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Depressionen


Empfohlener Beitrag

BobbyEwing-1962
Geschrieben

Hatte zunächst auch gedacht, dass hier zu diesem Thema in P de viel Schwachsinn geschrieben wird.
Es hielt sich bislang in Grenzen und ich habe im Spiegel OL Forum Haarsträubendere Sachen zu diesem Thema lesen müssen.
Vor beinahe 2 Jahren hat es mich unvermittelt erwischt, viele sagen Burn Out dazu , aber ein Burn Out ist eine Depression, hört sich halt nicht ganz so schlimm an.
In den Angelsächsischen Ländern ist es inzwischen schon völlig normal , besonders in der Männerwelt dagegen, Prozac zu nehmen. Die streben sogar an dies frei in ***tores zu verkaufen. Das zeigt in etwa auf wie sich unsere Gesellschaft entwickelt und wie Viele nicht mehr in der Lage sind ohne chemische Hilfsmittel zu überleben, so auch ich, der diese Depression mit einem vergleichbaren Mittel in Schach halten kann.

Bei einer Depression geht es tatsächlich um das Leben. 90 % der Menschen die Suizid begehen sind an Depression erkrankt gewesen , wie Messungen der Botenstoffe in den Hirnregionen der Toten ergeben haben.

Depression ist eine organische Krankheit , deren Entstehen noch nicht vollständig geklärt ist. Im Hirn gibt es Synapsen, diese sind Filter und Verteiler der zu verarbeitenden Information die über die Sinnesorgane im Hirn ankommen , sie weisen einen Spalt auf , die Hirnzellen sind daurch nicht direkt miteinander vernetzt. In den Synapsen bilden sich entsprechend dem Körperzustand (Stress , Ruhe , Angst ..) Botenstoffe (Serotonin, Noradrenalin uvm) . Diese Botenstoffe leiten je nach deren Konzentration die Infos stärker oder schwächer über diesen Synapsenspalt in die Hirnregionen. Die Synapse produziert nicht nur diese Botenstoffe sondern nimmt sie auch wieder auf. Diese Botenstoffe können von Aussen (Pille) nicht zugeführt werden, da sie die Blutschranke nicht überwinden können.
Dies nur kurz zur Funktionsweise des Hirns und der Botenstoffe.
Ein Depressiver hat einen ganz geringen Botenstoffspiegel. Er versinkt in einer Welt die nur noch Trübe ist, er kann weder Trauer noch Schmerz noch Glück empfinden, er zieht sich in ein tiefes Loch zurück aus dem er selbst je nach Grad der Erkrankung nie rauskommen kann. Er grübelt ständig und sieht die ganze Welt und sein Dasein als Negativ. Man kann nicht mehr schlafen und leidet an solchen Seelenschmerzen , dass einem irgend wann völlig klar ist , dass es nur den Tod als Rettung gibt. Man ist nicht in der Lage die Absurdität dieser Gedankenwelt zu begreifen, da es die einzigen Gedanken sind die man hat.
Diesen Teufelskreis kann man mit Botenstoffwiederaufnahmehemmer (SRNI, SSRI) durchbrechen. Das Medikament hindert die von der Synapse in zu geringer Konzentration gebildeten Botenstoffe wiederaufzunehmen, so erhöht sich der Spiegel und die Depression verschwindet innerhalb von 14 Tagen. Prozac, was die Amis wie Smarties einwerfen, ist ein Botenstoffwiederaufnahmehemmer.
Ich kann wieder ein ganz normales Leben führen und kann das Medikament hoffentlich in 1 Jahr wieder langsam ausschleichen, was bei ca. 70 % der Patienten gelingt.
Leider gibt es auch Menschen denen die Medikamente nicht helfen oder sie nicht kennen.

Das Problem der Krankheit ist, dass sie nur der richtig begreifen kann, der sie einmal gehabt hat und ich wünsche sie wirklich niemand, es ist die Hölle auf Erden.


Geschrieben

Ja, natürlich haben auch Männer Depressionen, es ist eine schwere Erkrankung, die die Lebensqualität erheblich einschränkt!

Und ja, die Gesellschaft ächtet Erkrankungen, die sie nicht "sehen" kann! Schrecklicher Teufelskreis...Betroffene trauen sich nicht Hilfe einzufordern, die sie aber dringend benötigen!

Was ich aus persönlicher Erfahrung bedaure, ist die Tatsache, dass es keine Hilfe für Angehörige, Partner gibt, oder nur wenig, es ist auch für sie eine schwere Lebenssituation, in der man sich manchmal selber am Rand des Abgrunds wiederfindet!


Geschrieben (bearbeitet)



Es ist der Tunnelblick, den man in den Phasen der Depression hat, den ich nicht leiden kann.

Du siehst die Sonne nicht, obwohl sie dir ins Gesicht scheint, hörst die Vögel nicht zwitschern, denen du sonst so gern lauschst, Musik berüht dich innerlich nicht mehr...Die kleinen Dinge, die das Leben ein Stück weit lebenswerter machen werden einem genommen. Und wenn du Pech hast, ist der Frühling mit all seiner neuen Lebensfreude an dir vorbei gezogen, ohne das du es bemerkt hast.



Und genau aus dem Grund - und da gebe ich auch Hannah in vollem Umfang Recht - darf man das nicht fahrlässig bagatellisieren.

Das ist Seelenfinsternis. die sich lähmend auf alle Lebensbereiche auswirkt, genau so, wie du es beschrieben hast Freya. Und aus dieser Finsternis finden viele ohne professionelle Hilfe nicht mehr den Weg zurück ans Licht.




Vor beinahe 2 Jahren hat es mich unvermittelt erwischt, viele sagen Burn Out dazu , aber ein Burn Out ist eine Depression, hört sich halt nicht ganz so schlimm an.



Bei einem Burn-Out-Syndrom kennt man 12 Schweregrade.

Eine Depression setzt in aller Regel erst dann ein, wenn du dich zum Beispiel als pathologischer Workaholic mindestens in den 11. Grad des Burn-Out-Syndroms hinein- oder hochmalocht hast.

Gefährlich wird es dann ab dem 12. Grad, weil dann noch eine latente oft sogar auch schon eine konkrete Suizidgefahr hinzukommt.

Da ist dann Ende der Fahnenstange. Da steht dann der totale Zusammenbruch. Dann hast du das Ende deiner Passion als Workaholic erreicht. Danach (als nächster Schweregrad) kommt dann nur noch das Tödchen.

Spätestens dann ist es allerhöchste Zeit, sich professionelle Hilfe angedeihen zu lassen, falls man selbst überhaupt noch in der Lage ist, die Notwendigkeit der professionellen Fremdhilfe zu erkennen.

Da hilft dann oft nur noch eine Akut-Intervention.


LG xray666


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
BobbyEwing-1962
Geschrieben

@saavik,
Da gebe ich dir absolut Recht, für den Partner ist es sehr heftig. Der Gegenüber ist ein völlig Anderer und viele verstehen nicht weshalb. Ich hatte das Glück eine verständnisvolle Partnerin zu haben, die erkannt hat , das es eine Krankheit ist. Im Bekanntenkreis hatten wir noch eine gute Psychiaterin, mit deren Hilfe mir schnell geholfen werden konnte.
Das Gegenbeispiel hatte ich ein Jahr später in der Bekanntschaft ein fast gleichaltriger hatte eine etwas leistungsorientiertere Frau und unterdrückte seine Depression nach Aussen und vor der Familie. Es muss die Hölle für ihn gewesen sein. Er stieg am 10 Hochzeitstag mit den Worten in sein Auto "Er müsse noch kurz was erledigen". Er parkte sein Auto in der Mitte einer 80 meter hohen Brücke stieg aufs Autodach und stürzte sich runter.


Geschrieben

wie bekommt man denn einen Depressiven, der nicht erkennt das er Hilfe braucht dazu, sich helfen zu lassen, ne Therapie zu besuchen? In ne Kur zu gehen??? Einen der meint, er kann alles selber und besser als alle anderen und ansonsten nimmt er halt mal ein paar Pillen und das wird schon helfen???


BobbyEwing-1962
Geschrieben

Ein großer Schritt ist schon mal getan wenn Antidepressiva genommen werden.
Das ist der erste Schritt aus der Depression. Je nach Schwere sollte man eine Psychotherapie oder Klinikaufenthalt (Kur) machen, manche brauchens auch nicht , bei mir ist gerade der Punkt , dass ich so langsam einsehe , dass ich dass noch zusätzlich brauche um nach Absetzen des Medikaments keinen Rückfall zu bekommen.
Einsicht reift langsam.


Geschrieben

Eine Kur ist nicht unbedingt nötig.
Als optimal hat sich die Einnahme von Antidpressiva und eine Therapie bei einem Psychothe***uten / Kuraufenthalt erwiesen.

Nur mit Antidep. hing ich trotzdem 1 Jahr in der Luft.

@ Bobby, denk mal über eine "kognitive Therapie" nach.
In der wird dem Rückfall vorgebeugt.


Geschrieben

wie bekommt man denn einen Depressiven, der nicht erkennt das er Hilfe braucht dazu, sich helfen zu lassen, ne Therapie zu besuchen? In ne Kur zu gehen??? Einen der meint, er kann alles selber und besser als alle anderen und ansonsten nimmt er halt mal ein paar Pillen und das wird schon helfen???



garnicht - es sei denn, sein arzt - so denn er sich seine medis nicht heimlich besorgt- ihn per krankenhauseinweisung vom spielfeld nimmt - und ihn als akkut gefährdet aufzeigt


Geschrieben (bearbeitet)

Ein großer Schritt ist schon mal getan wenn Antidepressiva genommen werden. Das ist der erste Schritt aus der Depression.



Das ist nicht der erste Schritt..das beste Antidepressiva hilft nicht wenn man nte die nötige professionelle Hilfe in Anspruch nimmt. Es lindert, für einen selber, das Problem und man funktionert einfach mal wieder..aber das eigentliche Problem wird nicht wirklich behoben.

Und Bob..die medikamenten werden ja nicht einfach mal abgesetzt sondern sie werden nach und nach runterreduziert um dann zu schauen, durch deinen Arzt oder Therpeuten, wie du damit klar kommst..natürlich kommts noch darauf an WAS genau für Medikamente genommen werden


wie bekommt man denn einen Depressiven, der nicht erkennt das er Hilfe braucht dazu, sich helfen zu lassen, ne Therapie zu besuchen?



Kommt auf die schwere an..man kann natürlich versuchen andere Anlaufstellen drauf aufmerksam zu machen und wenn eine große Gefahr für die Person darstellt oder das der mitmenschen, kann es auf eine Zwangseinweisung hinauslaufen.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Ein großer Schritt ist schon mal getan wenn Antidepressiva genommen werden.



Kann ich weder bestätigen noch unterschreiben.
Antidepressiva haben auch Nebenwirkungen und diese nicht zu knapp.
Müdigkeit, Gewichtszunahme, Kreislaufprobleme, Magengeschwüre, und und und.
Vor allen Dingen können Antidepressiva auch zum Suizid führen!
Nach ca. 14 Tagen wenn sich ein bestimmter Blutspiegel aufgebaut hat, stellt sich zum Bleistift die ersten Wirkungen ein. Man wird aktiver. Und das wiederum führt bei einigen Depressiven dazu, das sie sich umbringen. Das steht auch in den Beipackzetteln. Ein befreindeter und mich behandelnder Arzt meinte ganz trocken zu mir. Dieses Medikament verschreibe er nur ganz ganz selten, wenn ich die Leute einschätzen kann. Zitat: "Und nach 14 Tagen sind die so aktiv und springen aus dem Fenster...!"

@ Bobby, Du hast ja ein Medikament eingeworfen, das würde ich nicht mal mit der Kneifzange anfassen.


Geschrieben (bearbeitet)

Ein großer Schritt ist schon mal getan wenn Antidepressiva genommen werden.


Dieser Satz schockiert mich grade ziemlich .

Ich habe vor einigen Jahren meinen Ex Lebensgefährten in der Zeit seines Burn Out`s begleitet .
Dieser äusserte sich bei ihm so , daß es erst einen Verdacht auf Herzinfarkt gab und nachdem festgestellt wurde , daß organisch/körperlich alles in Ordnung ist , wurde er von seinem Hausarzt zu einer Psychotherapie überwiesen .
Dort stellte sich heraus , daß er am Burn Out Syndrom leidet .
Sicherlich hat er auch , in der ganz akuten Phase , Antidepressiva bekommen , jedoch mit dem eindringlichen Hinweis der Ärzte , diese nur zu nehmen , wenn es gar nicht mehr anders geht !
Wer einmal in seinem Leben solche Medis genommen hat/nehmen musste , der weiß , wie schnell dieses Zeug süchtig macht und das einem das nicht wirklich hilft bzw. das das nicht die Wurzeln bekämpft !
Ich weiß , aus einer harten Zeit in meinem Leben , was Antidepressiva anrichten können .

Als grossen Schritt würde ich es bezeichnen , wenn jemand in so einer Situation Hilfen annimmt und versucht ohne Hammer Medikamente sein Leben wieder für sich ins Klare zu bringen .


bearbeitet von Geile72
Geschrieben

@ Geli, moderne Antidepressiva machen nicht abhängig!

Es sei denn Du meinst Beruhigungsmittel wie Valium, Tranquase, Diazepam u. ä.


Geschrieben

Hier muss ich Mr.X61 beipflichten - die heute erhältlichen und "üblichen" Antidepressiva machen nicht abhängig, zumindest nicht in dem Sinne, dass man Angst haben muss, nach ein paar Tagen/Tabletten in die Sucht zu fallen. Im Gegenteil, einige (ich bin zu wenig informiert, um zu wissen, ob es nicht sogar die meisten sind) brauchen eine Anlaufzeit von ca. 10-14 Tagen, bis sie wirklich wirken.

Da Du von punktuell eingenommenen Medikamente sprichst, gehe ich davon aus, dass es sich um Beruhigungsmittel handelt, wie schon Mr.X61 erwähnt. Diese sind in der Tat tückisch und können schnell gefährlich werden...


Geschrieben (bearbeitet)

Es war Cipramil und Bromazep .

Bromazep ist ein Tranquilizer , Beruhigungsmittel .
Cipramil ist ein Antidepressivum .

Ich selber habe Bromazep genommen , mit erschreckenden Nebenwirkungen .
Das Cipramil nahm bzw. nimmt mein Ex und verspürt auch hier oftmals eine Abhängigkeit . Das Gefühl , daß es ihm schlecht geht , wenn er es nicht genommen hat .

Ich bin kein Arzt , kein Experte , kann nur aus meiner Erfahrung berichten .


bearbeitet von Geile72
Geschrieben (bearbeitet)

Der Fehler beginnt eigentlich damit, es eine organische Erkrankung zu nennen.

Da unser Körper nun einnmal ein biochemisches Gebilde ist, funktioniert er biochemisch und damit ist letztlich jede Erkrankung "organisch". Klärt das etwas ? Nein!

Interessant sind die Ursachen und die können vielfältig sein: Schlafapnoe kann eine "einfache" Ursache sein: fehlende Tiefschlafphasen, Sauerstoffmangel und Erschöpfungsmüdigkeit verhindern die Botenstoffproduktion und machen in der Folge auch depressiv.
Stress wirkt in ähnlicher Weise: Schlafstörungen in Ergänzung zu starker psychischer Belastung, Adrenalinüberproduktion etc. führen ebenfalls zur Reduktion, fehlende Glücksmomente verstärken die Defizite ... und schon wird es komplexerL: Was macht uns den Stress? Woher kommt die Schlaflosigkeit? Was blockiert die normale Regenerationsphase in uns.

Ich will Antidepressiva nicht verteufeln - sie können in akuten Zuständen absolut notwendig sein und wer sich einmal mit Ärzten auf einer psychiatrischen Station unerhalten hat, wird das nachvollziehen können.

Aber sie sind keinesfalls die Lösung - bestensfalls ein Hilfsmittel auf dem Weg heraus - und können auch ein Mittel sein, sich vor dem Weg heraus zu drücken, bis es zu spät ist.


bearbeitet von Ballou1957
Geschrieben

Aber sie sind keinesfalls die Lösung - bestensfalls ein Hilfsmittel auf dem Weg heraus - und können auch ein Mittel sein, sich vor dem Weg heraus zu drücken, bis es zu spät ist.


Das war das , was ich ausdrücken wollte . Danke !


Geschrieben (bearbeitet)

Als SSRI hat Citalopram kein Abhängigkeitspotential im konventionellen Sinn (Versuche mit Tieren mit freiem Zugang zu SSRI ergaben keine selbständige Erhöhung der Dosis). Ein plötzliches Absetzen kann aber erhebliche körperliche und psychische Entzugserscheinungen hervorrufen (SSRI-Absetzsyndrom).



Wie jedes andere Antidepressivum muss man auch Citalopram langsam absetzen.
Über 4-6 Wochen.
Myself nimmt noch Aponal, auch als Doxepin bekannt.
Auch das muss langsam abgesetzt werden.
Das ist eben mit dem Blutspiegel so, wenn Du was "von außen" nachfüllst das Du dann nicht von 100 auf 0 runterfahren kannst.

@ Ballou, seit wann Depressionen eine körperliche Krankheit genannt wird bzw. ist, musst Du mir unbedingt zeigen! Du meinst wahrscheinlich die begleitenden körperlichen Symtome.
Ansonsten sagt "Wiki": Depressiv (lat. deprimere „niederdrücken“) bezeichnet umgangssprachlich einen Zustand psychischer Niedergeschlagenheit.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

Dann lies Beitrag Nummer 26 in diesem Thread - und der ist nicht von mir und genau darauf habe ich geantwortet!


bearbeitet von Ballou1957
Geschrieben

Aber sie sind keinesfalls die Lösung - bestensfalls ein Hilfsmittel auf dem Weg heraus - und können auch ein Mittel sein, sich vor dem Weg heraus zu drücken, bis es zu spät ist.



Absolut treffend formuliert. Antidepressiva können eine wichtige Unterstützung sein, auf dem Weg dahin, das Gleichgewicht, der Lebenswille und die Perspektive wieder zu gewinnen.

@ Geile72: Bromazpam ist natürlich, wie Du schon erwähnt hast, ein klassischer Tranquilizer, ein Benzodiazepine mit der klassischen Suchtgefahr. Mit sehr großer Vorsicht zu behandeln.

Cipramil hingegen ist ein klassisches Antidepressiva, das einige "Anlaufzeit" braucht, bis sich die Wirkung entfaltet. Ist aber einmal ein gewisser Blutspiegel vorhanden, kann es organisch eigentlich nicht zu einer Verschlechterung führen, wenn einmal die Tabletten vergessen werden. Da gehe ich eher von einem Placebo-Effekt aus... oder natürlich anders gesagt, von einer "psychischen Abhängigkeit" (gekoppelt mit der Angst vor einem Rückfall etc.). Körperliche Abhängigkeit kann in dem Fall eigentlich nicht sein.


Geschrieben (bearbeitet)

Dann lies Beitrag Nummer 26 in diesem Thread - und der ist nicht von mir und genau darauf habe ich geantwortet!



Da wird im 3. Absatz (körperliche Krankheit) der 1. Satz schon wieder durch den 2. Satz ergänzt.
Eben das biochemische Prozesse ..... usw.

Sorry, konnte ich nicht wissen das Du Dich darauf beziehst.

Vielleicht sollte Bobby das mal überprüfen und gegebenenfalls editieren.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Ein großer Schritt ist schon mal getan wenn Antidepressiva genommen werden.


Das ist aus meiner Sicht kein großer Schritt.

Am Beginn steht für mich eine Therapie, ob ambulant oder stationär muss der behandelnde Arzt entscheiden, sonst bekämpfst du lediglich die Symptome, nicht aber die Ursache.

Da die üblichen Antidepressiva erst nach einigen Wochen zu wirken beginnen, bringt das Einwerfen der Pillen erst mal gar nichts, dann könnte man in so einem Fall auch zu einem Placebo greifen.


Geschrieben

Ein Antidepressiva ist absolut notwendig, eine Therapie dauert sehr lange, ein depressiver Mensch kann so lange nicht warten!Erst muss die suizidale Gefahr gebannt werden, dann kann man über Ursachen, die meist, wie immer bei psychischen Erkrankungen, in der Kindheit zu finden sind,therapiert werden, mit mehr oder weniger Erfolg! Es gibt keine Garantie!

Und ein mir wichtiger Aspekt: Der Betroffene muss es WOLLEN!


Geschrieben (bearbeitet)

Das ist aus meiner Sicht kein großer Schritt.
Am Beginn steht für mich eine Therapie, ob ambulant oder stationär muss der behandelnde Arzt entscheiden, sonst bekämpfst du lediglich die Symptome, nicht aber die Ursache.



Und wie lange ist die durchschnittliche Wartezeit für eine Therapie?
Egal ob ambulant oder stationär. (Es sei denn derjenige ist akut suizidal gefährdet!)
Ich habe 12 Monate gebraucht um den zu finden, der auch die für mich beste die kognitive Therapie anbietet. Nix mit Vergangenheit, hinein in das neue "denken, fühlen und empfinden".
Im Schnitt wartet man 6-8 Monate auf einen freien Platz beim The***uten.


Da die üblichen Antidepressiva erst nach einigen Wochen zu wirken beginnen, bringt das Einwerfen der Pillen erst mal gar nichts, dann könnte man in so einem Fall auch zu einem Placebo greifen.



Die "üblichen" Antidepressiva entfalten nach 10-14 Tagen ihre Wirkung.

Jetzt kannst Du noch mal vergleichen was schneller hiflt.
Okay, erstmal nur schneller als evtl. besser. Aber sie helfen.
Bei mittleren und schweren Depressionen kommt man ohne Antideprissiva schon mal gar nicht klar.

Edith:

Ich hatte in der ganzen Zeit nicht einen einzigen suiziden Gedanken.
Gott sei Dank haben den nur ca. 40% und 10% machen sich weg.
Bei mir war es einfach so, ich hatte den oben beschriebenen Tunnelblick.
Keine Gefühle, nichts mehr. Nur alles dunkelgrau, Tag für Tag.
An dem Tag als mein jüngster Bruder starb, habe ich Mittags die "Formalitäten" erledigt, war bei meiner Mutter und Abend stand ich wieder als Trainer auf der Fläche.
Und kein Mensch war mir so wichtig wie mein jüngster Bruder......


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

Saavik: Ein Antidepressiva ist absolut notwendig, eine Therapie dauert sehr lange, ein depressiver Mensch kann so lange nicht warten!Erst muss die suizidale Gefahr gebannt werden,


Du machst den Fehler eine sehr massive Depression mit akutem suizidalem Risiko als Standard zu definieren. Eine Menge Depressionen verlaufen weniger dramatisch, sind nicht weniger behandlungsbedürftig, aber machen den Einsatz von Medikamenten nicht zwingend notwendig.
Ebensowenig sind die Ursachen von Depressionen grundsätzlich in der Kindheit zu suchen. Das ist eine unzulässige Vereinfachung: Traumatische Erlebnisse sind sogar eine häufige Depressionsursache, ebenso gibt es tatsächlich eben auch direkt organische Ursachen.


bearbeitet von Ballou1957
Geschrieben

Stimmt! Ich entschuldige mich...es gibt tatsächlich auch die exogene Depression(wird heute nicht mehr so genannt), die ein ganz konkretes Ereignis hat: den Tod des Partners/Kindes, Trennung, Stress im Beruf.....aber ich hatte das Gefühl, dass es hier um eine eher endogene Depression geht, Prädisposition, Traumata in der Kindheit(oft unbewusst), Stoffwechselproblematik...viel schwerer zu therapieren, das bedeutet, dass hier viel mehr getan werden muss, um ein normales Leben zu ermöglichen!

Mir stösst viel mehr auf, dass Betroffene das Gefühl haben "verrückt" zu sein! Also dagegen nichts tun, weil, wer will schon "bekloppt" sein?Eine Depression wird immer schlimmer, sie heilt sich nicht von allein! Am Ende bleibt oft nur der Suizid!

Das ist kein Fatalismus!Weil man etwas tun kann! Wenn es denn gewollt ist!


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