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Fremdgehen ein NoGo? Oder heute völlig normal?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben
vor 7 Stunden, schrieb FrenulumLinguae:

Das sind aber lediglich die Gründe, die du hier, also in einer pseudonymisierten Community, in größerem Stil lesen kannst, und die vermitteln eine falsche Gewichtung bei dem, was beim Fremdgehen ganz allgemein viel öfter passiert. Es ist nämlich oftmals so, dass in der Beziehung gar kein Defizit vorhanden ist, also "nix oder nicht viel mehr ginge" überhaupt nicht der Grund ist.

In den meisten Beziehungen ist es so, dass einer fremdgegangen ist, ohne dass er einen Missstand in der Beziehung spürte oder sich sonst irgendwie beschweren würde. Der Seitensprung wurde irgendwie möglich und in dieser Situation hat derjenige dem dann nachgegeben - gedankenlos oder ganz bewusst, je nachdem, wie er drauf war, - und sich dazu entschlossen, ohne dass es sein Verständnis oder sein Gefühl zu seiner Beziehung verändert hätte. Wenn diese Person dann entscheidet, dass der Seitesprung lediglich eine Art "Freizeitausflug" war (was die meisten Seitensprungablehner kategorisch ausschließen wollen, derjenige aber selbst so entscheiden darf), dann teilt er diese Sache innerhalb der Beziehung auch nicht mit, sodass auch der Partner oder die Partnerin daheim keine Veränderung der Beziehung feststellt.

Ein Paar lebt dann einfach weiter, wie zuvor schon, ohne dass es ein Problem gäbe.

 

"Lass es" wäre die beste Variante, aber falls es dazu gekommen ist, wie oben beschrieben, dann war ein "sprich vorher darüber" gar nicht möglich und ein "trenne dich" wäre keine Option, weil es dafür überhaupt keinen Grund gibt.

Deine Vorschläge gelten tatsächlich nur für die vorsätzlichen Seitensprung- und Affären-Sucher, die jammern, dass zuhause nix mehr los ist. Ich finde auch, die sollten sich unbedingt mit ihrer Beziehung auseinandersetzen und am besten mit dem Partner gemeinsam klären, wie sie sich zusammenraufen oder trennen wollen, bzw. wenn sie zu einem Gespräch über die Missstände nicht den Mumm haben, sich von sich aus trennen, bevor sie sich und anderen in die Tasche lügen, dass "alles" in Ordnung wäre, nur der "ach so wichtige Sex" nicht.

Aber wie gesagt, das ist nur ein Teil derer.
Viele Fremdgehsituationen ergeben sich anders und rechtfertigen aus Sicht der jeweiligen Person keine Trennung, und egal ob dir das gefällt oder nicht, sie dürfen selbst entscheiden, wie sie mit diesem Seitensprung umgehen, und sie dürfen ihre Beziehungen für alle Beteiligten störungsfrei fortsetzen - ohne Streit, ohne Anwälte, ohne eventuelle Kinder zu belasten, Familien und Freunde zu entzweien usw. Tatsächlich passiert sowas sehr oft genau so, ohne dass die direkt Beteiligten das mitbekommen - und wir als Unbeteiligte schon mal gar nicht.

Deswegen ist die Forderung, dass alle Seitenspringer und Fremdgeher sich einheitlich verhalten und zwingend einen Beziehungskonflikt herbeiführen müssten, nicht angemessen. Aus deiner individuellen Sicht mag das richtig klingen, aber es wäre oftmals ein unverhältnismäßiger Schritt, und die, die ihre Beziehungen erhalten und ihre Beziehungspartner nicht belasten wollen, werden sich ganz sicher nicht an deine Forderung halten. Stattdessen leben sie und ihre Partner viele Jahre lang glücklich und zufrieden miteinander weiter.

Das wirst du nicht verhindern können.

Danke für deinen kritischen Kommentar, dem ich in einigen Pünktchen ja Recht gebe (das "Danke" ist auch wirklich gemeint 😊)

Von hinten nach vorne: du hast vollkommen Recht, ich ändere da sicher nix dran - allenfalls setze ich mich solchen Situationen erst gar nicht mehr aus, Liierte sind bei mir raus!

Und, ja, kann ja sogar sein, dass es nie rauskommt ... aber man "riecht" es  ... okay, mann vielleicht nicht, frau sicher eher 😂 und mit Geruch hats auch nichts zu tun, eher mit Spüren, sehr subtil ... den unerwarteten Blumenstrauß oder das Armband außerhalb von Geburtstag & Co ... ich bin schon fest davon überzeugt, Frau spürts eher, Frau kanns auch erfolgreicher kaschieren, aber es kommt raus.

 

Was du allerdings weiter oben beschreibst, ist eine klare Täter-Opfer-Umkehr. Dieser Oops-Freizeitausflug klingt für mich sehr nach "Herr Richter, der ist mir ins Messer gelaufen und das sieben Mal hintereinander!"

Wenn mir mein Gegenüber Avancen macht, liegt es an mir, die anzunehmen oder zu lassen. Nur weil mein Gegenüber willig ist, muss ich es noch lang nicht auch sofort sein. Habe ich meine Libido wegen zu viel Alohol (Betrunkene können kein "k" mehr!) nicht mehr im Griff, sollte ich nichts trinken - liegts einfach an der Chance, bin ich ein Arschloch. Hab ich danach ein schlechtes Gewissen, kommts raus. Hab ich noch nicht mal ein schlechtes Gewissen ob des Betrugs, bin ich ein granatenmäßiges Arschloch - das alles ist MEINE persönliche Meinung.

(Bis vor 2 Jahren habe ich, ich gebe es zu, anders gedacht. Allerdings ist geklaute Lebenszeit der schlimmste Diebstahl in meinen Augen, von daher hab ich meine Meinung zur jetzigen geändert.)

 

Übrigens schrieb ich, dass es "hier" anscheinend normal ist. Und sich hier anzumelden, auf die Suche zu gehen und fündig zu werden, schließt definitiv den Oops-Passiert-Seitensprung aus, oder?!

Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren 😊

Geschrieben (bearbeitet)
vor 6 Stunden, schrieb Cougargöttin:

aber man "riecht" es  ... okay, mann vielleicht nicht, frau sicher eher 😂 und mit Geruch hats auch nichts zu tun, eher mit Spüren, sehr subtil ... den unerwarteten Blumenstrauß oder das Armband außerhalb von Geburtstag & Co ... ich bin schon fest davon überzeugt, Frau spürts eher, Frau kanns auch erfolgreicher kaschieren, aber es kommt raus.

Das ist vermutlich mehr Wunsch als Wirklichkeit. Wenn derjenige, der fremdgegangen ist, gar kein schlechtes Gewissen empfindet, weil er es innerlich gar nicht mit der Beziehung verbindet, sondern komplett von ihr trennt (was so tatsächlich passiert), dann kann der Partner zuhause eben auch nichts merken. Es sollen umgekehrt eher die meisten Männer sein, die das eine vom anderen besser trennen können, während die Frauen das angeblich schlechter schaffen. Da aber die meisten Männer zuhause das veränderte Verhalten der fremdgegangenen Frau auch eher nicht bemerken (eben weil Männer meistens so sind, wie es ihnen nachgesagt wird), gleicht sich das wieder aus.
;)

Die Fremdgehmomente, die rauskommen und von denen man auch im Bekanntenkreis oder in der Familie hört, sind vergleichsweise wenige. Die nicht erkannten sollen laut allen Umfragen und Statistiken, egal ob sie von einer Zeitschrift oder wissenschaftlich oder sonstwie erhoben sind, deutlich höher sein. Also zeigt das echte Leben uns, dass es eben meistens nicht rauskommt.

 

Zitieren

Was du allerdings weiter oben beschreibst, ist eine klare Täter-Opfer-Umkehr. Dieser Oops-Freizeitausflug klingt für mich sehr nach "Herr Richter, der ist mir ins Messer gelaufen und das sieben Mal hintereinander!"

Wenn ich mir die Welt so besehe, dann beschreibe ich darin weder Täter noch Opfer, also auch keine Umkehr von Rollen - zumindest in dem von mir beschrieben Szenario nicht. Jeder Mensch ist für sein Handeln selbst verantwortlich und wenn er etwas nicht Ungesetzliches unternimmt, das niemand anderen betrifft oder gar verletzt, weil es ganz woanders und außerhalb des Einflussbrereichs anderer passiert, dann ist das seine ureigene Sache. Es kommt niemand zu Schaden, also gibt es keine "Opfer". Ich stimme dir aber zu, falls die fremdgehende Person das unter Vorsatz tut, sich also aus einem Defizit in der Beziehung heraus gezielt umsieht, um fremdzugehen. Dann halte ich aber vielmehr die Abkehr von der Beziehung für die ausschlaggebende Handlung, die dazu dient, der Beziehung zu schaden. Diese Abkehr ist für mich die Ursache des Problems und der eigentliche Betrug, unabhängig davon, wie derjenige sich dann aus der Beziehung löst. Das kann vom stillen Rückzug über das ausgedehnte Ausbrechen in ein Hobby oder das vermehrte Ausgehen mit Freunden bis hin zum Seitensprung alles mögliche sein. Ein Problem sehe ich weniger wegen eines eventuellen Seitensprungs, sondern vielmehr wegen der heimlichen Abkehr aus der Beziehung.

Vermutlich sind wir uns in diesem Punkt uneinig. Ich sehe die heimliche, innere Abkehr als Betrug, egal wie sich derjenige aus der Beziehung zu lösen beginnt. Für dich ist der spezielle Akt des Seitensprungs das wesentliche Problem. Für dich ist ein Seitensprung vermutlich immer ein Zeichen für ein Beziehungsproblem, für mich ist er nur in bestimmten Fällen nur die Folge eines vorausgehenden Problems. Sofern aber die innere Einstellung eines Menschen seiner Beziehung zugewandt ist, kann ich einen Seitensprung als genauso harmlos ansehen wie einen Kneipen- oder Kinobesuch mit Freunden oder die Zeit, die man mit einem Hobby verbringt.

Da solche Personen ihren Seitensprung eben genauso für sich bewerten, sehen sie keinen Grund darin, ihn mitzuteilen. Sie stellen fest, dass er die Beziehung nicht betrifft oder gar beeinträchtigt, und haken ihn ab.
Kein Täter und kein Opfer, weil faktisch niemand zu Schaden kam.

 

bearbeitet von FrenulumLinguae
Geschrieben
vor 2 Stunden, schrieb FrenulumLinguae:

Das ist vermutlich mehr Wunsch als Wirklichkeit. Wenn derjenige, der fremdgegangen ist, gar kein schlechtes Gewissen empfindet, weil er es innerlich gar nicht mit der Beziehung verbindet, sondern komplett von ihr trennt (was so tatsächlich passiert), dann kann der Partner zuhause eben auch nichts merken. Es sollen umgekehrt eher die meisten Männer sein, die das eine vom anderen besser trennen können, während die Frauen das angeblich schlechter schaffen. Da aber die meisten Männer zuhause das veränderte Verhalten der fremdgegangenen Frau auch eher nicht bemerken (eben weil Männer meistens so sind, wie es ihnen nachgesagt wird), gleicht sich das wieder aus.
;)

Die Fremdgehmomente, die rauskommen und von denen man auch im Bekanntenkreis oder in der Familie hört, sind vergleichsweise wenige. Die nicht erkannten sollen laut allen Umfragen und Statistiken, egal ob sie von einer Zeitschrift oder wissenschaftlich oder sonstwie erhoben sind, deutlich höher sein. Also zeigt das echte Leben uns, dass es eben meistens nicht rauskommt.

 

Wenn ich mir die Welt so besehe, dann beschreibe ich darin weder Täter noch Opfer, also auch keine Umkehr von Rollen - zumindest in dem von mir beschrieben Szenario nicht. Jeder Mensch ist für sein Handeln selbst verantwortlich und wenn er etwas nicht Ungesetzliches unternimmt, das niemand anderen betrifft oder gar verletzt, weil es ganz woanders und außerhalb des Einflussbrereichs anderer passiert, dann ist das seine ureigene Sache. Es kommt niemand zu Schaden, also gibt es keine "Opfer". Ich stimme dir aber zu, falls die fremdgehende Person das unter Vorsatz tut, sich also aus einem Defizit in der Beziehung heraus gezielt umsieht, um fremdzugehen. Dann halte ich aber vielmehr die Abkehr von der Beziehung für die ausschlaggebende Handlung, die dazu dient, der Beziehung zu schaden. Diese Abkehr ist für mich die Ursache des Problems und der eigentliche Betrug, unabhängig davon, wie derjenige sich dann aus der Beziehung löst. Das kann vom stillen Rückzug über das ausgedehnte Ausbrechen in ein Hobby oder das vermehrte Ausgehen mit Freunden bis hin zum Seitensprung alles mögliche sein. Ein Problem sehe ich weniger wegen eines eventuellen Seitensprungs, sondern vielmehr wegen der heimlichen Abkehr aus der Beziehung.

Vermutlich sind wir uns in diesem Punkt uneinig. Ich sehe die heimliche, innere Abkehr als Betrug, egal wie sich derjenige aus der Beziehung zu lösen beginnt. Für dich ist der spezielle Akt des Seitensprungs das wesentliche Problem. Für dich ist ein Seitensprung vermutlich immer ein Zeichen für ein Beziehungsproblem, für mich ist er nur in bestimmten Fällen nur die Folge eines vorausgehenden Problems. Sofern aber die innere Einstellung eines Menschen seiner Beziehung zugewandt ist, kann ich einen Seitensprung als genauso harmlos ansehen wie einen Kneipen- oder Kinobesuch mit Freunden oder die Zeit, die man mit einem Hobby verbringt.

Da solche Personen ihren Seitensprung eben genauso für sich bewerten, sehen sie keinen Grund darin, ihn mitzuteilen. Sie stellen fest, dass er die Beziehung nicht betrifft oder gar beeinträchtigt, und haken ihn ab.
Kein Täter und kein Opfer, weil faktisch niemand zu Schaden kam.

 

Ich könnt ja jetzt sagen, nääää, ich hab Recht, weil ich bin Frau 😂

Tu ich aber nicht! 

Ja, ich glaube, wir sind uns einig darüber, darin uneinig zu sein, weil unsere Grundeinstellung von anderen Voraussetzungen ausgeht. Das Schöne daran: beide Einstellungen können und dürfen ausgelebt werden und haben ihre Berechtigung. 

Danke für den Meinungsaustausch und schönen Dienstag 😊

Geschrieben
Am 14.11.2024 at 18:20, schrieb Dommann43:

Wer seinen Partner liebe hat keinen Grund fremd zu gehen

Nee, der sagt seinem geliebten Partner, dass ihm nach Abwechslung ist und dann spricht man darüber, wie dies zu realisieren ist.
Jahrzehntelang nur die Leibspeise futtern wird irgendwann auch langweilig.

 

Geschrieben
vor 2 Stunden, schrieb proud-to-share:

Nee, der sagt seinem geliebten Partner, dass ihm nach Abwechslung ist und dann spricht man darüber, wie dies zu realisieren ist.
Jahrzehntelang nur die Leibspeise futtern wird irgendwann auch langweilig.

 

Ist für Euch Sex nicht mehr wie Nahrungsaufnahme ? Für mich ist Sex sehr viel mehr als irgendein Essen zu mir zu nehmen und langweilig wurde mir noch nie dabei , auch nicht in einer jahrelangen Partnerschaft. 

Geschrieben
Am 14.11.2024 at 16:20, schrieb essener43:

Wie seht ihr das? Ich weiß das Männer und Frauen da unterschiedlich drüber denken. Würde gerne mal eure Meinung dazu hören

Da muss man erst die Grenzen kennen. Ab wo ist Fremdgehen und bis zu welchen Punkt ist es erlaubt. Für manche Frauen bin ich ein Fremdgeher, weil ich verheiratet bin und trotzdem suche. (Sie ist Asexuell und kann nicht mehr) Aber mit Erlaubnis und meine Frau würde wissen das es jemanden gibt bin ich hier. Für mich sind Fremdgeher nur die die es ihren Partner verheimlichen das sie zu anderen gehen und da ist es Egal ob verheiratet oder in einer festen Beziehung. Die gehen heimlich zu der anderen und tun zu Hause so als alles OK wäre.

Geschrieben
vor 7 Minuten, schrieb Rosenrot707:

Ist für Euch Sex nicht mehr wie Nahrungsaufnahme ? Für mich ist Sex sehr viel mehr als irgendein Essen zu mir zu nehmen und langweilig wurde mir noch nie dabei , auch nicht in einer jahrelangen Partnerschaft. 

Doch Sex ist uns Beiden nach vielen Jahren Ehe noch sehr wichtig und damit das auch weiterhin so bleibt, händeln wir es wie beschrieben.
Es ist ja nicht so, dass ich die Monogamie nicht versucht hätte..... ich bin kläglich gescheitert. Unser Modell muss ganz sicher nicht für jeden passend sein, uns taugt es.

Geschrieben
27% der Männer in Partnerschaften fremd. Hier ist die Prozentzahl noch höher. Wo sind die den alle? Jedenfalls nicht hier im Forum.
Geschrieben
Ich denke, dass Männer und Frauen da grundsätzlich nicht unterschiedlich ticken. Wahrscheinlich ist es individuell 😃
Fremdgehen darf im Prinzip jeder, muss aber dann auch mit den Konsequenzen leben 🤷‍♀️
Wäre ich hier als Singlefrau unterwegs, würde ich einen Singlemann suchen. Aber nicht aus moralischen Gründen, vielmehr, da ich dann möglichst viel Zeit mit demjenigen würde verbringen wollen. Und ich teile meinen Partner nicht, zumindest nicht heimlich und nicht einzeln.
UMn ist es eine Sache zwischen den Partnern, ob man sich treu ist. Darüber urteilen wir nicht 🤷‍♀️
Geschrieben
vor 20 Stunden, schrieb xSweetCherryx:

Laut Google gehen 33% der Frauen und 27% der Männer in Partnerschaften fremd.

Google ist dann aber ziemlich freundlich mit den Zahlen, denn das sind in etwa die Minimalwerte von allgemeinen Umfragen und wissenschaftlichen Studien. Manche Erhebungen liefern Zahlen bis zu 50%, sowohl bei Männern als auch bei Frauen, insbesondere wenn es um längere Beziehungen geht oder Menschen ab einem gewissen Alter, die eben auch schon mehr erlebt haben und mehr Gelegenheiten hatten als junge Erwachsene.

Das heißt aber nicht, dass das alles regelmäßige Fremdgänger sind oder es geplant und mit Vorsatz getan haben, sondern nur, dass sie schon mal fremdgegangen sind. Das kann auch ein einziges Mal gewesen sein, was nicht mal selten ist und dann meist lieber verheimlicht wird, damit die Beziehung ohne unnötige Aufregung fortgesetzt werden kann. Insbesondere wenn jemand weiß, dass der Partner daraus ein Drama machen würde, das man selbst nicht für angemessen hält, behält die Person die erlebte Situation lieber für sich.

Wer Seitensprünge generell blöd findet, findet sie auch blöd, obwohl er nicht erfährt, dass einer stattgefunden hat. Wenn er also nicht davon erfährt, stört's ihn nicht und das Leben geht störungsfrei weiter.

Ist zwar paradox, aber so laufen Seitensprünge im Leben meistens. Man würde sich ja gerne aufregen, aber man weiß nichts davon, also tut man's nicht.
:smiley:

Geschrieben

Ich glaube nicht das Männer und Frauen übers Fremdgehen anders denken, für einige Menschen ist Fremdgehen normal, für andere Menschen ein völliges NoGo.

vor 20 Stunden, schrieb FrenulumLinguae:

Google ist dann aber ziemlich freundlich mit den Zahlen, denn das sind in etwa die Minimalwerte von allgemeinen Umfragen und wissenschaftlichen Studien. Manche Erhebungen liefern Zahlen bis zu 50%, sowohl bei Männern als auch bei Frauen, insbesondere wenn es um längere Beziehungen geht oder Menschen ab einem gewissen Alter, die eben auch schon mehr erlebt haben und mehr Gelegenheiten hatten als junge Erwachsene.

Das heißt aber nicht, dass das alles regelmäßige Fremdgänger sind oder es geplant und mit Vorsatz getan haben, sondern nur, dass sie schon mal fremdgegangen sind. Das kann auch ein einziges Mal gewesen sein, was nicht mal selten ist und dann meist lieber verheimlicht wird, damit die Beziehung ohne unnötige Aufregung fortgesetzt werden kann. Insbesondere wenn jemand weiß, dass der Partner daraus ein Drama machen würde, das man selbst nicht für angemessen hält, behält die Person die erlebte Situation lieber für sich.

Wer Seitensprünge generell blöd findet, findet sie auch blöd, obwohl er nicht erfährt, dass einer stattgefunden hat. Wenn er also nicht davon erfährt, stört's ihn nicht und das Leben geht störungsfrei weiter.

Ist zwar paradox, aber so laufen Seitensprünge im Leben meistens. Man würde sich ja gerne aufregen, aber man weiß nichts davon, also tut man's nicht.
:smiley:

Ich habe mal einen Bericht gelesen das 73% der Frauen und 71% der Männer schon mal fremdgegangen sind. Was aber nicht heißt das diese Menschen grundsätzlich in Beziehungen fremdgehen, sondern nur das sie es schon mal gemacht haben. 
 

Mit 18 bin ich einer Freundin auch schon mal fremdgegangen, doch danach ist es nie wieder vorgekommen, obwohl ich oft genug die Gelegenheit dazu gehabt hätte. 
 

Ich denke das es eine Charakterfrage ist, da nicht Jeder sich mit Fremdgehen wohl fühlt. 

Geschrieben
vor 3 Stunden, schrieb HansDampf77:

Ich denke das es eine Charakterfrage ist, da nicht Jeder sich mit Fremdgehen wohl fühlt.

Ich denke nicht, dass es eine Charakterfrage ist, weil weil auch viele Menschen mit gutem Charakter und vorbildlicher Beziehungsführung dennoch mal fremdgegangen sind.

Es gibt in diesen Dingen kein Schwarzweiß - höchstens ein Schwarzweißdenken.

Geschrieben
Wenn in meiner Beziehung alles stimmt , sexuell keine Wünsche offen sind warum soll man dann fremd gehen? Um Neues zu erleben mache ich das zusammen mit meiner Frau. Viel geiler zusammen seine Gier zu befriedigen.
Geschrieben
vor 3 Stunden, schrieb Blowjobdoppel:

Wenn in meiner Beziehung alles stimmt , sexuell keine Wünsche offen sind warum soll man dann fremd gehen?

Was du meinst, ist: Wenn in deiner Beziehung alles stimmt und sexuell keine Wünsche offen sind, warum solltest DU(!) dann fremdgehen?

Du hast also keinen Grund fremdzugehen, was okay ist. Dennoch könnte man fremdgehen, auch wenn man es nicht bräuchte, weil in der Beziehung alles okay ist. "Man" (also der Rest der Welt) hat also nichts mit deiner Beziehung zu tun, egal ob in deren Beziehungen alles stimmt oder nicht, und egal, ob keine sexuellen Wünsche offen sind oder vielleicht doch.

Es gibt viele Bereiche des Lebens, in denen "alles stimmt" ist und "keine Wünsche offen" sind, und trotzdem entscheiden alle Menschen immer wieder mal, dass sie eine Ausnahme von der Regel (oder der Regelmäßigkeit) machen, und zwar ohne dass das bedeuten würde, dass wegen dieser Ausnahme plötzlich in diesem Lebensbereich "Wünsche öffen" wären oder etwas "nicht mehr stimmen" würde.

Im sexuellen Bereich wird nun gerne behauptet, dass wenn eine Ausnahme von der Regel stattfinden würde, zwingend etwas "nicht stimmen" würde oder "Wünsche offen" wären. Aber diese Verallgemeinerung ist quatsch. Menschen tun immer und überall Dinge, an denen sie spontan Interesse oder auf die sie spontan Lust haben - selbst wenn sie in der jeweiligen thematischen Hinsicht keinerlei Defizit empfinden. Das gilt auch im Sexuellen, ich würde meinen, dort sogar besonders. Es ist Unsinn zu glauben, dass Sex in der Partnerschaft automatisch schlecht wäre, nur weil er mit anderen Personen auch Spaß machen würde.

Diese angebliche Wahrheit ist ein viel gelesenes Argument derer, die Angst vor heimlichen Seitensprüngen ihrer Partner/innen haben, aber die Voraussetzung stimmt einfach nicht und die angebliche Schlussfolgerung ist falsch. Die Logik wird durch Emotion und falsche Schlüsse ersetzt, und obwohl die eigene Beziehung noch völlig in Ordnung ist, würde sie als schlecht empfunden werden, sobald ein Seitensprung bekannt würde.

Schlecht ist die Beziehung aber nur, wenn ein Seitensprung die Folge eines Beziehungsproblems ist, beispielsweise wenn jemand wegen tatsächlicher Defizite/Probleme gezielt einen Seitensprung oder gar eine Affäre sucht. Das tut aber nur ein Teil der fremdgehenden Personen bzw. führen Menschen auch "defizitäre Beziehungen", ohne dass sie fremdgehen. Es ist dann also nicht die Art des Handelns das Problem, sondern das bereits vorhandene Beziehungsproblem ist das Problem.

Geschrieben

Bin es (Sie) und jetzt nur noch als Paar machen wir was mit Männer und Paare aus. Konnte nie so richtig mit Ihm darüber reden Er hat es immer abgeblockt. Aber jetzt ist es so gut für uns macht unser Liebesleben besser.

Geschrieben
Am 18.11.2024 at 15:18, schrieb FrenulumLinguae:

In den meisten Beziehungen ist es so, dass einer fremdgegangen ist, ohne dass er einen Missstand in der Beziehung spürte oder sich sonst irgendwie beschweren würde.

Woher stammen eigentlich deine Erkenntniss? Es mag bei manchen so sein, vielleicht auch bei vielen- ich bezwiefle es sehr.

Aber bei den meisten sicher nicht.

Am 18.11.2024 at 15:18, schrieb FrenulumLinguae:

Der Seitensprung wurde irgendwie möglich und in dieser Situation hat derjenige dem dann nachgegeben - gedankenlos oder ganz bewusst, je nachdem, wie er drauf war, - und sich dazu entschlossen, ohne dass es sein Verständnis oder sein Gefühl zu seiner Beziehung verändert hätte.

Eib Seitensprung passiert nicht einfach mal so- ups, jetzt isses halt mal passiert...zumindest eher selten.

Dass es sein Verständnis...Man möchte die Beziehung aufrecht erhalten, sich nicht trennen. Und evtl. merkt man auch, dass so ein Seitensprung eigentlich nix wirklich neues, weltbewegendes ist.

Und viele Beziehungen laufen auch nach einem Seitensprung weiter, ohne dass es groß ans Licht kommt, ohne dasss es ein Thema wird.

Aber es gab immer Gründe dafür, nix passiert aus Zufall.

Es fehlt etwas, was man sich von einem Seitensprung erwartet, erhofft. Und wenn's "nur" wieder mal der gewisse Kick ist.

 

Es sind sicher oft keine Gründe, die es rechtfertigen gleich die ganze Beziehung weg zu werfen, sonst würde man sich evtl. trennen, ob's jetzt "weltbewegende" Gründe sind- wieder mal so ein schnell dahin getippstes Wort ohne drüber nachzudenken was es eigentlich heisst.

Was ist schon wirklich "weltbewegend"?

 

 

Und wenn ich dann in dem Zusammenhang immer und immer wieder dieses "Täter Opfer Umkehr" lese, so sollte man sich evtl. manchmal echt mal Gedanken über Begriffe machen, die man einfach mal so irgendwie rum tippst...

Nur weil Begriffe irgendwie hipp sind und ständig in den Medien für alles herhalten müssen, passen sie nicht unbedingt in jeder Situation.

Es wird der eigentlichen Bedeutung auch nicht gerecht.

 

Bei einer Geziehung geht's- selbst bei nem Seitensprung nicht einfach nur um Täter und Opfer.

Und selbst inFällen in denen dieser Begriff evtl. noch angemessen verwendbar ist, ist's dann oft nur am Stammtisch oder beim Kaffeeklatsch so einfach.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 11 Stunden, schrieb Zauberhände94469:

Eib Seitensprung passiert nicht einfach mal so- ups, jetzt isses halt mal passiert...zumindest eher selten.

Das behaupte ich auch nicht, aber die Gelegenheiten ergeben sich auch dann, wenn man gar nicht gezielt einen Seitensprung sucht. Und genauso, wie jemand sich spontan dazu entscheidet, mit jemandem einen Kaffee zu trinken, auf dem Heimweg einen Abstecher zu McDoof zu machen, einen Freund zu besuchen oder eine Runde um den Block zu drehen, so entscheiden Menschen sich eben auch ganz spontan zu körperlicher Nähe. Das tun sie nicht bei jeder sich bietenden Gelegenheit, aber es passiert. Es passiert sogar Menschen, die zuvor behauptet haben, sie würden das niemals tun.

Es ist in allen Bereichen des Lebens ganz normal, Ausnahmen von der Regel(mäßigkeit) zu machen. Letztlich gilt das auch für das Körperliche, nur wird es dort gesellschaftlich noch mehrheitlich geächtet, obwohl es oftmals keine Auswirkung auf die Beziehung hat. Die meisten Beziehungen laufen auch nach Seitensprüngen immer noch normal weiter. Diejenigen Seitensprünge, von denen man etwas mitbekommt, sind nur ein kleiner Anteil (siehe Erhebungen zum Seitensprungverhalten und zu den tatsächlichen Trennungen nach Seitensprüngen). Wir sehen auch, dass es oftmals nicht die zur Seite gesprungenen Personen sind, die sich trennen, weil diese sich gar nicht trennen wollten, sondern diejenigen, die vom Seitensprung des Partners erfahren.

Es gibt gesamtgesellschaftlich eher wenig Verständnis für ein Verhalten, das durchgehend in unserer Gesellschaft etabliert ist. Laut allen halbwegs seriösen Erhebungen und Umfragen, ist in der Mehrheit aller Zweierbeziehungen eine der beiden Beteiligten schon mal fremdgegangen. Die wenigsten länger dauernden Beziehungen scheinen also durchgehend monogam zu sein. Seitensprünge sind offenbar Teil des allgemeinen Lebens.

Ich persönlich habe keine Angst vor eventuellen Seitensprüngen meiner Partnerin. Falls sie fremdgegangen ist, hat sie es mir nicht erzählt, und das ist auch okay so (wäre ja auch eher typisch für einen Seitensprung, den sie für irrelevant für die Beziehung ansieht). Ich konzentriere mich dagegen darauf, was wir miteinander gemeinsam erleben und wie wir miteinander umgehen. Ein Beziehungsproblem entsteht nicht durch einen eventuellen Seitensprung, sondern durch ein problematisches Verhalten oder einer problematischen Einstellung im Miteinander innerhalb der Beziehung. Auf welche Weise sie ihre allein verbrachte Freizeit verbringt, spielt dafür keine Rolle.

bearbeitet von FrenulumLinguae
Geschrieben
vor einer Stunde, schrieb FrenulumLinguae:

Das behaupte ich auch nicht, aber die Gelegenheiten ergeben sich auch dann, wenn man gar nicht gezielt einen Seitensprung sucht.

Es geht ja auch nicht darum, ob man gezielt einen Seitensprung sucht, sondern ob man das macht, wenn eine Beziehung perfekt läuft.

Aber ich bin zumindest für mich sicher, dass wenn in meiner Beziehung alles bestens läuft, das wenn ich glücklich, zufrieden und befriedigt bin irgendwelche anderweitigen Ablenkungen und Versuchungen kaum noch eine Rolle spielen.

Ich fühlte mich evtl. etwas geschmeichelt, evtl. auch amüsiert wenn eine Frau trotz der Tatsache, dass ich liiert war geflirtet hat unbd evtl....aber das war's dann auch schon.

 

Ich kann nicht für die ganze Menschheit sprechen, aber das was ich eigentlich durchwegs lese und auch selbst gehört habe, spricht für mich eine ziemlich eindeutige Sprache.

Wenn ich was von fremdgehn lese oder höre, ist immer sowas von - sich vernachlässigt fühlen, -nur noch Mutti/Putzfrau, Köchin sein, Langeweile/Alltag, Rache, sich gehen lassen, notorische/krankhafte Eifersucht usw. usw. die Rede.

Von Frauen habe ich öfter mal gehört, dass sie eigentlich DEN Traummann schlechthin zuhause haben und rundum glücklich sein könnten, ABER...

Oder dass sie ja igentlich die absoluten Sexgöttinnen und Traumfrauen sind und alles perfekt lief und sie absolut zufrieden waren, aber ER halt wieder...typisch Mann...obwohl ER ja sowieso alles hatte...

 

Angst von nem Seitensprung des Partners darf man haben, ich finde es ist auch vollkommen normales menschliches Verhalten.

Ich weiß nicht, ob wer da absolut keine Angst oder Eifersucht spürt wirklich liebt?

Man muss nur mit Angst oder Eifersucht einigermaßen vernünftig umgehn lernen und darf ihr nicht alles andere unterwerfen und der Angst die Kontrolle geben.

Was leichter geschrieben oder gesagt ist als getan.

Aber das betrifft ja nicht nur das fremdgehn sondern (Verlust)ängste ganz allgemein.

 

Ich bin sogar inzwischen fest der Ansicht, das bedingungslose Treue und wenn man als Mann sämtliche Avancen, Flirtversuche ignoriert und keinerlei Interesse an anderen Frauen zeigt, es nicht selten als Schwäche ausgelegt wird.

Dann kommt nicht selten das Sprichwort mit dem Schauen- nicht anfassen, oder ...gegessen wird zuhause...

Aber das ist tatsächlich nur meine persönliche Erfahrung.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 59 Minuten, schrieb Zauberhände94469:

Es geht ja auch nicht darum, ob man gezielt einen Seitensprung sucht, sondern ob man das macht, wenn eine Beziehung perfekt läuft.

Ja, das tun Menschen. Wie gesagt, nicht bei jeder sich bietenden Gelegenheit, aber dann und wann passiert's, und zwar selbst den Menschen, die das zuvor ausgeschlossen hatten. Ich war als Single schon mit verheirateten Frauen zusammen, die ein Fremdgehen ausgeschlossen haben und sich mit mir noch über das Fremdgehen von Männern im Freundeskreis echauffiert hatten. Es gibt Wünsche und Vorsätze, und es gibt die Realität, die diese Wünsche und Vorsätze manchmal über den Haufen wirft.

 

Zitieren

Aber ich bin zumindest für mich sicher, dass wenn in meiner Beziehung alles bestens läuft, das wenn ich glücklich, zufrieden und befriedigt bin irgendwelche anderweitigen Ablenkungen und Versuchungen kaum noch eine Rolle spielen.

"Kaum" ist hier das Zauberwort. Ja, es spielt auch in meiner Beziehung keine besondere Rolle und es fällt mir leicht, nicht fremdzugehen. Es gab aber Situationen, in denen ich es womöglich getan hätte, wenn die Umstände anders gewesen wären. Das spontane Interesse bestand jedenfalls beidseitig. Und solche Momente kommen in den meisten Beziehungen mal vor. Üblicherweise entscheiden sich Menschen gegen den Seitensprung, aber manchmal auch dafür, weil man in dem Moment seinem spontanen Bauchgefühl folgt. Das ist dann kein Ausbruchsversuch aus der Beziehung, sondern einfach ein spontaner Ausflug, nach dem die Menschen problemlos wieder in ihre Beziehungen zurück kehren bzw. diese emotional niemals verlassen hatten.

 

vor 59 Minuten, schrieb Zauberhände94469:

Wenn ich was von fremdgehn lese oder höre, ist immer sowas von - sich vernachlässigt fühlen, -nur noch Mutti/Putzfrau, Köchin sein, Langeweile/Alltag, Rache, sich gehen lassen, notorische/krankhafte Eifersucht usw. usw. die Rede.

Stimmt, aber das sind eben die Personen, die wirklich auf der Suche sind, also die den Betrug planen - und mit Betrug meine ich nicht mal den Akt des Seitensprungs selbst, sondern das vorausgehende Lösen aus der Beziehung, ohne eine gemeinsame Lösung anzustreben. Aber erstens sind Menschen, die deiner Beschreibung entsprechen, nicht alle auf der Suche nach einem Seitensprung, sondern lösen sich auch auf andere Arten aus Beziehungen (was komischerweise von vielen stärker toleriert wird, obwohl das aus objektiver Beziehungssicht genauso relevant wäre), und zweitens sind diejenigen, die du bei dieser Gruppe mit einem Seitensprungwunsch wahrnimmst, nur die Spitze des Eisbergs der potentiellen Seitenspringer. Die Vielzahl derjenigen, die an ihrer Beziehung nichts auszusetzen haben und trotzdem mal fremdgegangen sind, hörst und liest du nicht, eben WEIL sie sich nicht über ihre Beziehungen beschweren. Sie haben weder einen Grund, über ihre Beziehung zu jammern, noch einen Grund, ihren Seitensprung zu offenbaren. Die tauchen aber u.a. in den anonymisierten Umfragen und Statistiken auf.

 

Zitieren

Angst von nem Seitensprung des Partners darf man haben, ich finde es ist auch vollkommen normales menschliches Verhalten. Ich weiß nicht, ob wer da absolut keine Angst oder Eifersucht spürt wirklich liebt?

Klar darf man Angst haben, aber ich halte das bzgl. des Fremdgehens im Wesentlichen für ein gesellschaftlich anerzogenes Verhalten. Es gibt Kulturen, in denen solche Ängste nicht so präsent sind, einfach weil die Menschen dort in ein anderes gesellschaftliches Miteinander hineingeboren wurden und darin aufgewachsen sind.

Eifersucht scheint bei dir mit dem ausgeübten Sex verbunden zu sein. Bei mir hat sie viel stärker mit dem Gesamtverhalten mir gegenüber zu tun. Ich spüre eine Art Eifersucht eher dann, wenn die "Beziehungsqualität" abnimmt, weil meine Partnerin sich umorientiert, andere Menschen meiner Gesellschaft vorzieht, dadurch Vereinbarungen, Verabredungen usw. nicht einhält - also immer dann, wenn eine Verschlechterung des Beziehungsmiteinanders spürbar wird, ganz unabhängig davon, was sie mit Freunden unternimmt.

Solle sie einmal fremdgegangen sein, habe ich davon nichts bemerkt, also ist unsere Beziehung intakt und ich habe keinen Grund, eifersüchtig zu sein. Ganz im Gegenteil: Käme ein Seitensprung raus, würde mir ihr unverändertes Verhalten zeigen, wie irrelevant der Seitensprung für unsere Beziehung gewesen ist.

 

vor 59 Minuten, schrieb Zauberhände94469:

wenn man als Mann sämtliche Avancen, Flirtversuche ignoriert und keinerlei Interesse an anderen Frauen zeigt, es nicht selten als Schwäche ausgelegt wird. Dann kommt nicht selten das Sprichwort mit dem Schauen- nicht anfassen, oder ...gegessen wird zuhause...

Als Schwäche sehe ich das nicht. Es kommt m.E. auf die eigene Einstellung an. Wer nach diesem (meiner Ansicht nach blöden) Spruch agiert, also einer vorgegebenen Regel folgt, den halte ich tatsächlich für schwach. Wer sich dagegen seiner Gefühle im Klaren ist, der fürchtet weder einen Flirt noch irgendwie geartete Berührungen und kann sich trotzdem ganz einfach gegen einen sich anbahnenden Seitensprung entscheiden (oder in der Einzelfallentscheidung vielleicht auch mal dafür). Mir wurde das nie als Schwäche ausgelegt, ganz im Gegenteil. Wenn ich ehrlich sage, dass ich mein Gegenüber attraktiv, sexuell anziehend usw. finde und mir durchaus Sex mit der Person vorstellen könnte, aber dennoch aus Gründen keinen ONS, Seitensprung o.ä. haben will, dann ist diese bewusste Entscheidung ein Ausdruck von Stärke. Ein stumpfes "Ich darf nicht, weil ich eine Beziehung habe" ist es nicht.

Emotionen und ein Interesse am anderen lassen sich nicht steuern, auch nicht die spontanen Gefühle, die sich situationsbedingt ergeben. Sie lassen sich höchstens unterdrücken, was selten gut tut bzw. langfristig krank machen kann. Welche Taten man seinen Emotionen folgen lässt, ist dagegen steuerbar, und hier trifft jeder Mensch ganz für sich allein seine eigene Entscheidung: ja oder nein.

Meistens ist die Entscheidung wohl: "Nein". Trotzdem haben unfassbar viele Menschen in ihrem Leben und in ihren Beziehungen mindestens einmal auch "Ja" gesagt. Ich persönlich verüble es ihnen nicht. Ich halte das für ein sehr menschliches Verhalten, das ganz offensichtlich nicht mal so unüblich ist, auch wenn sich offenbar die Mehrheit wünscht, dass es anders wäre.

bearbeitet von FrenulumLinguae
  • 2 Wochen später...
Geschrieben
Am 15.11.2024 at 06:02, schrieb Imperatorin:

Jeder behauptet es zu sein und keiner ist es wirklich ... Alleine schon der Spruch: Appetit holen darf man sich gegessen für zu Hause, das ist für mich definitiv schon fremdgehen...
Ich weiß dass mein moralischer Kompass enorm hoch ist. Verändern kann ich meine Sichtweise nicht, habe ich versucht, bleibe einfach Single.
Ach so, und nur weil man moralisch ist, bedeutet das nicht, dass man prüde ist, verwechseln viele immer....

Wunderbar geschrieben. Ganz deiner Meinung. Ausser dass mit dem Single bleiben. Da hab ich kein Bock mehr drauf. 

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