ho**** Geschrieben August 7, 2010 Geschrieben August 7, 2010 Deutlich schlimmer betrachte ich den ideologischen Klassenkampf der Regierung gegen das Volk. Lobbyistenmarionetten haben einen riesigen mit nicht zeitgemäßen Pfründen ausgestatteten Beamtenapparat aufgebaut, der mittels modernster Überwachungs-Informa- tionssystemen nur eines im Sinn haben: Den Bürger zu schröpfen bis zum geht nicht mehr und die sauer erarbeitete Kohle wiederum in Form von direkten oder indirekten Subventionen ihrem Klientel zuzufügen. Daß sich dieses nicht positiv auf ein betriebliches Miteinander auswirkt, dürfte klar sein.
Di**** Geschrieben August 7, 2010 Geschrieben August 7, 2010 Hängt das Maß an Gutsherrenmentalität, das ein Chef nach außen kehren muß, nicht auch immer von der Größe des Betriebs ab? Die Loyalität der Arbeitnehmer gegenüber ihrem Arbeitgeber spielt auch keine unerhebliche Rolle. Bei einem Zwei-Mann-Betrieb kann leichter eine Chef-zu-Mitarbeiter-Kommunikation stattfinden als bei einem Konzern, bei dem der oberste Chef vielleicht sogar noch in einem anderen Land sitzt. Bei einem so großen Betrieb muß er Teile seiner Chefaufgaben an Abteilungs-/Ressort-/Gebietsleiter delegieren, die dann wiederum unter sich vermutlich auch wieder Führungskräfte haben, an die sie weiter delegieren. Der Arbeitnehmer hat dann mitunter verschiedene Vorgesetzte mit verschiedenen Befugnissen. Und wie jeder weiß: Je mehr Zwischenstellen in der Kommunikation stehen, desto ungenauer kommt es beim Empfänger an. Dies wiederum schwächt dann oft die Loyalität und die Motivation gegenüber dem Arbeitgeber, worauf dieser meist wieder mit verstärkter Gutsherrenmentalität reagiert/reagieren muß.
Ballou1957 Geschrieben August 7, 2010 Geschrieben August 7, 2010 Ich denke, die Aufregung über einen solchen Artikel ist müsig: seit Jahrzehnten versuchen die Konzerne mit bewundernswerter Kopflosigkeit ihr Chaos zu beherrschen und setzen Milliardensummen für immer neue Management und Personalführungskonzepte ein, die den großen Durchbruch an die Spitze oder aber den Erhalt der Spitzenposition bringen sollen - und dann ebenso schnell wieder sang- und klanglos in der Versenkung verschwinden. Eine ganze Branche von wortgewandten Zockern, getarnt als auf wissenschaftlicher Basis arbeitende Unternehmensberater lebt parasitär von dieser Dummheit und steht immer nur vor einer entscheidenden Aufgabe: der Entwicklung neuer Ideologiekonzepte, die bestensfalls im Widerspruch zu den vorhergehenden Heilsbotschaften stehen müssen. Vor 30 Jahren war Kai-Zen das große Zauberwort der Automobilindustrie, das mit massivem Druck auch den Zulieferern aufgezwungen wurde und Abermillionen an Kosten verschlang - und es ist einfach lachhaft, wenn teilweise noch heute die großen Motivationstafeln an den Decken der Werkshallen hängen und irgendwo eine Kai-Zen-Info-Säule steht, bei der die letzten Aushänge von 1998 sind. Ebenso die wunderbaren bürokratischen QM-Sicherungssysteme, die eine betriebliche Realität abbildeten, die es nie gab. Und jetzt - passend zu knappen Kassen und zum Krisentrauma - passt eben die Ideologie der harten Hand - das ist auf der Ebene der Personalführung nichts anderes als das Gewäsch von der "Rückführung auf Kernkompetenzen". Die tatsächliche Verschlechterung der Arbeitsbedingungen findet doch schon längst statt, weshalb ich auch den Threadtitel nicht ganz verstehe: Was heißt hier bald ? Eine wachsende breitere Schicht an Arbeitnehmern, die Positionen einnehmen, die leicht ersetzbar sind, arbeiten nicht mehr als Kernbelegschaft mit ordentlichem Arbeitsvertrag und tariflicher Entlohnung, sondern sind über die Zwischenschaltung von Zeitarbeitsfirmen variabel verfügbares Produktivmaterial - immer ein wenig motiviert durch die Hoffnung auf eine Festanstellung und zugleich ein Disziplinierungsknüppel für die Kernbelegschaft. Die Zeiten, wo Zeitarbeit eine Chance für den Wiedereinstieg war, sind längst vorbei. Und selbst diejenigen, die sich noch immer als die Gewinner dieser Entwicklung sehen, da sie Positionen begleiten, für die Personalbedarf besteht, übersehen, wie schnell sie einem neuen Eigentümer und dessen Outsourcing-Konzept zum Opfer fallen können. Die Zeiten sind schon längst mehr als schlimm und solch ein Artikel spiegelt höchstens als nachträglicher Abklatsch das, wieder, was längst geschieht.
Gelöschter Benutzer Geschrieben August 7, 2010 Autor Geschrieben August 7, 2010 So Kontrovers ich Ballous Beiträge oft sehe, doch diesem muss und Kann ich nur zu 100 % zustimmen.
Ma**** Geschrieben August 7, 2010 Geschrieben August 7, 2010 Moin! Naja, Lob und Tadel sind doch von vielen Faktoren abhängig. Wenn ich zum Beispiel Busfahrer wäre, sollte mich mein Chef dann so loben: "Schön sind Sie heute gefahren, keine Haltestelle vergessen?" Ein Lob bringt doch nur was an Arbeitsplätzen, die einen gewissen Spielraum in der Ausführung haben. Und da ich über mir eine Chefetage habe, die sich nur um die Kosten kümmert, aber von meiner Arbeit keine Ahnung hat, würde mir ein Lob von Denen eine Gänsehaut bescheren! Denn dann habe ich wirklich Mist gemacht... Die Chefetage soll mich in Ruhe lassen, was ich zu tun habe, weiß ich auch ohne deren Erleuchtungen! Der Mann
Gelöschter Benutzer Geschrieben August 7, 2010 Autor Geschrieben August 7, 2010 (bearbeitet) Hängt das Maß an Gutsherrenmentalität, das ein Chef nach außen kehren muß, nicht auch immer von der Größe des Betriebs ab? Sage ich mal eher "Jein". Prinzipiell hast Du natürlich Recht, einmal die Sache mit der Größe des Unternehmens und dass ein Arbeitnehmer in einem kleinen Betrieb diesem oft nahezu familiär verbunden ist; zum Zweiten machen lange Informationsketten sicherlich viel kaputt, dem gibt es nichts hinzu zu fügen. Dass aber das Maß von Gutsherrenmentalität zwingend von der Größe eines Betriebes abhängig sein soll, das sehe ich klar anders: Vielleicht wissen nur die Wenigsten hier, dass zum Beispiel in Meisterschulen ein Fachbereich "arbeitspädagogische Kenntnisse" vermittelt wird. Ich selber kenne das auch nur eher zufällig von Kollegen, die den Meister oder Techniker in den letzten Jahren absolviert hatten. Jedenfalls, und damit sind wir ganz nah am Thema hier, werden dort unter anderem "Führungsmodelle" vorgestellt, also verschiedene Möglichkeiten von Firmenphilosophie mit dem Ziel, möglichst beste Gewinne über die Motivation der Mitarbeiter zu erzielen. Viel weiß ich darüber nicht, nur, dass es schon länger mindestens zwei Strategien gibt, nämlich entweder den humanen Weg, oder Zuckerbrot(weniger) und Peitsche(mehr)! Auf den humanen Weg möchte ich jetzt mal nicht näher eingehen, halte ihn aber derzeit für die überwiegende Praxis in Großunternehmen. Spannender und für mich erschreckend dagegen ist, was da teilweise vorgestellt wird, wie menschenverachtend sich Führungskräfte empfohlener Weise verhalten müssen, sollten sie sich für den harten Führungsstil entscheiden. Hier wird zum Beispiel ganz bewusst Mobbing gefördert, oder aber es werden absichtlich die Untergebenen gegeneinander ausgespielt, aufeinander gehetzt und was weiß ich alles noch. Moral spielt dazu wohl gar keine Rolle mehr, es geht nur rein um das wirtschaftliche Ziel, ohne Rücksicht auf Menschlichkeit und Verluste. Man soll sich sowas eigentlich gar nicht vorstellen wollen, aber ganz krass gibt (gab?) es dazu mal die Empfehlung, einen besonders unbeliebten und möglichst leistungsschwachen Mitarbeiter offiziell zu begünstigen, ihn auffällig hofieren, ihn sogar gehaltsmäßig über die Anderen zu stufen. Sinn, Ziel und Zweck der Übung soll sein, dass damit Wut, Aggression, Frust - aber gleichzeitig Motivation bei allen Anderen angefacht würde, die sich nun ganz besonders ins Zeug legen würden, um auch einen Bonus oder ein besseres Gehalt zu bekommen. @DieFotografin77 Hauptsächlich wegen Deiner zitierten Sicht habe ich das jetzt mal so ausführlicher angerissen, um besser erklären zu können, dass ich es nicht so sehe, dass die Größe bestimmend sei. Meiner Meinung nach hängt es deswegen ganz allein von der Spitze ab, für welches Modell sie sich entscheidet.@Ballou1957Gerade wegen unserer sehr intimen "Freundschaft" hier im Forum möchte ich Dir unbedingt ganz besonderen Dank für Deinen Beitrag hier aussprechen! Auf Deine Ausführungen habe ich mich nebenher nämlich besonders gefreut, weil ja an unterschiedlichster Stelle über Dich herauslesbar ist, dass Du mit dieser Materie schon länger ernsthaft beschäftigt bist, Dich da anscheinend recht tief eingegraben hast. Ich persönlich kann da leider nicht so wirklich mitreden, ich registriere nur in meinem realen Leben und stelle halt hier jetzt mal Fragen dazu, bzw. wünsche mir Berichte, Erfahrungen, Eindrücke, Gedanken, Ideen vom Forum hier. Deine Meinung dazu ist mir aus besagtem Grund da wirklich besonders wichtig und freue mich deswegen aufrichtig sehr über Deinen Beitrag. Bitte mehr davon, ich bin mir sicher, da ist noch ne Menge drin bei Dir! Gruß, Dein Wackeldackel! () Ein besonderes oder gar persönliches Ziel mit dem Thema habe ich dabei nicht, mir geht es lediglich um Meinungsaustausch und Aufklärung für eine vielleicht bessere Arbeitswelt. bearbeitet August 7, 2010 von Gelöschter Benutzer
Ballou1957 Geschrieben August 7, 2010 Geschrieben August 7, 2010 PaanTuu: Auf den humanen Weg möchte ich jetzt mal nicht näher eingehen, halte ihn aber derzeit für die überwiegende Praxis in Großunternehmen. Spannender und für mich erschreckend dagegen ist, was da teilweise vorgestellt wird, wie menschenverachtend sich Führungskräfte empfohlener Weise verhalten müssen, sollten sie sich für den harten Führungsstil entscheiden. Paan - wenn ich in diesem Punkt widerspreche, dann nicht um der Kontroverse willen. Meinen Respekt davor, dass man über persönliche Animositäten und Differenzen hinweg Themen sachlich und auch im Konsens diskutieren kann, kennst Du und hast Du auch und Dein grundsätzliches Anliegen in diesem Thread teile ich vollkommen. Aber betrachten wir die "humanen " Personalführungskonzepte doch einmal genauer: auf der einen Seite stehen das Workshops, Mitarbeitergespräche, Teammodelle, ja sogar psychologische Consulting- und Supervisingkonzepte - und auf der anderen Seite eine Realität des Heuerns und Feuerns, die nicht mehr feierlich ist. Beispiel Telekom: da wurde unter dem einen Management zergliedert und outgesourct, was das Zeug hält - und für Kunden war es nahezu unmöglich telefonisch überhaupt noch einen Telekom-Mitarbeiter telefonisch zu erreichen - die Regel waren ausländische Callcenter, die teils mit Billigstarbeitskräften besetzt waren, die nicht einmal richtig Deutsch sprachen, geschweige denn verstanden, "geschult" in Schnellkursen von zwei Tagen. Irgendwann brach der Kundenstamm so stark ein, dass man reagieren mußte - und nun wird mit viel Kostenaufwand ein Service wieder aufgebaut, der mit ebenso viel Kosten vorher liquidiert wurde ... bis der nächste Managementwechsel kommt. Oder geh ans Werkstor von Audi zu Zeiten des Schichtwechsels und schau Dir an, wieviele Kleinbusse von Zeitarbeitsfirmen da ihre Mitarbeiter rein- und rauskarren. Von der gepflegten Firmenkultur mit exzellenter Betriebskantine, wirklich exzellent funktionierender Betriebskrankenkasse und Qualifizierungsstrategie, die ich noch in meinen Industriepraktika dort kennenlernen durfte, ist so gut wie nichts geblieben - Ingenieurleistungen werden mehrheitlich in externen Büros erbracht, wo im Zweischichtbetrieb CAD-Arbeitsplätze an "freie" Mitarbeiter vermietet werden, für die Überstundenklopfen und Wochenendarbeit zum Alltag gehören, weil sie nicht wissen, ob sie beim nächsten Projekt wieder einen Auftrag bekommen. Die "humane" Menschenführung ist nichts anderes als eine Restideologie um die vermeintlichen "Sieger", die NOCH mit normalen Arbeitsverträgen arbeiten dürfen und sich damit gebauchpinselt als Alphatierchen fühlen, bei der Stange zu halten. Das ist dann der eingebildete Meister von Audi, den ich erst vor kurzem als Bettnachbar in der Klinik "genießen" durfte, der davon schwärmt, wie toll der "seine Mannschaft" im Griff hat und seine Zeitarbeiter heuert und feuert und wie er mit Zuckerbrot und Peitsche agiert .... und der Depp merkt nicht einmal, dass er ständig Angst hat, weil er in zwei Jahren zum zweiten Mal mit Magenbeschwerden unters Messer muss und fürchtet, aus diesem Grund abgeschoben zu werden. Auf die Idee, woher seine Beschwerden rühren und dass das vielleicht mit dem Stress an seinem Arbeitsplatz zu tun hat, kommt er schon gar nicht mehr... Ganz provokante (und nicht so ganz ernst gemeinte) These von mir: Vielleicht wäre es ganz hilfreich, wenn die Gutsherrenmentalität manchen etwas mehr die Augen für die Realität öffnen würde, anstatt sich vom bis in jede Ritze dringenden multimedialen Manipulationsdschungel zusülzen zu lassen!
Gelöschter Benutzer Geschrieben August 7, 2010 Autor Geschrieben August 7, 2010 (bearbeitet) @Ballou1957Somit direkt nochmal vielen Dank an Dich , und... ...Dein Widerspruch ist meinerseits in vollem Umfang akzeptiert! Bisher habe ich ja nur eine Teilsicht beschrieben, auch für mich ist das so erstmal nur die halbe Wahrheit. Zuerst bei der Telekom und später (heute noch sehr aktuell) erlebte ich ganz realitätsnah, wie verlogen bzw. halbherzig diese "humanen" Modelle sind. "QM" ist mir da natürlich auch ein Begriff, es gibt die "konstruktiven Mitarbeitergespräche" und letzten Endes kann oder besser "darf" jeder Mitarbeiter sich an workshops/Arbeitskreisen beteiligen, es gibt sogar die Möglichkeit, mehr oder weniger anonym Verbesserungsvorschläge einzureichen. Mit dem "mehr oder weniger" anonym geht es aber schon los, denn hier wird jährlich eine sogenannte Mitarbeiterbefragung gestartet und die Fragen werden von Jahr zu Jahr intimer, beziehen sich mehr und mehr auf immer kleinere Kreise, die eine echte Anonymität gar nicht mehr zulassen. Was die Verbesserungsvorschläge angeht, da sah die Welt mal besser aus für den kreativen Mitarbeiter, der sich sinnvoll Gedanken machte. Man reichte offiziell den Vorschlag ein und bei Gut-Bewertung bekam man prozentual eine Gewinnbeteiligung an den prognostizierten Einsparungen, was damals gerne in mehrere tausend Euronen gehen konnte. Heute dagegen wird ein Vorschlag in einen "Pool" eingebracht und ein Arbeitskreis entscheidet dann über Sinn oder Unsinn. Macht es Sinn, dann gibt es eine kleine Pauschale und fertig ist die Laube. Allerdings bekommt der jeweilige Abteilungsleiter zum Jahresabschluss einen ganz anderen Boni, gerne mal 5-stellig, wobei er aber selber gar keinen Verbesserungsvorschlag erdacht hat, nur halt die Führungskraft der motivierten Mitarbeiter ist und dafür geehrt wird. Dann, um Dich auch dahin gehend zu bestätigen, sind wir alle ja nicht ganz doof und kapieren schon, was unterm Strich passiert: Natürlich werden wir wesentlich humaner und respektvoller als Mensch von oben runter behandelt - selbst mit dem Abteilungsleiter (früher ein Halbgott) gibt es nahezu kumpelhaften Umgang bis hin zum "DU" und oft wird man für seine Leistungen gelobt, man darf ganz frei Unmut äußern, auf jegliche menschlichen Probleme wird offiziell ernsthaft eingegangen. Ist schön - allet ganz Prima! Aber irgendwie auch wieder nicht, denn es ist fast nur Show, tatsächlich ist man unterm Strich der Blöde und "Die da oben" die wahren Gewinner! Vor ein paar Jahren wurde "sozialverträglich" Personal abgebaut, es gab den Vorruhestand mit 51. Nun ist es so, dass die meisten dieser Vorruheständler über ihre langjährigen Betriebszugehörigkeit entsprechend hohe End-Lohngruppen hatten. Und nun dürft Ihr dreimal raten, was mit diesen Lohngruppen passiert ist... Fakt ist heute, dass wir "Übriggebliebenen" die Arbeit erledigen, die die Vorruheständler natürlich nicht in ihren Ruhestand mitgenommen haben, wir leisten dieselbe Qualität, der Laden brummt - aber entlohnt wird uns das nicht, denn das Tarifsystem wurde umgestellt und wir bleiben auf den niedrigen Gruppen einfach kleben. Mit allerfeinster Trauermiene verkündet Dir dann Dein liebgewonnener neuer Freund und Abteilungsleiter: "Du, das tut mir aufrichtig leid und ich verstehe Dich, Du hast ja so Recht - aber ich habe wirklich keine Höhergruppierung für Dich zur Verfügung, so gerne ich es Dir auch geben würde." Tja, 15 der Lohngruppen über Dir und nochmal 10 der Lohngruppen darüber sind in den Vorruhestand gegangen, aber die Arbeit erledigst Du tagtäglich ohne faire Entlohnung dafür. Der absolute Knaller aber ist, dass mittlerweile herauskommt, dass der gute Freund da oben es sehr wohl in der Hand hat, aber mit der Vergabe von höheren Lohngruppen sein Abteilungsbudget belasten würde. Tut er natürlich nicht, im Gegenteil, er spart wo er nur kann. Bei Erfolg winkt ihm dann am Jahresende eine persönliche Gratifikation in wie schon gesagt gerne mal 5-stelliger Höhe! Sauber! Schön verarscht worden, oder? bearbeitet August 7, 2010 von Gelöschter Benutzer
xirix Geschrieben August 7, 2010 Geschrieben August 7, 2010 (bearbeitet) Bald schlimme Zeiten für Arbeitnehmer? im Prinzip existieren sie schon; wird nur je nach Gewerk frueher oder spaeter wahrgenommen. Sicherlich kann irgendwer auch hier an board , je nach Berufsbild bestaetigen, dass er/sie schon eher unter diesen Bedingungen leidet. So neu, stufe ich diese Phaenomen nicht ein. Ich bin zwar nicht auf der Arbeitnehmerseite im klassische Sinn angesiedelt, jedoch bin ich Auftragnehmer, was die Situation kaum anders gestaltet. Und die Bedingungen Beauftragungen zu erlangen, haben mittlerweile durch ein ausgekluegltes System von Bezahl-Portalen und Ranking und Bewertungssystemen ein bizarres Format angenommen.Es waere etwas zu langatmig das alles niederzuschreiben, jedoch wuerde auch da sicherlich Erstaunliches fuer den ein oder anderen dabei sein. Macher sind die grossen Firmen der Republik und auch aus Uebersee. Bezugelich der Alt hergebrachten Master und Servant Situation..oder bleib dumm , weil du dumm bist,etc, etc, Die Elbogengesellschaft hat nie versagt. Sie wurde nur anders verpackt. Da ich immer genre vielgleisig fahre ( hier mal poppenneutral mitdenken) habe ich auch gerne immer mehrere Finger in unterschiedlichen Loechern oder sprich Beteiligungen. Und eien Spass goenne ich mir ja seit je her; da ich selbst kaum vordergruendig in Erscheinung trete, nehme ich zu unendlichen Meetings oder Abstimmungen einen meiner engeren Vertrauten mit.Das kann auch ein Familiemitglied sein. Derjenige wird als Verantwortlicher in meinem Namen gekennzeichnet und dann geht es los..zur Gruppentherapie. Irgendwo aus Reihe 2 schaue ich mir dann den Verlauf der Diskussionen an und mache mir in Ruhe ein Bild ueber die anwesenden Charakteure...und teils auch die saubloeden Statements, falls eine aufgelockerte Situation durch Pausen oder Wandelgaenge durch ein Unternehmens stattfinden. Die Heldengesaenge und Ansagen an das Volk sind manchmal zwischen brauchbar, widerlich, verhoehnend, die Kinderstube offen freilegend, usw usw. Man kann Studien damit treiben. Diese, vornehmlich, Herren, die vom Leiter fuer irgendwas bis zum Geschaefstfuehrer miemen, sind teils so selbstbesoffen, das es sogar mir als Routinier doch arg stinkt , salopp gesagt. Privat, wollte ich mit diesen Personen zu keiner Zeit etwas zu tun haben. Mein Vetrauter schreibt nur alles fleissig mit. Entscheidungen, die eventuell ein Zutun von mir aus damit ausloesen sollten, lehne ich meist spaeter ab oder suche mir den Ansprechpartner heraus, der mir die groesste Serioesitaet anbot. Das ganze hat auch einen Haken irgendwo. Man macht sich Gedanken darum, warum ich solch eine Haltung pflege, wuerde mich doch eine, auf dem mir nicht vetretbaren Niveau, " positive" Entwicklung doch wesentlich eher beschleunigen. Gut, noch kann ich mir das noch leisten. Man muss auch fairerweise sagen, seit einigen Jahren, laufen die Frauen den Maennern bald auch den Rang ab, so sie den vorkommen. Mit welch einer harpienartigen , teils blinden Vorwaertsstrategie a la Ypsilanti, dort mittlerweile eine Selbstinzinierung stattfindet, beisst mir langsam den eigentlich recht natuerlich Respekt gegenueber weiblicher Leistung ab. Der Artikel vom Verlag spiegel, soll sicher " aufdecken" . Aber richtig neu, ist das nicht. Es trifft nur mittlerweile auch Berufsbilder, die selbst dazu neigten ueber den Dingen zu schweben gruss xirix bearbeitet August 7, 2010 von xirix
Gelöschter Benutzer Geschrieben August 7, 2010 Autor Geschrieben August 7, 2010 Der Artikel vom Verlag spiegel, soll sicher " aufdecken" . Aber richtig neu, ist das nicht. Es trifft nur mittlerweile auch Berufsbilder, die selbst dazu neigten ueber den Dingen zu schweben gruss xirix Glaube ich nicht, denn er ist im Managermagazin gelandet (oder kam daher, keine Ahnung) und da wird wohl nur wenig Interesse an Aufdeckung vorhanden sein. Ansonsten toller Beitrag von Dir, vor allen Dingen mal aus der anderen Sicht, also von einer "Führungskraft", "Chef", kann ich bei aller "Unehrlichkeit" Deinerseits in diesen Kreisen absolut verstehen und nachvollziehen! Gleichzeitig möchte ich nämlich auch nicht pauschal "die Führungselite" anprangern, auch dort gibt es Menschen und Du zeigst ja hier sehr deutlich Deine menschliche Seite, Dein Nichteinverstanden-Sein mit diesem ganzen Mist. Am Deutlichsten wird es vielleicht an dem von mir beschriebenen Beispiel des Abteilungsleiters, der für mich im Grunde genommen aus für sich existenziellen Gründen mit dem Strom schwimmt. Angenommen, er bleibt absolut Mensch und würde die uns zustehenden Lohngruppen freigeben... ... was wäre dann mit seinem Posten? Ob er dann noch lange Abteilungsleiter bleiben könnte? Ich bezweifle das sehr stark! Selbst, wenn er ganz unkonventionell agieren würde und seine Gratifikation an die Mitarbeiter in Weihnachtslaune verteilen würde - was wäre dann? Ich behaupte, er würde als Lachnummer oder gar als gefährlicher Systemfeind entthront werden. Echte Chancen auf "Mensch-Sein" hat dieser Mann meines Erachtens doch gar nicht?
Gelöschter Benutzer Geschrieben August 7, 2010 Autor Geschrieben August 7, 2010 (bearbeitet) @ PaanTuu Könntest du mir bitte denn Link zum Artikel per Pn zuschicken? @all Erschreckend ist doch inzwischen, wieviel nicht Wissen im mittleren Managment angesiedelt ist. Ich bin Lagererist in einem kleinem Lager, und unsere Arbeitsvorbereitung, bestelt und bestelt inzwischen habe ich von 2000 Plätzen nur noch ca 50 Frei. Gibt man zu verstehen, das wir am obersten Kapazitätslimmit sind, kommt Kommentare wie. "solange noch platz ist müssen wir einlagern" "das wird alles gebraucht" Mache ich mir die Mühe und zeige Ladenhütter auf. "das könnten wir irgendwann mal brauchen" und ich spreche hier nicht von Artikeln die seid 6 Monaten keine Bewegung mehr haben. Sondern die Teilweise vor 10 oder mehr Jahren angeschaft wurden, und seid dem nicht ein Teil verkauft wurde. Auserdem wurde uns ein Mitarbeiter vor die Nase gesetzt, der für diesen Job denkbar ungeeignet ist. Kommentar von meinen Vorgesetzten. Wir Bilden Falsch aus jetzt haben wir ihn , und müssen mit ihm auskommen. Das sich Vorgesetzte damit zur Lachnummer machen, haben sie noch lange nicht kapiert. Ein anderes Beispiel aus meinem Umfeld. JAhrelang kämpfte ich darum, das unser Dach repariert wird, nichts geschah erst als wir verkauft wurden, wurde das Dach repariert. Obwohl ich vorher Jahrelang pfützen in der Halle stehen hatte die nicht mehr ausgetrocknet sind. Aus meiner sicht kann ich dazu noch mehr Beispiele geben. Doch Zeigen allein die wenigen die ich bis jetzt anpranger, was für Führungsstrukturen bei uns im Betrieb herschen. bearbeitet August 7, 2010 von Gelöschter Benutzer
Gelöschter Benutzer Geschrieben August 7, 2010 Autor Geschrieben August 7, 2010 (bearbeitet) @blulagoon, so weh es tut, aber ich kann, muss, möchte... gebe Dir da absolut Recht! ... Die Nachkriegspresse kann nicht anders. Sie ist Teil des Besatzerkonstruktes "Bundesrepublik Deutschland". Das gilt in ganz besonderer Weise für das "wiedervereinigte" Deutschland. Die Zusammenhänge sind eigentlich ziemlich klar. Diese Presse ist eine reine Konzernpresse, die nur manipulieren soll. Obwohl vieles sehr bieder daherkommt, sind die Profiteure immer die Gleichen. Es sind immer die Banken und das Militär. Spiegel lügt definitiv-sogar jenseits physikalischer Nachvollziehbarkeit. Unabhängiger und kritischer Journalismus ist das schon lange nicht mehr. bearbeitet August 7, 2010 von Gelöschter Benutzer
po**** Geschrieben August 7, 2010 Geschrieben August 7, 2010 ...na gut na gut na gut.... DIE konsequenz hab ich gezogen, nachdem ich das erste mal einen ferienjob ausübte... NIE wirst du dich dieser tretmühle unterwerfen. ist mir schon klar... es geht vll nicht anders... ABER man versucht doch die leute zumindest verbal zu mehr eigenverantwortung zu verdonnern... wie passt das alles? diese untenehmens-führungs-philosophien... das ist doch nur etwas für selbstbeweihräucherer und möchtegern-auch-was sagen schlipsträger. kant wäre da wieder zu erwähnen...der kategorische imperativ... die selbstverantwortung. richtig, wir verzeichnen die rückkehr zum kriechertum... ich bin mit der devise ins leben entlassen worden: mach kaputt was dich kaputt macht. dies lässt sich heute nicht mehr vermitteln... neu heisst es: krieche wo immer du ein arschloch vor dir siehst... na, auch das wird sich wieder ändern...wenn die leute endlich einsehen, dass sie längst die schnauze voll haben von der schei.....
Gelöschter Benutzer Geschrieben August 7, 2010 Autor Geschrieben August 7, 2010 Zum Gegenlesen sei empfohlen:"Wem gehört die EU?". Ich werd das hier nicht verlinken, sollte aber über die Lieblingssuchmaschine zu finden sein.
steelpaar Geschrieben August 7, 2010 Geschrieben August 7, 2010 ich arbeite in einem mittelständischen betrieb it sehr sozialer einstellung. inhaber gefürt durch die familie. leider muss ich auch feststellen das die ganze fortschrittliche eigenverantwortlichkeit der mitarbeiter nur bei einigen wenigen zu guter leistung und unternehmerischen genken und handeln führt. es ist wie mit einem karren der bewegt werden soll. einige wenige ziehen den karren aus dem dreck. die meisten laufen so nebenher und legen lediglich hand an und immer mehr sitzen obendrauf und lassen die anderen machen.
xirix Geschrieben August 7, 2010 Geschrieben August 7, 2010 (bearbeitet) ja gut, dass kann man von oben bis unten betrachten. Die einen reizen alles aus, von krankfeiern bis zu irgendwas, andere fuehlen sich da deutlich moralisch mehr verpflichtet, bekommen aber auch eher Rosinen als Pralinen. Und was Du oben geantwortet hast Pantuu, diese Situation beschreibt letztendlich, dass ich in vielen Faellen manche ENtscheidungen an gewissen Fakten mit entscheide oder auch alleine. Sicherlich bin ich auch gehalten mit einem gewissen Mass von "FORDERN" meine Geschaefte umzusetzen und auch zur Erfuellung zu mahnen, da man sicherlich nicht jedes Wehwechen erhoeren kann, aber es hat noch Grenzen.Und diese verschwinden langsam im Sog des schlechten Benimms und unverschaemter Forderungen. Das wird leider nach weiter oben hin in der Hirarchie..als Zeugnis bewertet zur Empfehlung. Was es dauerhaft dahinter verbrennt, wird nicht nachbilanziert. So ganz Friede, Freude, Eierkuchen enwickelt auch eine Dynamik des Muessiggangs.Muss man auch Abstand von nehmen. gruxx xirix bearbeitet August 7, 2010 von xirix
Gelöschter Benutzer Geschrieben August 7, 2010 Autor Geschrieben August 7, 2010 Ja, auch Eure eher konträre Meinung zu humaner Mitarbeiterführung kann ich so unterschreiben, denn ich ärgere mich teils sehr über Kollegen, die dieses System bei uns hemmungslos ausnutzen und die Arbeit meist den Anderen überlassen. Einer ist dabei, der treibt es ganz extrem auf die Spitze, ist fast ausschließlich mit Schlafen oder privaten Geschäften beschäftigt. Aber, sobald eine Arbeit ansteht, die nach außen hin auffällt, dann ist er dabei, steht direkt in vorderster Front und tut alles, um positiv aufzufallen. Seine Rechnung geht blöder Weise auch noch voll auf, der ist in der Geschäftsführung als besonders wertvoller Mitarbeiter bekannt, seine faule Scheiße kriegt da gar niemand mit. Zudem bläst er alles auf, was irgendwie gesehen wird: Für sich wird aus der kleinsten Aktion ein Weltereignis gemacht, umgekehrt werden harmloseste Fehler von Kollegen an die große Glocke gehängt, da wird monatelang nachgekartet. Leider wird er mit seiner Einstellung von Meisterei und Vorarbeiter gedeckt, bzw. der Meister kriegt es schon gar nicht mehr mit und der Vorarbeiter hat voll den Schiss vor ihm, warum auch immer. Übrigens hat dieser Arsch natürlich auch noch die höchste Lohngruppe von allen, ist aber in diesem Fall nicht bewusst von oben so gesteuert, sonst wäre er ja nicht so ein Einzelfall. Wie auch immer, wegen solchen Typen wünsche ich mir dann leider manchmal sogar wieder das strenge Regiment.
Gelöschter Benutzer Geschrieben August 7, 2010 Autor Geschrieben August 7, 2010 @Tollkirsche001 Danke. Viel mehr kann und sollte man dazu auch nicht sagen. Motzen allein bringt nichts, es muß was getan werden. Wenn du in der Hierarchie ganz unten bist, formst du die Firma nicht. Es bleiben dir also nur noch meine beiden genannten Optionen. @kuschelmut Dafür kann ich dich verstehen, aber jeder hat unterschiedliche Erfahrungen in der Arbeitswelt gemacht. Es muß ja kein 'Sprung' in die Selbstständigkeit sein. Wenn man es geschickt anstellt, bekommt man den nahtlosen Übergang hin. @debo71 Genau das. Für sich selbst ist man doch bereit mehr zu opfern. In Zusammenhang mit einem Buch, dessen Titel ich vergas, gab es eine tolle Frage: Warum schütte ich lieber das teure Öl in mein Auto und lieber das billige auf meinen Salat? @rest tl;dr Ich versuche nicht zu motzen und zugleich mich von allem mir schlecht vorkommenden zu entziehen ohne dabei egoistisch zu sein. Auch wenn das die Auswanderung in ein anderes Land bedeuten kann und die 'Überwachungsmaßnahmen' helfen dabei stark nach. Aber das ist eine andere Geschichte.
Ne**** Geschrieben August 7, 2010 Geschrieben August 7, 2010 [br]@Ballou1957[/br] volle zustimmung. finde die entwicklungen der letzten jahre auch mehr als beunruhigend. ich meine, diejenigen, die heute noch einen job haben und von oben herabschauen können, haben gut lachen. sie haben vorerst keine sorgen. doch das es sie genau so treffen kann wie jeden anderen, habe ich in den letzten jahren auch vermehrt mitbekommen. da wurde eine woche vor weihnachten eine hand voll mitarbeiter vor die tür gesetzt, es gab leere versprechungen, freie stellen wurden strikt nicht besetzt, weil man beim budget sparen wollte... oder aber es werden zeitarbeiter eingestellt, die viele bereiche im unternehmen schnell und problemlos besetzen können... und genau so schnell wieder verschwinden, sobald das chaos oder die arbeit getan ist. und der arbeitsmarkt ist die nächste quelle des unmutes. ich hab es mitgemacht und mache es weiter mit. du kommst hoch motiviert aus der ausbildung, hast einen guten abschluss und..... wirst nicht übernommen... andere firmen stellen dich auch nicht ein, weil du keine erfahrung hast... dir fehlen die 10 jahre erfahrung, das fachwissen ... aber vom alter wärst du ideal. was macht man also als "schlauer" ex azubi? richtig, man geht zur uni, bildet sich weiter... um dann den posten zu kriegen, der einem etwas anerkennung gibt, von dem man leben kann, sich was gönnen kann... oder endlich das gefühl zu haben, man wird gebraucht. es folgt also ein studium, bei dem der staat auch kräftig abkassieren will, 500 euro gebühren plus semesterbeitrag, dafür gibts ne fahrkarte "gratis"... nebenbei macht man noch einen job, arbeitet in ferien 40 stunden und mehr und macht im grunde eine vollzeitstelle... nach 3-4 jahren muss man dann aber feststellen... das sich nix getan hat. man hat nu zwar eine höhere bildung, aber weiter keine erfahrung, jedenfalls wird das, was man in der zeit nebenbei gemacht hat, nicht anerkannt. man is also 4 jahre älter, aber keinen schritt weiter. dazu kriegt man noch gesagt, das man für die führungsposten keine erfahrung hat und für die kleineren posten überqualifiziert wäre..... im grunde stehst du schlechter da als vorher und was bleibt dir? richtig.... die zeitarbeit. man lässt sich auf die ausbeuter ein, weil man sonst gar nix hätte und von irgendwas muss man ja shcließlich leben. aber einen vorteil hat man nun, auch wenn sie dir keiner attestiert, aber erfahrung gesammelt hast du nun. vllt nicht für die jobs, die gefordert wurden, aber du kennst die abläufe in den firmen, kannst vergleichen und siehst über dem tellerand, das es in fast jeder firma gleich abläuft. meckern bringt somit nix, denn egal was du machst, es wird nicht unbedingt besser... aber du weißt einige freiheiten der alten arbeitgeber oder die des neuen mehr zu schätzen. die sache mit dem gutsherren ist auch gar nicht mal so weit weg. denn es steht immer einer über dir, der nicht auf deine arbeit schaut, die du machen musst, sondern die kennzahlen und das budget im auge behält... und wenn es nicht erreicht wird oder die kosten steigen, bist du als arbeitender meist der leidtragende, der das schiff verlassen muss. wobei ich hier auch einiges gesehen hab. je nach richtlinien, die irgend ein cleverer manager fuchs ins leben gerufen hat, kannst du wirklich alles vom vorgesetzten genehmigen lassen und darfst am ende nichtmal eine gutschrift über 10 euro an den kunden schreiben da wird jetzt vllt gelacht, aber das ist wirklich der fall! und dann spricht das management von super abläufen die perfekt ineinander greifen und kostenoptimal koordiniert wurden. ins leben gerufen von einer beraterfirma, die mehr geld am tag verdient als der arbeiter im jahr, wird ein organismus entworfen, der helfen soll... ohne aber die kompletten abläufe zu kennen, die hintergründe... oftmals oberflächlich zusammengeschustert erleichtert es der oberen schicht meist die arbeit... der unteren jedoch nicht... denn nun dauern die meisten vorgänge doppelt so lange und effektives arbeiten ist schlicht und ergreifend nicht mehr möglich.
Ballou1957 Geschrieben August 8, 2010 Geschrieben August 8, 2010 Es gibt zwei grundlegende Sichtweisen, wie ein Unternehmen betrachtet werden kann: 1. als eine Einheit zur Herstellung bestimmter Produkte oder Verfügbarmachung bestimmter Dienstleistungen: geht man davon aus, spielen für die Wirtschaftlichkeit und Marktplatzierung alle Faktoren eine Rolle, die eine hohe Produktivität gewährleisten. Der Wert des Unternehmens drückt sich dabei primär über den Gewinn aus, den es über die hergestellte Waren oder Dienstleistungen liefern kann. Das war die Quelle der Wirtschaftsmacht Deutschland nach 1950 und hohe Löhne und ein soziales Sicherungssystem stellten angesichts der vorhandenen Produktivität überhaupt kein Problem dar. 2. als Objekt für Spekulationsgeschäfte auf dem Finanzmarkt: sobald wir diese Ebene betreten, spielt die Warenproduktion und die Dienstleistung nur noch eine untergeordnete Rolle. Spekuliert wird auf die künftig mögliche Marktposition, auf Wachstumsmöglichkeiten, auf steigende Aktienkurse auch mögliche Konkurrenten, die aufkaufen wollen... und jeder, der nüchtern nachdenkt, merkt sehr schnell, dass wir uns hier ganz leicht ins Land der Märchen verirren können. Das Entscheidende ist, dass auf dem Finanzmarkt keine Werte geschaffen werden - es wird nur darauf spekuliert, dass sie irgendwann geschaffen werden könnten. Und um möglichst viel Geld an den Haken zu bekommen, muss der Köder so schmackhaft wie möglich gemacht werden - und dazu gehören die tollen "Management-Konzepte", Kostensenkungsmodelle etc. ebenso wie die ständig wechselnden Personalführungsstrategien: eine gigantische PR-Maschinerie, um die Augen der potentiellen Käufer zum Glänzen zu bringen. @NewVision - ich gebe Dir völlig recht: diese PR-Maschinerie mit Beraterfirmen, Ranking-Agenturen und allem Drum und Dran verschlingen tatsächlich ein Vielfaches dessen, was normale Arbeitskosten bei Festanstellung von ausreichend Arbeitskräften wären - aus der ersten Sicht heraus ist es purer Schwachsinn. Aber aus der zweiten Sicht heraus macht es Sinn, weil es den scheinbaren Wert eines Unternehmens auf dem Finanzmarkt aufwertet. Bestes Beispiel war Airbus: nicht die technischen Probleme bei der A380 haben den Einbruch am Aktienmarkt gebracht, sondern die Bekanntgabe, dass einige Käufer auf Grund der Lieferverzögerungen zurücktreten wollen. Und plötzlich sackte der scheinbare Wert des Unternehmens in sich zusammen und es fehlte dem Unternehmen angeblich an Eigenkapital. Welches Eigenkapital bitte ? Es handelt sich nur um Spielgeld, um einen Scheinwert auf dem Papier - mit dem das Management aber richtiges Geld auf dem Kapitalmarkt beschafft hatte, das nun plötzlich nicht zurückbezahlt werden konnte. Und was geschieht dann: man entwickelt plötzlich ein "Einsparungskonzept" bei dem Firmenteile, die zwingend für die Produktion benötigt werden, veräussert werden und Arbeitsplätze abgebaut werden, um den Kapitalgebern, die nur auf den Aktienwert schauen, Sand in die Augen zu streuen. Vom Standpunkt der Produktivität und der Gewinnerzielung durch Produktion das Dümmste, was man überhaupt tun konnte: das Abhacken der Hand, mit der Mann etwas schaffen will - vom Standpunkt der Finanzspekulation die beste PR-Massnahme, um die Scharte auszubügeln. Frage: Was ist schlimmer für die Betriebe? Wenn die führenden Wirtschaftskräfte und das Management nicht mehr unternehmerisch denken, sondern nur in Shareholder-Values oder wenn die eigenen Mitarbeiter nicht ausreichend unternehmerisch denken ?
Gelöschter Benutzer Geschrieben August 8, 2010 Autor Geschrieben August 8, 2010 Diese Entwicklung hält schon viele Jahre an. Ein guter Indikator dafür ist der Vergleich der Löhne, von Managern und Arbeitern. Bei den normalen Arbeitern, wurden die Löhne eingefrohren oder sogar zurückgefahren, in denn Letzten 20 Jahren. Die gehälter der Manager sind in dieser Zeit exlodiert. Dies hat zur Folge, das für denn Arbeiter sich Leistung nicht mehr auszahlt. Im Gegenteil es wird ihm oft genug vorgezeigt, das Faule und Inteligenzverweigerer sehr geachtet sind. Daraus ergibt sich für viele, da sie sichh auch dummstellen. Meines errachtens ein Verlust für denn Betrieb an Menpower. Wenn ich gleichzeitig Stellen ab baue, und die Arbeit auf die weiterhin vorhandene Belegschaft Umverteile, kommt dabei ein Stresszuwachs und der Zuwachs an Stressbedingten Krankheiten heraus. Weiterhin sehe ich als ein großes Problem in Deutschland an, das inzwischen Arbeit vom Staat Subventioniert wird. Dies führt kaum zu neuen Arbeitsplätzen, sondern nur dazu, das in Deutschland hochpreisige Produkte, unter dem Lohnniveau von China und anderer Ausgesprochener Niedriglohnländer hergestelt werden können. Selbst im Europäischen Ausland wird Deutschland vorgeworfen seine Marktstellung mit Lohndumping in denn letzten 20 Jahren erkauft zu haben.
Ne**** Geschrieben August 8, 2010 Geschrieben August 8, 2010 [b]@ballou[b] das ist im grunde aber auch das dämlichste, was eine firma machen kann. diese konzepte der optimierung sollen ja der firma zu einer ökonomischeren arbeitsweise verhelfen. wenn ich nun aber wichtige produktionsteile auslager oder veräußer, fehlt da irgendwie die logik hinter. aber das ist ja auch so ein problem, vielen firmen fehlt der ganzheitliche überblick. es wird jeder teil einzelnd betrachtet und wenn er unproduktiv, sprich zu teuer ist wird er ausgegliedert. mit bereichen wie der buchhaltung oder dem marketing kann man das ja machen, aber mit essentiellen bereichen sollte man vorsichtig umgehen. zum einen gibt man ggf wichtiges know how an dritte ab, das später fehlt. mögliche weiterentwicklungen bleiben so auf der strecke. oder aber man macht sich von anderen abhängig und schränkt die flexibilität weiter ein.... zudem kann ein ausgliedern auch den gesamten produktionsablauf stören. ok, es kann auch positiv sein, wenn dritte firmen etwas besser können. aber diese spielerei nur wegen der kennziffern finde ich mehr wie beängstigend. wohin das führen kann, haben wir ja zb auch bei der banken und daraus folgender wirtschaftskrise gesehen. man verspekuliert sich und reißt damit andere in den keller. interessant ist auch, das meist am kleinen arbeiter gespart wird. das man für einen manager aber 2-3 arbeiter einstellen kann bzw behalten könnte steht auf einem anderen blatt. gibt da so ne nette pps. von der hart arbeitenden armeise, das den verlauf gut darstellt
xirix Geschrieben August 8, 2010 Geschrieben August 8, 2010 (bearbeitet) Bez. auf Shareholder Value und unternehmerisch Denken , incl. Verantwortung " leben",,, Das ist ein Thema, welches sich weit filetieren laesst. Faengt schon mit Zeitgeistern a la Mehdorn und dem Arcandorchef an und hoert -irgendwo- auf. Selbst wenn Sie nicht so hochgradig presserelavant sind, haben wir diese Konsorten Geschaeftsfuehrer in Massen in Unternehmen die bis zu unbekannt sind. Es gibt eine " Parabel" , wann wo wer einsteigt und wann wo wer wieder aussteigt. Stellt man die Parabel auf den Kopf, wie ein stehendes Kondoemchen, und stellt sich unsere Uhr vor, dann steigt ein Geschaefstfuehrer der besonderen Art gegen 10 Uhr ein, Das heisst entweder ist ein Unternehmen nach hinten durchgesackt, oder im Aufbau befindlich. In den kommenden 2-4 Jahren erreicht dieses Unternehmen die Spitze gegen 12 Uhr. Es wird der gefeiert, das massgeblich daufer verantwortlich gezeichent wird. Die Aktionaere sind zufrieden, die Ausschuettungen " hervorragend", die Buecher,,,,nennen wir es " stimmig". Die Verschlankung hat auch etwas gebracht. Statische Werte des Unternehmens sind veraeussert, da Sie nur Kosten bedeuteten und zurueckgemietet.Kurzfristig quellen die Kassen durch solche Einnahmen ueber, langfristig..kann man sogar seinen neuen Mietgrund verlieren..aha?,wenn man die Mieten nicht zahlen kann dauerhaft?..Wo blieben diese "frischen Einnahmen" Selbst Staedte und Kommunen, haben so Fuhrparks und Sonstiges zu schnellem Geld gemacht. Das klingt alles sehr, sehr .."solide"..so anders, als unseren staubigen Vorvaeter es handhabten. Aktien auch einen verbrieften Wert gegenueber zuetellen. Doch auch nach ~ 4 Jahren. will dem Geschaeftsfuehrenden Gesellschafter nichts rechtes mehr einfallen. Seine Vasallen aus den letzten Unternehmungen sind auch im Kreis wiedeer fest etabliert; es gilt die Fruechte zu geniessen...jedoch nicht die Uhr aus dem Blich zu verlieren. Waehrend dessen muss man dafuer sorgen, das ein Einigkeit der anderer standig torpediert wird. Solange sich eine Menge dahinter stets uneins gestaltet, setz man sich schlussendlich auch durch.( Immer schoen strubbelig halten) gegen 2 Uhr..oder 10 nach, sollte ein kluger Kopf nun die Sitauation formen, den Absprung vorzubereiten. Noch sind die Zahlen stimmig, da eine Schlussbilanz des laufenden Geschaftsjahres nicht geschrieben wurde. Man focusiert sich bei allerbester Empfehlung in ein neues Wagnis. Das alte muss nur noch an den Mann gebracht werden. Was immer danach auch damit passiert. Das ist ganz normales Schach mit Weitsicht; mitarbeiterfremd. Solch ein Cyclus dauert max. bis zu 8 Jahre. gruss xirix Der " kleine" Mann, macht aber auch Fehler. In seiner mittlerweile hochausgepraegten Individualitaet, nimmt er in Kauf, das er sich nie soweit gruppieren wuerde oder in vielen Faellen auch logisch organisieren wuerde ( ich meine keine Gegenorganisation zum Unternehmen), dass er seine Kosten auch lindern kann. Nicht alle, aber doch die meisten. bearbeitet August 8, 2010 von xirix
Ballou1957 Geschrieben August 8, 2010 Geschrieben August 8, 2010 @New Vision - Na ja - dämlich ist es nur von dem Standpunkt aus, dass ich etwas herstellen oder liefern muss, das einen Wert besitzt und dass ich das dann verkaufen kann, um Geld zu verdienen. Sobald ich aber etwas verkaufen kann, das weit mehr Geld bringt, als es wert ist, werde ich das tun - in der Hoffnung, dass andere die Zeche bezahlen. Nur dass dieses System sich inzwischen selbst ad absurdum geführt hat: die Staatskassen sind verschuldet, dass Generationen damit beschäftigt sein werden, das an Werten zu schaffen, damit die Schulden getilgt werden können und der gesamte Kapitalmarkt baut zu 70-80% auf fiktiven Werten auf, die nur so lange Bestand haben, wie alle Beteiligten daran glauben. Was passiert, wenn dieser Glaube erschüttert wird, hat die Immobilienkrise in den USA gezeigt: da haben eben einige plötzlich nicht mehr geglaubt, dass man aus Hypotheken, die mit 10% verzinst sind, 30% Gewinn abschöpfen kann. Die generelle Missachtung von Arbeitskraft, Produktion und Wertschöpfung durch Arbeitsleistung hängt genau damit zusammen, dass sowohl Politik als auch Finanzwirtschaft genau wissen, dass soviel reale Wertbildung in absehbarer Zeit gar nicht möglich ist, um sich ohne einen Zusammenbruch des Systems von der Illusionsblase zu verabschieden. Aus dem euphorischen Bündnis des Neoliberalismus ist schon längst eine Notgemeinschaft der Verzweifelten geworden - und nicht umsonst verlassen immer mehr Ratten das sinkende Schiff (siehe die Rücktritte in der Politik in den letzten Monaten - aber auch in den Führungsspitzen von Banken und Konzernen) Die tollen neuen - in Wirklichkeit uralten - Rezepte, die auch in dem von Paan angesprochenen Artikel ausgepackt werden, sind in der Grundaussage einfach nur Ausdruck der Hilflosigkeit und des Versagens.
po**** Geschrieben August 8, 2010 Geschrieben August 8, 2010 die frage stellt sich doch: kann man in einem falschen system versagen? monpoly ist ein blödes spiel. wenn ich die regeln missachte...bin ich dann dumm oder besonders schlau? ein versager oder ein genie? und am ende sammelt man das ganze geld ein, packt es mit dem übrigen wertlosen zeug in den karton und macht den deckel zu... vergessen, dass man 30min vorher noch einen streit unter freunden heraufbeschwor... das ist schon alles sehr realitätsnah... ein drama nur für die, die daran glauben, die es wichtig nehmen... die, die aussen vor sind..für die ändert sich nix.
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