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War "früher" wirklich alles besser ?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)

*neokonservative* Sichtweise,




Sorry, für *Neukonservativ* bin ich zu alt. Ich bin eher ein aufgeschlossener *konservativer* Mensch.

Bitte halte Dich mit Deinen politischen Argumenten hier im Thread zurück. Wir leben im Jahr 2010 und nicht mehr 1968.

Mir geht es um soziale Werte nicht um eine politische Diskussion....und eine APO ist auch nicht erwünscht.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben



Ich fasse für mich mal zusammen:

Je besser (wirtschaftlich) es uns geht, desto mehr werden soziale Werte vernachlässigt.

Ich provoziere jetzt mal absichtlich.



Als Provokation empfinde ich das nicht mal, da du meiner Meinung nach recht hast. In einer materiel orientierten Gesellschaft, wo man traditionelle Werte nicht mehr schätzt oder falsch interpretiert, liegst du mit deiner Aussage leider richtig.
Da war es früher teilweise wirklich besser.

Der Baer


Geschrieben

Sorry, für *Neukonservativ* bin ich zu alt. Ich bin eher ein aufgeschlossener *konservativer* Mensch.
...



Hört sich so an, als wenn Du der gesunde Volkszorn wärst, auf den sich die Springerpresse wie immer felsenfest verlassen kann.

Mich interessiert auch wirklich nicht, dass Du die typische, offene Hose bist, dem alles egal ist, solange er was zu Ficken hat.

Ansonsten scheinst Du ein bischen überfordert zu sein und nervst mit diesen musealen 68er Hetzklischees. Ja, da bist Du wohl hängengeblieben.


Geschrieben

Schaue ich mir z.B. die Migrantenpolitik, die Bildungspolitik und Arbeitspolitik an, muss man sich nicht wundern, dass hieraus Zorn, Missgunst, Verzweiflung und Verdummung entsteht.

Eine vermeintlich wohlgesonnene soziale Marktwirtschaft hingegen kannte noch nie die Begrifflichkeit -Nächstenliebe- und -Anstand-, wie denn auch, es ist und bleibt eine Marktwirtschaft. Hier kann man Indizes lesen und sich dran halten, aber nicht jedem Bürger, Arbeitnehmer seine soziale Einstellung schenken um ihm damit Zufriedenheit und Wohlbehagen ins Nest zu legen.

Was verwunderlich in der Entwicklung unserer Gesellschaft jedoch ist, ist die Tatsache, dass gerade in "schlechten" Zeiten man anstatt sich zu verbünden, auseinander geht!


Geschrieben

Früher war nicht alles besser. Nur mit der Zeit erinnert man sich nur noch an die guten Sachen. Der Blick nach hinten ist nur verklärt.

Gruss aus Celle


Geschrieben

ich hab das so ähnlich erfahren wie schmuselöwe...bin ja noch´n bisschen älter... aber für die 68 noch nicht alt genug... die sind ja nun durch die institutionen durchmarschiert.... und was hat sich geändert? etwas ja...vieles ist denn auch ähnlich wie "früher". der getönte kanzler drückte dem ganzen schon einen stempel auf....genau wie die energiesparlampe davor.
wohlstand hatte man ende der 60iger ja erst recht. genau das war ja der aufbruch der jugend. sie wurde vernachlässigt von eltern die ihre vergangenheit totschwiegen und die neue kohle hochhielten, aber sonst keine zeit hatten. das hat sich heute noch verschlimmert. und ja, komisch, die reaktion darauf ist (noch?) eine ganz andere.
wir wollten diskutieren.... heute will man nur schnell den arsch an die sichere wand kriegen.
das ist denn doch eine folge der neoliberalen und neokonservativen politik. :du musst dich anstrengen, dann wirst du auch was. während das in den 60igern tatsächlich stimmte... ist das "was werden" heute von ganz anderen faktoren abhängig... asoziale verhaltensweise wird auf diese art ausgebrütet, ist erforderlich. auf hohem (bildungs- +einkommens-)niveau!


Geschrieben (bearbeitet)

lese ich das posting von popcorn (boah , bist du ein alter knochen ) komme ich fast zu dem ergebnis das früher wirklich alles besser war .
mal weg von abstrakten gedankengängen wie zum beispiel wie erging es früher einem krebskranken , sondern zu persönlichen erfahrungen .

es waren wirklich glückliche jahre für den einzelnen , es gab arbeit ohne ende und von daher gab es auch geld ohne ende .
das verdiente geld wurde hemmungslos für sex and *** and rock and roll ausgegeben .

ja , es war eine klasse zeit und ich bin bis heute unendlich dankbar genau darin aufgewachsen zu sein .

selbstverständlich hatte auch diese zeit ihre schattenseiten die nicht verschwiegen werden sollen .
für mich waren das zu der zeit zum ersten die "bösen" russen , es wurde wirklich in der bevölkerung ein feindbild aufgebaut das einen glauben machen konnte das der russe jederzeit vor der haustüre stehen könnte oder zumindest ein paar atombomben vorbei schickt .

zum zweiten war es der vietnamkrieg .
es klingt heute unvorstellbar aber zu der zeit war es wirklich so das wenn man den fernseher (falls vorhanden , ja ja , zu der zeit war ein fernseher noch längst nicht in jedem haushalt) anmachte man ob man wollte oder nicht visuell in diesen krieg hineingezogen wurde .
es war an der tagesordnung das man dörfer und deren bewohner während oder nach einem napalmangriff sah , es war normal das erschoßene (auch frauen und kinder) oder sogar mal eine hinrichtung durch genickschuß gezeigt wurden , man war ob man wollte oder nicht (fast) hautnah bei diesem kriegsgeschehen .

nur so ist wohl auch der erfolg der hippiebewegung zu erklären die sich ja "love and peace" auf ihre (nichtvorhandenen) fahnen geschrieben hatte . das gute alte peace-symbol hat bis heute für mich eine starke aussagekraft .



diese ganze mischung (das gefühl von krieg und tot auf dem bildschirm und die angst das der böse russische feind fast vor der tür steht) gepaart mit der lebensfreunde der jugend hat meiner meinung nach genau diese atmosphäre geschaffen die wir zu der zeit erlebt haben .
wildes ungezügeltes leben , in dem alles bis zum excess betrieben wurde , sei es das saufen , die mädels oder sogar das arbeiten .

jo , es war eine merkwürdige zeit , aber ich möchte in keiner anderen aufgewachsen sein denn es war trotz aller schatten nicht nur eine bessere sondern die beste zeit um seine jugend zu erleben .


bearbeitet von Schmuseloewe51
Geschrieben

klar schmuselöwe peace war damals wie heute kult. damit waren wir immer in.
aber wussten wir auch genau was in dem rest der welt so passiert. waren wir umfassend informiert? oder haben wir nur die vermeintliche sorglosigkeit genossen, die manchmal auch bei der eigenen nasenspitze geendet hat. die jungend halt.
ich glaube die welt war damals nicht besser, nur haben wir es nicht besser gewusst.
die zeit war ja auch ok, feiern bis zum umfallen und nebenbei so bischen peace beim kiffen weils cool war.
ich glaube nicht, daß die menschen und ihre werte damals besser waren wie heute :-) sie waren dem informationsstand und der zeit angepasst.


Geschrieben (bearbeitet)

genau, die fernseher waren nicht besser....und für ostzone braucht man ´n 2system-gerät bei farbe.... und ´n neuen konnte man sich als student sowieso nicht leisten.... man stellte auch durchaus 2 auf...einen für den ton und einen für das bild...
wenn ich sowas heute meinen kindern zumuten würde....


bearbeitet von popcorn69
Geschrieben

sie wurde vernachlässigt von eltern die ihre vergangenheit totschwiegen und die neue kohle hochhielten, aber sonst keine zeit hatten.


Wenn es bei Dir so war, tust Du mir Leid! Ich bin Baujahr 58. Bin sehr behütet und liebevoll aufgewachsen. Meine Eltern gingen arbeiten, Oma versorgte mich tagsüber, am späteren Nachmittag, abends und am Wochenende waren meine Eltern für mich da. Und wir haben viel gemeinsam unternommen.

Die Vergangenheit wurde nicht totgeschwiegen, ich weiß, wie meine Eltern ihre Kindheit und Jugend verbrachten. Ich weiß um ihre Kriegs- und Nachkriegserlebnisse. Und die "neue Kohle" wurde gespart, um sich das eine oder andere leisten zu können.

Ich hab nie einen Kindergarten von innen gesehen. Ich hatte massig Freunde und Freundinnen, mit denen ich nach Erledigung der Hausaufgaben loszog. Wir erforschten unsere Umgebung. Spielten auf Wiesen, im Wald, in den Weinbergen und den Maisfeldern. Man war bei Wind und Wetter draußen. Brauchte kein teures Spielzeug. Wir hatten genug Phantasie, uns auch ohne Spielzeug zu beschäftigen.

Man konnte gefahrlos trampen. Einmal wurden meine Freundin und ich bei einem starken Gewitterschauer von unserem "Chauffeur" bis vor die Haustüre gefahren. Und das, obwohl wir schon triefend nass in sein Auto stiegen.

Und, was ich richtig klasse fand: Es gab eine Zeit ohne Tempolimits auf Landstraßen. Ich hab sie noch erlebt. Allerdings nur passiv. 1976 kamen die 100 auf der Landstraße. Und ich hab seit 1977 meinen Lappen.

Wenn ich an heute denke: Irgendwie hab ich immer den Eindruck, dass viele Jugendliche heute ohne Handy, Spielekonsole und PC nicht mehr lebensfähig sind.


Geschrieben (bearbeitet)

Da ja vornehmlich , die von frueher sich bemuehen, das Frueher zu interpretieren, sei noch gesagt,...so in ca. 35 Jahren widerfaehrt euch das, was mehrheitlich den " ganz alten menschen " widerfaehrt.

Sie erinnern sich nur noch an die Zeit mit Ihren Eltern und Geschwistern.Die Zeit der Familienbildung, bishin knapp zur Rente wird zunehmend geistig ausgeblendet. Ein hochprozentiger Regelweg ab ~ Anfang -Mitte 80 + .Dann wird alles wieder gut...

Jeder Genration ihre Welt, die Frage ist nur , was man draus macht.

gruss xirix

bei den ein oder anderen Fragen, muss man aber auch beruecksichtigen, das das Medium Nachricht und Information, heute wesentlich mehr ausschuettet an jeden , als frueher. Siehe Trampen / ***iger usw. die gab es auch frueher schon.


bearbeitet von xirix
Geschrieben

Nun, nicht jeder alte Mensch ist dement und verblödet zunehmend.

In meiner Nähe wohnt eine topfitte 96jährige Dame. Sie versorgt sich noch allein, ist klar im Kopf und körperlich besser drauf als so mancher 50jährige. Und auch mein 87jähriger Vater ist nicht verwirrt, ebenso wenig wie dessen 90jähriger Cousin.

Wie wir mal enden, weiß keiner. Gottseidank.

Das sich vornehmlich "die von früher sich bemühen, das früher zu interpretieren", liegt wohl in der Natur der Sache, denn DIE haben es erlebt und kennen es nicht nur vom Hörensagen. Abgesehen davon: Taufrisch bist Du, lieber Xirix, mit Deinen 45 Jahren auch nicht mehr.

Jugend ist ein vergängliches Privileg. Wobei die Reife und das Wissen der Älteren etwas ist, was sie der Jugend voraus haben.


Geschrieben (bearbeitet)

grins.Ja im Mittelalter waere ich vermutlich der Dorfaelteste und du die Schamanin gewesen.
Ich habe nicht von Demenz /verwirrten Menschen geschrieben, die aeussert sich nun doch ein ganzes Stueck anders.
In meiner Sippe wurden die Leute bis dato auch hochalt und blieben ~ bis auf die letzten 2 Jahre auch absolute Selbstversorger. So ab 93 etwa kamen die jetzt vorgenannten Erkrankungen.

gruss xirix


bearbeitet von xirix
Geschrieben

möglicherweise wird ja gerade die eigene kindheit so nostalgisch betrachtet weil man da noch keine verantwortung für sich tragen musste. " was war das ne schöne gute zeit" man musste sich ja auch um nix kümmern ( miete essen autoreperatur )
als mädchen war einem ja auch noch die option heiraten ganz nah und damit geht das versorgt sein grad lustig so weiter.

die rechnung geht dann nicht auf und dann war früher halt alles besser :-)
die schöne sorglose kindheit behält man in bester erinnerung.

wer in der gegenwart auch ein gutes sorgloses leben hat, schaut viell weniger verklärt zurück.


Geschrieben

Nun, nicht jeder alte Mensch ist dement und verblödet zunehmend.


lol


.., denn DIE haben es erlebt und kennen es nicht nur vom Hörensagen.



jep...die vergangenheit ist kalkulierbar verlässlich und kann als orientierung dienen....die zukunft nicht. nur die erfahrungen aus der vergangenheit können die zukunft auch zu einer solchen machen. leider wird das häufig vernachlässigt...werden fehler immer wieder neu gemacht.



Jugend ist ein vergängliches Privileg. Wobei die Reife und das Wissen der Älteren etwas ist, was sie der Jugend voraus haben.


öhh..ich fühle mich immer noch nicht reif... und ertappe mich dabei, dass ich bei jugendlichen eine dicke kalkspur hinter den nikes sehe... etwas zu früh..und eigentlich schade.


Geschrieben

ja...ist logisch wenn es früher besser war, dann war auch die zukunft besser. und dass sie besser war, das wissen wir heute, da früher fast alles besser war.
das wird die zweifler doch wohl überzeugen,oder?



Geschrieben

Der Himmel wa früher viel blauer wie heute
Das Problem ist man erinnert sich mehr an die guten und schönen Erlebnisse neatives verdrängt man. Daher war frührer alles schöner.


Geschrieben

[QUOTE=Westdrache;7015235]Der Himmel wa früher viel blauer wie heute

das liegt ja wohl an den chemtrails aber das wollt ihr ja nicht sehen vielleicht mal nach google und der wahrheit ins auge sehen


  • 5 Monate später...
Geschrieben

Früher war überhaupt nicht alles besser.
Ich hatte lediglich geringere Ansprüche.


Geschrieben

Früher war alles besser, sogar die Armen waren ärmer.

Karl Valentin


Geschrieben

Die Sichtweise "Früher war alles besser" stammt wohl daher das der Mensch, sich meist am besten an die guten Sachen erinnern kann und das negative eher verdrängt oder wenigstens nicht sehr detailiert behält...

Also je nach schwere der Vorfälle

Und/oder viele Leute sind gewohnheits Tiere und da sich im hier und jetzt manchmal alles zu überschlagen scheint... wirkt die jetzt gesetzte Vergangenheit doch beruhigender und besser...

Und manchmal war es halt wirklich besser.


Geschrieben

Ja, früher war alles besser. Da hat Papi noch meine Klamotten und das erste Auto bezahlt, heute muß ich mir das selbst erarbeiten.

An der Emscher grassiert so ein Ausspruch: Wenn für einen Menschen früher alles besser war, ist er endgültig alt.


Geschrieben (bearbeitet)

JA ok das war schon nicht verkehrt aber fühlt es sich nicht besser an sich die dinge zu verdienen ... also hat doch was ehrliches..

Das ist wie mit dem Kaminfeuer aus gekauftem Holz und dem feuer aus selbst gehacktem Holz...

Aber der Spruch mit dem "dann istman wirklich alt" ist gut


bearbeitet von tastychilli
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