Wo das wohl hinführt - Kapitel 5 - Die überraschende Aussprache

[Marina_DWT]

Nach einem seltsamen melancholischen Wochenende war ich am Montag wie fast jeden Tag wieder einmal unterwegs zu meinen Kunden. Wie nach jedem Termin bei denen ich mein Handy im Auto lasse, checke ich meine Anrufe. Dabei sah ich eine Nachricht von meiner Freundin: „Bitte ruf mich kurz an wenn du Zeit hast.“ Ich rief natürlich nicht an!

Am Abend zuhause angekommen, klingelte das Festnetz. ich ließ aber den Anrufbeantworter anspringen. Ich hörte indessen zu, was auf den AB gesprochen wurde: Sie müsse dringend mit mir reden, ob ich diese Woche abends noch Zeit hätte bei ihr vorbeizukommen.

Ich schrieb ihr eine Stunde später eine Nachricht: „Einzige Möglichkeit Dienstag 18h“ da mich meine Tour an diesem Tag sowieso ihre Nähe führte. Meine nächste Nachricht war: „Warum“?. Sie: „Möchte mit dir reden und das Missverständnis klären!“ Ich antwortete nicht zurück. Eine halbe Stunde späte kam: „Bitte“ und ein weinendes Smiley

Wenn wir uns unter der Woche treffen, wissen wir natürlich beide, dass wir als Männer unterwegs sind, da ich für solche kurze Treffen die aufwendige Verwandlung in eine Frau nicht lohnt.

Wie immer unter der Woche trug ich einen Anzug, weißes Hemd, Krawatte und meine guten Lederschuhe. Schon als ich an Ihrer Tür klingelte, hatte ich ein mulmiges Gefühl. Sie öffnet und sagte, sie freue sich sehr, dass ich mir kurz Zeit für sie genommen hätte. Da ich den Weg in Ihrem Wohnzimmer ja bereits kannte, ging ich vor. Mich traf fast der Schlag. Dort saßen die 4 Jungs und starrten mich an. Ich zische meine Freundin an: „Bist du total bescheuert?“ Vor Jahren hatten wir einmal ausgemacht, dass Männer, die uns als TV kennen niemals sehen sollten, wie wir als Männer aussehen.

Wieder war es der Fummler, der sie schützend verteidigte. Er meinte, es hätte Ihnen über das Wochenende keine Ruhe gelassen, als sie gesehen hatten wie enttäuscht ich am Freitag die Kneipe verlassen hätte. Meine Freundin wäre zu Ihnen zurückgekehrt und hätte erzählt, dass sie nun wohl ihren besten Freund und gleichzeitig auch Ihre beste Freundin verloren hätte. Er könne jetzt nur für sich selbst sprechen, er wisse aber auch, dass wenn wir uns nicht mehr sehen würden, auch er die beste Freundin die er seit Jahren kennengelernt hätte, verlieren würde. Das würde ihm sehr weh tun. Als ich die 3 ansah, musste ich sehen wie der Schüchterne still am Rande des Sofas saß und nur auf den Tisch blickte. Nachdem der Fummler zu Ende geredet hatte, meinte der Flüsterer, dass ich sogar als Mann sehr attraktiv aussehen würde und erklärte  sich danach, er hätte schon immer in sich eine dominante Ader erkannt. Und ja, meine Freundin hätte ihm erzählt, dass ich es mag, wenn ein Mann die Führung übernimmt. Zeit seines Lebens hatte er nie eine Partnerin, mit der er diese Dominanz ausleben konnte. Vermutlich hätte er es bei mir auch nicht gekonnt, weil er sich dies nie getraut hätte. Nur weil meine Freundin darüber erzählt hätte, wäre er so gewesen und hat zum ersten Mal in seinem Leben sein wahres Ich wegen mir ausleben können. Er wolle dies und mich nicht mehr verlieren. Sie baten mich alle doch zu bleiben, damit wir uns mit Abstand und in Ruhe unterhalten können.

Ich antwortete zickig: „Mein Eindruck ist, ihr wolltet einfach nur jemand haben, der willig mit euch fickt. Dass es ein TV ist, war dabei doch bestimmt ein Kick für euch?“ Wieder sagte der Fummler: „Genau die Reaktion hatten wir erwartet und deshalb wollen wir in Ruhe mit Dir darüber reden! Bitte“     

Ich setzte mich also an den Tisch und wir unterhielten uns über die ganze Situation. Nach ihren Beteuerungen, dass ich mit meinen Vermutungen falsch liege, kamen natürlich auch Fragen auf, da sie mich zum ersten Mal als Mann und zudem noch in meinem Maßanzug sahen. Letztendlich ging es um meine Lebenssituation, Ob ich eine Freundin hätte, ob mir mein Job Spaß macht und vieles mehr, also um alles über das man sich unterhält, wenn man einen Menschen zum ersten Mal richtig kennenlernen will.

Nachdem diese Kennenlernrunde beendet war, fragte ich in die Runde: „und jetzt? Wie soll es weitergehen? Ihr seht jetzt, dass ich als Marina nur eine Illusion bin! Könnt ihr das akzeptieren?“

Wir unterhielten uns lange über dieses Thema, wie und ob unser Treffen weitergehen soll, was passiert, wenn jemand eifersüchtig werden sollte und vieles, vieles mehr. Als ich zum ersten Mal auf die Uhr schaute, war es 22:00 Uhr. Ich sagte, dass ich jetzt los muss, ich mittwochmorgens wieder einen sehr frühen Termin in Freiburg habe und früh raus müsse. Bevor ich ging würde es sie freuen, wenn ich Ihnen meine Entscheidung mitteilen würde, ob wir uns am Freitag wiedersehen, sagte der Flüsterer. Ich schaute meine Freundin an, die wortlos zustimmend nickte. Also sagte ich: „okay, aber glaubt ihr, das unsere Treffen wieder so zwanglos werden wie am Anfang?“ Die Antwort war: „Wir wird denn alles dafür tun.“

Wir verabschieden uns und Jungs standen auf wie immer drückten mich gaben mir einen Kuss auf die Wange. Auch der Flüsterer fand wieder seine Worte und flüstert er mir ins Ohr: Zieh für uns das gleiche Outfit an, wie letzten Freitag. Das war super sexy.“ Er entlockt sie mir das erste Grinsen an diesem Abend.

Als ich vor nach Hause Und mir gingen 1000 Gedanken durch den Kopf. Aber letztendlich konnte man nur am Freitag sehen, ob die ganzen Wirren der letzten Tage tatsächlich ausgeräumt waren.