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100.000 Tote und keiner hats gemerkt?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Ich spende gern, nämlich hier ein paar Tropfen Öl für das Feuerchen.

Spenden für Haiti? Nein, keinen müden Euro. Wenn ich meine Lohnabrechnung betrachte, wenn ich den Steureranteil vieler Einkaufgüter sehe, naja, dann wird bei den 7,5 Millionen € garantiert auch der eine oder andere Euro von mir/uns dabei sein.

Mitleid mit den Opfern? Ja, habe ich, aber das war es auch schon.

Habe fertig.

P.S. Die Hilfe der Amerikaner für das am Boden liegende Deutschland war alles, aber bestimmt nicht uneigennützig.


Geschrieben (bearbeitet)

Noch mal zu den 7.5 Mrd:

Diese Zahl ist völlig absurd. Sie entspräche einigermaßen genau dem Bruttoinlandsprodukt von Haiti (geschätzt laut CIA-Factbook $11.5 Mrd). Oder anders betrachtet: Mehr als 1000 US Dollar pro Kopf der 9 Mio-Bevölkerung von Haiti.

Trotzdem wurde die Zahl in der Presse tatsächlich verbreitet, und geht anscheinend auf die Nachrichtenagentur AP zurück. Ein Skandal für sich, dass eine so eklatant unplausible Zahl kritiklos durch die Medienlandschaft verbreitet wurde.

- - - -

So schlimm eine Katastrophe wie diese ist... Es ist nur die spektakuläre Plötzlichkeit und die sichtbare Verwüstung, die das Elend in unsere Aufmerksamkeit rückt. Die schleichenden Katastrophen abseits von Beben und Tsunamis entgehen unserer Aufmerksamkeit.

Ich möchte als einzige Zahl die Säuglingssterblichkeit in 3 Ländern vorzeigen. Damit man sich ein ganz kleines Bild machen kann.
(Quelle: CIA-Factbook, Zahlen teilweise geschätzt.)

[Tabelle][Zeile][Spalte]Deutschl.[/Spalte] [Spalte]4[/Spalte] [Spalte]██[/Spalte][/Zeile][Zeile][Spalte]Haiti[/Spalte] [Spalte]60[/Spalte][Spalte]██████████████████████████████ [/Spalte][/Zeile][Zeile][Spalte]Angola[/Spalte] [Spalte]180[/Spalte][Spalte]██████████████████████████████ ██████████████████████████████ ██████████████████████████████ [/Spalte][/Zeile][/Tabelle]
Eigentlich müsste man permanent verzweifeln.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

Wenn ich meine Lohnabrechnung betrachte

Du hast wenigstens eine im Gegensatz zu den armen Schluckern da. Ich könnte das jetzt wiederum weiter ausführen, aber wer Kohle genug hat seinen Eintritt in den Swingerclub zu zahlen, um sich da durchnudeln zu lassen, der kann auch mal ein paar Euro spenden.

Ich sage, der kann, nicht der muss. Es besteht kein Zwang, Geld zu geben - was mich aber so ärgert ist dieser offensichtliche Verlust von Relationen, die unsere Versorgungsgesellschaft so mit sich bringt.
Viele hier gehen ziemlich kalt mit dem Leiden dort um, und wenn er sich einen Urlaub in der Dom Rep (Nachbarland) klemmen muss, weil es mal keine Gratifikation gibt, geht schon für viele Deutsche die Welt unter...


bearbeitet von Lichtschimmer
Geschrieben (bearbeitet)

Ist das nicht prima?

endlich heisst der internationale Wettbwerb mal:

WER KANN AM BESTEN HELFEN

und nicht:

wer kann am besten zerstören

MEGATRAURIGER ANLASS ABER:

Wir schaffen das (ein Sprecher der Regierung der mit zittriger Stimme verliesst, was Deutschland herunterschickt, weil man sich Gedanken gemacht hat, was sinnvoll sein könnte.)

GÄNSEHAUT

da bin ich stolz auf das Land in dem ich Steuern zahle und lebe.

Die Fussball-WM 2006 in unserem Land war auch so ein Wunder, das gezeigt hat was möglich sein kann, wenn alle wollen. (Schade das am Ende der WM jemand den Schalter wieder ausgeknippst hat).

Ich bin kein Nörgler, aber ein Zweifler, aber diesmal habe ich ein gutes Bauchgefühl.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Einfach klasse, wie sich dieser Thread und der Gedanke desselben entwickelt hat!!!


Geschrieben

Ich finde es schön, dass die Hilfsbereitschaft weltweit so groß ist, um dort den armen Menschen zu helfen. Wenn die Not so groß ist, werden viele Menschen, auch in unserer Ellbogengesellschaft, barmherzig. Das tut gut zu wissen.


Geschrieben

Ich habe schon versucht ein paar Micro-Kredite nach Haiti zu vergeben. Zur Zeit kein Chance. Sobald Haiti aus dem Fokus verschwindet gibts auch wieder Kleinst-Gewerbe-Projekte.


  • 11 Monate später...
Geschrieben

Mal wieder nach oben holen.

Heute ist nun der traurige Jahrestag des Erdbebens in Haiti.

Wenn man sich die Nachrichten anschaut kriegt man das gross Kotzen.

Immer noch leben über 1 Million Menschen ohne festes Dach über dem Kopf.

Wo bitte sind die ganzen Spendengelder geblieben ??

Hier im Forum wurde ja von einigen erklärt das man Spenden soll um das Leid der Menschen zu Lindern. Andere hielten dagegen und sagten : Es bringt nichts.

Sie scheinen recht zu behalten.

Wo sind die Gelder ??? Warum geht es nur denen gut die vorher schon gut lebten ???

Das Regierungsviertel ist fast wieder Aufgebaut. Die Region der "Reichen und Schönen" strahlt wieder im alten Glanz. Aber diejenigen die vorher schon fast nichts hatten, haben jetzt noch weniger.

Also ich sehe da so: Geld kommt in Haiti an. Aber nicht dort wo es wirklich gebraucht wird.

Gruss dat Hoppelhäschen


Geschrieben

gerade weil es kein Einzelfall ist, dass Gelder in falsche Hände kommen, spende ich nie nach auswärts
Meiner Meinung gibt es genug in Deutschland zu tun, auch wenn wir nicht unbedingt die "Größten Katastrophen" aufweisen
Ich würde eher Opfern helfen die ihr Hab und Gut durch Brand verloren, auch Hochwasseropfern hier, Kindern die unter Brücken pennen, Rentern und sozial schwachen die in die Suppenküche gehen müssen um eine warme Mahlzeit am Tag zu haben

ist nur ein kleiner Teil den ich dazu beitrage...


Geschrieben

Haiti war schon vor der Katastophe das ärmste Land der westlichen Welt(Spiegel). Mit einem Bruttonationalprodukt, mit dem hierzulande jede mittlere Pommesbude über die Anmeldung eines Konkurs nachdenken müsste.

Im Moment liegt der größte Teil immer noch in Trümmern. Noch nicht mal zu deren Beseitigung hat es gereicht. Derzeit sind 90% arbeitslos, weil die Wirtschaft nicht "wieder angesprungen" ist. Das darf nicht verwundern, da war schon vorher nichts nennenswertes, was hätte wieder anspringen können.

Ich habe mal zum Vergleich Bilder von Berlin und Köln aus dem Jahre 1946 gesucht. Da sah es auch nicht gerade gut aus. Ein Wiederaufbau nach einer praktisch totalen Zerstörung ist in einem Jahr eben nicht zu machen.

Manchmal auch nicht in Jahrzehnten. Wer sich kurz nach der Wende in Dresden umgeschaut hat, der weiß, was ich meine. Die Frauenkirche war bei weitem nicht der einzige Trümmerrest, der dort seit 45 Jahren fest zum Stadtbild gehört hatte.

Haiti war und ist das Armenhaus der westlichen Welt. Daran haben großzügige Spenden erst mal noch nichts geändert. Wer daran etwas ändern will, muss nicht nur über Katastrophenhilfe, sondern über nachhaltige Entwicklungshilfe nachdenken.


Geschrieben

Wie kommst Du darauf, dass es niemanden interessiert?
Nur weil hier auf poppen.de noch keiner einen Threads
dazu eröffnet hat?

Ich denke das liegt schlichtweg daran dass es 1000 Foren gibt
die eher geeignet sind um dieses Thema zu besprechen als
poppen.de. Das ist nicht abwertend gemeint, aber jedes Thema
hat seine Plattform uns poppen.de wäre da nicht meine erste
Adresse für einen Thread zu diesem Thema.


Geschrieben

Es ist mal wieder soweit. Und täglich grüßt das Murmeltier.

Vorab: Ich finde es bedauerlich, wenn so viele Menschen sterben
müssen und und mir tuen auch die Menschen leid, die Angehörige
verloren haben.

Und ich werde auch jedem Menschen Respekt zollen, der uneigennützig und unter Einsatz seines Lebens hilft.

Aber das war es auch schon. Spenden tue ich nicht, da ich erstens nicht weiß, ob das Geld in Haiti ankomment und zweitens wir ja schon stattliche Hilfen über Steuern mitfinanzieren.

Aber ich finde es schon beschäment, wenn der reiche Westen
immer erst eine Katastrophe braucht, um das Elend dieser Welt zu sehen. Und so honorig es auch von den Menschen ist, wenn sie spenden und helfen, wird es das Grundproblem nicht lösen.
Ich sehe es genauso wie Sommerbrise. Was fehlt, ist ein klares Konzept zur langfristigen Entwicklungshilfe, die das Land
aus dem Elend holt.

Was jetzt abgeht, ist genauso, als wenn wir einen Ertrinkenden retten, nur damit er wieder ins Wasser fallen kann und wir unsere Humanität unter Beweis stellen und ihn wieder retten
können. Somalia, Afghanistan, Irak, Kongo usw lassen grüßen.

Der Baer


Muschilecker245
Geschrieben

100.000 Tote wo ich arbeite täglich 16-18 Stunden höhre fast kein Radio oder Fernseh geschweige lese keine Tageszeitung woe sollen solche leute etwas mit bekommen,ich habs jetzt erst gelesen


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