Jump to content

“Vertraut und doch fremd”


Empfohlener Beitrag

Der Regen prasselte leise gegen die Fensterscheiben, während sich das warme Licht im Wohnzimmer sanft über den Raum legte. Kerzen flackerten in jeder Ecke, der Duft von Sandelholz lag in der Luft, schwer und verheißungsvoll. Ihre Wohnung war überraschend gemütlich – weich, feminin, mit vielen Stoffen und sanften Farben.

 

Sie hatte ihn online kennengelernt. Seine Art zu schreiben war ruhig, tief und respektvoll. Kein Typ, der plumpe Anmachsprüche raushaute. Er sprach von Energie, von Berührung, von dem Wunsch, einer Frau etwas Gutes zu tun – ohne etwas zu erwarten. Genau das hatte sie gereizt.

 

Als sie ihm öffnete, stockte ihr kurz der Atem. Er war schlank, drahtig, mit einem Blick, der wach und ruhig zugleich war. Kein Poser, kein Aufreißer – sondern jemand, der mit sich im Reinen wirkte.

 

„Bist du bereit?“ fragte er leise, mit einem kleinen Lächeln.

 

Sie nickte, kaum hörbar, und ließ ihn eintreten. Ihre Augen waren glänzend, die Lippen leicht geöffnet – sie war neugierig, aufgeregt, und ja, ein wenig wuschig bei dem Gedanken, was sie erwartete.

 

Er bat sie, sich in ein großes, weiches Tuch zu hüllen und sich auf die vorbereitete Matte zu legen. Sie tat es, langsam, bewusst – und als sie dalag, ihren vollen Körper selbstbewusst zur Schau stellte, begann er.

 

Seine Hände waren warm. Zuerst fuhr er nur über ihre Schultern, langsam, mit geschlossenen Augen, als würde er sie lesen, nicht massieren. Er murmelte ein paar Worte über Atmung, Loslassen und Vertrauen – dann glitten seine Finger tiefer. Über ihre Arme, ihre Seiten, ihre Hüften.

 

Er bewunderte sie nicht wie ein Mann, der etwas haben will – sondern wie einer, der Schönheit erkennt. Ihre Haut bebte unter jeder Berührung, und obwohl seine Bewegungen kontrolliert blieben, verspürte sie in sich ein wachsendes, heißes Verlangen.

 

„Du bist wunderschön“, sagte er leise. Es klang nicht wie eine Anmache, sondern wie ein ehrlicher Gedanke, der ihm entglitten war.

 

Ihre Lippen zuckten. Dann griff sie sanft nach seiner Hand, führte sie tiefer – dorthin, wo sie ihn spüren wollte.

 

„Mach weiter“, hauchte sie. „Ich vertraue dir.“

 

Er zögerte kurz. Nicht aus Unsicherheit, sondern aus Respekt. Doch dann legte er die Hand auf ihren Schoß, über das Tuch hinweg, spürte die Hitze, die aus ihr aufstieg.

 

„Du bist bereit, hm?“ fragte er mit rauer Stimme.

 

Sie nickte.

 

Was dann folgte, war mehr als eine Massage. Es war Hingabe in seiner reinsten Form. Seine Berührungen wurden tiefer, ehrlicher, intimer – aber nie fordernd. Er streichelte sie, verwöhnte sie, öffnete sie Stück für Stück, bis ihre Atmung schneller wurde, ihre Stimme versagte und sie mit geschlossenen Augen das verlor, was sie Kontrolle nannte.

 

Sie spürte nicht nur seine Finger, sondern seine Präsenz, seine Zärtlichkeit, seinen Wunsch, ihr genau das zu geben, was sie brauchte.

 

Als sie kam – leise, bebend, mit einem fast ehrfürchtigen Zittern – legte er sich neben sie, zog sie an sich und hielt sie einfach nur fest.

 

„Danke“, flüsterte sie gegen seine Brust.

 

„Du hast es dir verdient“, antwortete er.

 

 

 

 

×
×
  • Neu erstellen...

Diskutiere mit!