Gelöschter Benutzer Geschrieben Juli 30, 2016 Geschrieben Juli 30, 2016 Also beim Sex noch Fantasien haben müssen, das finde ich schon ziemlich abgefahren. Wenn man dabei einfach nur genießt denkt man doch an garnichts! Dann ist er einfach nicht gut genug. Wenn es denn so ist würde ich natürlich auch tausend Fantasien haben.
Gelöschter Benutzer Geschrieben August 9, 2016 Geschrieben August 9, 2016 (bearbeitet) Hallo liebe @Fünfzigerin! Deine Aussagen sind wirklich sehr faszinierend, denn finde ich mich darin selber wieder – wie im Übrigen in Deinem ganzen Beitrag. In gewisser Hinsicht erzählst Du eine Geschichte, die ohne Weiteres die meine sein könnte. Allerdings gibt es einen entscheidenden Unterschied: Ich bin ein Mann. Diese Tatsache lässt zumindest den Schluss zu, dass es sich bei dem von Dir gut beschriebenen Phänomen nicht um eines handelt, welches vom Geschlecht abhängt, sondern vielmehr mit der Persönlichkeit zu tun hat. Auch für mich gilt, dass erotische und sexuelle Fantasien schon immer mein Leben bestimmt haben – und zwar bis heute. Früher habe ich immer geglaubt, im Alter ließe das schon irgendwann nach. Doch da habe ich wohl weit gefehlt. Aber finde ich das nicht wirklich schlimm. Am 26.07.2016 at 19:03, schrieb Fünfzigerin: Ich weiß nicht, ob es anderen auch so geht, ich brauche nach einiger Zeit eine neue Fantasie ... ... Otto-Normal-Fantasien bringen mich nicht mehr in Erregung. Manchmal macht mir das Angst ... Jedenfalls geht bei mir ohne dieses Kopf-Kino gar nichts, ... Ganz ähnlich Deinen Beschreibungen, so haben auch meine Fantasien eine Entwicklung durchgemacht – ganz offensichtlich parallel zu den Entwicklungen in meinem Leben. Sie waren unabhängig meines Alters, meiner Entwicklung und meines Werdegangs schon immer da. Es gab sie während meines Singledaseins sowie in Beziehungsphasen. Und wer jetzt glaubt, dass zumindest in Zeiten von Krankheiten Schluss mit solchen Fantasien ist, dem sei gesagt: „Nein! – Bestenfalls nur phasenweise.“ Die Fantasien haben sich passend zu meinem Leben ständig verändert. Waren sie in frühster Jugend noch eher von einer romantischen Natur, sind sie heute vielfach von weit gewagterer Art. Ich sehe da durchaus eine Parallele zu meiner Lebensentwicklung: vom eher schüchternen und teils tapsigen Jüngling hin zum selbstbewussten und wagemutigen Mann. Waren es also in jungen Jahren eher die zärtlich romantischen Fantasien, so änderte sich das im Laufe des Lebens. Zu Beginn reichte es einem, sich vorzustellen, wie man ein verführerisches Wesen in seine Arme schließt, zärtlich und liebevoll küsst, langsam entkleidet und den Körper selbst an den sonst verborgenen Stellen erkundet und zur äußersten Lust reizt, um anschließend mit ihm zu einer Einheit zu verschmelzen und in einem gemeinsamen Glücksgefühl zu enden. Dann ergab es sich eines schönen Tages, dass ich eine „fesselnde Leidenschaft“ in mir entdeckten musste. Eine Faszination, die wohl auf immer und ewig eine Fantasie bleiben würde. Doch das Schicksal wollte es anders. In einer meiner Beziehungen gestand sie mir bei einer passenden Gelegenheit ihre gleichermaßen vorhandene Vorliebe. Wir lebten sie aus und bereicherten damit unser Sexualleben. Dabei übernahm sie nur zu bereitwillig den passiven Part und überließ mir zu meinem Wohlgefallen den aktiven Teil. Leider waren wir zu grundverschieden. Die Beziehung hielt also nicht lange und so trennten wir uns nach rund einem Jahr einvernehmlich. Dennoch hat bezüglich meiner Fantasien wohl gerade diese Beziehung eine große Bedeutung für mich. Sie ist sicherlich ein wichtiger Schlüssel dafür, dass ich mit den Ängsten, die auch ich hinsichtlich meiner Fantasien kenne, ganz gut klarkomme. So konnte ich in dieser durchaus gleichberechtigten Beziehung wertvolle Erfahrungen machen und Grenzen austesten. Ängste haben natürlich immer etwas Belastendes. Doch sie haben ihre Berechtigung und sind wichtig. Dir zeigen sie, dass Du ein verantwortungsbewusster Mensch bist, der sich selber reflektiert und Gedanken über sein Tun und Handeln macht. Du lebst also nicht gedankenlos drauf zu. Eine wichtige Erkenntnis, die Dir eigentlich die Last Deiner Gedanken von den Schultern nehmen sollte. Du solltest nur darauf achten, dass diese Ängste begleitend sind und nicht führend werden. Denn eins musst Du wissen: Es gibt keinen Knopf, mit dem Du Deine Fantasien ab- oder gar ausschalten kannst. Sie sind ganz einfach da – woher sie auch immer kommen mögen. Lass sie zu! Sie sind Teil von Dir und Deiner Sexualität. Lebe auf gar keinen Fall im Widerspruch mit ihnen, sonst machen sie Dich nur unglücklich. Lerne, Deine Fantasien so zu akzeptieren, wie sie nun einmal sind. Anschließende Reue ist nur ein Zeichen von gesundem Menschenverstand. Glaube auch nicht, dass sie Dich beherrschen. Sicherlich fühlt es sich bei der Hingabe so an. Aber Du bist und bleibst Herrin Deiner Fantasien. Du vermagst durchaus, diese zu beeinflussen. Anfänglich mag das ungelenk und vielleicht sogar abturnend sein. – Geduld! Übung macht bekanntlich den Meister. Ich glaube auch nicht, dass Du wegen besagter Fantasien beim Liebesakt den Sexualpartner austauschen musst. Es liegt nicht daran, weil er seine Sache schlecht macht. Auch mir ist das schon widerfahren. Und ich gebe meiner Partnerin daran nicht die geringste Schuld. Vielmehr ist es meine Begabung für solche sexuellen Fantasien, die nicht zwischen Tagträumen und Realität unterscheiden. Sie sind eben immer da und wollen mir auch beim realen Liebesakt Inspiration sein. Nutze sie! Da Du – wie mir scheint – eine Frau bist, die den Umgang mit dem Wort versteht, will ich Dir abschließend noch eine Variante für den Umgang mit solchen Fantasien nennen. Vielleicht ist das, was ich vor einiger Zeit angefangen habe, auch eine Option für Dich. Etwas, das ich sehr bedauerlich finde, ist die Flüchtigkeit solcher Fantasien. Mit den Jahren kommen da schon einige zusammen. Daher habe ich beschlossen, sie als Grundlage für erotische Geschichten zu nutzen. Nicht immer ganz einfach, aber sehr interessant. So habe ich zwar ein grundsätzliches Szenario beim Schreiben im Kopf, doch welchen Verlauf die Dinge in der Geschichte nehmen, entwickelt sich erst beim Schreiben. Dabei schaut man(n) bzw. frau auch tief in sich selber hinein und erfährt noch so manches Neues. Ein schönes Gefühl – wie ich finde. Vielleicht konnten Dir meine Zeilen Klärung einiger Fragen oder auch Anregung zum Umgang mit Deinen durchaus erhaltenswerten Fantasien sein. Dir und allen anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern an diesem Thema einen lieben Gruß sowie auch weiterhin viel Vergnügen bei der wohl schönsten Sache der Welt. bearbeitet August 9, 2016 von Gelöschter Benutzer Formatierung
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