schweigend.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde, schrieb Okydoky333:

Was würdest du/ihr denn machen? Was denkst du/ihr darüber?

Weiß ich nicht. Würde ich erst in der Situation dann wissen, oder herausfinden. 

Denke darüber auch nicht wirklich nach. Schon früh in meiner Kindheit, beide Eltern verloren. Daher weiß ich das Leben kann ein Arschloch sein. Muss dann nicht darüber nachdenken, was vielleicht mal sein kann und was nicht. Das Wesentliche weiß ich, aus dem Rest mach ich das beste, solange es eben geht. 

bearbeitet von Carbonated
DerLustvolle22
Geschrieben
Fan ändern sich meine Gefühle für die Frau nicht zumal fie ja nix dafür können
Geschrieben
Jeder Fall ist anders. Ich hab meine Freundin während der ganzen Therapie mit Brustkrebs begleitet. Wir hatten während und nach der Chemo weiterhin guten Sex. Andere haben Ihre Partnerin verlassen und bei anderen Paaren war mit Sex erstmal Jahre Schluss. Wie der Betroffene und der Partner reagiert, kann niemand vorhersagen.
Anonymes-Mitglied-6
Geschrieben
Mein Mann hat Krebs, ist allerdings zum Glück krebsfrei (und wir tun alles dafür, dass es auch so bleibt). Während seiner akuten Phasen und insbesondere der Chemo - er bekam sie intravenös - sowie davor und danach hatten wir beide tatsächlich andere Sorgen als Sex zu haben. Allerdings war körperliche Nähe sehr wichtig. Das Gefühl der Geborgenheit und der Zusammengehörigkeit, das z. B. ein Einschlafen in den Armen der Frau transportieren kann oder auch, ihn einfach im Arm zu halten, während er mit den Folgen der Infusion kämpft, waren in der Zeit sehr wichtig. Tatsächlich sind sie es auch heute noch. Die Lust auf intimere Berührungen und Sex kann dann erst später wieder zurück
Geschrieben

Jetzt mal ernsthaft, es gibt Dinge im Leben die sind bei weitem nicht so wichtig, wie viele es vielleicht denken... und in einer guten Partnerschaft, findet man für alle Probleme auch Lösungen bzw man versucht auch Lösungen zu finden... ein guter Partner bzw gute Partnerin ist nicht nur in guten Zeiten da, sondern auch in schwierigen Zeiten, wo man Abstriche machen muss. Wenn man in einer Partnerschaft über alles reden kann, dann findet man auch für alles Lösungen... Partner oder Partnerin die nur auf sich selber bedacht sind und keine gemeinsamen Lösungen suchen... sind es nicht wert, das man an einer Partnerschaft festhält... es gibt viele die bei Schwierigkeiten sofort reisaus nehmen und vor Problemen davon laufen,  anstatt Lösungen zu suchen... aber solchen leuten hinterher zu heulen,  sind diese nicht wert ...

Geschrieben
Wenn meine Partnerin wegen Krankheit kein Sex möchte. Dann Akzeptier ich das . Es heißt doch wie in guten und schlechte Zeiten.
Geschrieben
Das größte Problem ist wahrscheinlich, ehrlich zu sein und darüber zu reden. Nur finde ich, stimmte dann vorher schon irgendwas in der Beziehung nicht.
Geschrieben
Kommt natürlich immer auf die Umstände an, aber wäre ich nicht mehr in der Lage, Sex mit meiner Partnerin zu haben, würde ich wollen, dass sie mich verlässt, wenn sie das möchte, oder das eben für sich auslebt, mir davon aber leine Details erzählt. Ich empfinde es als falsch, von meiner Partnerin zu verlangen, dass sie auf Sex verzichten sollte, nur weil ich dazu nicht mehr in der Lage bin
Geschrieben
Na prall wäre es nicht, aber die Sorge um den Partner überlagert da die sexuelle Lust auf jeden Fall. Alternativ muss man eben über eine offene Beziehung sprechen, wenn einer es gar nicht aushält ohne Sex.
Geschrieben
Meine Frau ist jetzt über acht Jahre tot (Hautkrebs) und wir haben zusammen 11 Jahre Chemo gemacht . . . und Sex ging immer . . . halt nicht während der Chemo . . . sie war die Vorzeigepatientin in der Klinik . . . (es war schön)
Geschrieben
Meine Partnerin ist im Mai an Gebärmutterhalskrebs gestorben. Sie hatte letztes Jahr Chemo, Bestrahlung und Brachytherapie. Offiziell war die Behandlung abgeschlossen. Der Krebs kam dann aber wieder. Wir hatten bis einen Monat vor ihrem Tot (da kam sie ins Krankenhaus)noch ganz normalen wundervollen Sex.
Geschrieben
Sind eure Frauen nicht zur Vorsorge gegangen?
Geschrieben
Meine Partnerin starb nach kurzer Chemo im August. Sex hatten wir nicht. Doch Liebe. Sex wäre nicht möglich gewesen. Doch Erotik und Komplimente waren immer möglich.
Geschrieben
Vor 5 Minuten , schrieb Basti89LE:
Sind eure Frauen nicht zur Vorsorge gegangen?

Doch aber manchmal, z.b. wenn. Du in ein anderes Bundesland ziehst sind Facharzt Termine sehr rar. Auch die Nachsorge hat nichts ergeben bis zum Restaging.

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